Also das klingt jetzt vielleicht ein bisschen blöd, aber:
Stell dir vor, alle in dem Raum seien nackt. Frag mich nicht, warum das funktioniert, aber man wird deutlich ruhiger. Dann gibt es noch die Möglichkeiten, durch gezielte Atmung den Puls zur Ruhe kommen zu lassen. Das heißt, vor dem Vortrag solltest du dir eine ruhige Ecke aussuchen und ein paar mal tief Ein- und Ausatmen. Sowas funktioniert nicht bei allen Leuten, aber ich persönlich denke, es hat tatsächlich einen beruhigenden Effekt.
Und dann gibts natürlich noch die klassische Methode: Üben, üben, üben. Halte den Vortrag vorm Spiegel, vor deinen Eltern, Freundin, vielleicht auch vorm Hund. Spreche diesen ein paar mal durch, mach die schwierigen Stellen aus, an denen leichte Versprecher möglich sind und übe gezielt, wie du mit Versprechern umgehst.
Zur Haltung beim Vortrag:
Halte deine Hände im positiven Bereich, d.h. immer oberhalb des Gürtels. Rumspielen mit Stiften, Zeigestöcken oder so hilft nicht, die Verkrampfungen zu lösen, vor dem Publikum wirkst du dadurch nur noch nervöser. Bastel dir Moderationskarten und mach dir Stichpunkte über den Vortrag. Ich kenne auch Leute, die haben absolut nichts auf den Karten stehen, haben sie aber trotzdem in der Hand, um die Hände ruhig zu halten. So etwas sieht man im Fernsehen sehr häufig und es hat auch einen Grund: Das wirkt solide, gezielt und vor allem professionell.
Der Augenkontakt: Starre NIEMALS während des gesamten Vortrags nur auf einen Punkt. Das zeigt dem Zuschauer nämlich, dass du nicht bei der Sache bist. Außerdem fühlt er sich nicht angesprochen. Schweife mit deinen Blicken umher und verweile für Sekunden auf einzeln ausgewählten Personen. Sieh ihnen dabei in die Augen!
Der Stand: Stehe sicher und fest mit beiden Füßen auf dem Boden. Wer viel "herumhüpft" zeigt, dass er nervös ist und es kommt nicht wirklich gut an. Falls du wirklich sehr nervös wirkst, hilft es auch, ein wenig breitbeinig zu stehen. Normal sollte man das nicht tun, weils auf den Zuschauer zu lässig wirkt, aber in deinem Fall könnte das sogar einen gewissen beruhigenden Effekt hinzufügen.
Wenn du das alles beachten willst, dann wirst du garkeine Zeit mehr haben, nervös zu sein. Leider ist die richtige Präsentationstechnik etwas, was man wahrscheinlich nie beherrschen wird. Ich hatte bei mir auf Arbeit einen richtig guten Kollegen, der sehr überzeugend bei seinen Vorträgen wirkte - er selbst hat mir gesagt, dass es Jahre dauert, bis man das einigermaßen drauf hat.
Aber lass dich nicht unterkriegen: Ich behaupte steif und fest, einfach JEDER, der einen Vortrag vor Leuten halten muss, ist düberdurchschnittlich nervös. Die sogenannten Icemen, denen das alles nicht kratzt, gibts fast überhaupt nicht. Es kommt nur darauf an, ob der Zuschauer auch merkt, dass du nervös bist. Mit o.g. Techniken kannst du dem aber sehr gut entgegenwirken