Was wisst Ihr über das Leben in der DDR?

Schecki

Benutzer
Interessiert das heute noch jemand?

Gibt es hier ehemalige "gelernte DDR-Bürger"?

Oder seit Ihr eher "Nachwendekinder"?

Würde mich sehr über Eure Meinung freuen!
 

Fuba

Aktives Mitglied
,,gelernte DDR-Bürger'' hört sich irgendwie komisch an, naja egal.

also wirklich viel kann ich über die Zeit nichts sagen, ich bin Baujahr 81 und dem entsprechend hab ich von meiner Jugendzeit den jüngeren Teil in der DDR verbracht und den älteren Teil (der ja mit unter viel interessanter is) also quasi in der nachwende or so.
also ich kann mich nicht wirklich beklagen, hatte eine schöne Kindheit.
und ich denke das die Jahrgänge 80 81 82 es eigentlich ganz gut getroffen haben mit der wende und so.


wie alt bist du und was kannst du so berichten? @Schecki
 

Schecki

Benutzer
Hallo Fuba,

wenn man wie ich Jahrgang 49 ist, dann weiß man, was mit "gelernten" DDR-Bürger gemeint ist. Das Organisieren des eigenen Lebensstandarts in der Mangelwirtschaft. Wer die Hände in den Schoß legte und keine Beziehungen hatte, der hatte nur das Nötigste.

Ich habe beide Gesichter der DDR erlebt. 1953 flüchteten meine Eltern mit mir in den Westen, dort erlebte ich das Wirtschaftwachstum selbst als Kind ganz bewusst. Zum Mauerbau war ich gerade in der DDR bei der Großmutter, wurde festgehalten als Geisel, um meine Eltern zur Rückkehr zu zwingen, wo sie mit einer Verhaftung rechnen mussten. Meine Großmutter hat mich großgezogen mit ihren 140,- M Rente, der Staat verweigerte bewusst jede Unterstützung und Hilfspakete meiner Eltern wurden vom Zoll zerstört. Als Kind musste ich mir nach der Schule noch Nahrung dazu verdienen, half bei einem Bäcker und einem Fleischer.

Aber ich habe auch die gute Seite kennengelernt, die Hilfsbereitschaft der Menschen untereinander, die Mangelwirtschaft schweißte alle zusammen.
Die DDR möchte ich nicht wieder haben, aber die Mentalität der Menschen damals und die soziale Sicherheit schon. Heute habe ich als Selbständiger auf eigenen Füßen seit 18 Jahren einen knallharten Überlebenskampf im produzierenden Gewerbe. Ich möchte nichts geschenkt haben, aber ein faires Miteinander haben.

Mit den besten Wünschen für ein gesundes neues Jahr
Schecki
 

Fuba

Aktives Mitglied
uff, da hast du aber was mit gemacht.

wie gesagt, was schlechtes kann ich nich erzählen, vielleicht haben meine Eltern och nur alles soweit es geht von mir fern gehalten oder ich habe es nich wirklich wahr genommen. aber von den Erzählungen her, bei irgendwelchen Familientreffen, weiß ich schon das es echt nich leicht war. das mit dem zusammen halt und eine Hand wäscht die andere das wird auch immer gern erzählt.
 

Phoenix

Aktives Mitglied
Bin auch in der DDR aufgewachsen doch als Kind konnte man eh noch keine Unterschiede zwischen Ost und WEst ausmachen. Die DDR war und ist für mich meine Heimat, doch großartig etwas zu erzählen gibt es eigentlich nicht, wir waren vieleicht nicht ganz so wohlständig und konnten nur einen typischen DDR-Haushalt vorweisen.

Das wichtigste Merkmal der DDR für mich, war die geringe Verbrechensrate gegenüber dem Westen. Meine Mutter erzählte mir, dass sie von Vergewaltiguneg und Morden oder dergleichen nie etwas mitbekam (wohl möglich das der Staat auch nichts durchsickern liess) und es zb. gang und gebe war seinen Kinderwagen samt Kind vor dem Einkaufscenter stehen zu lassen. Es war einfach das normalste der Welt, man machte sich keine Sorgen, warum auch. Heute ist soetwas angesichts jüngster Kindesentführungen undenkbar!!!!!! Die gute DDR hatta auch was gutes.
 
Oben