Bazillenschleuder Krankenhaus

ulli

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Mangelnde Hygiene im Krankenhaus begünstigt ebenfalls die Ausbreitung von Keimen. Studien belegen beispielsweise, dass sich Ärzte und Pflegepersonal im Schnitt nur halb so oft die Hände desinfizieren, wie es notwendig wäre. „Etwa eine Million von etwa 15 Millionen Krankenhauspatienten zieht sich jährlich in der Klinik eine Infektion zu“, sagt Michael Kresken von der Paul-Ehrlich-Gesellschaft. Haben resistente Erreger in einer Klinik erst einmal Fuß gefasst, finden sie dort ideale Bedingungen vor, um sich auszubreiten, zum Beispiel bei Patienten mit geschwächter Abwehr. So wandern etwa harmlose Hautkeime über Katheter ins Körperinnere und verursachen dort schwere Entzündungen. Patienten, Pfleger und Ärzte tragen die Infektion von Bett zu Bett: „Hat ein Patient zum Beispiel einen restistenten Staphylococcus aureus, infiziert er im Durchschnitt fünf weitere Kranke damit“, hat Henning Rüden von der Berliner Charité beobachtet.

Laut einer Studie starben 1993 in England und Wales 51 Menschen an Infekten mit resistenten Mikroben, 2002 waren es bereits 800. Wie viele Deutsche bislang resistenten Erregern zum Opfer fielen, weiß niemand genau. Grundsätzlich seien solche Schätzungen mit Vorsicht zu bewerten, mahnt Michael Kresken. „Häufig sind schwerstkranke Patienten betroffen, deren Abwehr geschwächt ist, weil sie an der Immunschwäche Aids leiden oder weil sie zum Beispiel wegen einer Transplantation Medikamente erhalten, die ihre Abwehr unterdrücken“, betont er. „Die Frage bleibt immer, stirbt jemand an der Infektion oder mit der Infektion.“
 

Basti1802

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hört sich für mich wie die beschreibung eines krankenhaus in einem dritte- oder zweite-welt land an, zumindest so aus meiner vorstellung heraus. aber allein die tatsache, dass es einen solchen artikel gibt, sollte einem wohl deutlich zu denken geben. sowas erachte ich als großen mißstand in modernen krankenhäusern, wo doch eigentlich alles gegeben sein sollte, um enem großglächigen bazillen-ausbreiten vorzubeugen.
ich muss allerdings auch sagen, dass ich bei dem einen mal, wo ich bisher im krankenhaus gewesen bin (geburt mal ausgenommen), sich dieser eindruck nicht bestätigt hat. da war wirklich alles sehr sauber und bei entsprechenden arbeiten trugen die pfleger / ärzte auch einmal-hygienehandschuhe. aber man kriegts mit sicherheit auch nicht immer direkt mit, wie das ganz hinter den kulissen aussieht.
also, toi toi toi, dass keiner ins KH muss !
 

ulli

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tatsache ist, daß die schwestern und ärzte bazillen und bakterien von krankenzimmer zu krankenzimmer schleppen, multiresistente staphylokokken und und und.
wenn nur ein patient infiziert ist, müßte dieser in ein sepparates zimmer verlegt werden und das kh-personal müßte bei jedem besuch in diesem zimmer absolute hygienevorschriften einhalten und die erkrankten dürften ohne mundschutz usw. dieses zimmer nicht verlassen.
leider ist es so das die patienten die infiziert sind in dem gleichen zimmer bleiber wie vorher und damit den bettnachbarn schon mal anstecken, die hygienevorschriften für die infizierten patienten werden ignoriert und die schwestern und ärzte tragen es zu den nächsten krankenzimmern und so weiter.
patienten deren immunsystem nun eh schon angegriffen ist können sich gegen diese belastung nicht mehr wehren und erkranken, damit dreht sich das karussell weiter.

Resistente Staphylokokken vollautomatisch erkennen
Wissenschaftler aus Hamburg und Münster entwickeln neues Diagnose-System

Die Ergebnisse der molekulargenetischen Analyse werden automatisch mit der Datenbank abgeglichen. Bei dem Verdacht eines Ausbruchs wird alsdann automatisch ein Alarm ausgelöst. Im Gegensatz zum bisherigen Vorgehen ist das automatisierte System deutlich schneller und kostengünstiger als klassische Überwachungsverfahren.

Um eine Ausbreitung dieser oftmals lebensgefährlichen Keime und damit eine Gefährdung großer Patientenzahlen zu verhindern, ist es lebensentscheident, MRSA-Bakterien so früh wie möglich zu erkennen. In Europa gibt es starke Unterschiede im Vorkommen von MRSA. Der Anteil dieser Bakterien beträgt in Großbritannien mittlerweile 60 Prozent, in Deutschland wurde in den letzten Jahren ein steiler Anstieg von drei auf etwa 25 Prozent beobachtet.

In den Niederlanden und Skandinavien hält sich die Rate seit Jahren durch strikte Hygienemaßnahmen und Typisierung stabil unter drei Prozent. Neben verlängerten und schwereren Krankheitsverläufen bedeutet das Auftreten von MRSA äußerst arbeitsaufwändige und für das Krankenhaus sehr teure Konsequenzen, im Extremfall die Schließung ganzer Stationen.
 
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