Privatsphäre im Internet oder wieviel darf und soll ich über mich im Netz verraten?

Joaquin

Administrator
Teammitglied
Mit dem Internet hat sich nicht nur ein technischer Wandel vollzogen, sondern auch die Gesellschaft hat sich durch das Internet weltweit verändert. Das Wort Privatsphäre hat heute einen anderen Stellenwert als noch vor Jahren.

Betrachtet man die Volkszählung/Zensus in den 80ern, so war der Aufschrei groß. Heute ist er fast zu einer Randnotitz verkommen und wird auch nur noch stichprobenartig ausgeführt. Dafür gab es hier in Deutschland den großen Aufschrei bei Streetview von Google, dem nun auch Microsoft mit ihren Fahrzeugen nacheifern.

Heute twitter man über das aktuelle Geschehen, man Blogt, läd seine Bilder und Filme ins Netz und lässt jeden an seinem Leben in Facebook & Co teilhaben. Wo sich ältere Menschen schwer daran gewöhnen können, geht hier die Jugend mittlerweile sehr unbekümmert damit um.

So wurde früh der Jugend angeraten, keine Privaten Bilder die kompromittierend sein könnten, wie Fetenbilder und ähnliches ins Netz hochzuladen, da diese bei der Bewerbung sicherlich auch zu Rate gezogen würden. Ich dagegen bin mir sicher, dass schon heute Bewerber eher hinterfragt werden, wenn man von ihnen keine Bilder zu finden sind. Da fragt sich doch er Chef, was dieser Bewerber zu verbergen hat und warum?

Das Bild kehrt sich um. Wer nichts mitteilt wird sich in Zukunft verdächtig machen. Wird als sozial gehemmt, verschlossen gelten und sich verdächtig machen.

Bekannte und Freunde von mir sind da zum teil sehr geschlossen und andere wiederum gehen da sehr offen mit um. Das veröffentlichen von Kinderfotos und der Austausch von öffentlichen Liebesbotschaften ist da die Regel. Andere dagegen haben Angst auch nur im Ansatz mit ihrem öffentlichen Namen aufzutauchen.

Ich bin aus Interesse und auch geschäftlich im Netz unterwegs. Daher gibt es Daten die ich von mir Preis geben muss, Dinge welche ich gerne anderen mitteile, wo ich den öffentlichen Dialog und das offene Feedback suche und ebenso benötige, aber auch Sachen welche ich bewusst nicht ins Netz bringen will.

Die jeweiligen Grenzen bestimmt jeder für sich. Dabei bestimmen hier aber nicht immer Wissen um die neue Technologie die Grenzen, sondern oft ist es auch das Unwissen und Angst.

Wie schaut es um eure Privatsphäre im Netz aus?
Wie geht ihr damit um?
Wo liegt eure Grenze?
 
K

Kaschek

Guest
AW: Privatsphäre im Internet oder wieviel darf und soll ich über mich im Netz verrate

Wie schaut es um eure Privatsphäre im Netz aus?
Das veröffentlichen von Kinderfotos
Zunächst vielen Dank für deinen interessanten, nachdenkenswerten Beitrag, Joaquin. Ich bin der Meinung, jeder Erwachsene sollte für sich selbst entscheiden, wieviel er von sich preis geben möchte. Ich muss auch ehrlich sagen, daß ich mit bestimmten Dingen nicht mehr Schritt halten kann. Muss ich aber auch nicht. Warum sich jemand verdächtig macht, der nicht im Internet zu finden ist, kann ich nicht nachvollziehen. Könnte ich vielleicht, wenn ich 30 Jahre jünger wäre. Manchmal frag ich mich, wie ich ohne Internet, Handy und iPod überhaupt überleben konnte und ertappe mich immer öfter, daß ich wehmütig auf die alte Zeit zurück schaue. Sicher hatten wir diese Dinge nicht - aber war ich unglücklich deswegen? Eher nicht, das Gegenteil. Ich hatte eine tolle Jugend mit Freunden, wilden Partys und Unternehmungen. Wenn ich mir heute manchmal die Jugend, auch meine eigenen Kinder, so ansehe, dann empfinde ich Mitleid, weil sie all diese Dinge nicht erfahren. Es ist Vieles so isoliert und einsam. Kann sein, muss nicht sein. Ich hatte ja mal einen Blog über diesen Spagat geschrieben. Das Internet bietet uns unzählige Möglichkeiten; man kommt schnell an Informationen. Brauchte ich früher etwas für die Schule, hab ich mich aufs Fahrrad gesetzt und bin in die Bücherei gefahren. Meine Tochter googelt. Sicher geht das schneller und ist einfacher, aber wo bleibt die Kreativität, das eigene Engagement? Das now how - gewusst wie? Wir waren sicher nicht dümmer. Da gibt es bestimmt noch unzählige Beispiele.

Sorry, etwas abgedriftet. Zu den Zitaten: Kinder sind ungedingt zu schützen, denn auch hier gilt das Persönlichkeitsrecht eines jeden Menschen. Und von niemandem sollten Fotos ungefragt ins Internet gestellt werden. Auch nicht wenn sie klein sind. Gerade dann! Und warum das so ist, wissen wir alle. Das hat auch nix mit Panikmache zu tun; meine Kinder durfen sich die Knie aufschlagen, die Finger verbrennen und den Bus verpassen.

Ein Bekannter von mir sieht seine 13 jährige Tochter im Bus sitzen, aber nicht Richtung Schule, sondern in die gegensätzliche Richtung in die nächste Kreisstadt. Er stürmt in ihr Zimmer und findet eine Bahnbuchung nach Berlin. Fährt hinterher und krallt sie im letzten Moment am Bahnhof. Sie hatte sich mit einer Internetbekanntschaft verabredet; wie sich im Nachhinein herausstellte, ein 28 jähriger Mann.
 

Redis

Neuer Benutzer
AW: Privatsphäre im Internet oder wieviel darf und soll ich über mich im Netz verrate

Für mich ist das Internet Segen und Fluch gleichzeitig.

Als ich noch beruflich mit dem Internet zu tun hatte, mußte ich oft feststellen, wie hilflos man ohne I-Net ist, wenn denn mal ein Server abstürzt. Wo man früher Papiere mit der Hand geschrieben und raus gegeben hat, ging auf einmal nichts mehr, weil man nicht mal mehr an die Daten heran kam. :(

Andererseits: Ich nutze das Netz sehr häufig. Von Internet- Banking, Online- Games, Online- Shopping, bis hin zu den diversen Foren. Google natürlich nicht zu vergessen! Es macht mir einfach auch Spass!

Auch Fotos von meiner Familie habe ich schon veröffentlicht. Allerdings, da gebe ich Kaschek recht: Kinderfotos sind wohl nicht so die tolle Idee! Auch wenn die Eltern meiner Enkelkinder nichts dagegen haben. Die Gefahren die durch kranke Psychopathen vorhanden sind, darf man nicht ausser Acht lassen.

Andererseits: Ich hatte so viel Spass mit den Kindern, und ich fand sie sooo süß, dass ich da wohl nur noch als stolze Oma gedacht habe und nicht mehr meinen Verstand eingesetzt habe.

Man darf sich eben nicht zu abhängig vom Internet machen. Eines sollte immer wichtiger sein, als das Internet: Das reale Leben!!
 

Wolle

Bekanntes Mitglied
AW: Privatsphäre im Internet oder wieviel darf und soll ich über mich im Netz verrate

Man darf sich eben nicht zu abhängig vom Internet machen. Eines sollte immer wichtiger sein, als das Internet: Das reale Leben!!

Toller Satz von dir - Margret. den nehme ich gleich mit ins Bett. :daumenhoch:
 
G

Gast254

Guest
AW: Privatsphäre im Internet oder wieviel darf und soll ich über mich im Netz verrate

Ich bin erst seit 3 Jahren im I-Net ... war vorher dagegen. Aber heutzutage geht es nicht mehr ohne.

Es stimmt schon, dass jeder selbst entscheiden kann, was man über sich, seine Familie oder Freunde berichtet, nur sollte man überlegen, wem man was anvertraut.

Besondere Vorsicht ist bei Fotos geboten, vor allem von Kindern oder Enkelkindern.
Ich verrate kein Geheimnis, wenn ich schreibe, dass die Namen meiner Enkelinnen von mir geändert wurden ... nicht, weil mir deren reale Namen nicht gefallen, sondern als Schutz.
Und Bilder, von wem auch immer, stelle ich nur ins Netz, wenn ich die Erlaubnis dazu habe (außer von Speedy :)).
In den meisten Fällen sind die Kinder dann geschminkt oder stecken zusätzlich in einem Kostüm, so dass man sie nicht gleich erkennen kann, wenn man ihnen auf der Straße begegnet.
Sogar beim Foto von Lara war ich überrascht, wie verfremdet es aussieht, weil sie das Visier vom Feuerwehrhelm runter hat.

Ja, es treiben sich leider zu viele Mitmenschen im Netz herum, die nicht mit guten Absichten surfen. :(
 
G

Gast2802

Guest
Ich hol das Thema mal hoch, weil ich etwas erklären möchte.
in vielen Berufen, auch in meinem, wird faktisch als selbstverständlich angesehen, dass man es hinnimmt, im Netz aufzutauchen. Das passiert schon dann sofort, wenn frau eine Rede halten muss, zu der die Presse eingeladen ist oder an der Eröffnung von Dingsda teilnimmt, wo es denn wiederum Presse gibt, oder, oder...
So gibt es von mir Fotos, Pressenotizen, sogar Filmchen im Netz.
Das kann und will ich nicht verhindern. Ich nutze auch facebook, aber auch das fast rein beruflich.
Wenn ich das beruflich akzeptiere - werbung muss nunmal sein - möchte ich doch mein privates Leben schützen.
Ich versuche also zu verhindern, dass eine Beziehung zwischen der "öffentlichen Rieke" und der privaten Rieke hergestellt werden kann.
Es ist nicht nötig dass xy weiß, was Frau ABC zum Thema Treue denkt.
Deshalb wird in einem so öffentlichem Forum wie diesem hier, zwar immer meine ehrliche Meinung zu lesen sein, aber nie ein Foto.

Die Bewerbungen sehe ich anders. Ich habe selbst schon Einstellungsgespräche geführt und Bewerbungsmappen gesichtet. Ich nutze das Netz um herauszufinden, ob mein Kandidat irgendetwas Berufsrelevantes veröffentlicht hat. Auf facebook interessiert mich da wenig, schon gar nicht Partyfotos.
Das Bewerbungsfoto zieht, das Anschreiben unbedingt, die sozialen Aktivitäten, die über die beruflichen Anforderungen hinausgehen und natürlich die Examensnoten.
Lach, trotz allem hab ich nach dem persönlichen Gespräch noch mal alles umgeschmissen. Gott sei Dank treffen wir solche Entscheidungen immer im team.
 
G

Gast454

Guest
Bloß gut dass ich mich nicht bei dir bewerben muss, sonst hätt ich wohl schon die A....karte gezogen. :D
 
G

Gast2802

Guest
Na, das Foto ist doch nett und die Signatur ist witzig und ein schönes Wortspiel..stell mal ein Licht nicht unter den Scheffel..
 
G

Gast2802

Guest
Tja, Eisamelister, ich stell halt noch ganz andere Dinge unter den Scheffel als dir je beim Lidl begegnet sind.
 
G

Gast273

Guest
Ich hol das Thema mal hoch, weil ich etwas erklären möchte.
in vielen Berufen, auch in meinem, wird faktisch als selbstverständlich angesehen, dass man es hinnimmt, im Netz aufzutauchen. Das passiert schon dann sofort, wenn frau eine Rede halten muss, zu der die Presse eingeladen ist oder an der Eröffnung von Dingsda teilnimmt, wo es denn wiederum Presse gibt, oder, oder...
So gibt es von mir Fotos, Pressenotizen, sogar Filmchen im Netz.
Das kann und will ich nicht verhindern. Ich nutze auch facebook, aber auch das fast rein beruflich.
Wenn ich das beruflich akzeptiere - werbung muss nunmal sein - möchte ich doch mein privates Leben schützen.
Ich versuche also zu verhindern, dass eine Beziehung zwischen der "öffentlichen Rieke" und der privaten Rieke hergestellt werden kann.
Es ist nicht nötig dass xy weiß, was Frau ABC zum Thema Treue denkt.
Deshalb wird in einem so öffentlichem Forum wie diesem hier, zwar immer meine ehrliche Meinung zu lesen sein, aber nie ein Foto.

Die Bewerbungen sehe ich anders. Ich habe selbst schon Einstellungsgespräche geführt und Bewerbungsmappen gesichtet. Ich nutze das Netz um herauszufinden, ob mein Kandidat irgendetwas Berufsrelevantes veröffentlicht hat. Auf facebook interessiert mich da wenig, schon gar nicht Partyfotos.
Das Bewerbungsfoto zieht, das Anschreiben unbedingt, die sozialen Aktivitäten, die über die beruflichen Anforderungen hinausgehen und natürlich die Examensnoten.
Lach, trotz allem hab ich nach dem persönlichen Gespräch noch mal alles umgeschmissen. Gott sei Dank treffen wir solche Entscheidungen immer im team.

Frau Merkel ? :eek:
 

irmi_Keller

Bekanntes Mitglied
also , eigendlich ist es mir egal wer sie ist , wie sie aussieht
haupsache ich kann gut mit ihr posten und chatten.
Und wenn sie dann auch noch eine Nette ist um so schöner.
 
G

Gast2802

Guest
Ihr könnt euch schon drauf verlassen, das, was ich schreibe, stimmt. Lach, wie Hermes aussieht fragt doch auch keiner. Ich bin unübersehbar weiblich. Die Leute sagen, ich bin sympatisch...heißt scheee isse nich...was solls.. Hmmm, mit Merkel verbindet mich tatsächlich was, wenn auch nichts Politisches.
 
G

Gast2802

Guest
Oh, verdammt, das kommt mir optisch und politisch schon recht nahe. Ich hab aber kürzere Haare und bin -glaube ich - etwas größer. Sonst gibt es da tatsächlich auch im Reden und Denken viel Ähnliches. Nur in Weiß heiraten finde ich einfach albern.
 
G

Gast454

Guest
Tja, Eisamelister, ich stell halt noch ganz andere Dinge unter den Scheffel als dir je beim Lidl begegnet sind.

Dank dir hab ich heut N8 sogar von dem geträumt, zu hart! :D

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Vielleicht sollt ich mich wirklich als Orakel selbsständig machen, auch wenn Kassandrische Vorhersagen immer noch nicht so gut ankommen, hm. ;)
 
G

Gast454

Guest
Um mich zu killen? :)

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trainier mal nochn bisschen das anschleichen, ich bin trotz meines Methusalemalters noch ziemlich schnell! :D
 
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