wie nennt man unser zeitalter eigentlich?

dutti

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wird das jetzige zeitalter ölzeitalter, atomzeitalter oder gar medienzeitalter genannt?
vlt auch multikultizeitalter? oder hatten wir das schon? hab gelesen das es spiritualisten gibt die vom zeitalter der egoisten sprechen oder genauer gesagt des gottes im ich. aber das is bisl zu freaky...
 

Kimbo

Bekanntes Mitglied
nun ja, ich find die theorie vom ego-zeitalter aber garnet so verkehrt .. durch so viele einflüsse wird heutzutage die anonymität gefördert ..

wie z.b. das einige supermärkte am überlegen sind, ob sie den gesamten einkaufsvorgang ohne personal managen können .. also man scannt seine eigenen sachen, die im einkaufswagen liegen, ein und bezahlt an einer elektronischen kasse einfach mit EC-Karte .. ganz ohne personal. warum natürlich? .. um kohle für das personal sparen zu können .. großkonzerne machen millionenumsätze, es gibt weniger arbeitsplätze und die oma von nebenan kriegt nen halben herzinfakt, weil sie keine ahnung hat wie die ganze geschichte geht und das sie die kassiererin nicht mit ihrem altagsfrust bequatschen kann ..

im prinzip denken viel zu viele leute nur noch an sich ... ich hab zwar ganz gern mal meine ruhe, aber eigentlich bin ich doch eher ein geselliger mensch ..
 

Dr.Block

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Dass Menschen an sich selbst denken, ist keine neuartige Erfindung von Großkonzernen, denke ich.

Ich finde man kann dieses Zeitalter gut, dass 'Digitale-Zeitalter' nennen.

... und überhaupt: Viele Dinge in unserem Zeitalter sind verbesserungswürdig - Vereinsamung, Terrorismus, Depressionen, Armut, usw ... aber sich deswegen ins Mittelalter zurück zu wünschen finde ich lächerlich.
 

dutti

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daran hab ich bisher noch nicht gedacht. an die vereinsamung, dabei liegt es ja direkt auf der hand.
denke das hat begonnen mit den ersten heim-fernsehaparaten.
wie lange geht ein sogenanntes zeitalter eigentlich?
 

dutti

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achja und das menschen nur an sich denken ist wirklich nichts neues. ist wahrscheinlich sogar einer der ältesten dränge der fürs reine überleben sorgt...
ihr kennt vlt den großen philosophen Locké "ich denke also bin ich" dem seine theorie es wa die sagt das jeder mensch lediglich durch sein egoismus angetrieben wird zu leben.
 
G

Gast1253

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Das alle Menschen Egoistich sind ist ja nichts neues, ich hab noch keinen getroffen, der irgendwas getan hat, worin "er" sich keinen nutzen sieht, meist geschehen solche sachen ja auch unbewusst.
Aber hat nicht auch eine Philosoph gesagt: "Wenn jeder an sich denkt ist an alle gedacht."
Auch die Wirtschaft basiert auf egoismus, wenn jeder nach seinem persönlichen vorteil wirtschaftet, wächst diese.
Und was die Vereinsamung angeht, auch wenn die Welt noch so weit entwickelt ist, die Menschen werden immer nach gesellschaft suchen, das ist einer ihrer Eigenschaften, mal so gesehen, auch wen wir jetzt vlt einsam vorm rechner sitzen, so sind wir doch in gesellschaft oder??
 

dutti

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Original von Armageddom
Das alle Menschen Egoistich sind ist ja nichts neues, ich hab noch keinen getroffen, der irgendwas getan hat, worin "er" sich keinen nutzen sieht, meist geschehen solche sachen ja auch unbewusst.
Aber hat nicht auch eine Philosoph gesagt: "Wenn jeder an sich denkt ist an alle gedacht."
Auch die Wirtschaft basiert auf egoismus, wenn jeder nach seinem persönlichen vorteil wirtschaftet, wächst diese.
Und was die Vereinsamung angeht, auch wenn die Welt noch so weit entwickelt ist, die Menschen werden immer nach gesellschaft suchen, das ist einer ihrer Eigenschaften, mal so gesehen, auch wen wir jetzt vlt einsam vorm rechner sitzen, so sind wir doch in gesellschaft oder??

so siehts aus. aber dies ist schon immer der fall und kann deshalb keine neues zeitalter sein. wir müssen unser zeitalter daher anders nennen.

:yes:
 
G

Gast1253

Guest
warum anders nennen, wenn sich im grunde nichst verändert hat. Das einzige was sich ständig ändert, ist die momentane Technologie und die kriegsführenden Parteien, sonst ändert sich doch nichts....also warum einen neuen namen suchen???
 

dutti

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weil jedes zeitalter alter benannt wird. genau so wie jeder mensch einen namen hat obwohl wir im grunde alle menschen sind.
ne aber ansonsten haste recht...
 
G

Gast1253

Guest
Ja aber Menschen kriegen einen Namen, damit die unterscheidbar sind, und um Sie zu einem Individuum zu machen, das kannst du aber nicht auf die Zeitalter übertragen.
Andere Frage: was macht ein Zeitalter aus? Wie lange dauert ein solches Zeitalter?
Ich würde sagen wenn es einen Namen bekommen soll, dann vlt Digitales Zeitalter, s.o. oder was ich noch besser finde, das Zeitalter der Raumfahrt, auch wenn diese noch in den Kinderschuhen steckt.
 
G

Gast1253

Guest
Klar Zeit ist die 4. Dimension und steht im zusammenhang mit dem raum, siehe Raumzeit.

Aber Zeit ansich ist die Zeit etwas was der Mensch erfunden hat um die Folge von Ereignisse jeglicher näher beschreiben zu können(Vergangenheit-->Gegenwart-->Zukunft).
Und vor allen dingen ist Zeit relativ zu sehen,nicht blos Physikalisch.
 

H2SO4

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Was ist Zeit? (1)

Vorgestern rief ich einen alten Freund an, von dem ich bereits seit einigen Jahren nichts mehr gehört hatte. Ans Telefon ging seine Schwester. Sie sagte mir, er wäre nicht zu Hause, und ich solle doch später noch einmal anrufen. Diese unspektakuläre alltägliche Situation gab mir jedoch sehr zu denken, denn ich kannte dieses Mädchen nur von früher, als sie noch ein Baby war und noch nicht sprechen konnte. Daß die Folgen der Zeit aus ihr ein heranwachsendes Mädchen machten, hätte ich eigentlich wissen müssen.

Wie sehr ein paar Jahre unsere Welt verändern können, damit werden wir fast täglich konfrontiert. Diese Tatsache fasziniert mich unbeschreiblich, doch hinterläßt sie gleichzeitig auch ein seltsam bedrohliches Gefühl. Denn ALLES ist vergänglich. Nie mehr wird es so sein, wie es einmal war, und jeder Augenblick im Leben ist kostbar und sollte gefeiert werden. Doch was ist das für eine seltsame Kraft, die unsere Welt unaufhaltbar verändert?

Oder anders ausgedrückt:
Was ist Zeit?



Diese Frage ist es, die ich mir schon seit meiner Kindheit stelle. Und ein paar meiner Gedankengänge und einen Teil des Wissens zu diesem Thema, welches ich im wahrsten Sinne des Wortes "im Laufe der Zeit" angesammelt habe, möchte ich hier im Internet veröffentlichen...

Das sagt die Wissenschaft zum Thema "Zeit":

"Es gibt mindestens drei Zeitpfeile, die unsere Vergangenheit von der Zukunft unterscheiden:

· den thermodynamischen Pfeil - die Zeitrichtung, in der die Unordnung zunimmt (Gesetz der Entropie)

· den psychologischen Pfeil - die Zeitrichtung, in der wir die Vergangenheit und nicht die Zukunft erinnern

· den kosmologischen Zeitpfeil - die Richtung, in der das Universum sich ausdehnt und nicht zusammenzieht

Leerer Raum ist mit Paaren aus virtuellen Teilchen und Antiteilchen gefüllt, die zusammen entstehen, sich trennen, und wieder zusammenkommen, um sich gegenseitig zu eliminieren. Daher kann man das Teilchenpaar auch als ein einzelnes Teilchen ansehen, das in einer geschlossenen Schleife durch die Raumzeit reist. Bewegt sich das Paar in der Zeit vorwärts, heißt es Teilchen, bewegt es sich rückwärts in der Zeit, bezeichnet man es als Antiteilchen, das sich in der Zeit vorwärts bewegt."

Nichts verstanden? Macht nichts!

Denn genau darin liegt das Problem: Wir "verstehen" nur das, was wir uns irgendwie vorstellen können, und das sind in erster Linie die Dinge, die in irgend einer Weise auf unsere Sinne zurückzuführen sind. Zeit können wir weder riechen, fühlen, noch sehen. Aber wenn wir uns damit beschäftigen, kommen wir unaufhaltsam zu dem Entschluß, daß sie existent sein muß.

Viele Menschen machen sich ein total falsches Bild von der Zeit. Es hat den Anschein, als verginge die Zeit überall und für jedes Wesen gleich schnell. Das ist so jedoch nicht ganz richtig. Vielmehr hat jeder Mensch seine "eigene Uhr". Wie schnell sie für ihn vergeht, hängt ab von der Gravitation und der Geschwindigkeit, mit der er sich bewegt. Je mehr sich jemand der Lichtgeschwindigkeit (ca. 300 000 Kilometer pro Sekunde) nähert, desto langsamer vergeht für ihn die Zeit aus der Sicht eines sich nicht bewegenden Betrachters. Oder andersherum könnte man auch sagen: Für den Reisenden in einem solchen Flugobjekt ändert sich zunächst überhaupt nichts, doch könnte ein unbewegter Beobachter von der Erde die Ereignisse im Flugobjekt betrachten, käme es ihm wohl so vor, als würde man einen Film mit zu langsamer Geschwindigkeit abspielen.

Man nennt diese Tatsache auch "das Zwillingsparadoxon" - Einer von zwei Zwillingen unternimmt eine Flugreise mit annähernder Lichtgeschwindigkeit. Als er zurückkehrt, ist sein Zwillingsbruder bereits einige Jahre älter als er. Interessant ist dabei, daß es zunächst für beide so aussieht, als würde die Zeit beim jeweils Anderen langsamer vergehen. Begegnen sich beide am Ende der Reise wieder, hat keiner der beiden einen "Zeitvorteil", welcher auf die hohe Geschwindigkeit zurückzuführen wäre. Lediglich die Beschleunigungsvorgänge (Starten, Anhalten, Wenden) haben den verreisten Zwilling
langsamer altern lassen. Die Annahme, daß die Situation für beide Zwillinge symmetrisch sei, da sie sich ja BEIDE relativ voneinander entfernten, stimmt also nicht, da der auf der Erde verbleibende ja nichts von der Bewegungsumkehr mitbekommt. Man spricht bei Bewegungsumkehr auch von einem "Wechsel des Inertialsystems".



Sie machte eine Reise -
flog noch schneller als Licht.
Sie erreichte auf diese Weise
das Ziel noch vor der Abreise -
Später war's ganz sicher nicht!



Jeder Raum besteht aus mindestens drei Dimensionen: Länge, Breite und Höhe. Doch ohne die Zeit, welche man auch als vierte Dimension bezeichnet, wäre keine der anderen drei Dimensionen möglich (darum ist bei Wissenschaftlern auch von der "Raumzeit" die Rede). Ich möchte das auf verschiedene Weise erläutern. Zunächst sollten wir uns ein paar grundsätzlichen Dingen bewußt sein oder werden. Den (mindestens dreidimensionalen) Raum betrachten wir als existent. Doch wann sprechen wir von "Existenz"? Existent ist etwas, von dessen Vorhandensein wir überzeugt sind. An ein "Vorhanden sein" glauben wir vor allem, wenn wir etwas selbst erleben, oder sehen können. Im Bezug auf die Raumzeit stellt sich damit automatisch die Frage: Könnten wir den Raum sehen, wenn eine Zeit nicht existieren würde? Wir könnten uns nicht durch den Raum bewegen, um ihn uns anzusehen, noch nicht einmal unsere Augen bewegen, da jede Bewegung das Vorhandensein der Zeit erfordert. Man könnte also auch sagen: Gäbe es keine Zeit, so wäre ein Raum FÜR UNS nicht real, da wir ihn nicht wahrnehmen könnten - egal auf welche Weise auch immer. Da die Existenz einer universellen, für das gesamte Universum gültige Realität (dabei stellt sich die Frage: "Was ist Realität"?) nicht bewiesen werden kann, könnte man auch sagen: Etwas, das für den Menschen nicht existiert, kann man als "nicht existent" bezeichnen. Alles, was also über diesen Rahmen des FÜR UNS existenten hinausgeht, gibt es nicht - zumindest nicht für uns - oder anders gesagt - nicht in unserer "Realität". Somit kommen wir zu dem Schluß:

Ohne die Zeit gäbe es keinen Raum.

Andersherum verhält es sich ebenso: Ohne den Raum gäbe es keine Zeit. Denn auf unser Beispiel bezogen, könnten wir die Zeit nicht definieren, wenn wir uns nicht durch den Raum bewegen könnten. Ohne eine Bewegung durch den Raum hätten wir keinen Maßstab für die Zeit, womit wir sie wiederum als "nicht existent" bezeichnen können.

Vor ein paar Jahren begann ich, ein Buch über die Zeit zu schreiben. Darin brachte ich das folgende Beispiel für die Erklärung der Zusammenhänge zwischen Raum und Zeit:

"Wer annimmt, ein Stück Papier bezeichne ein zweidimensionales Objekt, hat sicher nur im veranschaulichten Sinne recht. Wäre da nicht die Papierstärke von einigen Mikrometern, welche die dritte Dimension darstellt, würde unser Papierstück nicht einmal existieren. Es würde aber auch nicht existieren, hätte man es nie hergestellt. Für die Herstellung wurde wiederum eine gewisse Zeit benötigt, was wohl einleuchtend klingt. Gäbe es also keine Zeit, so gäbe es dieses Stück
Papier genauso wenig wie alles andere für uns Existente, da alles Existente als Folge irgendeiner oder mehrerer Ursachen zu sehen ist. Ohne die Zeit gäbe es weder Ursache noch Wirkung (Kausalität), da jeder Wirkung eine Ursache vorausgeht, und der Begriff "vorausgehen" ohne die Zeit seine Bedeutung verlöre."


In der Zukunft wird die Gegenwart
Vergangenheit geworden sein werden



Das Paradoxe an Zeitreisen

Theoretisch sind sie jedenfalls möglich, und daß sie praktisch nicht eines Tages auch möglich sein werden, läßt sich bis zum heutigen Zeitpunkt nicht sagen: Zeitreisen in die Vergangenheit oder in die Zukunft. Um diese Möglichkeit nicht sofort als unmöglich abzuwerten, sollten wir uns ständig vor Augen halten, daß eine universelle Zeit nicht existiert, und Abweichungen im Zeitverlauf für einzelne Personen oder Materieteilchen durchaus im Bereich des Möglichen liegen. Einzelne Teilchen können bereits in Teilchenbeschleunigern experimentell auf annähernde Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden. Der Effekt, daß diese Teilchen aus unserer Sicht älter werden, als dies unter normalen Umständen möglich wäre, läßt sich bereits anhand praktisches Experimente nachweisen. Viele Menschen haben allerdings ein Problem mit dieser Vorstellung, da es gegen ihre Weltanschauung verstößt, in der meistens die Zeit für jedes Wesen gleich vergeht.

Bei Zeitreisen stößt man jedoch auf ein ganz anderes Problem: Was wäre, wenn ich in die Vergangenheit reisen könnte, und dort meine Mutter umbringe, bevor ich geboren wurde? Dann hätte ich doch nach der klassischen Weltanschauung niemals existiert, hätte also meine Reise in die Vergangenheit nie antreten können, um meine Mutter umzubringen, was wiederum bedeuten würde, daß es nie passiert wäre. Es gibt mehrere Theorien, die dieses Problem zu klären versuchen. Eine meiner Meinung nach unglaubwürdige Theorie wäre die, daß man in unserem Beispiel ab dem Moment der Ermordung seiner eigenen Mutter nicht mehr existieren würde, weil man die eigene Geburt in diesem Moment verhindert hätte. Eine andere Theorie besagt, daß es einfach schlicht unmöglich wäre, seine Mutter umzubringen, oder im letzten Moment immer etwas dazwischen käme, weil es sonst nie dazu hätte kommen können. Das würde aber bedeuten, daß man in seinem eigenen Denken und Handeln nicht frei wäre, sondern alles bereits vorbestimmt sei. Diese Theorie ließe sich wiederum gut mit der Existenz von Wahrsagern und Hellsehern in Einklang bringen. Die allerdings einfachste und meiner Meinung nach plausibelste Erklärung wird dabei meistens außer Acht gelassen. Denn wie bereits gesagt, hat jeder Mensch seine "eigene Uhr". Wenn ich also in die Vergangenheit reise, läuft für mich die Zeit schließlich nicht rückwärts. Ich werde dabei ja auch nicht jünger, sondern mein Zeitpfeil schreitet weiter voran, während sich der Zeitpfeil des restlichen Universums aus meiner Sicht rückwärts bewegen würde. Würde ich meine Mutter in der Vergangenheit umbringen, so würde das in einer anderen Realität stattfinden, in der ich nie geboren worden wäre. Meine Vergangenheit, die auf meinem persönlichen Zeitpfeil zurück liegt, bliebe davon unbetroffen. In meiner persönlichen, bereits "vergangenen" Vergangenheit, lebte meine Mutter zum Zeitpunkt des Reisebeginns schließlich noch. Eine Zeitreise würde somit bedeuten, daß ich eine neue Realität schaffe, in der die Dinge möglicherweise anders verlaufen als in meiner ursprünglichen Welt. Das wäre aber gar nicht so außergewöhnlich, da ich mich auf meinem persönlichen Zeitpfeil immer in Richtung Zukunft bewegen würde. Und schaffen wir mit unserem Handeln nicht ständig eine neue Realität? Hat nicht jede Entscheidung bzw. Handlung Auswirkung auf die Realität in unserer eigenen Zukunft?

Auf einer Reise in die Vergangenheit ist es möglich, sich selbst zu treffen. Man könnte sein "zweites Ich" dabei sogar ermorden. Das hätte natürlich Auswirkungen auf den weiteren Verlauf dieser Welt, nicht aber auf die von einem selbst bereits erlebten Ereignisse, die ja schließlich auf dem persönlichen Zeitpfeil in der Vergangenheit liegen.

Nach dieser Theorie wäre es niemals möglich, auf dem eigenen Zeitpfeil in die Vergangenheit zu reisen, da man sich auf dem eigenen Zeitpfeil IMMER in Richtung Zukunft bewegt, selbst wenn man in die Vergangenheit reist. Eine Reise in die Vergangenheit versetzt eine Person also in eine andere Welt, in der die Dinge anders verlaufen, sobald man in deren Verlauf eingreift. Das Paradoxe dabei ist nur, daß es dann unendlich viele Parallelwelten geben müßte, in deren Menge jeder nur mögliche Zustand und jede irgendwie denkbare Entwicklung unserer Welten vorhanden sein müßte. Die Frage ist eben, ob diese Welten zu jedem Zeitpunkt bereits existieren, oder im Falle einer Zeitreise erst "erzeugt" würden. Es wäre vergleichbar mit der Vorstellung einer Straße, auf der wir fahren. Vor uns teilt sie sich in mehrere Wege auf. "Erzeugen" wir unsere Zukunft in dem Moment, in dem wir uns für einen der Wege entschieden haben, oder existieren bereits alle möglichen Zukünfte, bevor wir uns für eine mögliche entschieden haben?

Unendlich viele Welten? Das erinnert etwas an die in diesem Zusammenhang bekannte Geschichte von einem Maler, der ein Bild von einem Maler malt. Doch irgendetwas fehlt diesem Bild. Es ist der Maler selbst, wie er einen Maler beim malen eines Bildes malt. Unendlichkeit? Was ist das? Letztendlich malt der Maler auf dem Motiv eines Malers, der selbst nur von einem Maler gemalt wurde, der wiederum nur von einem Maler gemalt wurde, schließlich doch nur irgendein Bild. Unendlich viele Welten? Das würde bedeuten, daß der Maler, der das komplette Szenario zu Papier bringt, selbst nur das Bild des Malers ist, den er zu Papier bringt...
 

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Was ist Zeit 2

Die Einsteinsche Relativitätstheorie beschreibt Raum und Zeit als ein untrennbar zusammengehöriges, gekrümmtes Gebilde. Schwere Objekte krümmen den Raum und verlangsamen den Zeitfluß, schnell bewegte Objekte unterliegen einem langsameren Zeitfluß als weniger schnell bewegte. Die Zeit verstreicht also nicht überall gleich schnell, wie wir ja bereits im ersten Teil dieses Beitrags festgestellt haben.
Stephen Hawking (Autor des Bestsellers "Eine kurze Geschichte der Zeit") folgert aus der Untrennbarkeit von Raum und Zeit weiter, daß ein Zeitfluß ohne Materie nicht vorstellbar sei. Diese Schlußfolgerung hört sich meiner Meinung nach plausibel an. Die Frage nach der Zeit als Maßstab für Veränderungen erübrigt sich ohne das Vorhandensein jeglicher Materie. Ohne Materie gäbe es keinen Grund zur Annahme der Existenz einer Zeit, da sie sich nicht bemerkbar machen könnte.
Die empfundene Zeit

Wir empfinden die Zeit ähnlich einem Fluß von Ereignissen, ohne welche sich die Frage nach dem Wesen der Zeit möglicherweise selbst erübrigen würde. Unser Empfinden beschränkt sich wohl auf die Gegenwart, und doch kann man sich die Existenz der Gegenwart nur schwer vorstellen. Denn wie lange dauert sie? Kaum ist sie da, ist sie auch schon zur Vergangenheit geworden. Sie ist eigentlich nie richtig hier, oder etwa doch? In der Forschung hat man dieses Phänomen näher untersucht. Die Untersuchungen lassen darauf schließen, daß Willkürhandlungen vorbewußt eingeleitet werden (ca. 250 ms vor der Bewußtwerdung) und erst während der Ausführung ins Bewußtsein gelangen. Dies läßt sich bei einer Vielzahl von Handlungen nachvollziehen. Weiterhin können durch künstliche Stimulation von Hirnregionen Handlungen ausgelöst werden, die später als selbst beabsichtige Handlung wahrgenommen werden. Es zeigt sich auch hier ein Widersatz von Empfinden und neurobiologischem Befund.
Vielleicht sollten wir uns noch näher mit Wahrnehmung und Kognition beschäftigen, wenn wir schon dabei sind, uns Gedanken über das Wesen "der erlebten Zeit" machen. Die Steuerung der bewußten Wahrnehmung wird erlernt und unterliegt einer Regelung über Parameter wie Aufmerksamkeit, Übung und Erwartung. Während der Verarbeitung werden Reize und Wahrnehmungen ständig bewertet und gefiltert. Nur die bedeutendsten Wahrnehmungen gelangen aus dem sensorischen Gedächtnis bis ins Kurzzeitgedächtnis (KZG), das eine Kapazität von nur 5-7 Informationen besitzt. Diese Informationen können jedoch aufgrund der Integrations- und Abstraktionsprozesse eine hohe Informationsdichte besitzen. Durch Wiederholung und elaborierte Verarbeitung im KZG können Informationen im Langzeitgedächtnis (LZG) gespeichert werden. Im LZG gespeicherte Informationen können mitunter lebenslang erhalten bleiben. Sie sind im Gegensatz zu den Informationen im KZG nicht in Engrammen (rückgekoppelten Nervenerregungen), sondern wahrscheinlich biochemisch abgelegt. Das LZG läßt sich in ein prozedurales Gedächtnis und ein deklaratives Gedächtnis unterteilen. Das prozedurale Gedächtnis speichert Informationen zu Bewegungsabläufen, Verhaltensmuster und umfaßt die kognitiven Fähigkeiten. Das deklarative Gedächtnis speichert Fakten- und Ereigniswissen und erlaubt einen schnellen, assoziativen Zugriff auf seine Inhalte. Willentlich kann man auf diese jedoch nur sehr begrenzt zugreifen.
Dimensionen

Trotz der großen Fortschritte der Wissenschaft im Bereich Neurobiologie, läßt es sich nicht erklären, warum wir die Zeit als eine Abfolge von Ereignissen im Rahmen der Gesetze der Kausalität (jede Wirkung hat seine Ursache) empfinden. Man könnte davon ausgehen, daß diese Empfindung verbindlich ist, um das Leben überhaupt erst zu ermöglichen. Könnten wir den Ablauf von Ereignissen nicht bestimmten Gesetzen zuordnen, wäre ein Überleben absolut undenkbar. Dies gilt natürlich für alle lebenden Organismen. Ohne diese Ordnung wäre es uns beispielsweise unmöglich, auf ein bestimmtes Ereignis zu reagieren. Auch könnten wir uns ohne die Existenz eines zeitlich geordneten Ablaufs der Dinge nicht an Vergangenes erinnern. Jegliches Leben wäre absolut ausgeschlossen. Letztendlich wissen wir nicht, warum in unserem Empfinden die Ursache eines Ereignisses seiner Wirkung immer vorauszugehen hat, doch wäre dem nicht so, würden wir wohl nicht existieren und könnten uns somit auch keine Gedanken darüber machen, warum es ist, wie es ist.

Wir betrachten die Zeit als vierte Dimension, unweigerlich in direktem Zusammenhang stehend mit den restlichen drei Dimensionen eines Raumes: Länge, Breite und Höhe. Wenn ich die genaue Position eines Teilchens bestimmen möchte, muß ich seine genaue räumliche, aber auch zeitliche Position beschreiben. Nur so kann eine klare Aussage darüber gemacht werden, wo sich ein Teilchen in einem System befindet. Ein interessantes, universelles und immer gegenwärtiges Gesetz ist dabei, daß sich die Position des Teilchens im Raum umso genauer feststellen läßt, je weniger man die Zeit dabei beachtet. Andersherum ist es genauso: Je genauer der Zeitpunkt ermittelt wird, umso weniger läßt sich eine Aussage über die Position des Teilchens im Raum treffen. Dieser Effekt wird von der Unschärferelation näher beschrieben.
Wieviele Dimensionen gibt es eigentlich? Wissenschaftler sprechen von 26 Dimensionen, doch bisher haben wir uns nur mit den ersten vier Dimensionen näher beschäftigt. Was hat es also mit den restlichen 22 Dimensionen auf sich? Bisher basteln Physiker nur an Theorien, in denen die Elementarteilchen sich als schwingende Superstrings in bis zu 26 Dimensionen entpuppen. Diese Theorie greift allerdings in die Quantenphysik ein, und läßt sich in unserem allgegenwärtigen Weltbild nicht ohne Eingriffe beschreiben. Man stelle sich eine Welt vor, in der sich ein Teilchen um 360 Grad dreht, und erst nach drei weiteren Drehungen sieht es wieder aus wie zu Beginn. Wir möchten das Teilchen von allen Seiten betrachten, doch sieht es, bei der ersten Seite wieder angelangt, noch nicht so aus wie zu Beginn. Solche und viele weitere Phänomene gibt es nur in der Quantenphysik. Doch zurück zu den Dimensionen. Alle überschüssigen Dimensionen haben sich, so die These der Wissenschaftler, bei der Entstehung des Universums "aufgerollt", so daß sie heute nicht mehr sichtbar sind - warum aber bleiben gerade vier Dimensionen übrig?

Der schwedische Physiker Max Tegmark glaubt, diese Frage beantworten zu können: Wir leben, so der Forscher, in der besten aller Welten: Nur in einem Kosmos mit drei räumlichen und einer zeitlichen Dimension können sich, so Tegmark, komplexe Strukturen bilden, nur dort kann Leben entstehen. Stabile Umlaufbahnen, also die Bildung von Atomen ebenso wie von Planetensystemen, sind nur in drei räumlichen Dimensionen möglich. Und bei einer weiteren Zeitrichtung würde jede Form der Vorhersagbarkeit verloren gehen: Nicht mehr Naturgesetze würden den Kosmos regieren, sondern das reine Chaos. Die Kausalität würde ihre Wirkung verlieren.

Entropie

Wie bereits im ersten Teil dieses Berichts erwähnt, gibt es aus wissenschaftlicher Sicht drei verschiedene Zeitpfeile: Den kosmologischen, den psychologischen und den thermodynamischen Zeitpfeil. Betrachten wir den thermodynamischen Zeitpfeil etwas näher (zu diesem Thema existiert inzwischen ein eigener Bericht auf dieser Homepage - siehe Übersicht). Man könnte auch sagen, er beschreibt den Grad der Entropie. Entropie ist das Maß für Unordnung in einem geschlossenen System. Nach dem Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik nimmt die Entropie, solange es in einem solchen System ein Temperaturgefälle gibt, immer zu. Ist das "Thermodynamische Gleichgewicht" erst einmal hergestellt, endet der Thermodynamische Zeitpfeil. Dieser Zustand stellt in einem gewissen Sinne wieder eine Ordnung dar. Was danach kommt, kann man nur vermuten. Doch solange das Universum expandiert, wird das Gesetz seine Gültigkeit behalten, daß jeder Vorgang, jede Aktion und jede Veränderung mehr Unordnung im System erzeugt als Ordnung. Die Wahrscheinlichkeit, daß ein geordnetes Kartenspiel, nachdem es gemischt wurde, noch geordneter ist als zuvor, ist praktisch null, weil es wesentlich mehr ungeordnete Zustände gibt, als geordnete. Um das Kartenspiel zu ordnen, muß in jedem Falle mehr Energie aufgebracht werden, als um es zu mischen. Ein weiteres Beispiel eines entropischen Vorgangs: Eine Sandkiste, in der sich in der einen Hälfte weißer, in der anderen Hälfte schwarzer Sand befindet. Ein Kind läuft nun Hunderte Male im Uhrzeigersinn durch die Sandkiste, bis der Sand vermischt und dessen Gesamteindruck grau ist. Nun läuft das Kind im Gegenuhrzeigersinn, wodurch der Ausgangszustand aber nicht mehr erreicht werden kann, sondern der graue Farbton noch gleichmäßiger wird. Was hier im Kleinen gilt, gilt auch für große Systeme, auch für den Kosmos. Es handelt sich dabei um ein universelles Gesetz. Diese Tatsache ist es, die sich der thermodynamische Zeitpfeil zunutze macht. Das Fortschreiten der Zeit bedeutet gleichzeitig auch, daß der Grad der Unordnung in irgendeiner Form zunimmt. Somit ist es die womöglich stärkste aller "Mächte", die es gibt. Jedes System ist davon betroffen. Die Entropie ist sozusagen im weiteren Sinne die unumkehrbare Veränderung eines geschlossenen Systems, die in letzter Konsequenz zu dessen Kollaps führt. Naturverschmutzung ist nichts anderes, und fast jeder Vorgang, der unsere Welt verändert, ist Teil der Entropie. Natürlich ist jeder von uns auch selbst davon betroffen. Und so müssen wir unbeholfen mit ansehen, wie unsere Leiden im Alter nicht gerade weniger, unsere Haut nicht straffer, und die Klarheit unserer Gedanken, oder schlichtweg unser Erinnerungsvermögen, nicht besser werden. Nichts ist für die Ewigkeit. Die Idee, daß bei einer Zeitreise in die Vergangenheit die Entropie gezwungen würde, wieder abzunehmen, erweist sich jedoch als Trugschluß. Im eigenen Körper (abgeschlossenes System) nimmt sie trotzdem zu, und die Veränderungen in der übrigen Welt können damit begründet werden, daß eine Zeitreise in jedem Falle einen "Wechsel des Systems" erfordert. Die Entropie schließt die Möglichkeit von Zeitreisen somit nicht aus.
 

H2SO4

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Zeit und Realität

Realität und Wahrnehmung

Um das Wesen der Zeit begreifen zu können, müssen wir erst einmal verstehen, was "Realität" ist. Darin liegt für die meisten Menschen ein fundamentales Problem - das Problem der Erkenntnis - das Problem der Einsicht - Einsicht, daß es keine allgemein gültige Realität gibt, da jeder Mensch seine eigene Realität anders erlebt, und der Erkenntnis, daß unsere Umgebung und unser komplettes Umfeld, ja sozusagen unsere Weltanschauung nichts anderes ist als das, wie wir die Informationen interpretieren, die uns unsere Sinne liefern. Wir suchen ständig nach neuen Zusammenhängen, um eine für uns selbst plausible Beschreibung des Erlebten zu erhalten. Letztendlich entzieht sich das wahre Wesen unserer Realität jeder uns möglichen Vorstellungskraft, und auch die in der Physik beschriebenen "verbindlichen Gesetze" verlieren im mikroskopischen Bereich an Wirksamkeit. Wir können ihre wahre Identität wohl niemals herausfinden, da wir in der Scheinwelt, die sie uns liefert, gefangen sind. Alles, von dem wir überzeugt sind, daß es "die Realität" ist, sind nur elektrische Impulse, die unser kompliziertes Nervensystem an unser Gehirn weiterleitet. Wie wir diese interpretieren und bewerten, hängt von uns selbst ab. Vielleicht ist dies der Grund dafür, warum Menschen so unterschiedliche Charaktere besitzen.
Daß wir aus unseren Wahrnehmungsinformationen bestimmte Gesetzmäßigkeiten ableiten können, ist reine Notwendigkeit. Ohne diese Eigenschaft hätte sich niemals Leben entwickeln können, da ein Überleben in einer Welt ohne erkennbare Strukturen unmöglich wäre. Daß die für uns universell empfundenen Naturgesetze jedoch nur im für uns relevanten makroskopischen Bereich gelten und keine Allgemeingültigkeit besitzen, wird meistens ganz außer Acht gelassen.
Wenn unsere Realität ihrer eigenen Interpretation unterliegt, ist es auch verständlich, daß es so viele unterschiedliche Auffassungen von Realität gibt. Wer weiß schon, wie ein Mitmensch eine bestimmte Farbe wahrnimmt, oder ein bestimmtes Geräusch – ist nicht jeder Mensch in verschiedenen Bereichen empfindsamer als ein anderer? Der eine hat eine besonders gute Beobachtungsgabe, ein anderer ist wiederum ein Gefühlsmensch... alles nur eine Frage, wie er die Informationen interpretiert, die ihm seine Nervenbahnen liefern? Die Regeln, denen die Interpretation sämtlicher Informationen unterliegen, sind angelernt. So kann ein Baby, das auf die Welt kommt, noch nicht dreidimensional sehen. Es muß erst lernen, die aufgenommenen Informationen im Kopf möglichst sinnvoll auszuwerten. Darum ist es auch besonders wichtig, daß es viel Zuneigung erhält und viel gestreichelt wird. Es muß nämlich erst einmal lernen, welche Reize wie zuzuordnen sind, daß beispielsweise eine Berührung an einer bestimmten Körperstelle stattfindet, wenn es einen ganz bestimmten Reiz wahrnimmt.
Es gibt Menschen, die verschiedene Farben und Muster sehen, wenn sie Musik hören – jedes Geräusch hat ein eigenes Farbmuster. Doch diese Menschen sehen nicht alle dieselben Farben. Sind diese Farben möglicherweise nur eine besondere Art der Interpretation?
Nichts scheint so, wie es ist – und nichts ist so, wie es scheint. Alles spielt sich im Bereich unserer Empfindungen ab.
Besteht unser "Ich" demnach nur aus Empfindungen, Gedanken und Erinnerungen? Bestehen wir nur aus unserem Gehirn? Erfüllt unser Körper möglicherweise nur den einen Zweck, unser Gehirn mit Energie und Informationen zu versorgen, und auf dessen Befehle zu reagieren?
Wenn dem so wäre, dann ist unser Körper nur Sklave unseres eigentlichen "Ichs", unseres Gehirns. Plötzlich wären wir selbst auch gar nicht mehr so groß. Doch Größe spielt eine weitaus bedeutendere Rolle, als den meisten Menschen bewußt ist.


Der Wert des Lebens

Beurteilen wir das Existenzrecht eines Lebewesens nicht automatisch nach dessen Körpergröße? Wie einfach fällt es uns, eine Fliege zu töten – und wie schwer fällt es uns dagegen, einen Hasen, ein Reh, oder sogar ein Pferd zu töten?
Warum ist das so? Wo liegt der Unterschied, wenn nicht in der Körpergröße?
Ist die Fliege weniger wert, nur weil sie kleiner ist? Wohl nicht, denn dann müßten wir zugeben, daß das Leben eines Gorillas mehr wert ist als das eines Menschen.
Liegt es womöglich daran, daß eine Fliege einfacher zu töten ist? Das kann auch kein Anhaltspunkt dafür sein, den Wert eines Lebens zu beurteilen.
Oder daran, daß es so viele davon gibt? Übrigens, es gibt mehr als 6 Milliarden Menschen...
Wurden wir einfach nur dazu erzogen, kleine Körper weniger zu respektieren?
Der wahre Grund liegt vermutlich indirekt doch in der Körpergröße, denn so ein kleiner Körper wie der einer Fliege ist schnell umgebracht, wir müssen ihn uns nicht näher ansehen, und er ist schnell und einfach im Mülleimer entsorgt – aus den Augen, aus dem Sinn!
Also doch eine Frage der Größe...
Sind wir demnach weniger wert, wenn wir unsere eigene Größe auf die Größe unseres Gehirns beschränken? Oder ist alles nur ein Trugschluß...


Die Zeitempfindung

Ist möglicherweise "Zeit" auch nur ein Trugschluß, eine Interpretation, eine Empfindung? Doch wie ist es dann zu erklären, daß sich ein Fußgänger langsamer bewegt als ein Autofahrer, der Autofahrer sein Ziel somit früher erreicht? Oder verwechseln wir womöglich die Begriffe "Geschwindigkeit" und "Zeit"? Sind es nur Worte für ein- und dasselbe Phänomen?
Wenn "Zeit" nur eine Empfindung ist, ist es dann nicht unmöglich, diese Empfindung zu manipulieren? Könnten wir unsere Körperfunktionen verlangsamern, würden wir unsere Umwelt schneller wahrnehmen; die Zeit um uns herum verginge schneller. Die Situation wäre vergleichbar mit einer Kamera, die eine Szene besonders langsam aufnimmt. Entsprechend schneller läuft diese Sequenz ab, wenn man sie sich dann später ansieht.
Wäre das nicht eine Möglichkeit, eine Reise (ohne Rückfahrkarte) in die Zukunft zu unternehmen?
Geradezu gespenstisch ist die Vorstellung, man könnte die eigenen Körperfunktionen verschnellern, um den Moment zu verlängern. Die "uns umgebende Zeit" würde langsamer ablaufen. Das Schellen eines Weckers würde uns als tiefes Brummen vorkommen. Das Bild des Fernsehers würden wir als flimmernde, aufeinanderfolgende Halbbilder wahrnehmen, ein Luftsprung würde trotz unveränderter Gravitationskraft viel länger dauern als gewohnt, und wir würden die Trägheit des eigenen Körpers viel deutlicher spüren.
Die deutliche Verlangsamung aller Körperfunktionen wäre eine theoretische Möglichkeit für Zeitreisen in die Zukunft, doch schließt sie die Möglichkeit einer Rückreise oder einer Reise in die Vergangenheit aus.

Der thermodynamische Zeitpfeil


Der thermodynamische Pfeil gibt die Zeitrichtung an, in der die Unordnung (Entropie) zunimmt.
Stellen wir uns beispielsweise ein Puzzle vor, das sich in einer Schachtel befindet. Es gibt nur eine einzige Anordnung, in der sich die Teile zu einem Bild zusammenfügen. Im Gegensatz dazu gibt es eine sehr große Anzahl an Kombinationen, bei denen die Teile ungeordnet sind und kein Bild ergeben.



Schütteln wir die Schachtel, werden die Teile eine andere Ordnung annehmen. Vermutlich befindet sich das Puzzle danach in einem Zustand, in dem die Teile kein Bild ergeben. Möglicherweise lassen noch einige Teile Bruchstücke des Bildes erkennen. Durch weiteres Schütteln der Schachtel steigt jedoch die Wahrscheinlichkeit, daß sich auch diese Kombinationen vollständig auflösen und keine Ähnlichkeiten mehr mit dem Bild erkennen lassen. Das ist das Prinzip der Entropie. Die Unordnung in einem System nimmt zu, wenn man die Dinge sich selbst überläßt und die Ausgangssituation in einem Zustand großer Ordnung beginnt.

Einer der größten Wissenschaftler unserer Zeit, der körperbehinderte, englische Physiker Stephen Hawking schreibt in seinem Buch "Eine kurze Geschichte der Zeit" zum Thema Entropie:



"...Nehmen wir nun den entgegengesetzten Fall an, Gott hätte beschlossen, das Universum solle in einem Zustand großer Ordnung enden, doch es sei gleichgültig, in welchem es beginne. Dann würde sich das Universum anfangs wahrscheinlich in einem ungeordneten Zustand befinden. Folglich würde die Unordnung mit der Zeit abnehmen. Zersplitterte Tassen würden sich zusammenfügen und auf den Tisch springen.



Alle Menschen, die solche Tassen beobachteten, würden in einem Universum leben, in dem die Unordnung mit der Zeit abnähme. Ich behaupte, solche Geschöpfe würden einen rückwärtsgerichteten psychologischen Zeitpfeil haben. Das heißt, sie würden sich an Ereignisse in der Zukunft erinnern, nicht an Ereignisse in ihrer Vergangenheit. Wenn die Tasse zersprungen wäre, würden sie sich nicht daran erinnern, wie sie auf dem Tisch gestanden hat, während sie, wenn sie auf dem Tisch stünde, sich daran erinnerten, daß sie auf dem Boden läge."


Ein weiteres, interessantes Beispiel für Entropie schildert Hawking gegen Ende des neunten Kapitels:

"Wenn Sie sich an jedes Wort in diesem Buch erinnern, sind in Ihrem Gedächtnis etwa zwei Millionen Informationseinheiten gespeichert: Die Ordnung in Ihrem Gehirn ist um zwei Millionen Einheiten angewachsen. Doch während Sie das Buch gelesen haben, sind mindestens tausend Kalorien geordneter Energie - in Form von Nahrung - in ungeordnete Energie umgewandelt worden - in Form von Wärme, die Sie durch Wärmeleitung und Schweiß an die Luft abgegeben haben. Dies wird die Unordnung des Universums um ungefähr zwanzig Millionen Millionen Millionen Millionen Einheiten erhöhen - also ungefähr um das Zehnmillionenmillionenfache der Ordnungszunahme in Ihrem Gehirn. Und das gilt nur für den Fall, daß Sie sich an alles, was in diesem Buch steht, erinnern."


Ohne Entropie wäre jede Form von Leben unmöglich. Stellen wir uns vor, alle weiblichen Wesen befänden sich am Nordpol und alle männlichen am Südpol. Ein Fortbestand der Menschheit wäre somit ausgeschlossen. Entropie begegnet uns im Alltag öfter, als uns wahrscheinlich bewußt ist. Vor einer Stunde stand ich in der Küche und machte mir Gemüse in einer Pfanne. Das Gemüse war dabei gleichmäßig in der Pfanne verteilt. Es besaß somit ein hohes Maß an Entropie. Während des Bratens bewegte ich das Gemüse mit einem Löffel, wofür ich eine gewisse Energie aufwenden musste. Die Entropie in der Pfanne nahm dabei leicht ab. Vereinzelt entstanden leere Bereiche, in denen sich kein Gemüse befand. Um diesen ungewollten Effekt wieder auszugleichen, schwenkte ich die Pfanne kurz hin und her. Das Gemüse verteilte sich sofort wieder gleichmäß in der Pfanne und nahm somit wieder einen ungeordneteren, also wesentlich wahrscheinlicheren Zustand ein.



Ein Problem im Umgang mit unserer Thematik liegt in der Definition des Wortes "Unordnung". Eine Menge mit gleichmäßig verteilten Teilchen stellt in einem gewissen Sinne wieder eine Ordnung dar. Wir neigen dazu, diese Unordnung als noch unordentlicher zu betrachten, sobald diese Unordnung an bestimmten Stellen durch Ordnungsanteile gestört wird (siehe rechtes Bild).



Entropie erfordert Abhilfen. Eine Wohnung muß regelmäßig geputzt und aufgeräumt werden (Umverteilung von Zuständen), um der Zunahme von Unordnung in diesem System (der Wohnung) entgegenzuwirken. Eine Mülldeponie ist ein weiteres schönes Beispiel für eine notwendige Institution, um die Folgen der Entropie in ein anderes System zu verlagern.



Der Grad an Unordnung auf einer Mülldeponie ist sehr groß, doch ist eine Mülldeponie kein komplett in sich abgeschlossenes System, da ständig große Mengen Müll hinzukommen, und die Deponie vielen Einflüssen von außen ausgesetzt ist.

Entropie entsteht auch beim Betrieb von Computern. Der Speicher eines Computers besteht aus Speicherzellen, die vom System in eine bestimmte Ordnung gebracht werden. Um diese Ordnung herzustellen, und um sie zu halten, ist eine gewisse Menge Energie erforderlich. Diese wird in Wärme umgewandelt und erhöht somit das Maß an Unordnung im Universum. Diese Zunahme von Unordnung ist in jedem Falle größer als die erzeugte Ordnung im Computerspeicher.
Besonders offensichtlich ist Entropie im Zusammenhang mit der Fragmentierung von Datenträgern wie zum Beispiel einer Festplatte.

Auf einer Festplatte werden ständig Daten gespeichert und wieder gelöscht. Dies geschieht grundsätzlich in Datenpaketen, sogenannten Dateien. Speichern wir eine Datei auf unserer Festplatte, so wird ein bestimmter Bereich unseres Datenträgers für diese Datei reserviert. In Zuordnungstabellen wird genau festgelegt, welcher Datei welcher Bereich für ihren Inhalt auf dem Datenträger zugeordnet ist. Speichern wir eine weitere Datei ab, wird eine neue Tabelle angelegt. Soll jetzt der Inhalt der zuvor gespeicherten Datei überschrieben werden, entstehen, je nach Größe des neuen Inhalts, entweder Lücken, oder ein Teil des Inhalts muß auf einen anderen Datenträgerbereich gelegt werden.



Auf diese Weise entsteht im Laufe der Zeit eine sehr ungeordnete Struktur der Anordnung von Dateiinhalten auf der Festplatte, und auch Dateizugriffe werden zunehmend träger. Um diesen entropischen Effekt wieder auszugleichen, bedient man sich Defragmentierungsprogrammen, die durch Verschieben von Datenträgerinhalten diese Ordnung wieder herstellen. Dieser Vorgang benötigt allerdings einige Zeit (und somit Energie), und führt, wie im vorigen Beispiel zu einer Zunahme der Entropie im Universum.



Auch wenn die Entropie prinzipiell "nur" ein Gedankenexperiment ist, das sich mit Wahrscheinlichkeiten befaßt, eröffnet sie uns neue Denkweisen im Alltag. Die Unordnung nimmt in jedem Falle immer zu, doch sollten wir versuchen, ihre Verteilung möglichst selbst zu bestimmen. Es gibt Möglichkeiten, die Entstehung von Unordnung im makroskopischen Bereich einzuschränken, und das erspart uns viel Zeit beim Aufräumen - und Zeit haben wir doch so wenig?
 

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Der Augenblick

Wissenschaftler haben herausgefunden, daß wir den Moment mit einer kurzen Verzögerung wahrnehmen. Das Gehirn muß erst entscheiden, welche Informationen es aus der gigantischen Flut von Eindrücken, die uns unsere Sinne vermitteln, auch wirklich bis an unser Bewußtsein weiterleitet. Vergleichen wir diese Flut an Eindrücken mit den Niagara-Fällen, so erreicht unser Bewußtsein gerade mal so viel, wie ein tropfender Wasserhahn von sich gibt. Aus dieser dann immer noch unvorstellbar großen Anzahl an Einzelinformationen entscheidet unser Gehirn dann schließlich noch, welche davon im Ultrakurzzeitgedächtnis, welche im Kurzzeit-, und welche im Langzeitgedächtnis "abgelegt" werden, wobei diese unterschiedliche Funktionsweisen besitzen.
Zur Wahrnehmung bleibt allgemein noch zu erwähnen, daß wir die Welt nur so wahrnehmen, wie sie unserer Meinung nach sein muß. Selbst die Erinnerung unterliegt dieser Ordnung. Erinnerung ist ein Kompromiß aus Regel und Erlebtem. Wenn mehrere Personen den Hergang eines Autounfalls berichten, erzählt jeder Zeuge seine Geschichte so, wie er glaubt, daß sich die Dinge ereignet haben. Sie ordnen die Wirklichkeit ihrer Theorie unter. Insofern ist Wahrnehmung eine Hypothese über die Wirklichkeit, und nicht mehr. Wahrnehmung ist subjektiv zu betrachten. Jeder Mensch nimmt seine Umgebung anders wahr, jeder lebt sozusagen in "seiner Welt", hat andere Ansichten und Vorstellungen von dem, was richtig, falsch, wahr und unwahr ist. Während der eine Zeitreisen für möglich hält, sind andere widerum vom Gegenteil überzeugt, da sich diese Vorstellung nicht mit ihrer Weltanschauung vereinbaren läßt.

Wenn wir unsere Realität also nur verzögert wahrnehmen, wann findet dann der Moment statt - also das, was wir eigentlich als "Gegenwart" bezeichnen? Gibt es die Gegenwart überhaupt? Kaum ist sie da, scheint sie auch schon Vergangenheit geworden zu sein. Kann man eigentlich von "Gegenwart" sprechen, wenn niemand weiß wie lange sie dauert, und wann sie wirklich stattfindet? Sehen wir die Gegenwart einfach als einen Punkt auf unserer Zeitlinie, der sich in Richtung Zukunft bewegt, und sich exakt zwischen Vergangenheit und Zukunft befindet, ergibt sich ein weiteres Problem: Was ist Vergangenheit? Da weder die Vergangenheit noch die Zukunft zu irgend einem erlebten Zeitpunkt existent ist, könnten wir die Vergangenheit als eine Ansammlung von Informationen in unserem Kopf sehen, die sich aus der bereits erlebten Gegenwart ergibt. Ein Paradoxon, da wir ja immer noch auf der Suche nach einer Erklärung für den Begriff "Gegenwart" sind. Mit der Zukunft verhält es sich noch komplizierter. Sie ist lediglich eine logische Schlußfolgerung daraus, daß Vergangenheit und Gegenwart eine Zukunft erfordern. Außerdem ist sie verbunden mit Erfahrungswerten. Wir können davon ausgehen, daß wir irgendwann sterben müssen, da dies bei allen Menschen schon immer so war. Die Wahrscheinlichkeit ist deshalb sehr hoch, daß es uns auch einmal so ergehen wird. Es muß also so etwas wie eine Zukunft geben.
Wie lange der kürzeste Moment dauert, hängt wohl vom Betrachter selbst ab. Da keine allgemein gültige Zeit existiert, ist die Frage nach der Dauer des Moments möglicherweise überflüssig. Geht man davon aus, daß sich das Licht mit höchstmöglicher Geschwindigkeit bewegt, könnte man vielleicht behaupten, daß ein Moment solange dauert, wie ein Lichtteilchen am selben Ort verweilt. Diese Dauer ist unmöglich zu bestimmen. Die Unschärferelation würde diese Definition nicht zulassen. Und von "verweilen" kann beim Licht wohl keine Rede sein.
Letztendlich sollten wir versuchen, die schönen Momente im Leben zu genießen und alle anderen möglichst schnell wieder zu vergessen...

Geschwindigkeit der Zeit


Wie bereits erwähnt, wurde der Glaube an eine für alle Menschen gültige "universelle Zeit" widerlegt. Somit bleibt jedoch die Frage offen, ob Zeit für jeden Menschen auf der Erde und im selben Inertialsystem immer gleich schnell vergeht. Natürlich zeigt die funktionierende Armbanduhr eines Menschen dieselbe Zeit an wie die eines anderen. Warum das so ist, ist einfach erklärt: Sie kann nur ihre eigene Zeit "messen". Darauf, daß sie möglichst wenig von der, anderer Uhren abweicht, wurde sie bereits bei ihrer Produktion ausgelegt. Wie uns Einstein bereits lehrte, ist alles relativ zueinander, und die "Geschwindigkeit der Zeit" für ein Objekt von dessen Geschwindigkeit abhängig, und welcher Gravitation dieses Objekt ausgesetzt ist. Im Bezug auf Gravitation und Relativität kann man eine einfache Aussage treffen:
Gravitation ist auf die schwache Anziehungskraft von Körpern beliebiger Art zurückzuführen. Je weniger Masse ein Körper auf der Erde besitzt, desto geringer wirkt sich die Gravitationskraft auf ihn aus. Die Anziehungskraft ergibt sich aus dem Verhältnis zwischen Erdmasse und Masse des betroffenen Körpers. Diese Kraft ist die Schwächste aller bekannten Kräfte. Doch sie macht sich aufgrund der für uns hohen Masse der Erde sehr stark bemerkbar (würde uns die Gravitation der Erde nicht beeinflussen, könnten wir uns beispielsweise nur schwer von der Wand eines Hauses wieder lösen :))
Wirkt sich die Masse eines Körpers, und somit auch die eines einzelnen Menschen darauf aus, wie schnell für ihn die Zeit vergeht? Darauf werde ich später noch einmal zurückkommen.
Generell kann man wohl sagen, ist das Zeitempfinden nicht für jeden Menschen in jeder Situation gleich. Ist es uns beispielsweise langweilig, oder sitzen wir im Wartezimmer einer Arztpraxis, mag die Zeit einfach nicht vergehen. Surfen wir dagegen im Internet, lesen wir ein interessantes Buch, oder spielen wir ein gutes Spiel, vergeht die Zeit wie im Fluge. Warum ist das so? Ist es eine reine Wahrnehmungssache, oder vergeht für uns die Zeit in solchen Situationen wirklich unterschiedlich schnell? Immer wieder wird davon berichtet, daß die Zeit, wenn man in eine Art lebensbedrohliche Notsituation gerät, fast stehen zu bleiben scheint. Auch ich selbst hatte schon ein solches Erlebnis.
Desweiteren läßt sich noch ein weiterer interessanter Effekt beobachten: Je älter ein Mensch wird, umso schneller scheint für ihn die Zeit zu vergehen. Scheint dies wirklich der Fall zu sein? Wir wissen es nicht. Nehmen wir an, die Zeit vergeht für einen alten Menschen schneller. Vergleichen wir dessen Außenwelt mit einem Film. Wir sind Teil dieses Filmes. Für diesen älteren Menschen scheint dieser Film um ihn herum also schneller abzulaufen, da er ja der Meinung ist, die Zeit verginge schneller als früher. Verginge die Zeit in "der Welt" dieser älteren Person tatsächlich schneller, müsste im Gegenzug aus unserer Sicht die Welt dieser Person langsamer vergehen (Einstein: "Alles ist relativ"!). Und tatsächlich erscheinen uns die Bewegungen und Reaktionszeiten älterer Menschen langsamer. Dieser Effekt wird aus medizinischer Sicht mit "Verschleißerscheinungen" erklärt. Dies klingt, zumindest auf die Bewegungsabläufe bei älteren Menschen bezogen, auch verständlich. Doch was hat das ganze mit Reaktionszeiten zu tun?
Alte Menschen erscheinen uns ruhiger als junge Menschen. Möglicherweise ist auch das ein Hinweis darauf, daß die Zeit schneller vergeht, je älter man wird. Das Gleiche gilt wohl für alle Lebewesen.
Ich möchte noch einmal auf die Frage zurückkommen, ob die Masse eines Lebewesens seinen persönlichen Zeitverlauf beeinflußt, wie es theoretisch sein müßte, wenn die Gravitation Auswirkungen auf die Zeit hat. Im Volksmund haben fettleibige Menschen die größere Masse. Ich möchte hier Masse jedoch mehr von der Größe eines Körpers abhängig machen. Ein Kind hat demnach eine kleinere Masse als ein erwachsener Mann, und eine Maus hat eine kleinere Masse als ein Löwe. Ich glaube, daß eine Eintagsfliege, das Lebewesen mit der kürzesten Lebenserwartung, sein Leben nicht wesentlich kürzer erlebt als ein Mensch. Überhaupt sind Fliegen ein gutes Beispiel. Während eine Fliege aus unserer Sicht so schnell mit ihren Flügeln schlägt, daß es außerhalb der Grenzen unserer Wahrnehmung liegt, scheint sich die Fliege in einer für uns unvorstellbaren Welt zu bewegen, in der ein menschliches Augenzwinkern dem Herablassen und Wiederöffnen einer Jalousie gleichkommt - Geschwindigkeitsmäßig zumindest. Wen wundert es in dieser Vorstellung noch, daß Fliegen ein enormes Reaktionsvermögen besitzen? Grundsätzlich läßt sich behaupten, wird die Reaktionszeit und Flinkheit eines Lebewesens mit zunehmender Körpergröße schlechter. Aber auch die Lebensdauer kann uns Aufschlüsse über das Vergehen der Zeit geben. Je größer ein Wesen, desto länger die Lebenserwartung - grundsätzlich. Ein Elefant wird älter als ein Bär, und der wiederum älter als eine Katze, während wieder einmal die Maus den Abschluß in meiner Kette von Beispielen machen darf. Auch der Herzschlag bzw. die Herzfrequenz spielt bei unserer Frage eine zentrale Bedeutung. Je größer ein Wesen, desto langsamer die Herzfrequenz. Auch dieser Aspekt spricht für den Masse-Zeit-Effekt.
Es ist wohl ein Gesetz der Natur, daß "die Geschwindigkeit" der Zeit von der Körpergröße des Betrachters abhängig ist. Was für uns Menschen in einem Ameisenhaufen wie ein wildes "Gewusel" aussieht, ist möglicherweise nichts anderes, was ein 1000 Meter hoher Mensch sehen würde, würde er auf eine Großstadt wie Hamburg oder Berlin blicken. Natürlich würde aus unserer Sicht das Herz eines solchen Riesens nur langsam schlagen. Daß ein Herz mit 45 Metern Durchmesser natürlich träger und langsamer schlagen muß, erscheint uns schließlich auch als verständlich. Ein 100 Meter langes Pendel schlägt aufgrund seiner Größe und somit des Weges, das es bei jedem Schlag zurücklegen muß, schließlich auch nicht so schnell wie das Pendel einer Wanduhr. Damit wären wir wieder beim Thema: Vergeht die Zeit für beide Pendel trotzdem gleich schnell?

Da die tatsächliche, individuelle Zeit eines Wesens oder Körpers nicht mit einer Uhr und auch nicht mit sonstigen Mitteln gemessen werden kann, lassen sich die hier geschilderten Theorien bis heute nicht bestätigen. Doch eines ist sicher: Ich kann mich an viele Tage in meiner Kindheit erinnern, die mir wesentlich länger erschienen, als das heute der Fall ist. Und auch ein 5-Stunden-Schultag kam mir früher länger vor als ein heutiger 8-Stunden-Arbeitstag.
 

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Was ist den nun Zeit

Definitionen

Seit Anbeginn dieser Homepage bekomme ich regelmäßig die unterschiedlichsten Definitionen darüber, was denn nun "Zeit" sei. Wie zu vermuten war, hat jeder seine eigene Vorstellung davon. Interessanterweise weichen die Meinungen darüber so sehr voneinander ab wie bei keiner anderen Thematik. Für den einen ist "Zeit" nichts anderes als das, was ihm die Uhr an seiner Wand zeigt, für den nächsten ist sie ein stetiger Fluß, eine Empfindung, wieder für einen anderen ist sie nur eine mathematische Variable und manche Menschen glauben gar nicht, daß sie existiert.
Ebenso unterschiedlich zeigt sich das Verhältnis verschiedener Menschen zur Zeit: Während sie für manche Leute reiner Luxus ist, haben andere so viel davon, daß sie nicht wissen, was sie damit anstellen sollen. Doch kann man überhaupt von "Zeit haben" sprechen? Ist es nicht immer nur eine Ausrede zu behaupten, man hätte keine Zeit? Komischerweise haben wir immer Zeit für das, wovon unser Leben abhängt, oder für das, was uns schlichtweg wichtig ist...

Meine Definition von "Zeit"

Ich denke, daß den meisten Menschen ein paar grundliegende Denkfehler unterlaufen, wenn sie sich Gedanken zu diesem Thema machen. Das beginnt schon bei der Fragestellung, was Zeit denn nun sei. Meine Vorstellung einer korrekten Antwort hierzu bezieht sich darauf, wie sich die Zeit uns Menschen bemerkbar macht. Grundsätzlich handelt es sich dabei einfach nur um Veränderung. "Zeit" ist in meinen Augen eine Veränderung von Zuständen. Das hört sich simpel an. Die eigentliche Frage sollte nun aber die nach der Ursache und nicht nach der Wirkung sein. Die Frage sollte also nicht lauten: "Was ist Zeit?", sondern: "Warum existiert die Zeit?". Das ist die Frage, die ich meine, wenn ich nach dem Wesen der Zeit frage. WARUM drehen sich die Planeten, Sonnensysteme und Galaxien... warum expandiert das Universum, bewegen sich Autos, Menschen und Wasser...warum also existieren wir und warum existiert unsere Welt in dieser Form? Nun wird der eine oder andere sagen: "Es ist, wie es ist, egal warum...", und während er das ausspricht, muß selbst der gelangweilte Leser zugeben, daß er mit dieser Aussage daneben liegt, und ausgerechnet die Zeit selbst Ursache hierfür ist, denn: Genaugenommen ist in dieser Welt nichts mehr so, wie es eben noch war, als man begann, diesen Satz auszusprechen.

Ich teile die Ansicht von der Zeit als eigenständige Dimension in einem mehrdimensionalen Universum. Die Art und Weise, wie sie sich uns bemerkbar macht (in Form von Veränderung und Bewegung), scheint zudem eine Notwendigkeit zu sein, um Leben erst zu ermöglichen. Ohne das Phänomen Zeit würden wir nicht existieren, und alleine die Tatsache, dass wir hier sind und uns Gedanken dazu machen können, ist für mich Beweis genug für ihre Existenz. In ihrem "Auftreten" erweckt sie auf uns den Anschein, daß wir sie verstanden haben. Für uns ist es das Normalste, daß jeden Tag die Sonne auf- und untergeht, daß es im Sommer wärmer ist als im Winter, und wir stellen uns mit unseren Lebensgewohnheiten darauf ein, ohne wirklich zu verstehen, warum alles so ist, wie es zu sein scheint.

Wenn wir von der vierten Dimension sprechen, entsteht sehr leicht der Eindruck, die Zeit stünde in ihrer Wichtigkeit an vierter Stelle. Doch macht es ebensowenig Sinn, von den anderen drei Dimensionen zu sprechen und die Zeit dabei unberücksichtigt zu lassen, wie es keinen Sinn macht, von lediglich ZWEI Raumdimensionen zu sprechen. Selbst die dünnste Folie würde ohne ihren Durchmesser nicht existieren, und letztendlich ist sie nur eine Ansammlung von Zuständen im Raum zu bestimmten Zeitpunkten.

Warum existiert Zeit?

Ich habe die Frage bewußt so gestellt, um sie einfacher behandeln zu können. Zeit existiert, da wir ohne sie ebenfalls nicht existieren würden und uns nicht die Frage stellen könnten, warum sie existiert. Es ist eben so, weil es so sein muß. Doch warum muß das so sein? Es könnte doch auch anders sein. Dann könnten wir uns eben nicht die Frage danach stellen. Die Frage ist also doch eine andere, oder muß genauer formuliert werden:

Wie kommt Zeit zustande?

Bemerkbar macht sie sich also durch Veränderung ("die Zeit verändert den Raum" - Zitat aus dem Film "Die Zeitmaschine", siehe "Zeitrückblicke" auf der Startseite). Doch was ist die treibende Kraft hierfür? Ich denke, daß der Mensch nie fähig sein wird, die Antwort darauf zu finden - falls es überhaupt eine reale Antwort darauf gibt. Eine für uns Menschen plausible Antwort darauf wäre vielleicht, daß jeder Wirkung eine Ursache vorausgeht, und wir lediglich im Begriff sind, diese Wirkungen wahrzunehmen und sie als "Zeit" zu interpretieren. Diese "Erklärung" würde sich jedenfalls mit dem "gesunden Menschenverstand" in Einklang bringen lassen. Der Mensch kann nun lediglich Zusammenhänge zwischen Ereignissen finden und Denkmodelle aufstellen. Das ist es, was wir als "Erklärung" bezeichnen. Unser Weltbild würde sich durch eine gigantische Kettenreaktion erklären lassen und jeder Momentanzustand wäre auf irgendeine Wirkung zurückzuführen, die bestimmten Gesetzen unterliegt. Auslöser dieser Kettenreaktion ist womöglich der Urknall - der Ursprung aller Ursachen also. Die Geburtsstunde der Zeit - wenn man der Wissenschaft glaubt. Wenn wir den Big Bang als Ursprung aller Ereignisse und somit als Nullpunkt unserer Zeitlinie betrachten, wird auch verständlich, warum wir uns seine Ursache nicht erklären können. Es ist die Vorstellung, daß ihm kein Ereignis zugrunde liegt, daß ihm als einzige Wirkung keine Ursache vorausgeht, wir ihn uns deshalb nicht durch die Darlegung weiterer Ursachen erklären können.


Das Wesen der Zeit

Zeit scheint allerdings mehr zu sein als nur Kausalität - dem Prinzip von Ursache und Wirkung. Manche ihrer Eigenschaften deuten darauf hin, daß sie eine eigene Form besitzt, und daß die Raumzeit als untrennbares, zusammenhängendes Gebilde in sich gekrümmt ist. Für diejenigen, die Raum und Zeit als zwei unterschiedliche Definitionen ansehen, würde das bedeuten: Der Raum krümmt sich in der Zeit! Und eben durch diese Krümmung verläuft selbst die scheinbar geradeste Flugbahn eines Objektes auf sehr sehr lange Distanz in leicht gekrümmter Form. Diese Krümmung ist so minimal, daß sie außerhalb des wahrnehmbaren Bereichs liegt. Verlängerte man diese Krümmung (rein imaginär) auf ihr Maximum, ergäbe sie einen Kreis, was uns Aufschluß über die Form unseres Universums gibt. Auf diese Weise können wir uns in jedem Punkt unseres Universums als "Mittelpunkt" betrachten. Es ist reine Definitionssache. Doch wer jetzt glaubt, irgendwann eine Reise quer durch den gesamten Kosmos zu unternehmen, wird leider enttäuscht. Eine derartige Reise würde, selbst mit der maximalsten Geschwindigkeit - der des Lichts - in jedem Fall länger dauern, als das Universum selbst existiert :)


WAAAASSSS IST ZEEEIT !!???

Wer jetzt enttäuscht ist, keine plausible Antwort auf die Frage nach dem Wesen der Zeit gefunden zu haben, für den habe ich dennoch eine Antwort, die meine Meinung wiederspiegelt:

"Zeit ist das, was wir daraus machen"
 
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