Handy-TV mit Mobile 3.0 in Baden-Württemberg

Joaquin

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Die Fußball-EM 2008 steht schon symbolisch für die Durchsetzung des Handy-TV. Aber hier gibt es wie so oft noch die ein oder andere Hürde zu nehmen, denn alle Landesmedienanstalten müssen hierzu einem Betreiber die Zustimmung erteilen. In Baden.Württemberg hat sich nun die Landesanstalt für Kommunikation (LFK) für Mobile 3.0 als Betreiber für das neue Handy-Fernsehen DVB-H ausgesprochen.

Mobile 3.0 tritt als Vermarkter und Inhalteanbieter auf und wird nun seine 3-jährige Versuchsreihe in Baden Württemberg starten.

Auch wenn sich das Handy-TV bis heute kaum durchgesetzt hat, möchte man bis 2010 eine flächendeckende Verbreitung von DVB-H erreichen. Da aber Handy-TV in Konkurrenz zu den Video-Streams steht, ist es fraglich in wie weit die Netzbetreiber dies unterstützen oder gar beschränken. Zur Zeit jedenfalls gibt es mehr Kündigungen als Neuabschlüsse für ein Handy-TV-Abonnement.

Der Ausdruck Handy-TV bezeichnet die Übertragung und den Empfang audiovisueller Inhalte mit Hilfe mobiler Endgeräte ("Handhelds"). Der Schwerpunkt liegt auf solchen Geräten, die primär zum Telefonieren konzipiert wurden. Die Mobilität definiert sich dabei nicht nur durch die Drahtlosigkeit des Übertragungsweges, sondern auch durch die Größe des Gerätes bzw. die daraus resultierende Handlichkeit. So werden Handys, Smartphones und PDAs von diesem Raster umfasst, nicht jedoch Notebooks, die aufgrund ihrer Größe nicht mit der Zweckmäßigkeit der zuvor genannten Geräte konkurrieren können. Portable Geräte, die ausschließlich zum Fernsehempfang konzipiert wurden, wie z.B. mobile DVB-T-Empfänger, finden im Sinne von Handy-TV ebenfalls keine Berücksichtigung.

Handy-TV über Broadcastnetze (DMB/DVB-H)

Während in Mobilfunknetzen zwischen jedem Empfänger und dem Sender Einzelverbindungen hergestellt werden, sind Rundfunknetze dadurch gekennzeichnet, dass der Sender sein Signal nutzer-unabhängig ausstrahlt. Der Nutzer hat die Möglichkeit, dieses Signal zu empfangen, nicht aber es zu beeinflussen. Man spricht vom so genannten Broadcasting. Broadcast-Netze verfügen grundsätzlich über keinen eigenen Rückkanal, können jedoch mit Mobilfunknetzen kombiniert werden um dennoch interaktive Dienste zu ermöglichen. Trotzdem ist es mangels Einzelverbindungen zwischen Empfänger und Sender nicht möglich, individuelle Inhalte wie z.B. Video-on-Demand über Rundfunknetze anzubieten. Der Nutzer ist an die vorgegebene Ausstrahlung des Senders gebunden und hat keinen Einfluss auf den Sendestart. Es gibt zwei Broadcaststandards, die sich parallel entwickeln. DMB und DVB-H. Während es für DMB schon kommerzielle Angebote gibt, wurden die Lizenzen für DVB-H noch nicht final vergeben.
 
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