TerrorAngst: Videoüberwachung wird verschärft
Eine Überwachungskamera auf dem Bahnhof in Berlin
| 20.08.06, 14:04 |
Nach den fehlgeschlagenen Terroranschlägen auf Regionalzüge nach Koblenz und Hamm will die Deutsche Bahn die Videoüberwachung der Bahnhöfe ausweiten.
„Wir versprechen uns dadurch ein weiteres Plus an Sicherheit“, sagte ein Konzernsprecher am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. Man werde voraussichtlich mehr Bahnhöfe als bisher mit Kameras ausstatten, aber auch an den bereits überwachten Bahnhöfen die Zahl der Kameras erhöhen. Die Einzelheiten seien aber noch nicht geklärt.
Bundesweit gibt es nach Bahn-Angaben mehrere Tausend Videokameras an den Bahnhöfen. Angaben über die genaue Zahl verweigert das Unternehmen aber ebenso wie Informationen darüber, wie viele der bundesweit 5700 Bahnhöfe und Haltestellen überwacht werden. „Man muss das richtige Maß finden“, betonte der Sprecher und verwies darauf, dass es an manchen Bahnhöfen nur sehr wenige Fahrgäste gebe.
Beck warnt vor „Totalüberwachung“
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte wiederholt eine Ausweitung der Videoüberwachung an Bahnhöfen gefordert. Bei Datenschützern und der Opposition stößt er damit aber ebenso auf Skepsis wie beim SPD-Vorsitzenden Kurt Beck, der vor einer „Totalüberwachung“ warnte. Man könne zwar „mit Augenmaß“ prüfen, welche besonders gefährdeten Orte man dabei noch einbeziehe, sagte Beck. Eine Totalüberwachung“ lehne er ab.
Auch der Bahn-Sprecher verwies darauf, dass die Videokameras nur „ein Teil des Sicherheitskonzepts“ sein könnten. Von ebenso großer Wichtigkeit sei die Aufmerksamkeit des Bahn-Personals, das seit Monatsbeginn auf den Bahnsteigen verstärkte Präsenz zeige.