Filmkritik: Burn After Reading – Wer verbrennt sich hier die Finger?

Joaquin

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Wenn die Coen Brüder wieder mal einen Film drehen, dann ist dies wie ein Gütesiegel und selbst die besten Schauspieler stehen hier Schlange um bei einem Film der Coen Brüder mit zu wirken. In ihrem neustem Film, Burn After Reading – Wer verbrennt sich hier die Finger?, haben die Cone Brüder wieder einmal auf altbewährte Schauspieler aus ihren alten Filmen gegriffen und diesem Starmix noch ein paar weitere Stars hinzugefügt. So erreicht Burn After Reading eine selten gebotene Schauspielerdichte der obersten und besten Güte.
Da hätten wir in der Rolle der Fitnesstrainerin Linda Litzke, die Schauspielerin Frances McDormand und damit eine alte Bekannte aus dem Film Fargo der Coen Brüder, für deren Hauptrolle sie damals auch den Oscar bekam. George Clooney den man schon im Coen-Film Oh Brother, Where Art Thou? sehen konnte, spielt hier Harry Pfarrer. Er hat hier nicht viel zu tun als wie immer den charmanten Lover und Womanyzer zu geben, aber wer könnte das besser als er? In einigen, wenigen Momenten darf er dann auch etwas mehr von seinem schauspielerischem Talent zeigen was ihm dann auch sehr gut zu Gesicht steht. John Malkovich darf in der Rolle des Ex-Cia-Analytigers Osborne Cox so richtig aus sich raus gehen und tut dies “verfickt” noch mal extrem gut. In der Rolle der Katie Cox findet sich die aus Narnia bekannte Eisprinzessin Tilda Swington wieder, mit grünen Augen und roten Haaren. Brad Pitt spielt den jugendlichen Chad Feldheimer und setzt diese Rolle extrem gut um. Schade das er diese nach 2/3 des Filmes nicht weiter spielen kann, denn der Brad Pitt spielte die Rolle zur Freude der Lachmuskeln, extrem gut. Dann haben wir noch Mr Sledge Hammer, David Rasche als Agent Palmer und J.K. Simmons auch einen alten Coen Schauspieler, als den CIA Boss. Richard Jenkins hat nicht viel zu tun aber die Rolle des traurig und schmachtenden Verliebten Ted Treffon könnte man nicht besser darstellen.

Also Schauspielerich ist die Besetzung nicht nur Top, sondern auch die Darstellung ist sehr überzeugend und es macht einfach nur Spaß zu sehen, wie diese Schauspieler sich in ihrer Arbeit fast schon übertrumpfen.

Im Film selbst geht es um eine gut arrangierte und bestens durchgeführte Verwechslungskomödie im Kleid eines Spionagethrillers, mit teils recht skurrilen Wendungen. Typisch Coen halt.

Wer einen guten Film sehen möchte, der eben nicht typisch 0815-Hollywood ist und in seiner Machart schon eher europäisch ist, dem sei dieser Film nicht nur ans Herz gelegt, sondern quasi Pflichtprogramm. Er erinnert mich ein wenig an Der Große Blonde Mit Dem Schwarzen Schuh, nur etwas abgewandelt und der heutigen Zeit angepasst. Eine Krimikomödie mit Lachgarantie, skurriler Coen-Komik und Klever-Witzigen Wendungen. Uneingeschränkt empfehlenswert.
 
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