Bezug: Depressionen haben als Krankheit einen Einfluss auf Faktoren wie Libido, Spermatogonese und vegetative Körperfunktonen im Allgemeinen. Das Selbstwertgefühl dagegen bezeichnet das Verhältnis zwischen Leistung und Meinung über diese Leistung. Eine Person kann also möglicherweise sehr leistungsfähig sein, sich aber für durchschnittlich oder unterdurchschnittlich halten, wird deswegen aber nicht zwingend Probleme im limbischen System oder so haben.
Der Mensch mit Depressionen ist krank, der mit dem niedrigen Selbstwertgefühl nicht. Das ist alles andere als ein irrelevanter Unterschied...
Mal ein Tipp für die Zukunft:
Wenn man versucht, eine wissenschaftliche Aussage zu machen, dann geht man meist nach folgendem Prinzip vor:
Beobachtung: Meine Taschenlampe funktioniert nicht.
Frage: Warum funktioniert meine Taschenlampe nicht?
Hypothese: Die Batterien der Taschenlampe sind leer.
Vorhersage: Wenn diese Hypothese zutrifft
Experiment: und ich die Batterien durch neue ersetze,
Vorausgesagtes Ergebnis: dann sollte die Taschenlampe wieder funktionieren.
Nach diesem Prinzip laufen wissenschaftliche Thesen. Wenn du also ernstgenommen werden möchstest, müsstest du nach einem ähnlichen Prinzip vorgehen. Bei dir gibt es aber anscheinend nur
Hypothese: Menschen mit hohem Selbstwertgefühl setzen sich durch.
Vorhersage: Menschen entwickeln sich in Richtung Perfektion.
Der Rest scheint m.E. zu fehlen. Wenn du also eine Diskussion mit Niveau führen willst, muss dir klar sein was Evolution bedeutet: Wie funktioniert Evolution? Bist du überhaupt in der Lage kohärent an einer Beispielpopulation zu erklären, was molekularbiologisch, klassisch genetisch, populationsgenetisch und makroevolutiv passiert? Ist dir klar was eine Depression überhaupt ist? Wie das Krankheitsbild definiert ist, was die Differentialdiagnosen sind und was die neurobiolgosiche Grundlage ist? Ist dir klar, wie es da mit dem Selbstwertgefühl ist? Wie man das überhaupt quantifizieren kann? Über welche Wege möglicherweise Genetik eine Rolle spielt (und das ist notwendig! weil es sonst nichts mit Evolution zu tun hat).
Wenn du also zeigen könntest, wo in der Evolution du das ganze gesehen hast (und welche wissenschaftlichen Befunde es dafür gibt), wie genau das ablaufen könnte und welche Daten das ganze unterstützen, dann würdest du deutlich weiter kommen.
So wie du es jetzt handhabst, kommt es einfach so rüber, als hättest du ne fixe Idee, aber keine Ahnung von der Materie. Zum Teil widersprichst du Darwin selbst und vergisst ganz wesentliche Faktoren, die einfach notwendig sind, damit sich evolutive Effekte einstellen können. Da kann ich dir leider nicht helfen. Mein Tipp: Besorg dir ein gutes Biologiebuch
So konstruierst du dir nur eine Logik, die für dich passt, aber nichts mit der Realität zu tun hat.