In 4 Teile bis zu deinem eigenen Song!

Savo

Aktives Mitglied
Hallo Leute.

Ich hoffe es ist nicht umsonst, dass ich hier schreibe. =)
Ich erkläre euch heute wie ihr am besten Songtexte schreiben könnt.
Ich erzähl euch etwas über die Beats und erkläre wie ihr einen am besten erstellt.
Ich beschreibe euch, wie ihr die beste eure Tracks aufnehmt.
Dieses Tutorial richtet sich an Rap/Hip-Hop, natürlich kann man dieses Tutorial auch für andere Musikrichtungen verwenden.
Dann will ich nicht länger reden sondern mal zur Sache kommen.

Einleitung:

Hier erkläre ich in 4 Teilen, wie ihr von der Idee zum eigenen Song kommt.
Diese sind in der Reihenfolge in Spoiler geordnet.
Teil 1: Die Idee
Teil 2: Der Beat
Teil 3: Studio
Teil 4: Die Aufnahme



Da die Musikproduktion, wenn auch nur zuhause, nicht nur fachliche Kenntnisse sondern auch viel Geduld, Ehrgeiz und natürlich ein wenig Talent vorraussetzt, ist dieses Tutorial nur als Leitfaden und Begleiter in der Welt des Homerecordings, gedacht.
Das ist natürlich kein Profi-Tutorial, deshalb richten sich meine Worte an die "Künstler", die sich erst seit kurtem mit dem Homerecording befassen.
Falls du noch eine Anfänger sein solltest, dann nimm dir dieses Tutorial zu Herzen, denn es wird dir helfen!

Ich garantiere für keinen Erfolg eurer Musik, da die Geschmäcker der Hörer nicht immer gleich sind.
Das wichtigste ist aber dabei, dass die deine eigene Musik selber gefällt.


Punkt 1: Die Idee

Bevor du anfängst einen Text zu schreiben, solltestdu dir erst einmal Gedanken machen worüber du überhaupt schreiben möchtest.
Überlege dir welches Thema dir am besten liegt, welches dich beschäftigt, zu welchem dir am meisten einfällt...

» Such dir einen Ort an dem du ungestört bist!
» Zwing dich nicht zu etwas zu schreiben!
» Lass dir Zeit und arbeite in Ruhe!
» Hol dir Inspiration!
» Orientiere dich ggf. an selbst erlebte Situationen!

Notiere ALLES!.
Schreibe Wörter und Sätze auf, die du eventuell später in deinem Text verwenden könntest.
Mach dir Gedanken über die Länge deines Parts.

Ein Tipp:

Je länger ein Part wird, desto schneller werden die Hörer gelangweilt.
Du solltest für ausreichend Abwechslung in deinem Text sorgen.

Dazu solltest du folgendes wissen:

Ein normaler Part hat 16 Bars.
16 Bars sind ganz einfach 16 Zeilen.
Diese nennt man auch 'einen 16er'.

Der häufigste Aufbau:

Part 1: 16 Bars
Refrain: 4-8 Bars
Part 2 : 16 Bars
Refrain: 4-8 Bars


Falls du dir vorgenommen hast 16 Bars zu schreiben, dann solltest du etwa 4-10 Bars mehr schreiben um später weniger gute Zeilen zu streichen.
Achte aber beim entfernen mancher Zeilen, dass der Zusammenhang des Textes nicht verfällt.
Der Text muss authentisch* bleiben und noch immer einen Sinn ergeben.

* authentisch heisst: der Text sollte zu dir passen und dich selbst repräsentieren! Nicht jeder Künstler ist für jedes Thema geeignet.


Natürlich ist die deutsche Grammatik sehr wichtig. Benutze in deinen Texten Wörter, die du auch privat benutzt.
Das heißt, nichts althmodisches oder überintelligentes, denn die Hörer werden merken, dass du nicht du selbst bist, wenn du Texte mit Wörtern schreibst, die du sonst nie in deinem eigenen Wortschatz verwendest. Es sei denn, es ist deine Absicht gewesen den Text so zu schreiben.

Wenn du mit dem Schreiben fertig bist, kannst du mit dem bearbeiten und gegenlesen beginnen.

Lese einfach deinen Text und achte darauf, wo du hängen bleibst.
Falls dies der Fall sein sollte, dann veränderen den Text, dass du ihn flüssig lesen kannst ohne hängen zu bleiben.
Wenn du mit deinem Text zufriedne bist, dann musst du nur noch üben!

Punkt 2 : Der BEAT

So kommen wir nun zu den Beat.
Es gibt 3 Wege um an einen Beat zu kommen.

Möglichkeit 1:

Du machst sie selbst.
Dafür brauchst du jedoch Soft- sowie Hardwerkenntnisse, Geduld und viel Zeit.


Möglichkeit 2:


Du suchst dir jemanden, der sich damit auskennt und du schließt dich mit ihm zusammen.


Möglichkeit 3:


Die letzte Möglichkeit wären Freebeats.

Wo finde ich Freebeats?

Am besten du suchst im Internet nach Freebeats.
Aber Vorsicht, nicht jedes Instrumental ist ein Freebeat.
Wenn du einen Release produzieren willst, würde ich dir raten Freebeats zu verwenden.
Doch wenn du dies machst, dann erwähne wenigsten von wem der Beat stammt.

Info: Du darfst mit fremden Instrumentals kein Geld verdienen, da sie rechtlich geschützt sind!




Ich gehe mal davon aus, dass du sie selbst machen willst.
Die Standartgeschwindigkeit eines HipHop Beats beträgt 95 Beats per Minute (BPM).
Beats, die du traurig,... sind haben zwischen 80 und 95 BPM.
Dagegen haben Party- und Funbeats 95 bis 120 BPM.

Das heißt, bevor du einen Beat erstellst, stell erst einmal die BPM nach deinen Wunsch ein.

Ein guter Beat braucht eine Melodie, Extratöne, Bass und natürlich einen Kick, Heat, Snare oder Clap.
Doch nicht jeder Beat hat all diese Sachen.
Hört dir einfach viele Songs oder Instrumentals, in deiner Richtung, an und achte darauf wie er gemacht wurde.

Das wichtigste ist beim Beat erstellen, dass er zu deinem Text passt.
Die Melodie muss das Thema des Textes aufgreifen.
Nicht jeder Text passt zu jedem Beat, das gleiche gilt auch andersrum.

Ein Beat besteht aus einem Intro, einem Haupteil und einem Outro.

Beginnen wir uns zuerst mit dem Intro:

Es gibt 3 Arten um einen Beat zu beginnen:

1. Stufeneffekt: Eine Spur kommt nach der anderen.
Der Bass, die Melodie und der Hauptbeat beginnen abschnittsweise nacheinander

2. Alles auf einmal: Der Beat beginnt sofort mit dem Bass, der Melodie und dem Hauptbeat.

3. Fade In: Der Beat beginnt ganz leise und wird immer lauter, bis er seine gewünschte Lautstärke erreicht hat.
Hierbei kannst du noch entscheiden ob er wie der Stufeneffekt aufgebaut ist oder sofort beginnt.

Wenn der Anfang gelungen ist und du die Kicks, Hats, Snares oder Claps und eine Melodie gemacht hast, dann kannst noch Extras hinzufügen.
Also eine Melodie mit einem Instrument, das sofort auffällt.
Diese Extramelodie sollte aber nicht ständig zu hören sein, sondern abschnittsweise oder nur im Refrain vorkommen.

Wenn dies getan ist, dann kommt das Outro an die Reihe.

Hierbei gibt es 4 Möglichkeiten:

1. Echo: Der Beat endet, und es ist ein Echo der Melodie oder des Hauptbeats zu hören.

2. Stufeneffekt: Der Beat hat ein abbauendes Ende.
Im Grunde dasselbe wie der Stufeneffekt am Anfang eines Beats, nur diesmal andersrum.

3. All In One: Der Beat endet plötzlich.

4. Fade Out: Der Beat läuft weiter und wird dabei leiser, bis nichts mehr zu hören ist. Hierbei kannst du ebenfalls entscheiden, ob er stufenweise enden soll oder nicht.


Wenn du mit dem Beat fertig bist, dann kommt das Abmischen.

Das ist wohl der am meisten unterschätze Schritt an einem Beat, doch er ist sehr wichtig!

» Jedes Instrument wird abgemischt, so dass nichts übersteuert ist.
» Extras werden hinzugefügt.
» Die Lautstärke wird angepasst.
» Die Hauptmelodie wird lauter gestellt als die anderen Spuren.
» Die Länge des Beats wird an den Text angepasst.


Wenn du mit deinem Beat zufrieden bist und er zu deinem Text passt, dann wird er meistens als Wave-Datei mit einer Bitrate von 192 KBits gespeichert.
Da die Wave-Datei verlusfrei komprimiert, wird die Qualität des Beats viel besser als bei einer MP3-Datei!


Je geringer die Bitrate ist, desto kleiner ist die Filegröße des Beats.
Doch desto schlechter ist auch die Qualität.
Darum würde ich raten immer 192 KBits zu wählen, da dies Standart ist.


Punkt 3 : Studio

Als kleine Anmerkung:
Da dieses Tutorial für Homerecording geeignet ist, sollte man hier nicht alles befolgen.
Aber es ist auch sehr wichtig!


Qualität wird bei guten Songs groß geschrieben.
Wenn du also einen guten Text und einen guten Beat hast, aber die Aufnahmequalität mies ist, dann wird keiner deine Songs anhören.

Das heißt, dass du zuerst investieren musst, um später zu profitieren.

Denk nicht, dass du tief in die Taschen greifen musst, denn man kann auch mit wenig Geld ein durchschnittliches Studio mit guter Aufnahmequalität auf die Beine stellen. Als erstes benötigst du einen Raum. Schau dich um wo du niemanden störst und vor allem DICH niemand stört. Er muss nicht sehr groß sein. Im Gegenteil, kleine Räume sind da von Vorteil!
Bei der Aufnahme darf im Hintergrund nichts zu hören sein. Wenn du einen Fernseher oder irgendwas im Raum hast, das Krach macht, ausschalten!

Zur Hardware:

Das Wichtigste, was du in einem Homestudio brauchst, ist ein leistungsstarker Computer.
Er muss genügend Arbeits – und Festplattenspeicher besitzen, eine Soundkarte, Lautsprecher und ohne eine Maus und eine Tastatur bringt auch der beste Computer nichts Wink


Weiter auf der Liste stehen ein Mischpult oder Preamp, Kopfhörer und ein Mikrofon.
| Mischpult + Preamp: Es ist nicht all zu wichtig, da du später alles mit speziellen Programmen bearbeiten kannst! |
Informiere dich am Besten in einem Musikladen oder im Internet, welches Equipment zu empfehlen ist.

Punkt 4: Die Aufnahme

Wichtig ist, dass du im stehen rappst, singst, rockst,... denn erst dann kommt die ganze Energie aus dir heraus.
Wenn du dir vorgenommen hast einen Track aufzunehmen, dann darfst du auf keinen Fall unter Zeitdruck stehen.
Denn dann machst du alles hastig damit du endlich fertig wirst. Darunter leidet später der Track und wird nicht gut.
Nimm dir am besten einen Tag Zeit, wenn du einen Track machen willst.
Falls es nicht klappt, dann mach eine Pause und arbeite danach weiter.
Wenn überhaupt nicht's klappt, dann setze deine Arbeit an einem anderen Tag fort.
Denn wenn du ständig übst, dann wirst du besser und brauchst immer weniger Zeit zum aufnehmen eines Tracks.
Aber wenn du mit der Aufnahme dennoch nicht zufrieden bist, dann noch einmal aufnehmen, denn erst wenn du selbst zufrieden bist, dann sind auch die anderen damit Zufrieden.

Natürlich stellt sich noch eine Frage.

Wie nimmt man denn auf?

Am besten du setzt das 5-Line-System ein.

Das heißt du nimmst einen Part bwz. den ganzen Track öfters auf, dadurch bekommt der Track eine bessere Qualität und Aussagekraft.


» Die 1. Stimme ist das Center. Sie ist überall zu hören und wird einmal aufgenommen und beim Abmischen am lautesten eingestellt.
» Die 2. Stimme wird zweimal gleichzeitig aufgenommen und ist einmal nur links und einmal nur rechts zu hören. Jedoch viel leiser als die 1. Stimme.
» Bei der 3. Stimme nimmst du nur die Worte auf, die betont werden sollen. Beim Abmischen musst du darauf achten, dass nichts überbetont wird und alles schön dynamisch klinkt.
» Die 4. Stimme ist eine Extraline die für Lückenfüller oder sonstiges genutzt wird.



Du fragst dich sicherlich, wieso ich am Anfang von einem 5-Line-System geredet habe, obwohl ich nur 4 erklärt habe.
Die 2. Stimme wird parallel auf zwei Spuren aufgenommen. Wenn du dann alle Lines zusammenzählst, kommen 5 Lines raus!
Wichtig ist auch, dass du gleichmäßig und im Takt rappst,singst,... Nach ein paar Versuchen wirst du ein gewisses Taktgefühl entwickeln.

Wenn du mit der Aufnahme fertig bist, wartet das Abmischen auf dich.
Das Abmischen ist einer der wichtigsten Teile bei einem Song und dauert teilweise länger als die ganze Aufnahme.

Du musst den aufgenommenen Track oft anhören, um Fehler zu finden und sie anschließend zu berichtigen.
Dabei musst du stets auf Kleinigkeiten achten. Wenn du dich öfters atmen hörst, dann entferne diesen Störfaktoren. Die Qualität wird es dir danken. Du solltest jede Line einzeln genau anhören, dafür schaltest du am Besten den Beat und die restlichen Lines aus.



Das waren jetzt so ziemlich die wichtigsten Punkte, die du beim erstellen deines eigenen Songs beachten musst bzw solltest.
Nimm dir die Zeit die du brauchst, denn teilweise entstehen Songs auf mehrere Tage verteilt! Lass dich nicht entmutigen und bleib immer am Ball, denn…

…ÜBUNG MACHT DEN MEISTER!!!
 
Y

Y*uki

Guest
Also muss sagen nette Arbeit :) Auch wenn ich kein bisschen Singen kann, für Leute die rappen können etc. ist es sehr gut geworden :p
 

Savo

Aktives Mitglied
Y*uki' schrieb:
Also muss sagen nette Arbeit :) Auch wenn ich kein bisschen Singen kann, für Leute die rappen können etc. ist es sehr gut geworden :p
Ich muss dazu sagen, dass ich auch noch ganz am Anfang bin.
Ist für alle die es lernen wollen ;)
Ich habe es selber von guten Kontakten gesagt gekriegt und daraus mache ich eben Tutorial's.
Denn ich denke, dasss jeder die Chacne verdient hat.
 

DJ Yuko

Benutzer
Wow, Savo, du hast dir richtig Mühe gegeben, das muss ich eigentlich sofort meinem cousin zeigen, das war bestimmt arbeit.
Es gefällt mir echt wie ausführlich du warst, du hättest noch mit spoilern arbeiten können aber so geht es auch.
MFG
 

Savo

Aktives Mitglied
DJ Yuko' schrieb:
Wow, Savo, du hast dir richtig Mühe gegeben, das muss ich eigentlich sofort meinem cousin zeigen, das war bestimmt arbeit.
Es gefällt mir echt wie ausführlich du warst, du hättest noch mit spoilern arbeiten können aber so geht es auch.
MFG

Danke. :)
Wie man im Beitrag sehen kann sind Spoiler eingebaut, dieser wurden aber leider nicht übernommen.
Werde es heute Abend überarbeiten.
 
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