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<blockquote data-quote="Anonymous" data-source="post: 1147"><p>9. Teil</p><p>Es war Ende Oktober geworden. Ein wunderschöner Monat, wie wir fanden, denn die Touristen waren fort und Moraira gehörte uns. Wir genossen die milden Tage, das Baden im Meer und waren rundherum glücklich. Einmal in der Woche fuhren wir zum Postamt im Dorf, in dem wir uns ein Postfach gemietet hatten. Direkte Postzustellung gab es nicht. Auch gewöhnungsbedürftig, genau wie die Tatsache, dass die Müllabfuhr nicht ans Haus kam. Man musste seinen Unrat immer zum nächstgelegenen Container bringen. Doch das war alles kein Problem und wir hatten uns schnell umgestellt. </p><p>Wir fanden nicht viel Post in unserem „Apartado de Correos“ – die Strom-, die Telefon- und die Wasserrechnung. Vielleicht mal ein Brief von daheim. Doch heute lag noch ein offiziell aussehendes Schreiben darin. Wir öffneten es neugierig und fanden einen langen Brief vor in spanischer Sprache. </p><p>„Diese Abhängigkeit von anderen Leuten geht mir doch auf die Nerven“, sagte ich zu meinem Mann. „Ich finde, es ist an der Zeit, dass wir uns zu einem Spanischkurs anmelden. Vielleicht lernen wir dabei ja auch ein paar nette Leute kennen.“</p><p>Mein Mann brummelte irgendwas und starrte weiterhin auf das Schreiben.</p><p>„Das ist vom Finanzamt. Schau mal hier –Agencia Tributaria-. Das habe ich schon einmal gehört.” </p><p>Wir schauten uns an. Wenn dieser Brief vom Finanzamt kam mussten wir unbedingt wissen, was drinnen stand. Doch wohin? Wir konnten ja schlecht mit diesem Brief in Peters Kneipe und dort jemanden fragen. Also Makler oder in der Zeitung nach einem Übersetzer suchen. Wir entschieden uns für den Übersetzer. Ich rief bei drei verschiedenen Telefonnummern an, bis ich eine Dame fand, die bereit war uns den Brief auch mündlich zu übersetzen. Wir machten einen Termin für den kommenden Tag bei ihr zu Hause ab.</p><p>Was wir dann erfuhren, erschütterte uns bis in die Grundmauern. Der Brief war vom Finanzamt. Es war eine Aufforderung, die Differenz der zu niedrig protokollierten Immobilie zum tatsächlichen Wert nachzuzahlen zuzüglich einer Strafe. Die Summen und die Kontoverbindung des Finanzamtes waren angegeben, sowie eine Frist für den Einspruch von 15 Tagen.</p><p>Mit dem letzten Rest unserer Fassung bezahlten wir die Übersetzerin, bedankten uns und gingen schweigend zu unserem Auto. </p><p>„Das gibt es doch nicht! Den Makler zeige ich an!“ Mein Mann kochte vor Wut. Ich hockte neben ihm und liess meinen Tränen freien Lauf. Schon wieder eine Summe, die nicht einkalkuliert war, mit der wir nicht gerechnet hatten. Mein Mann nahm mich in den Arm.</p><p>„Pass auf, ich setze Dich jetzt zu Hause ab. Mach Dir einen Café oder trinke einen Brandy oder beides. Ich fahre mit diesem Schreiben zu dem Verbrecher von einem Makler. Diese Zeche zahlen wir nicht allein!“</p><p>Ich wollte widersprechen, doch mein Mann meinte, ich meinem Zustand wäre es besser, wenn ich zu Hause bliebe.</p><p>Es dauerte lange, bis er endlich kam. Ich sah gleich, wie verärgert er immer noch war. Das Gespräch schien nicht so gut gelaufen zu sein. Ich fragte nicht, sondern brachte auch ihm erst einmal einen Veterano.</p><p>Er nahm einen kräftigen Schluck, stellte das Glas auf den Tisch und fuhr sich mit beiden Händen durch sein volles, silbergraues Haar.</p><p>„Sie meinten, es sei sehr selten, dass das Finanzamt Stichproben macht. Und hat es eben getroffen. Sie können da auch nichts tun.“</p><p>„Hast Du denen mit einer Anzeige gedroht?“, fragte ich.</p><p>„Ach, vergiss es. Der Typ ist so aalglatt. Als ich das Wort Anzeige nur erwähnte, lachte der mich doch glatt aus. Er fragte mich, ob er oder wir das Protokoll beim Notar unterschrieben hätten. Der ist fein raus und der Verkäufer ist lange wieder irgendwo in Deutschland. Nee, das bleibt mal wieder an uns hängen. Weißt Du, manchmal habe ich das Gefühl, wir treten aber auch in jede nur mögliche Falle!“</p><p>Es half alles nichts. Auch nicht die Tatsache, dass alle anderen Käufer und Verkäufer es doch genau so machten. Wir mussten zahlen. Wieder einmal Lehrgeld! Nur dadurch, dass eine unserer Lebensversicherungen gerade zur Auszahlung kam, wurde uns finanziell nicht die Luft abgedreht.</p></blockquote><p></p>
[QUOTE="Anonymous, post: 1147"] 9. Teil Es war Ende Oktober geworden. Ein wunderschöner Monat, wie wir fanden, denn die Touristen waren fort und Moraira gehörte uns. Wir genossen die milden Tage, das Baden im Meer und waren rundherum glücklich. Einmal in der Woche fuhren wir zum Postamt im Dorf, in dem wir uns ein Postfach gemietet hatten. Direkte Postzustellung gab es nicht. Auch gewöhnungsbedürftig, genau wie die Tatsache, dass die Müllabfuhr nicht ans Haus kam. Man musste seinen Unrat immer zum nächstgelegenen Container bringen. Doch das war alles kein Problem und wir hatten uns schnell umgestellt. Wir fanden nicht viel Post in unserem „Apartado de Correos“ – die Strom-, die Telefon- und die Wasserrechnung. Vielleicht mal ein Brief von daheim. Doch heute lag noch ein offiziell aussehendes Schreiben darin. Wir öffneten es neugierig und fanden einen langen Brief vor in spanischer Sprache. „Diese Abhängigkeit von anderen Leuten geht mir doch auf die Nerven“, sagte ich zu meinem Mann. „Ich finde, es ist an der Zeit, dass wir uns zu einem Spanischkurs anmelden. Vielleicht lernen wir dabei ja auch ein paar nette Leute kennen.“ Mein Mann brummelte irgendwas und starrte weiterhin auf das Schreiben. „Das ist vom Finanzamt. Schau mal hier –Agencia Tributaria-. Das habe ich schon einmal gehört.” Wir schauten uns an. Wenn dieser Brief vom Finanzamt kam mussten wir unbedingt wissen, was drinnen stand. Doch wohin? Wir konnten ja schlecht mit diesem Brief in Peters Kneipe und dort jemanden fragen. Also Makler oder in der Zeitung nach einem Übersetzer suchen. Wir entschieden uns für den Übersetzer. Ich rief bei drei verschiedenen Telefonnummern an, bis ich eine Dame fand, die bereit war uns den Brief auch mündlich zu übersetzen. Wir machten einen Termin für den kommenden Tag bei ihr zu Hause ab. Was wir dann erfuhren, erschütterte uns bis in die Grundmauern. Der Brief war vom Finanzamt. Es war eine Aufforderung, die Differenz der zu niedrig protokollierten Immobilie zum tatsächlichen Wert nachzuzahlen zuzüglich einer Strafe. Die Summen und die Kontoverbindung des Finanzamtes waren angegeben, sowie eine Frist für den Einspruch von 15 Tagen. Mit dem letzten Rest unserer Fassung bezahlten wir die Übersetzerin, bedankten uns und gingen schweigend zu unserem Auto. „Das gibt es doch nicht! Den Makler zeige ich an!“ Mein Mann kochte vor Wut. Ich hockte neben ihm und liess meinen Tränen freien Lauf. Schon wieder eine Summe, die nicht einkalkuliert war, mit der wir nicht gerechnet hatten. Mein Mann nahm mich in den Arm. „Pass auf, ich setze Dich jetzt zu Hause ab. Mach Dir einen Café oder trinke einen Brandy oder beides. Ich fahre mit diesem Schreiben zu dem Verbrecher von einem Makler. Diese Zeche zahlen wir nicht allein!“ Ich wollte widersprechen, doch mein Mann meinte, ich meinem Zustand wäre es besser, wenn ich zu Hause bliebe. Es dauerte lange, bis er endlich kam. Ich sah gleich, wie verärgert er immer noch war. Das Gespräch schien nicht so gut gelaufen zu sein. Ich fragte nicht, sondern brachte auch ihm erst einmal einen Veterano. Er nahm einen kräftigen Schluck, stellte das Glas auf den Tisch und fuhr sich mit beiden Händen durch sein volles, silbergraues Haar. „Sie meinten, es sei sehr selten, dass das Finanzamt Stichproben macht. Und hat es eben getroffen. Sie können da auch nichts tun.“ „Hast Du denen mit einer Anzeige gedroht?“, fragte ich. „Ach, vergiss es. Der Typ ist so aalglatt. Als ich das Wort Anzeige nur erwähnte, lachte der mich doch glatt aus. Er fragte mich, ob er oder wir das Protokoll beim Notar unterschrieben hätten. Der ist fein raus und der Verkäufer ist lange wieder irgendwo in Deutschland. Nee, das bleibt mal wieder an uns hängen. Weißt Du, manchmal habe ich das Gefühl, wir treten aber auch in jede nur mögliche Falle!“ Es half alles nichts. Auch nicht die Tatsache, dass alle anderen Käufer und Verkäufer es doch genau so machten. Wir mussten zahlen. Wieder einmal Lehrgeld! Nur dadurch, dass eine unserer Lebensversicherungen gerade zur Auszahlung kam, wurde uns finanziell nicht die Luft abgedreht. [/QUOTE]
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