Selbstwertgefühl

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onetheonly

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Original von BlubberBlase
Eine Depression kann man aber nicht so einfach analysieren. Da es ein akutes Krankheitsbild ist. Man kann nur beschreiben wie man in eine Depression hineinfallen kann. Und wenn zB einem Mensch immer nur eingeredet wird "Du kannst nichts!!" Ist da die Selbstzweifeln, es nagt an einem und irgendwann glaubt man das auch. Dann ist es wie eine Spirale die einem nach unten zieht und man in einer Behandlungsdürftigen Depression verfallen kann.

Nun, Krankheiten wie Schnupfen, oder ähnliches kommen (von außen) von Viren, die dich sonst zerstören würden. Ohne Krankheit, keine Heilung.

Aber Depression? Kommt von innen. Reine Einstellung. Anstatt aber sich zu heilen, fängt das Gehirn an sich leid zu tun, zu essen, zu trinken und so weiter. Ich frag mich wozu? Wo ist der Egoismus geblieben?

Btw - räum ich mal ein, dass sogar bei Pflanzen Altruismus (gegenteil egoismus) nachgewiesen wurde, allerdings nur zu dem Zweck, der eigenen Familie zu helfen.

Aber ich denke nicht, dass der Mensch depressiv wird, der Gesellschaft wegen.

Ich frag mich wirklich, wie das Gehirn so dumm sein kann sich selbst leid zu tun. :)
 

jACZi

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Ganz ehrlich.. ich habe immer ein ungutes Gefühl, wenn jemand der..
ich denke mal noch nicht einmal 20 Jahre alt ist.. recht unerfahren und
sehr theoretisch mit solchen Themen umgeht. (bei Aids war es vergleichbar)

Ich mein, wieviel Verantwortung musst Du in deinem Alltag tragen?
Keine? vieleicht maginale.. aber existenzielle Verantwortung, ich denke
mal keine. Das alter spielt mit Sicherheit eine rolle, denn viele Ursachen
für Depressionen haben eine zeitlich längere Vergangenheit, als deine
bisherige Lebenzeit.

Ein Beispiel aus meinem Umfeld. Ein guter Freund ist Steuerberater und
hat eine Kanzlei mittlerer Größe am laufen. Beruflich steht er immer in
der Verantwortung dem Geld seiner Klienten gegenüber. Fehler sind
unverzeihlich.

Er lernt vor 20 Jahren eine Frau kennen, heiratet sie und zeugt zwei Kinder
die er über alles liebt. Nach 17 Jahren trennt sich die Frau von ihm und nimmt
die Kinder mit. Das sie zu allem Überfluss noch eine mörder Kohle für ihr
nichts tun bekommt, steht auf einem anderen Blatt (ich behaupte nicht das
Kinder Erziehung nichts tun wäre, nur in dem Fall war der Friseur und Tennis
höher priorisiert als die Kinder).

Jetzt steht er da, mit seiner Verantwortung im Job, dem Verlust im privaten
und zu allem Überfluss muss er noch zahlen.

Ihm würde Egoismus bestimmt nicht weiterhelfen.
Das was einem aus der Depression helfen könnte wäre rationales Denken,
das kann man aber nicht mit Egoismus gleich setzen.

Anyway.. in der Welt wir Du sie analysierst und lösungsansätze entwickelst
würdest Du nicht leben wollen. Dann würde dich vieleicht jemand vorsetzlich
mit HIV infizieren -ist ja nicht ihr leben- und helfen würde dir auch niemand.
-warum sich mit den Problemen anderer belasten-.

Letztendlich betrifft es alle Bereiche.. jemand verunglückt mit dem Auto,
warum sollte ein dritter dann helfen und sich eventuell einer Situation
aussetzen, die ihn in den Träumen verfolgt und belastet (abgerissene
Körperteile oder sonstige Verstümmelungen). Denk mal drüber nach.

Meine persönliche Meinung zu deinen Gedanken.
 

serol

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Das große Problem dieses Threads ist, dass angenommen wird, das Selbstwertgefühl hätte eine genetische Grundlage. Wenn überhaupt ist es ein multifaktorielles polygenes Merkmal, welches eine ziemlich große Umweltkomponente hat -> hat dementsprechend wohl so für sich weniger mit Evolution zu tun (würde ich zumindest vermuten). Wenn, dann müsste man das ganze umformulieren auf "limbisches System" oder Neokortex...hat dann aber weniger mit dem individuellen Menschen zu tun, sondern allgemein mit dem Homo sapiens.
 
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onetheonly

Guest
Original von serol
Das große Problem dieses Threads ist, dass angenommen wird, das Selbstwertgefühl hätte eine genetische Grundlage.

Davon gehe ich aus.

Limbisch? Neokortex? Rede deutsch ;)

Naja, aber wie schon gesagt, selbst bei Pflanzen wurde selbstloses Handeln nachgewiesen.
 

serol

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Es ist immer etwas schwierig, sich über das Thema Evolution zu unterhalten. Gerade durch Kreationisten bzw. Intelligent Design ist das Thema ja etwas verbreiteter. Was viele dabei vergessen ist, dass es sich dabei nicht irgendwie um Philosophie, sondern um Wissenschaft handelt. Dabei entstehen oft ziemlich viele Missverständnisse, weil vielen die wissenschaftlichen Grundlagen fehlen.

Weil das Selbstwertgefühl ein komplexes kognitives Phänomen ist, kann man es schlecht auf spezifische genetische Faktoren zurückführen, insbesondere auch, weil die Umwelt so einen starken Einfluss darauf hat. Worüber man sich aber (zumindest wissenschaftlich) unterhalten kann, sind gewisse Hirnstrukturen, welche relevant für diese kognitiven Funktionen sind (->limbisches System, Neokortex) und warum andere Säuger diese Strukturen nicht besitzen bzw. wie sich sowas etabliert hat.

Entsprechend hat also das Selbstwertgefühl (höchstwahrscheinlich) nichts mit der darwinschen natürlichen Selektion zu tun. Genausowenig "handeln" Organismen ohne Nervensystem. Man kann da natürlich etwas anderes behaupten, dass ist dann aber mehr "Glauben" / Philosophie und weniger Wissenschaft.
 
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onetheonly

Guest
Schaut ma, was ich hier gefunden habe ;)

"Aus evolutionsbiologischer Sicht lässt sich auch die Meinung vertreten, dass Depressionen im Interesse der Arterhaltung „untaugliche“ Personen aus dem Verkehr ziehen (durch immunologischen oder sogar echten Suizid). Zu der zuletzt genannten Vorstellung würde auch passen, dass sich bei depressiven Männern oft erniedrigte Testosteronspiegel und Sexualstörungen finden, was diesen eine Fortpflanzung erschwert."

Es ist der Grund, warum Menschen mit geringem Selbstwertgefühl eher Krebs bekommen, und sich aus der Gesellschaft bzw. dem Leben zurückziehen.
Der Mensch ist also wirklich nicht egoistisch!!! Wie geil ist das denn^^
 
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onetheonly

Guest
Nun, die Menschen, die merken (was meistens bei Intelligenten Leuten der Fall ist), dass ihre Gene Müll ist verzichten der Gesellschaft' Willen auf ihren Ego, damit mehr Spielraum für die Starken dieser Gesellschaft da ist. Diese "Starken" sind egoistisch.

Arrogant und selbstverliebt macht interressant, weil man daran merkt, dass der Mensch eine gute Gene hat. Was auf keinen Fall heißt, dass jeder Mensch arrogant sein soll, denn wenn er nicht die Gene dafür hat, zerbricht er daran, weil er es eigentlich garnicht will. Andersherum, wenn ein selbstverliebter Mensch sozial ist, zerbricht er eben so daran, weil er (die Gesellschaft) es nicht will.

Es ist der Grund, warum Menschen Probleme mit sozialen Kontakten haben, ohne zu wissen warum (was wie gesagt meistens bei Intelligenten Leuten der Fall ist)
Wer Goethe's Faust kennt, müsste sich auskennen. Den "Teufel" wie Goethe beschreibt, ist das Missverständnis des Menschen, denken egoistisch sein zu müssen, ohne es eigentlich zu wollen.

Wie bei Darwin die harte Wahrheit.
 
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onetheonly

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Original von DenkWaise83
Wie leitest Du daraus ab, dass der Mensch nicht egoistisch sei?

"Wenn der Serotoninspiegel sinkt, kippt unsere Stimmungslage. Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, Ängste oder Depressionen sind die Folge. Auch auf unseren Appetit und unser Schmerzempfinden hat Serotonin einen Einfluss."

"Glückshormon Serotonin treibt Tumorzellen in den Selbstmord"

Serotonin ist soweit ich weiß ein Hormon, das der Körper beliebig herstellen könnte (davon geh ich aus)
Er würde dies tun, wenn er egoistisch wäre, er scheint es aber nicht zu tun.
 

jACZi

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Wenn Egoismuss als normal angesehen wird, produziert der
Mensch auch kein Seratonin übers egoistisch sein.

Das Egoismuss normal ist, sehen wir bei...
... den Sozialkassen, die zunehmend und selbstverständlich ausgenutzt werden
... der Politik, wo man um sein eigenes Wohl bedacht ist anstatt seinen Job zu machen
... der Wirtschaft, wo Dividenten mehr zählen als erhalt von Arbeitsplätzen
 

jACZi

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Falsch.. der Mensch ist wohl das einzige Geschöpf auf Erden, was wegen
der lieben Gier Kriege führt... das finde ich nicht lieb.
 
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onetheonly

Guest
um mal beim thema zu bleiben, Jaczi, wie erklärst du dir, dass sich ein Mensch wie zb. Heath Ledger wegen seinen Selbstzweifeln das Leben nimmt? Aus Evolutionsbiologischer Sicht.
 

jACZi

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War bei Heath Ledger nicht "unfall durch übermedikation" die Todesursache?
Medikamente, Drogen, Alkohol sind bei 'Stars' nicht selten. Das hat aber
nicht mit Evolution zu tun, sondern hängt wohl einfach mit der fehlenden
psychischen Stärke bei Erfolg und auch Misserfolg zusammen.
Keine seltene Geschichte, die ab und an auch zum Tode führt.
 
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onetheonly

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Heath Ledger hatte Selbstzweifel und ich denke nicht dass er gezwungen wurde medikamente zu nehmen. ich frag mich warum hat der mensch keine psychische Stärke. Oder all die andren Stars? Robbie Williams... auch depressiv.
 

jACZi

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Versetz dich in deren Lage und Du kommst selbst drauf.

Würdest Du gerne jeden gegangenen Schritt, jedes gesprochene Wort
und jede ausgeführte Handlung beobachtet und kommentiert haben?
Gerade das Star sein bietet auf der einen Seite eine grenzenlose
Freiheit, aber auf der anderen Seite sind sie gefangen und können
nichts unternehmen, ohne das die ganze Welt darüber bescheid weis.

Siehe Robbie Williams.. er kann keinen Schritt vor die Tür setzen ohne
nen Fotografen an den Fersen zu haben. Die Menschen, denen er vertrauen
kann sind rar gesäht, denn auch da läuft man immer gefahr das jemand
gegen Dollars die intimsten Geheimnisse der Öffentlichkeit preis gibt.

Er hat für seinen Status eine grosse psychische Stärke. Andere knicken bei
viel weniger Erfolg schon weg.

Für mich ein Leben, was ich nicht leben wollen würde.
 
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onetheonly

Guest
doch, natürlich. egal...

Andere Sache, die mich jetzt doch erstaunt:
Unser Selbstwertgefühl, das sich im Serotoninspiegel misst, steigert alles, von dem Menschen träumen:
Lebenslust, Kommunikationsfreudigkeit, Lustgefühl, Gesundheitszustand, Leistungsfähigkeit, Konzentration und Schlaf und was weiß ich noch alles. Das fetzige daran ist, dass jeder Mensch mit einem hohen Serotoninspiegel als sozial und interressant empfunden wird.

Andersherum produziert ein niedriger Serotoninspiegel Depressionen, Schlafstörungen, Hass, Neid, Krebs, Krankheiten, Mikräne etc. Und hier wird der Mensch als vollkommen asozial und unatraktiv empfunden.

Ich frage mich, warum hat sich die Evolution DAS ausgedacht. Diese Frage stell ich mir schon von Beginn des Threads an, aber es kommt eigentlich niemand drauf.
 

jACZi

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Ich glaube du pickst dir wieder nur eine Sache raus und versuchst sie zu begründen.
Viele Dinge spielen da zusammen und bilden eine Symbiose. Unser Selbstwertgefühl
wird nicht am Serotoninspiegel gemessen und nur wenn er toll ist und damit auch
das Selbstwertgefühl, fühlt man sich besser und ist leistungsfähiger.
Das ist was kleingeistig gedacht.
 
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onetheonly

Guest
Original von jACZiUnser Selbstwertgefühl
wird nicht am Serotoninspiegel gemessen

Doch!?!

Original von jACZinur wenn er toll ist und damit auch
das Selbstwertgefühl, fühlt man sich besser und ist leistungsfähiger.
Das ist was kleingeistig gedacht.

Alter Schwede! Natürlich ist man in der Lage mehr zu leisten, wenn man ein besseres Selbstwertgefühl hat.
 
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