Gefahr aus dem Schweinestall

ulli

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Fachleute sind sich einig: Ein wichtiger Faktor für die Ausbreitung von Resistenzen war der Antibiotikaeinsatz in der Tiermast. Jahrzehntelang verabreichten Landwirte Rindern, Schweinen und Geflügel Antibiotika. Zum einen, um Infektionen in der Massentierhaltung vorzubeugen. Zum anderen stellte sich auch heraus, dass die Medikamente den Fleischansatz begünstigen. Deshalb nutzten Tierzüchter die Wirkstoffe tonnenweise ganz legal als so genannte „Leistungsförderer“. Damit hemmten sie das Wachstum einer ganzen Reihe von natürlichen Bakterien im Vieh, im Stall und in der Umgebung, begünstigten aber auch die explosionsartige Vermehrung resistenter Keime. Die wiederum bahnten sich in einigen Fällen den Weg zum Menschen – unter anderem durch rohe Eier oder nicht durchgebratenes Fleisch. Rückstände der Arzneimittel fanden sich bereits in Fisch, Honig, Müslis, Joghurt und Meeresfrüchten. Jüngste Studien ergaben, dass auch Pflanzen die Arzneistoffe über Gülle aufnahmen, mit der Bauern ihre Felder düngten. Forscher wiesen resistente Keime und Resistenzgene schon im Trinkwasser nach.

Die Europäische Union reagierte und zog die Mastbeschleuniger schrittweise aus dem Verkehr. Ab 2006 dürfen Bauern in der EU überhaupt keine Antibiotika mehr als Leistungsförderer verabreichen. Gegen Infektionen dürfen Tierärzte jedoch auch weiterhin Penizillin & Co. verschreiben. „Auch ein krankes Tier hat ein Recht auf eine Behandlung“, betont Michael Kresken von der Paul-Ehrlich-Gesellschaft. Erkrankt zum Beispiel Geflügel, erhält die ganze Herde Antibiotika. Allerdings dürfen die Tiere erst nach einer Quarantänezeit geschlachtet werden, damit ihr Fleisch keine Rückstände enthält.

„Es war sicherlich ein richtiger Schritt, Antibiotika in der Tiermast zu verbieten“, sagt der Antibiotika-Experte Franz Daschner. Es dauere jedoch ein bis zwei Jahre, bis ein Effekt sichtbar sei. Und: „Das Verbot allein reicht nicht.“
 

Basti1802

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find ich sehr vernünftig, dass solche antibiotika aufputschungen gestoppt wurden. wenn man sich allein mal die qualität des fleisches anguckt, was man vor, na sagen wir mal 15 jahren essen durfte und dann die, des fleisches, welches es heute gibt, dann kann man da wohl schon einige unterschiede feststellen. aber auch hier treffen natürlich viele faktoren zu, antibiotika-zusätze sind da nur eins. aber brauchen, tut die glaub ich keiner, von daher -> daumen hoch
 

ulli

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da geb ich dir voll recht,
ich finde es auch überflüssig unsere hausschweine, kühe, hühner usw. mit solchen mitteln hochzupeppeln damit sie auch richtig viel fleisch auf den rippen haben,
ich zahl lieber nen euro mehr und hab dann vielleicht wieder schweinefleisch das nicht mit antibiotika vollgestopft ist.
vielleicht wird die menschheit ja wieder wiederstandsfähiger wenn nicht alles was wir essen mit solchen mitteln vollgepumpt ist, dann lernt unser immunsystem vielleicht wieder sich zu wehren.
 

Basti1802

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tja .. das immunsystem ... ist es wirklich noch ein immunsystem, oder mehr etwas, was sich instiktiv auf den nächsten arzneimittelschub vorbereitet, um diesen bestmöglich verwenden / unterstützen zu können. ... ich hab jedenfalls immer das gefühl, dass wenn man zum arzt geht, man so oder so nur irgendwelche mittelchen bekommt, welche man dann nehmen soll. schön und gut, danach hat sich die sache dann auch meist erledigt, aber bleibt die frage, ob das der gesündeste / sinnvollste weg war. wenn das körpereigene immunsystem eine erkrankung selbst bekämpfen könnte, würde diese mit sicherheit nicht so schnell wiederkommen, denn die körpereigenen abwehrstoffe sind dann wohl stark genug. aber mit medikamenten ? eigentlich ist es doch nichts anderes als drogen, die in gewisser weise den körper beeinflussen und ihn zu irgendeiner reaktion antreiben. sicherlich ist das gut, wenn man das unterstützt, aber ich frag mich doch, ob es immer auf diese weise geschehen muss.
 
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