ZIEHEN WIR NACH SPANIEN!

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Anonymous

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Hallo Mylowg,
danke für Deine Bemerkungen. Es mag sein, dass Strom hier günstiger ist als in Deutschland, das Heizen mit den kleinen Gasflaschen ist auf jeden Fall die günstigste Variante. Heizen mit Holz ist irre teuer und - wie Du schon bemerktest - wenig umweltfreundlich.
Nun zum Verkauf der Gasflaschen bei Pedros. Wenn das illegal ist, wieso verkaufen viele Tankstellen Repsol wie auch Cepsa-Flaschen? Wieso sind vor vielen Supermärkten kleine Depots? Die Tankstellen, wie auch die Supermärkte befinden sich nicht auf einem einsamen Acker!
Kannst Du mir einen Tipp geben, wo ich diese Angabe finde, dass der Verkauf bei Pedros usw. illegal ist? Ich möchte so etwas Wichtiges natürlich gern in meinen Bericht einfliessen lassen.
Danke im Voraus
 
A

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Es geht um die Menge der Flaschen. Diese hohe Anzahl ist illegal.

Ich habe die Info von einem Revisor der Gasanlagen aus Denia. Es gibt klare Angaben wie viele Flaschen in welcher Entfernung zu Wohnhäusern gelagert werden darf. Auf dem Cumbre hat das mal jemand in großem Stil versucht, wurde aber von den Bürgern und einer Anzeige gestoppt.

Die Effektivität einer Klimaanlage mit Konverter liegt nach meiner Erfahrung um den Faktor 4 höher verglichen mit dem Heizen mit großen Gasflaschen. Effektivität bedeutet für mich: Wenn ich nur mit Gas alle 2 Wochen 3 Flaschen brauche, entspricht 150 Euro, komme ich im Winter mit Mehrkosten von 150 Euro für Strom 2 Monate aus. Die großen Gas Flaschen sind witziger weise erheblich teurer als die entsprechende Liter Menge kleiner Flaschen. Gab dazu mal eine Diskussion ohne Ende in der Costa Info Online.

Und du hast recht: Holz verbrennen ist teuer. Dazu eine Sauarbeit und eine Umweltverschmutzung. Wer mal im Winter durch Teulada fährt, kann das riechen. Als ob man gleich eine Gasvergiftung bekommt.

Nochmal Pedro: Die haben offensichtlich Narrenfreiheit. Die Lichtverschmutzung die von denen ausgeht, ist ein anderes Thema. Auch verboten. Geldverschwendung auf Kosten der Umwelt und Tiere. Beide Tatbestände, Gas und Lichtverschmutzung, sind im Ayuntamiento bekannt - und geduldet.

Wer nicht weiss, was Lichtverschmutzung ist, kann sich hier schlau machen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Lichtverschmutzung
 
A

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Danke für den Link. Ich hätte sonst ehrlich nicht gewußt, was "Lichtverschmutzung" ist. Peinlich!
Ich schreib in meiner Geschichte extra über die kleinen Gasflaschen. Bei mir zu Hause habe ich einen Außenwandgasofen. Wenn es ganz arg kalt ist, komme ich mit einer kleinen Gasflasche knapp 1 Woche aus. Ist ja ein kleines Haus und ich schliesse alle Türen von Zimmern, die ich nicht nutze. Eine kleine Gasflasche liegt momentan bei 11/12 Euro. Würde ich die gleiche Zeit mit Holz heizen...vergiss es. Sooo teuer und außerdem mag ich den Geruch nicht. Dann das ewige Putzen vor Kaminkassette (ja, wir haben noch keine selbstreinigende!
Auch hier in Spanien gilt: der Winter ist nur etwas für reiche Leute.
Das mit der Begrenzung der Gasflaschen ist mir neu. Das mit dem Geklüngel zwischen dem Rathaus und einigen Leuten/Firmen nicht. In Spanien werden alle gleich behandelt - aber einige halt etwas gleicher. Ist das in Deutschland so anders? Das ist eine ehrliche Frage, denn ich war seit 20 Jahren nicht mehr dort.
 
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Ich eigentlich seit 11 Jahren. Aber ist ähnlich in D.

Wer in D schnell reich werden will, ohne viel zu arbeiten, der sollte im Rathaus den Baudezernenten machen. Der entscheidet über Baugenehmigungen. Kenne einen, für den sind über die Jahre mehr als 20 ETWs abgefallen. So ne Art der Erkenntlichzeigung. Gibt es hier auch.

Da sind immer die aktuellen Preise. Vergleich mal Preis pro KG große und kleine Flasche. Das Ergebnis hat was mit Subventionen zu tun. Subventioniert wird das, was der Spanier einsetzt: Die kleine Flasche. Vielleicht auf Kosten der Großen - die wird mehr von den "reichen" Residenten gekauft.
 
A

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12. Teil
Der März kam und es wurde langsam etwas wärmer. Zwei Dinge standen nach diesem Winter fest: wir brauchten eine richtige Heizung und für den Sommer zumindest in den Schlafzimmern eine Klimaanlage. Wir begannen uns gründlich zu informieren – im Internet und auch in einigen großen Geschäften im Industriezentrum von Benissa. Bald stand fest: das würde eine teure Angelegenheit werden.
Im April wurde es Zeit, unsere Sommergarderobe aus den eingebauten Wandschränken zu holen. Sie sollte ein wenig lüften und musste auch sicher nach dem langen Liegen gebügelt werden. Ich öffnete einen der Schränke und bekam einen riesigen Schrecken. Die ganze Wand, die gleichzeitig Außenwand des Hauses war, sah nicht mehr weiß und frisch gestrichen aus – sie war total schwarz angelaufen.

Ich rief meinen Mann und öffnete gleichzeitig den Schrank an der gegenüberliegenden Zimmerseite, der ebenfalls direkt an der Außenwand lag. Es bot sich das gleich Bild: schwarz. Mein Mann stand inzwischen hinter mir und schaute mit zusammengezogenen Augenbrauen in die Schränke. Ich nahm die ersten Wäschestücke heraus, die direkten Wandkontakt hatten. Es war unglaublich, denn sie waren feucht und mit dunklen Flecken versehen.
„Was ist denn das?“, fragte ich meinen Mann.
„Schimmel!“, brummte er.
Er ging ins Wohnzimmer.
„Das Haus war mit Sicherheit vorher schon feucht“, fluchte er, als ich mich neben ihn setzte. „Die haben alles schön weiss über gestrichen, damit es nicht zu sehen ist. Und dann haben die gewartet, bis da so ein beklopptes, deutsche Pärchen kommt und einen horrenden Preis für eine unbeheizte, unklimatisierte und nun auch noch feuchte Hütte zahlt. Ich könnte mich vor Wut sonst wohin beissen!“
Ich sagte lieber nichts. Mein Mann nahm sich das Telefon und fing an zu wählen. Als er anfing zu sprechen wusste ich, dass er einen Freund aus Deutschland am Hörer hatte. Er schilderte ihm unser Problem und hörte dann lange schweigend zu. Ich ging hinaus um zu sehen, was von unseren Sommersachen noch zu retten war. Mein Mann rief mich zurück ins Wohnzimmer.
„Ich habe Ulf gebeten, für ein paar Tage runter zu kommen. Es ist klar, dass wir den Flug und die Unterkunft für ihn bezahlen müssen. Aber wenn ich hier jemanden nehme, muss der Deutsch sprechen – und da können wir sicher sein, dass wir wieder über den Tisch gezogen werden. Ich brauche einen neutralen Mann mit Sachverstand, der mir wirklich sagt, was getan werden kann!“
Ulf war selbständiger Bauunternehmer und konnte sich während der momentanen Flaute schnell ein paar Tage frei machen. So dauerte es nicht lange und wir holten ihn vom Flughafen aus Alicante ab. Einquartiert hatten wir ihn im Gema Hotel, nicht weit entfernt von unserem Haus.
Ulf und mein Mann untersuchten und gruben, gruben und untersuchten. Einmal um das ganze Haus, dann wurde das Dach in Augenschein genommen. Nachdem sie Stunden auf den Beinen waren, hockten sie sich zusammen und beratschlagten. Ich versorgte sie mit Kaffee und später mit einem Bier und hoffte inständig, dass sich keine Gewitterwolken über unserem neuen Heim zusammenbrauten.
Endlich schien die Besprechung beendet. Ich setzte mich zu den Männern und schaute sie fragend an.
Ulf begann zu erklären:
Das Haus ist von außen nicht isoliert – es ist überhaupt nicht isoliert. Die Feuchtigkeit steigt von unten durch den Fußboden auf. Wenn Du einmal genau in die Fugen der Fliesen schaust, kannst Du so ein weißes, flusiges Zeug sehen. Das ist Salpeter, der sich durch die Feuchtigkeit bildet. Dann schau mal genau über der Scheuerleiste, wie sich der Putz von den Wänden löst. Die Schränke hast du ja selbst gesehen.
Um dieses Haus herzurichten, braucht ihr viel Geld!

Die einzige Lösung ist eine Fußbodenheizung und das Haus rund herum so tief ausgaben, dass man es dann mit so einer Art Aluminium-Teer-Folie abdichten kann. Das Dach ist nicht isoliert, die Wände ebenso wenig. Die spanischen Häuser wurden damals so einfach gebaut. Sie wurden nur für Sommerurlaube genutzt und die Bauweise war halt günstig.
Mein Rat: richtet es wieder genauso her, wie ihr es übernommen habt – also alles schön weiß streichen – und verkauft den Kasten. Es ist sonst ein Fass ohne Boden.
Ulf verließ uns wenige Tage später.
 
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Heute fällt mir nicht viel dazu ein. Ein Trauerspiel.
Etwas Schimmel ist immer möglich - auch in "guten" Häusern in D. Das richtige Lüften ist wichtig.

Wenn ich schon mal kleine Schwimmelflecken habe, hat ein wenig Chlor mit Pinsel aufgetragen schnell geholfen. Maßnahmen zur eignen Sicherheit stehen natürlich im Vordergrund. Chlordaempfe sind gefährlich.

Und natürlich keine Schränke nah an Wände. Besonders Außenwaende sind gefährdet.
 
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Ich habe da ein ganz tolles Rezept. Mein Bad hier in Spanien war an der Außenseite schwarz vor Schimmel. Also vier Päckchen Backpulver in etwas Wasser aufgelöst, dann mit einer Geschirrspülbürste den Schimmel damit weggebürstet. Das ging wie nix. Die warme Brühe floß nur so die Wänder runter. Ich war schon froh, dass die Wände ab halber Höhe gefliest waren. Dann hab ich mit Wasser nachgespült (Dusche), alles gut trocknen lassen und neu gestrichen. Das ist jetzt ein Jahr her. Die Farbe ist immer noch strahlend weiss.
Tja, so geht`s einfach und preiswert.
 
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Die Sorgen habe ich nicht.
Aber mal eine Frage an Lilac: woher hast Du immer die passenden Bilder. Die machen den Bericht so lebendig.
Bin mal gespannt, ob das Ehepaar noch lange weiterleidet.
 
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Ich befürchte mal, dass hat jemand aus Lilacs Bekanntenkreis hautnah erlebt. Und die passenden Bilder gleich aufgenommen. Wir werden es ja nach Folge X erfahren wo und wann sie sich die Kugel gegeben haben oder nach D zurückgekehrt sind.

Kommen eigentlich auch Einbrecher und die Gas Mafia in den Erlebnissen vor? Die Asphalt Mafia? Die Tierwelt bietet auch noch einiges: Ratten, Schlangen etc. Ich weiß, ich bin zu neugierig.
 
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Also mit allem komm ich klar, mylowg - aber was bitte ist die Asphalt-Mafia????
Nö, sowas kommt nicht vor, weil ich davon noch nie hörte. Kannst Du dazu mal was schreiben. Als Warnung für alle Mitglieder? Wäre toll.
Was sonst noch kommt - abwarten. Aber ich denke, die haben bald die Nase voll. Sind ja auch schon ziemlich ausgeblutet. Nur von der Rente allein kann man das nicht alles wuppen, denke ich.
 
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Kurze Erklärung zur Asphalt Mafia, scheint heute nicht mehr in unserer Gegend aktiv zu sein.

Vorgehensweise:
Haben an Häusern geklingelt und hatten einen kleinen LKW dabei mit noch dampfenden Asphalt.
Haben dann angeboten, kleine Löcher oder ganze Einfahrten mit dem Rest Asphalt zu bearbeiten. Der Asphalt sie von Straßenarbeiten übrig geblieben, und bevor man es wegwerfen müsse ...
Mehrere Leute haben das freundliche Angebot angenommen. U.A. hat sich ein Mann mal schnell die Einfahrt reparieren lassen. Schneller Job. Am Ende wurde ihm eine Rechnung von 6000 Euro präsentiert.
 
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Sachen gibt´s.
Ich glaube, das funktioniert nur deshalb heute nicht mehr, weil die meisten Auffahrten und Parkplätze mit Platten ausgelegt und nicht mehr asphaltiert sind.
Aber so lange es die Menschen gibt, wird es die Frechheit geben - und die Dummheit, die sich mit ihr paart!
Einen schönen Tag wünsche ich
 
A

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13. Teil
„Bitte was sollen wir jetzt tun?“ Mein Mann wollte mir die Entscheidung überlassen? Ich schaute ihn an.
„Ich weiss nur, wozu ich keine Lust habe“, antwortete ich. „Ich will nicht auch noch die zweite Lebensversicherung auflösen und dann ganz ohne Reserven dastehen.
Mir sind in den letzten Wochen noch ganz andere Gedanken durch den Kopf gegangen. Was wäre, hättest Du Dir nicht nur den Arm gebrochen? Wenn Du zum Beispiel für längere Zeit ins Krankenhaus müsstest?“
Wir schauten einander an. Uns war klar, dass wir niemals so schnell so viel Spanisch lernen könnten, wie nötig sein würde sich im Krankenhaus mit Ärzten und Schwestern verständigen zu können.
Und was, wenn einer von uns allein zurückbliebe? Wir hatten hier keine Bekannten, von Freunden einmal ganz abgesehen.
„Was würdest Du tun, wenn ich sterbe?“, fragte mein Mann.
„Ich würde sofort nach Deutschland zurückgehen. Und Du?“
„Ich auch.“
Wir beschlossen, eine Weile darüber nachzudenken, was wir weiterhin tun wollten.
Am kommenden Tag klingelte es am Tor. Ich ging hinunter und sah zwei Männer in Overalls dort stehen. Sie wollten irgendetwas, doch ich verstand sie nicht. Mein Mann kam hinzu. Er verstand zumindest soviel, dass diese Männer vorgaben von einer Gasfirma zu kommen und sie wollten ins Haus.
Energisch schüttelte er den Kopf und sagte „No! No gas!“
Die Männer wollten nicht aufgeben, doch wir drehten uns um und gingen ins Haus.
„Das waren bestimmt solche Betrüger, wie sie in der Zeitung beschrieben wurden. Die kommen mir nicht ins Haus.“
„Ich halt das nicht mehr aus“, schluchzte ich. „Nichts kann man verstehen, sich mit niemandem unterhalten. Hier gibt es kein Kino, kein Theater – jedenfalls nicht für uns.“
Mein Mann nahm mich ganz fest in den Arm. So standen wir eine Weile, dann schauten wir uns an und sagten fast wie aus einem Mund:
„Lass uns wieder nach Hause gehen!“
Wir nahmen die Anregung von Ulf auf. Das Haus wurde „geschminkt“. Da wir ein paar schöne Möbelstücke angeschafft hatten, wurde es auch dadurch aufgewertet.

Wir sprachen mit einem Makler, denn wir selbst wollten nichts mit diesen „Machenschaften“ zu tun haben.
Wir waren schon fast ein Jahr wieder daheim in Deutschland, als das Haus endlich verkauft wurde.
Ja, es tat weh. Aber mit dem Geld konnten wir viele schöne Reisen unternehmen. Und uns war eines ganz klar: WIR hatten versagt und konnten sonst niemandem die Schuld geben. Wir waren blauäugig in ein anderes Land gezogen – ohne die Sprache, die Gesetzte, ja ohne die einfachsten Vorschriften zu kennen. Aber wir hatten zumindest einmal im Leben versucht in einem anderen Land Fuß zu fassen. Wir waren zwar gescheitert, doch mit einem blauen Auge davongekommen.
 
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Schade, schon zu ende. Und es gibt noch so viele Fallen.

Lässt man diese Gas Mafia aufs Grundstück, hat man schon verloren. Dann können sie eine Rechnung stellen. Man kann die Polizei rufen, aber die sagen: Ladrones legales.

Bei einer Nachbarin passiert. Kleinigkeit ausgetauscht, 500 Euro Rechnung. Und die von mir gerufene Polizei stand hilflos daneben.
 
A

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Bei uns waren die vor wenigen Wochen. So richtig fein in Uniform. Ganz geschäftlich. Ich sagte denen - wahrheitsgemäß - no soy propietaria. Daraufhin erklärten die mir, die Eigentümer sollten sich bei denen melden und gab mir einen Zettel mit dem Aufdruck seiner Firma.
Ich natürlich ins Internet geschaut - tatsächlich eine Gasfirma, aber in VALENCIA!!! Ich rief spaßeshalber mal dort an und fragte, was das mit der Gasprüfung auf sich habe. Keck und frech wurde mir bestätigt, dass ich die Leute ins Haus zu lassen habe. Sonst bekäme ich eine Strafe.
Daraufhin rief ich bei Gas Benissa an und schilderte den Fall. Und ich bekam zu hören, was ich mir schon dachte: Gasprüfungen alle 5 Jahre müssen gemacht werden. Aber dazu kommt niemand unaufgefordert ins Haus, sondern man müsse bei einem autorisierten Gasinstallateur anrufen, einen Termin machen und dann kämen die
Ich fragte, warum niemand etwas gegen die Betrüger macht. Die geben ja sogar ganz frech ihre we-site bekannt.
Tja, hiess es nur, dass sind schlimme Buben!
Nu kommst Du!
Manchmal frage ich mich, warum die Spanier ihren Hintern nicht hoch bekommen. Das ist bei den Gasunternehmen nicht anders als bei den Finanzämtern. Setz da mal ein paar Umsatzbeteiligte hin und der Laden brummt. Wetten?
 
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NACHWORT

Man könnte diese Geschichte noch endlos weiterführen.
„Unglaubhaft!“ würden sicher viele sagen, die noch nie längere Zeit in Spanien lebten. Ich weiss nicht, wie es in anderen Ländern ausschaut, daher kann ich immer nur von meiner 2. Heimat schreiben.
Ich mache weder das Land noch die Spanier schlecht – es sind zumeist Ausländer an diesen ganzen Betrügereien beteiligt.
Ich sage immer, wer länger als ein Jahr in Spanien lebt und noch nie Opfer eines Handtaschenräubers wurde, der hat irgendetwas falsch gemacht. Auch mir ist das natürlich passiert. Gleich 1992, als ich noch relativ frisch war (in jeder Hinsicht!). Und wie das so ist, wenn Frau eine große Umhängetasche hat: alle stecken ihre Sachen auch noch mit rein, um selbst unbelastet einkaufen gehen zu können. Tja und als die Tasche dann fort war, ging das große Gezeter los. Ich hatte natürlich Schuld. Seitdem nehme ich nie wieder anderer Leute Klimbim in meine Tasche. Nach so einem Diebstahl geht das Theater ja erst richtig los: man muss zur Guardia Civil, um eine Diebstahlsanzeige zu machen. Nicht, dass das etwas bringt, aber man benötigt das Protokoll, um sich die Dokumente wieder zu beschaffen. Meine Freundin – deren Flugticket natürlich auch in meiner Tasche war – bewies der Fluggesellschaft mit der Polizeianzeige, dass sie im Besitz eines Flugscheines war, mein Partner brauchte sie, um vom Straßenverkehrsamt in Deutschland einen neuen Führerschein zu erhalten und ich… ich brauchte das Papier, um alle Fahrzeugdokumente, meinen Pass, meinen Führerschein … und so weiter wieder zu beschaffen.
Zuerst wunderte ich mich ja noch, wieso das Polizeiprotokoll drei Monate als Ausweisdokumente gültig war. So lange? Aber als ich mich um die Wiederbeschaffung der Zulassung meines fast neuen spanischen Autos zu kümmern begann, ging mir ein Licht auf: die drei Monate waren sogar noch knapp angesetzt. Insgesamt brauchte ich 5, um tatsächlich wieder dokumentarisch existent war. – Sauer war ich auf die Diebe. Gar nicht so sehr, dass sie die Handtasche klauten. Aber hätten die nicht, verdammt noch einmal, das Geld rausnehmen und die Tasche dann irgendwo liegen lassen können? Dann wäre sie gefunden worden und ich hätte mir das ganze Theater mit der Wiederbeschaffung der Papiere und den Ärger mit meiner Freundin und meinem Partner erspart.

Ein weiteres Thema habe ich ebenfalls ausgelassen: die lieben Bauunternehmer!
Ist man in Spanien und hat sein „klein Häuschen“ fallen immer mal Um- oder Anbauarbeiten an. Nicht jeder hat nun das Händchen, diese Sachen selbst zu machen. Also muss ein Bauunternehmer her. Oder auch nur ein Maurer, ein Zimmermann oder was auch immer. Nehmen wir als Beispiel ein neues Bad. Ich will also mein Badezimmer renoviert haben. Neue Fliesen, Badewanne raus, Dusche rein, Waschbecken, Bidet und WC müssen neu, denn ich habe das Haus aus 3. oder 4. Hand gekauft und einige Dinge sind nicht nach meinem Geschmack. Da ich selbstverständlich nicht oder kaum Spanisch spreche, suche ich mir einen Handwerker oder auch ein kleines Unternehmen aus einer deutschsprachigen Zeitung. Ich lass die Leute kommen, alles anschauen und bespreche mit ihnen meine Vorstellungen. Da ich ja ein schlaues Mädchen bin, mache ich das mindestens mit zwei verschiedenen Unternehmern. Ich will gar nicht unbedingt den Billigsten, aber den Vertrauenswürdigsten. Den finde ich dann auch. Fairerweise teilt er den Kostenvoranschlag in drei Raten. 1/3 bei Arbeitsbeginn, 1/3 bei grober Fertigstellung und den Rest, wenn alles perfekt ist. So hätte ich doch die Sicherheit, dass er mir nicht davonliefe, meinte er lachend. Wir hatten die Fliesen, WC, Waschbecken, die Duschwanne mit entsprechender, halbrunder Verkleidung, das Bidet und sämtliche Armaturen ausgesucht. Kaufen wollte er das später allein, damit er auch seinen Rabatt bekommt, wie er mir erklärte. Da kam ein ganz schöner Batzen Geld zusammen, denn das Abschlagen der alten Fliesen und all die Vorarbeiten kamen noch hinzu.
Es war selbstverständlich, dass er neben dem 1. Drittel für die Arbeit auch das Geld für die von mir bereits ausgesuchte Ware erhielt. Er wollte alles besorgen (lieferbar war es, wir hatten in den Geschäften extra nachgefragt) und am kommenden Montag um 8 h mit der Arbeit beginnen. Die Ware konnte dann so lange bei mir in der Garage gelagert werden.
Das Wochenende kam, das Wochenende ging. Montag stand ich früh auf, duschte zum vermeintlich letzten Mal in meinem alten Bad. Kochte Kaffee und schaute auf die Uhr. Fast acht Uhr. Ich war mal wieder pünktlich.
Es wurde viertel nach acht, halb neun, neun. Ich rief bei der Firma an. Anrufbeantworter: unsere Geschäftszeiten sind…. – Eine Stunde später das gleiche Spiel. Um es kurz zu machen: der gute Mann kam nicht, meine Garage blieb leer und einige Tausender waren weniger auf meinem Konto.
Bei nächsten Mal kaufte ich das Material dann selbst und bezahlte die Arbeiter stundenweise – immer eine Woche im Nachhinein. So bekam ich zwar mein neues Bad, aber zu welchem Preis!

Anders rum geht es allerdings auch: Mein damaliger Partner war Zimmermann. Er bekam eines Tages einen sehr schönen Auftrag: eine Bar mit allem Drum und Dran für den Poolbereich eines wunderschönen Hauses. Als Anzahlung nahm er nur die Materialkosten. Es dauerte eine ganze Zeit, bis er die Bar gebaut und passgenau eingesetzt hatte. Dazu noch 4 Hocker und oberhalb der Bar ein Regal für Flaschen. Alles schön verziert und mit sehr viel Liebe und Zeitaufwand gemacht. Stolz präsentierte er dem Hausbesitzer seine Arbeit. Ja, der war auch sehr zufrieden. Er meinte, mein Partner solle man die Rechnung da lassen, am nächsten Tag wäre das Geld auf unserem Konto. – Muss ich noch viel dazu sagen? Das Geld kam nie an. Mein Partner fuhr wütend zum Auftraggeber und wollte die Bar wieder abbauen. Doch das durfte er nicht. Zwar war seine Arbeit nicht bezahlt, doch die Bar war ja fest installiert und gehörte somit automatisch dem Kunden. Es ist in Spanien gesetzlich verboten, einmal montierte Dinge wieder abzubauen, weil die Rechnungen nicht bezahlt wurden. Das gilt genauso für den montierten und unbezahlten SAT-Spiegel. Mein Partner hätte klagen müssen. Doch er und auch die Kunden wissen eines ganz genau: eine Klage hier in Spanien einreichen ist als Drohmittel ungefähr so wirkungsvoll, wie ein Schreiben von einem Rechtsanwalt – nämlich gar nicht.
Nun seid Ihr dran. Erzählt von Euren Reinfällen und bezahlten Lehrgeldern. Als Rentner Forum sollten wir versuchen, evtl. Neuankömmlinge wenigstens vor den Fallen und Fehlern zu warnen, die uns selbst schon widerfahren sind.
 
A

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Kann ich bestätigen, der Diebstahl der Tasche oder der Geldbörse ist normal. Aber nur einmal - dann ist man vorsichtiger.
Auch dass mindestens einmal eingebrochen worden ist.

Und die angeblichen Handwerker versuchen einen auch meist über den Tisch zu ziehen. Können alles, sind gierig und dumm. Ich habe eine unfehlbare Methode entwickelt um die Ratten von den Besseren zu trennen. Ich lasse mir den Preis einer Arbeit aufbroeseln. Also wie viel kostet das Material, wann fangen sie morgens an, wie viel Stunden am Tag usw.

Total unverfängliche Fragen zum Ablauf. Immer positiv und den Eindruck gebend, der Auftrag ist so gut wie sicher. Wenn man dann alle Daten hat die Fangfrage: Wie lange werden sie brauchen. Ganz stolz wird einem dann eine Zahl genannt. Meist realistisch.

Und dann kommt meist der Hammer. Mit den Daten die sie so stolz präsentiert haben, kann man leicht auf den Arbeitslohn pro Stunde schließen. Ich habe häufig Werte um 60 bis 80 Euro pro Stunde ermittelt. Die dummen Gesichter der Ratten sind mir immer ein Genuss, wenn ich sie mit diesem Stundenlohn konfrontiere.

Später mehr von meinen Erfahrungen. Betrogen hat man mich eigentlich nur 2 mal.
 
A

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Na, da ist mir ja so einiges erspart geblieben. Ich habe in Salzburg meine Koffer gepackt, meine liebsten Möbelstücke einer Spedition mitgegeben und bin in das Haus meines Mannes gezogen. Ganz ohne Ärger, Papierkram und Stress.
Wenn ich diese ganzen Probleme hier lese - davon hatte ich ja nicht einmal im Traum eine Ahnung.
 
A

Anonymous

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Hallo Prinzessin
Der spanische Ehemann, wie tickt der eigentlich?

Ist er Modell Macho standard ?
1 Ehefrau für Haus und Kinder + 1-2 Freundinnen je nach finanzieller Lage
oder ist er anders?
Kannst ja mal aus dem Nähkästchen plaudern!
 
A

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Ich war einmal mit einem Türken liiert. Um mit den Vorurteilen aufzuräumen:
1. Er fuhr Volvo und keinen fliegenden Teppich
2. Er rollte seinen Gebetsteppich nicht mitten auf der Mönckebergstrasse auf, wenn es an der Zeit war
3. Er besass keinen Harem
4. Er schmeckte nicht nach türkischem Honig

Jetzt wollen wir doch mal sehen, was Prinzesschen zu Deinen Fragen meint
 
A

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Mein Prinz ist da wirklich ganz anders. Ich glaube fast, die Macho-Generation ist auf dem Rückzug.
Ich lernte ihn in Salzburg kennen, als er im Mozarteum studierte (Europarecht). Eigentlich wollten wir in Österreich bleiben, denn es gefiel ihm sehr. Doch dann verstarb der Vater und mein Mann mußte die Firma in Spanien übernehmen. Ja, so sind wir also umgezogen. Auch nach drei Jahren bin ich immer noch am Lernen der Sprache. Mein Mann möchte zu Hause immer Deutsch reden, um die Kenntnisse nicht einschlafen zu lassen.
Von Machotum ist keine Rede. Im Gegenteil - ich habe meinen Nick nicht ohne Grund gewählt. Ich werde wirklich behandelt wie eine Prinzessin.
War das erstmal genug aus dem Nähkästchen, Gerardo? Ich will mir ja noch etwas für die nächsten Beiträge aufbewahren!
 
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