[align=justify]Bevor ich unten meine Kritik ausübe, möchte ich erwähnen, dass Avatar einer der besten Filme ist, den ich gesehen habe. Der Film beeindruckt durch seine exzellente Grafik und mitreißende Umsetzung der Story. Ja und so ein Film muss man im Kino sehen, um die Wirkung wirklich zu genießen.
Ich bin als Science Fiction Fan in den Film reingegangen, hungrig auf die Vorstellung, weil es leider zu wenige (sehenswerte) SF Filme rauskommen. Selbst auf DVD. Daher habe ich es getan so schnell es mir die Umstände erlaubt hatten. Aber am Ende wird man feststellen, dass es in dem Film rein gar nichts Neues vorkommt. Obwohl der Film emotional richtig mitnimmt und ich muss gestehen, das sich zweimal während des Films so richtig aufgewühlt war, so ist das nichts anderes als eine altbekannte Liebesgeschichte zwischen einem Weißen und einer Indianerin ist. Die ganzen Attribute solcher Indianergeschichten ist eins zu eins auf SF Ebene übertragen worden. Kriegervolk, Rangordnung, Beweis der Männlichkeit, selbst die Reaktionen (und der typische Klischee - Frau und der Pferd) sind so schmerzlich typisch menschlich, wenn ich das so kompliziert ausdrucken darf. Und das schmerzt einem SF Fan wie mir, der sieht wie viele in der SF Welt diskutierte und glaubhaft dargestellte Theorien übergangen werden. Ich nenne mal ein Beispiel. Selbst wenn es einen erdähnlichen Planeten in unserer Reichweite gäbe, und selbst wenn dort ein intelligentes Leben gäbe, die dem Körperbau der Menschen sehr ähnlich wäre (Da es ja evolutionstechnisch die vorteilhafteste Form ist), so musste die Kultur und Lebensweisen der Außerirdischen doch erheblich anders sein, als dass ihre Reaktionen der den Menschen gleichgesetzt werden könnten. Und ja der Erste Kuss hat mich umgehauen; ok Ironie aus – ja ein wenig Romantik darf hier nicht fehlen, und das gleich nach drei Wochen nachdem der Menschenskind in den Stamm gekommen ist.
Aber alles und ich meine wirklich alles ist von der Erde kopiert worden. Die Pflanzenwelt verstehe ich nicht viel, aber die Tiere sind eins zu eins Kopien der Tierwelt der Erde. Selbst die Außerirdischen sind eine Kreuzung aus Mensch und Katze. Ja und sonst gibt es nichts außer Katzen, ausgestorbener Flug-Dinos und einen mutierten Hund. Ah ja den Gras-Bullen hab ich vergessen.
Die Story bringt auch nichts Neues, so dass man eigentlich schon ziemlich schnell weiß, wie es ausgeht. Ich habe das Ende schon erraten, als die Erste Begegnung im Wald gezeigt wurde. Ein typisches Konflikt zwischen Wissenschaftler und Militär und ein abtrünniger Marine, der sich für die andere Seite entscheidet. Die Charakteren entsprechen den aufgestellten Regeln der Filmemacher.
Aber der Film ist spannend, ist im Gegensatz zu anderen Meinungen die ich gelesen habe, in richtiger Erzählgeschwindigkeit umgesetzt worden. Man spielt (und fiebert) mit vielleicht gerade deshalb, weil es so verdammt menschlich ist (Denn wenn die Außerirdische so verdammt Anders sein sollten, wie sie eigentlich sein müssten, so wird kein Zuschauer sie verstehen und sich langweilen). Und grafisch ist er absolut klasse.
Der Rest vielleicht Stichpunktartig:
- Der Aussage, dass die Menschen nicht wieder kommen würden, wenn die Einheimischen einen Kampf gewinnen würden, glaube ich nicht. Wenn die Menschen so hochtechnologisiert wären, würden sie trotz allem wiederkommen und sich alles holen. Das in Film gezeigte Logik ist meiner Einsicht nach ein Märchen für das Happy End.
- Der Tag/Nacht Zyklus ist falsch dargestellt, wenn man einen so riesigen Planeten zeigt, in deren Umlauf die Pandora ist. Die Nächte müssten unregelmäßiger und länger sein.
- Dass der Planet mit so eine reichhaltiger Vegetation keine für Menschen gefährliche Viren und Kleinorganismen enthalten wurde völlig ignoriert, wenn die Menschen so nur mit einfachen Masken herumlaufen können. (Ja gut der Punkt hier ist nur am Rande)[/align]