Natürlich hat es keine empirische Grundlage, das stand für mich außer Frage, ist mir persönlich aber auch nicht wichtig. Die Mutter aller Wissenschaften ist für mich immernoch die Philosophie...
Also, so wie ich die Neurowissenschaften bisher aufgefasst habe wissen wir faktisch so gut wie nichts über das Gehirn. Wir wissen jediglich, dass bei bestimmten Aktivitäten, bestimmte Hirnareal am Gange sind.
Alles andere ist reine Spekulation. Wir wissen weder "wo" Erinnerungen gespeichert werden, noch wie ein Gedanke funktioniert, geschweige denn haben wir auch nur die leiseste Ahnung was zum Teufel "Bewusstsein" überhaupt ist...
Auf gut Deutsch, was das Gehirn angeht wissen wir nur, dass es irgendwie mit Strom funktioniert und eine steuernde Funktion in unserem Organismus übernimmt. Außerdem scheint es mit unseren Gedanken und unserer Wahrnehmung zu tun zu haben.
Mir ist klar, dass ich mich grad wenig wissenschaftlich ausdrücke, aber im Grunde ist das der aktuelle Stand, korrigiert mich, wenn ich irre.
Ich meine die Heißenbergsche Unschärfenrelation, zumindestens hat sie auch damit zu tun, bin kein Physiker. Ich hab mir dabei als Hauptgedanken nur gemerkt, dass sich bestimmte Teilchen nicht messen lassen, sondern nur berechnen.
Daraus folgerte ich, dass die bisherige Physik ihre "empirische Grundlage" verloren hat, da alles diesbezogene reine Wahrscheinlichkeitsaussagen sind. Das ist nicht zwingend weniger wissenschaftlich, aber es lässt sich halt nicht mehr im Experiment nachweisen, sondern nur berechnen...
Und das beweist gar nichts. Mir geht es hier auch nciht darum irgendwas zu beweisen. Es wirft nur die Frage auf ob die bisher angenommene Reihenfolge von Ursache und Wirkung an der richtigen Stelle einsetzt...
Die alte Sichtweise besagt: neuronale Aktivität => Gedanke
Genausogut könnte es auch sein: Gedanke/Wahrnehmung => neuronale Aktivität
Es existiert ein Gedanke, das Gehirn empfängt ihn und fängt daraufhin an zu "funken" (Strom fließt), Neuronen arbeiten.
Welchen Anlass sollten Neuronen sonst haben einen Gedanken zu produzieren? Klar, bei so primären Dingen wie Hunger, Durst oder auch sexuellem Verlangen kann ich es noch nachvollziehen.
Da existiert ein elementares Bedürfnis (körperlich bedingt) und dann denkt sich das Gehirn so "ESSEN"
Ursache und Wirkung sind klar (Ursache: Hunger, Wirkung: Gedanke nach essen)
Aber wie sieht es mit subtilen Gedanken aus? Poesie? Philosophie? Was sollte das Gehirn aus evolutionärer Sicht dazu veranlassen seine Energie mit solchen nutzlosen Gedanken zu verschwenden? Das ist doch überhaupt nicht sinnvoll an sich... Nicht überlebenswichtig...
Diese Sicht auf die Funktionsweise des Gehirns ist einfach unbefriedigend und leer. Es fehlt der Sinn dabei.
Und da wir nunmal faktisch so gut wie nix von unserem Hirn wissen, außer dass es eben da ist, mit Strom funktioniert und Gedanken "hat" (oder eben empfängt) bin ich was das angeht ein naiver Anhänger der Sichtweise, die mir mehr Sinn in mein Leben bringt...