Antibiotika-Resistenz

ulli

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Killerbakterien erobern die Schlagzeilen: Im April 2005 beschrieben Mediziner einen resistenten „Superkeim“ in Kalifornien. Gegen den gefürchteten neuen Stamm des Eitererregers Staphylococcus aureus (S. aureus), der Betroffene bei lebendigem Leibe verfaulen lässt, wirkte kein einziges Antibiotikum. Mediziner nennen dieses Phänomen Multiresistenz. „Weltweit sterben einige Zehntausend Menschen jährlich an Infektionen mit resistenten Bakterien. Meist sind Tuberkulose-Erreger schuld“, schätzt Franz Daschner, Leiter des Instituts für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene der Universität Freiburg.

Auch in Deutschland sind resistente Keime auf dem Vormarsch. Selbst wenn nur ein oder zwei Präparate gegen einen Erreger versagen, bereitet dies Medizinern Sorgen. Ganz oben auf der Liste besonders widerstandsfähiger Keime steht hierzulande ebenfalls S. aureus. Das kugelförmige Bakterium verursacht eitrige Infektionen, Lungenentzündung, Wundinfektion und Blutvergiftung. Etwa 20 bis 25 Prozent der S.-aureus-Erreger in Deutschland sind bereits gegen eines oder mehrere Antibiotika resistent. „Jährlich steigt diese Zahl um 6,5 Prozent“, warnt Franz Daschner. Er zeichnet ein düsteres Bild: „Wenn wir das nicht binnen zwei, drei Jahren in den Griff bekommen, läuft das Problem völlig aus dem Ruder!“ Auch Infektionen mit Salmonellen oder dem Magenkeim Heliobacter pylori lassen sich immer schlechter mit Antibiotika behandeln.

Dabei sah es noch vor ein paar Jahrzehnten so aus, als würde der Mensch den Kampf gegen die Infektionskrankheiten endlich gewinnen. 1928 entdeckte der Schotte Alexander Fleming per Zufall im Labor eine Art Wunderwaffe gegen die Keime. Schimmelpilze hatten ihm eine Bakterienkultur verdorben. Erst beim zweiten Blick stellte Fleming fest, dass die Pilze den Wuchs der Mikroben hemmten. Die Substanz, die dies bewirkte, benannte er nach dem Pilz „Penicillium“ – das Penizillin war geboren.

das sind ja tolle aussichten
 
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