Andru Donalds: Album „Trouble in paradise“ (VÖ: 15.04.2011)

7daysmusic

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Mehr als eine Dekade glich die Karriere von Andru Donalds einem großen Traum. Seit seinen Welthits „Mishale“(1994), „Save Me Now (1995) und „All Out of Love“ (1999) lag ihm die Popwelt zu Füßen. Andru Donalds sensuelle Vokals und Hits galten schon damals, vom Klangbild, wie auch vom vokalen Duktus, als das Heißeste was die Popmusik zu bieten hatte. Kein Wunder also, dass kein geringerer als New Age-Soundtüftler Michael Cretu den Jamaikaner mit der charismatischen Stimme 1999 als Sänger von Enigma - der veritablen Hitmaschine schlechthin (50 Millionen verkaufter Einheiten, über 50 Nr. 1-Hits weltweit) - auserwählte und lange Jahre bis heute exklusiv unter Verschluss hielt.

Dem erfolgsverwöhnten Andru Donalds lastet allerdings in letzter Zeit ein fast historischer Makel an. Seit 8 Jahren hat er kein Solo-Album veröffentlicht. Die einfache Erklärung: Für eigene musikalische Projekte blieb neben dem Enigma-Projekt einfach kaum Zeit. Ein Zustand der für den Workaholic schwer zu ertragen war und einfach nicht von Dauer sein konnte. Nun ist es endlich soweit! Mit „Trouble in Paradise“ erblickt sein 6.Solo-Album das Licht der Welt.

„Ich komme mir vor wie ein Newcomer, der vor seinem Album-Debüt steht und vor lauter Aufregung kein Auge mehr zumachen kann!“ frohlockt er. „Jeder einzelne Song auf diesem Album bedeutet mir unendlich viel - ich habe diesmal wirklich tief gegraben, und ich hoffe sehr, dass man es auch in den Stücken spüren kann." unterstreicht der, seit Jahren in Deutschland lebende, Weltreisende in Sachen musikalischer Obsession seine Erwartungen an sein Album.

In elf, behutsam zwischen Reggae und Pop oszillierenden Songs schreitet er auf seinem neuesten Werk den Erfahrungshorizont eines kosmopolitischen Lebens ab. Energie, Ruhm, Frieden, Nachwuchs, Zukunft, Sex, Religion, Fehler, Leidenschaft, Herz, Seele – um all das geht es auf „Trouble in Paradise“. Andru Donalds schafft es komplexe Themen des Alltags in einfache Melodien zu gießen. Die flamboyante neue Single „Falling Down“ sticht da besonders hervor. Nicht zuletzt, weil der Songtext im Gegensatz zur frischen Musik dieser Nummer eine gehörige Portion Melancholie mit sich bringt. „Als Liebes-Drama ohne Happy End“ skizziert Andru Donalds dieses emotionale Desaster, dessen pumpender Reggae-Groove das scheinbar hoffnungslose und unkontrollierbare Karussell der Gefühle gerade noch in Bahnen hält. Ganz konträr dazu der Song „Marble Eyes“, eine lockere Teenager Lovestory, zu der Andru durch den Sohn eines Mitmusikers inspiriert wurde: Frech, witzig und smart! Beide Songs spiegeln die emotionale Bandbreite dieses Albums wieder, das den Popappeal 2011 mit souveräner Lässigkeit erfüllt.

Nicht unwichtig bei diesem Album war die Wahl der Produzenten: Auf „Trouble in Paradise“ arbeitete er u.a. mit Markus Born (Söhne Mannheims, Xavier Naidoo u.a.) und Stefan Bader (Sascha) zusammen, die im Laufe der Zeit zu seinen Geistesbrüdern wurden. Das perfekte Zusammenspiel der individuellen Vision des Sängers und des Know-how der Produzenten an den Reglern ist gewissermaßen das Fundament von „Trouble in Paradise“. Ein Album, das in zwei Jahren geschrieben und live eingespielt wurde. Denn der charismatische Sänger weiß genau, wie er sein Markenzeichen, die markante Stimme, am besten präsentiert: Live. Ohne technische Hilfsmittel. Kein Herumgewurschtel, kein Rumgemurkse und keine hektische Suche nach „einer neuen Richtung“ oder nach „todsicheren“ Hits. Andru Donalds ist diesen Versuchungen seiner bereits langen Karriere nicht erlegen. Hier wird ehrlich gearbeitet mit viel Herzblut und Schweiß. Einfach mitten ins Herz. Einfach Andru Donalds pur.

„Ich bin mit einem Mix aus diversen Musikrichtungen aufgewachsen. Deshalb versuche ich auf „Trouble in Paradise“ nie gleich zu klingen. Z.B ist der der Song „Walk on Water“ sehr Avantgarde, während „Loneliness is a Killer“ eher karibisches Reggae Feeling verbreitet. „Stop the Pain“ hingegen ist mehr ein impulsiver Song. Ich liebe diese Abwechslung“ definiert Andru Donalds sein breites Spektrum. Besagtes „Stop the Pain“ wurde übrigens zusammen mit den Produzenten-Legenden Sly & Robbie geschrieben und besticht durch seinen groovigen und vitalen Ragga-Stil, einem der vielen Highlights auf diesem Album. „Ich versuche Melodien zu kreieren die jeden erreichen.“

Mit „Trouble in Paradise“ schafft Andru Donalds spielend den Spagat zwischen coolen Reggae-Grooves und großartigen ausdrucksvollen Pop-Balladen mit musikalischer Essenz, die sowohl seine treuen Enigma Fans fesseln als auch den hohen Ansprüchen der erwartungsfrohen Hörerschaft zur Genüge reichen werden. Also zurücklehnen, im Sitz angurten und abheben!
 
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