Vielleicht ist ein gewisses Maß an Gut/Schlecht-Denken auch nötig.
Als ich mal LSD-Ähnliche Substanzen zu mir genommen hatte, merkte ich, dass nichts so endlos dehnbar ist wie die eigene Wahrnehmung von der Realität. Ich habe gemerkt, dass ich immer wieder eine ganz bestimmte Wahrnehmung aufbaue, unabhängig davon in welches Universum mich die Droge katapultiert hatte.
Das muss auch sein, weil man Dinge im Leben bewerten muss! Sonst ist man nicht überlebensfähig. Mann muss Interessen haben, Grenzen ziehen, gewissen Informationsquellen trauen und anderen nicht. So entsteht Realität. Geht nicht anders. Man kann nicht entkommen! Es sei denn, man stellt seine eigene Wahrnehmung in frage.
Aber letztendlich wird man immerwieder bei irgendeinem Weltbild landen, bei dem die Gut/Schlecht-Grenze an einem anderen Platz steht als bei einem anderen Weltbild.
Es ist sicher reizvoll ständig 'high' zu sein, um besser über allen Dingen zu stehen. Aber so funktioniert das Leben nicht gut, denke ich. Man muss eine Grenze ziehen ... man kann natürlich sagen: "Keine Ahnung ob Völkermord eine schlechte Sache ist, ich möchte ja schließlich niemanden verurteilen oder als böse darstellen.", aber wer so argumentiert ist doof. Darum ist es wichtig sich in irgendeiner Form eine Meinung zu bilden ... und dabei kommen nun mal Gut/Schlecht-Grenzen zustande.