Spanisches Finanzsystem: Stresstest wird zum Marketing-Coup

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Fünf spanische Sparkassen haben den europäischen Stresstest nicht bestanden. Das kam nicht unerwartet, was es merkwürdig erscheinen lässt, dass Spanien auf die Veröffentlichung der Testergebnisse drängte. Am Tag danach wird klar, dass die Iberer geschicktes Marketing betrieben - es zeigt sich, dass das Finanzsystem besser dasteht, als gedacht.

MADRID. Spanien hat mit seinem Beharren auf der Veröffentlichung der Banken-Stresstests sein Ziel erreicht: Es hat der Welt bewiesen, dass sein Finanzsystem auch nach der internationalen Finanzkrise, einer schweren heimischen Immobilienkrise und Rezession noch sehr viel solventer und stabiler ist als Anleger zuletzt erwartet hatten. Entsprechend positiv reagierten die Märkte am Freitag: die Risikoaufschläge auf spanische Schuldtitel sanken, die Aktien der spanischen Großbanken Santander und BBVA stiegen.

Spanien hat als einziges Land nicht nur seine größten Kreditinstitute, sondern praktisch sein gesamtes Finanzsystem stresstesten lassen und von vornherein erklärt, man werde die Ergebnisse einzeln veröffentlichen. Auf diese Weise wollten die Spanier das Vertrauen der Investoren gewinnen und Befürchtungen zerstreuen. Nach der Schuldenkrise in Griechenland hatte es Gerüchte gegeben, Spanien müsse unter den EU-Rettungsschirm kriechen, um seine Staatsschulden zu refinanzieren und seine Banken mit Kapital auszustatten. Zumindest letzteres, das weiß man nun, wird höchstwahrscheinlich nicht nötig sein.

Unbedingt bis zum Ende durchlesen (wen es interessiert), denn da wird auch auf die Immobilienkrise in Spanien eingegangen. Die Banken und Cajas sind gar nicht so belastet. War auch Teil des Stress Tests.
 
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