Filmkritik: Tron: Legacy

Joaquin

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Der Film Tron aus dem Jahre 1982 gehört zur Filmgeschichte und war ein Meilenstein bei Computergrafiken im Film. Lange hofften Fans auf einen Nachfolger und man hat sich lange, ja recht lange Zeit gelassen um Tron fort zu führen.

Dabei handelt es sich tatsächlich nicht um ein Remake, wie viele vermuteten, sondern um eine echte Nachfolge. Aus diesem Grund trägt auch der Film den Namen Tron: Legacy.

Wie auch beim ersten Film, ist wieder Jeff Bridges als Kevin Flynn dabei. Aber anders als im Original übernimmt er hier auch eine weitere Rolle, nämlich die von Clu und somit die Rolle eines äußerlich nicht gealterten Jeff Bridges, bzw. Kevin Flynn. Diese Doppelrolle stellte den Schauspieler Jeff Bridges vor einigen Herausforderungen, aber auch das Special-Effects Team musste hier die Illusion eines jungen Jeff Bridges, bzw. Kevin Flynn kreieren, aber dazu später mehr.

Ebenso spielt wieder Bruce Boxleitner den Alan Bradley bzw. Tron, aber auch zu der Rolle der Tron gibt es später mehr.

Um die Geschichte aber nicht nur mit alten Schauspielern fort zu führen, gibt es Sam Flynn. Das Kind von Kevin Flynn und gespielt von Garrett Hedlund.

Der alte Tron-Film begeisterte mit damals noch nie gesehenen Computergrafiken. Um so etwas heute noch zu toppen und dies angesichts von Filmen wie Avatar, ist nicht wirklich leicht. Weder 3D in dem dem Tron Legacy daher kommt, noch Computer-Effekte aller Art, sind heutzutage etwas besonderes. Es bedurfte also den Einsatz modernster Technik und diese so innovativ und der Story dienlich wie nur möglich.

Die Geschichte spielt in der Gegenwart, mit einem kurzem Intro aus der Vergangenheit, bei dem der Vater Kevin Flynn plötzlich verschwindet und den 27-Jährigen Sohn Sam Flynn alleine als Erbe des Computerunternehmens ENCOM zurück lässt. In der heutigen Welt hat Sam kein wahres Interesse an der Führung des Unternehmens und auch Alan Bradley hat dort keine echte Führungsrolle mehr. Zwar setzt er seine Interessen und die seines Vaters auf etwas unorthodoxe Methoden in der Firma durch, aber das Unternehmen führen will er nicht.

Eines Tages jedoch bekommt Alan Bradley eine Pager-Nachricht von einem still gelegtem Anschluss in der alten Spielhalle von Kvin Flinn. Dies erzählt er Sam, der sich dann auch auf den Weg dahin macht. Dort entdeckt er einen Laborraum hinter eine Tron-Computerspielautomat und von da an geht es ab in die Computerwelt.

Tron Legacy zeichnet sich dadurch aus, dass die alten Kultobjekte und Szenen aus dem Ur-Tron Film, wie die Discuskämpfe und die Motorrad-Lichtrennen, würdig fortgesetzt werden. Hier bekommt man anständige und zeitgemäße Action im Computerlook geboten. Auch die Anzüge wurden angepasst und sexy in Szene gebracht.

Die Geschichte selbst finden einige zu esoterisch und überzogen, aber ich fand den philosophischen Ansatz dahinter sehr passend.

Tron selbst kommt in diesem Film eher sporadisch vor, dafür aber doch immer Zentral, so wie im alten Film. Dank seiner Maske, weiß man auch nicht von Anfang an, wer Tron wirklich ist. Dies erleichterte dann natürlich auch der Effektenschmiede hier, einiges an aufwendigen Computeranimationen, wie sie für Kevin Flynn und bei Jeff Bridges notwendig waren um ihn jung aussehen zu lassen. Für mich viel das Gesicht zu künstlich aus und ich kam nicht umhin hier ein Computer generiertes Gesicht zu sehen. Allerdings weiß ich, das andere dies absolut nicht bemerkt haben.

Am Ende des Filmes fällt auf, dass sowohl am Anfang wichtige Figuren vorgestellt und in Szene gesetzt werden, ebenso wie am Ende wichtige Firguren nicht sterben. Dies alles deutet darauf hin, dass Tron als Filmreihe weitergeführt wird.

Da ich ein Fan des alten Filmes bin und mir auch der neue Film Tron-Legacy gut gefallen hat, freue ich mich daher auf den nächsten Tron-Film.
 

abendrise

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Unterhalten sich zwei Computerprogramme. Sagt das eine: „Glaubst Du an die Existenz der User?“ Sagt das andere: „Ja, natürlich. Gäbe es keine User, wer hätte mich dann programmiert?“ Was da wie ein metaphysischer Witz klingt, ist tatsächlich ein Originaldialog aus dem ersten echten Cyberspacefilm der Kinogeschichte (und das avant la lettre). Auf seine Weise eine Variante von „Fantastic Voyage“, hatte „Tron“ den menschlichen Körper durch Schaltkreise ersetzt und seine Figuren ins Innere eines Computers geschickt. Und wenn man es genau betrachtet, ist Steven Lisbergers Film bis heute auch nahezu der einzige seiner Art geblieben (Nonsens wie „The Lawnmower Man“ mag man kaum mitzählen wollen). Das hat seinen guten Grund, denn eine Geschichte, die in einem solchen Setting funktionieren will, verlangt vom Zuschauer einen hohen Grad an Bereitschaft, derartig naiven Unsinn überhaupt mitzumachen. Oder eine besonders clevere Idee seitens der Macher.
 
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