Alles was man mir im (ev.) Religionsunterricht beigebracht hat glaube ich nicht.
Das mir vermittelte Gottesbild halte ich für sehr hinderlich, um mich spirituell entwickeln zu können.
Die organisierte Religion vertritt ihre Ziele.
Ich habe diese als den Versuch der gesellschaftlichen Gleichschaltung erfahren.
Eine Organisation tut immer das was im Sinne der Organisation ist.
Selbst dann wenn sie die Wahrheit verkünden würde,
die Wahrheit würde zur Lüge, weil sie zum Nutzen der Organisation mißbraucht wird.
M.E. ist die Selbsterfahrung der einzige Weg sich in einem spirituellen Sinne zu entwickeln.
An erlernten Gottesbildern festzuhalten hilft einem (jedenfalls mir) nicht.
Trotzdem, mit diesem Zitat von Meister Eckhart kann ich etwas anfangen:
Alles was man von Gott denken kann,
das ist Gott ganz und gar nicht.
Was Gott an Sich Selbst ist,
dazu kann niemand kommen
der nicht in ein Licht entrückt wird,
das Gott Selber ist"
Meister Eckhart
Das was hier mit "Licht" beschrieben wird kennt vielleicht ein jeder aus irgend einem Moment in seinem Leben.
Man muß hier natürlich auch aufpassen das man da nichts hineininterpretiert.
Erfahrungen, Trost, Hilfe, Erkenntnis, ......, das alles mit einer ungewohnt starken Tiefe,
das ist spürbar/erlebbar.
Als erzählte Geschichte ist das meist nicht darstellbar, es wird ungenau oder falsch.
Ich glaube nicht das Gott eine Person ist, auch das Gott so wie eine Person funktioniert.
Manchmal bekommt man in einer belastenden Situation die Kraft die man braucht,
manchmal kommt genau zur rechten Zeit die hilfreiche Erkenntnis,
macht man religiöse Propaganda daraus, so trifft es das Erlebte nicht.
Warum eigentlich muss Gott ein Substantiv sein?
Warum kein Verb?
Das aktivste und dynamischste von allen?
Mary Daly