Was Organspender wissen sollten!

daVinnci

Benutzer
Ich bin kein Organspender und kein Organempfänger.

* Jeder Organspender ist ein Lebendspender, denn Organe von Toten sind nicht transplantierbar

* Hirntot gibt es nicht, und taucht auf dem Organspendeausweis auch nicht auf. Dort wird den Menschen suggeriert, Ärzte würden den Tot feststellen. Der Begriff "Hirntot" ist ein Begriff "de Jure" und schützt den Transplanteur vor Strafverfolgung.

Prof. Dr. Rudolf Pichelmayer, 1.Lebertransplanteur in Deutschland, sagte 1986:

"Wenn wir die Menschen wirklich aufklären, bekommen wir keine Organspenden mehr."

Mehr Info unter: www.initiative-kao.de
 

Joaquin

Administrator
Teammitglied
Ein mehr als kontroverses Thema, womit leider auch viel Schindluder und Stimmungsmache betrieben wird. Erinnert mich immer auch sehr stark an die Fristenregelung.
 

Babel

Aktives Mitglied
Organspende ? Davon bin ich (noch) nicht überzeugt, außer vielleicht für eigene Familienmitglieder.
Bei so vielen Unsicherheiten und Gefahren, unkontrollierbaren Commerz, Gier, Mißbrauch.... man weiß nicht, wem man spendet.
Krankheit, Unglück, Pech, und Sterben gehören einfach zum Leben.
 

Lucas

Aktives Mitglied
Einen Organspendeausweis trage ich immer mit mir herum.
Wovor sollte ich Angst haben? Was wäre den der Extremfall?
Sollte ich dann doch nicht tot sein, ins Leben zurückkehren können, ein lebenswertes Leben führen,
was aber nicht geht weil mir Organe entnommen wurden?
Wie wahrscheinlich ist das denn?

Es existiert ein allgemeines Lebensrisiko.
Ich habe keine 100% Garantie das ich wieder lebend nach Hause komme
wenn ich das Haus verlasse und am öffentliche Leben teilnehme.
Irgend ein Auto könnte mich erwischen, ein Dachziegel o.ä. auf den Kopf fallen, etc.
Die Wahrscheinlichkeit das ich ein lebenswertes Leben wegwerfe weil ich Organspender bin halte ich für sehr gering.
Bei dieser Nutzen/Risikoaufwägung muß ich doch zu dem Schluß kommen Organspender zu sein,
weil ich ja selber im Eventualfall ein Spenderorgan annehmen würde.
 

Joaquin

Administrator
Teammitglied
Sind Organe "Mangelware" und ist der Bedarf groß, dann bereitet man den Boden für Missbrauch vor. Ist es jedoch normal Organspender zu sein und man hat ein gutes und transparentes System, dann unterbindet man kriminelle Tendenzen und Entnahmen oder Verteilungen aus niederen Beweggründen. Spanien macht es beispielhaft vor und so weit ich weiß hat Österreich das System erfolgreich adaptiert.
 

daVinnci

Benutzer
Joaquin, warum gibst Du keine Antwort auf meine Frage?

"Joaquin, wie hast Du Dich denn entschieden und warum hast Du Dich so entschieden, wie Du Dich entschieden hast?"
 

daVinnci

Benutzer
Spanien macht es beispielhaft vor und so weit ich weiß hat Österreich das System erfolgreich adaptiert.


Was und wie macht es Spanien beispielhaft vor?

Und Österreich? "... so weit ich weis..." schreibst Du. Du scheinst aber nicht sehr viel zu wissen, denn in Österreich ist, der Transplantationsindustrie-Lobby sei Dank, jeder ein Organspender, so er nicht widersprochen hat.

Und wenn der Widerspruch, wie es der Zufall will, nicht auffindbar ist? Dann gilt halt: "Pech gehabt" d.h. am lebendigem Leib ausgeschlachtet.
 

Joaquin

Administrator
Teammitglied
Du scheinst aber nicht sehr viel zu wissen
Und warum gehst du so mir nichts dir nichts davon aus? Worin unterscheidet sich deiner Meinung nach das Spanische Modell so Grundlegend von der Widerspruchslösung in Österreich?

Tatsache ist, dass in Deutschland zum Beispiel gerade aufgrund der Knappheit, Listen manipuliert wurden. Tatsache ist, dass Spanien ein recht aufwendiges und gutes und System aufgebaut hat. Tatsache ist, dass zum Beispiel in Deutschland viele gerne ihre Organe spenden würden, aber zu faul sind oder nicht wissen, wie und wo man einen Organsendeausweis ausfüllt. Tatsache ist, dass man solche Menschen bei einem Unfall nicht befragen kann, ob sie denn nun ihre Organe im Falle des Todes spenden würden. Dann gilt halt wie Du es so sachlich dargestellt hast "Pech gehabt" und das für so viele, die nun sterben oder ein Leben in Qualen fortführen müssen. Tatsache ist, dass selbst Kritiker und Organspendeverweigerer im Falle einer Operation sogar auf Organe aus anderen Ländern hoffen können, wie Spanien, wo es die Wiedersprechregel gibt. Nicht fair, aber human.

Missbrauch wird es immer geben, aber es gibt Systeme, welche diesen minimieren und dabei einer großen Menge an Menschen hilft. Die Angst davor zu haben, dass evtl. mal ein Widerspruch nicht gefunden wird, welcher auch noch in nationalen wie internationalen Datenbanken abgelegt ist, halte ich für gering. Nicht unmöglich aber angesichts der Menge an Menschen die man retten kann, doch für hinnehmbar. Ebenso könnte man sich bei vielen medizinischen Eingriffen einer Operation verweigern, da es ja doch evtl. mal die Möglichkeit von Komplikationen gibt. Wenn man so denken würde, würde das Leben der Meisten von uns wohl sehr kurz ausfallen.

Mit deinem "am lebendigen Leib ausschlachten" hast Du ja nun deutlich deine Sicht der Dinge dargestellt, wenn auch nicht objektiv und sachlich.
 

daVinnci

Benutzer
Joaquin, Deine Kenntnisse sind wirklich sehr "übersichtlich".

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10 Hirntod - keine wissenschaftliche Erkenntnis, sondern Definition


Dr. Martin Stahnke (Chefarzt UNI-Klinik Düsseldorf)

In der heutigen Podiumsdiskussion geht es um Organspende. Wenn wir über Organspende reden, müssen wir auch über die sterbenden Menschen reden, die auf dem OP-Tisch ihre Organe und ihr Leben lassen. Ich habe dies bewusst so formuliert - als Gegensatz zu der Formulierung auf den Organspendeausweisen, die eine Organentnahme nach dem Tod suggeriert.

Natürlich leben die zur Organspende vorgesehenen Menschen noch. Sie sind allerdings umunkehrbar sterbenskrank und würden ohne Intensivmedizin tatsächlich tot sein: kalt, starr, blassblau. All das sind sogenannte Hirntote nicht. Es werden ja lebende Organe gebraucht, nicht tote Organe. Oder halten Sie schwangere Patientinnen die Kinder gebären können für tot? Kann das überhaupt jemand ernstlich glauben?

Vielleicht sollte ich Ihnen aus meiner persönlichen Sicht schildern, wie mir bewusst wurde, dass sogenannte hirntote Menschen nicht tot sind, sondern im Sterben liegen.

Als ich noch an der Uni-Klinik Düsseldorf als Assistenzarzt arbeitete, habe ich an vielen Organentnahmen mitgewirkt, als Anästhesist. Den üblichen Vorgaben nach, damals und auch noch heute, wurden keine Narkotika bei der Organentnahme verwandt. Die Organspender waren ja - sollten ja - tot sein. Ganz wohl war mir dabei nicht gewesen. Auch Anderen nicht, wie ich später durch Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen erfuhr. Jeder, der bei Organentnahmen (Explantationen) dabei war, weiß, dass Patienten sich bei Beginn der Operation noch bewegen können, dass der Blutdruck und die Herzfrequenz ansteigen können als Reaktion auf den Hautschnitt.
Freilich sind dies alles, so wird es erklärt, Reaktionen "nur" auf Rückenmarksniveau. Nun ja, das Rückenmark scheint noch zu leben. Aber auch ich bin immer noch fest davon überzeugt, dass diese Reaktionen keine bewussten Reaktionen waren. Nach allem was wir wissen, kann Schmerz ohne Gehirn nicht empfunden werden. Trotzdem, der zu Explantierende reagiert. Ein Toter, so wie jeder von uns sich Tod vorstellt, würde das nicht tun. Eine etwas mulmige Situation. In dieser Situation kam vor vielen Jahren meine damalige Oberärztin in den OP-Saal und drehte den Narkosemittelverdampfer auf, so dass der Patient, dessen Organe gerade entnommen wurden, eben Narkosemittel bekam. Das ist ja doch ein wenig das Eingeständnis, dass der Organspender vielleicht doch noch nicht so ganz tot ist. Oder sollte ich etwa eine Leiche narkotisieren?
Ich fragte Sie daraufhin auch, was das denn nun sollte, schließlich wäre der Patient doch tot. Da sagte sie nur ganz kurz: "Wissen Sie das so genau, Herr Stahnke?" An diese Worte kann ich mich sehr genau erinnern, denn das war der Beginn der mein vorgefasstes und nützliches Bild, dass Organspender Tote seien, ins Wanken brachte und schließlich einstürzen ließ.

Als ich mich näher mit dem sogenannten Hirntod beschäftigte und auch eine Veranstaltung besuchte, an der Kritiker und Befürworter des Hirntodkriteriums teilnahmen und auch eine Schulklasse im Publikum war, wunderte ich mich, welche Vorstellungen über den Gesundheitszustand von Organspendern kursierten. Die Organspender wären an Herz-Lungen-Maschinen angeschlossen, hätten Herzschrittmacher und ähnliches. Der Körper, das Fleisch, die Organe, so die Vorstellung, könne nur mit maximaler Unterstützung der Intensivmedizin, quasi konserviert werden. Dies ist mitnichten so. Ein hirntoter Patient ist auf den ersten Blick auf einer Intensivstation gar nicht von anderen schwer geschädigten Patienten zu unterscheiden. Er ist warm, produziert Urin so wie alle anderen beatmeten Patienten auch. Kein Herz-Schrittmacher, keine Herz-Lungen-Maschine. Und selbst die Atmung kann bei diesen Patienten besser sein als bei so manchen anderen schwerkranken Intensivpatienten. Das muss ja auch so sein, wo sollten sonst die zu transplantierenden Lungen herkommen? Das Atemzentrum funktioniert nicht mehr (das auf und ab des Brustkorbes), der Atmungsprozess als solcher funktioniert aber tadellos.

All das hatte ich mir bis jetzt nicht klar gemacht, diese Nähe von Lebenden und für Tot- erklärten, wollte es auch nicht erkennen. Natürlich hatte ich die unangenehme Vorstellung verdrängt, dass sterbenden, nicht toten Menschen, die Organe entnommen werden.

Wie Morgensterns Palmström, der, von einem Kraftfahrzeug überfahren wurde, aber zum Schluss messerscharf schloss, dass er noch lebendig sei, weil: nicht sein kann, was nicht sein darf.

Bei mir umgekehrt: Der Patient muss tot sein, weil er nicht lebendig sein darf. Diese Vorstellung ist schwer zu ertragen. Dass es aber ehrlicher und besser wäre, unter diesen Vorgaben Organentnahmen durchzuführen, dazu komme ich am Ende noch einmal.

In Diskussionen mit Ärzten werde ich immer wieder gefragt, wie ich nur solch eine "unwissenschaftliche" Haltung gegenüber dem Hirntod als Tod des Menschen einnehmen könnte. Die Antwort ist einfach: Es gibt keine "wissenschaftliche" Haltung, gegen die ich sein könnte.

Die bekannte Empfehlung des Ad-hoc-Kommitees der Havard Medical School von 1968 hat nichts anderes gemacht als das irreversible Koma als Todeskriterium definiert. Es gab und gibt keine zwingende wissenschaftliche Erkenntnis dies zu tun. Aber es galt eine Kontroverse aus dem Weg zu räumen, nämlich die, dass eine "überholte Definition des Todes" bei der Beschaffung von Organen zur Transplantationen hinderlich sein könnte. Einige unter Ihnen werden mir das vielleicht nicht glauben. Lesen Sie es nach. Es steht in der Empfehlung dort so wortwörtlich, ganz offen, ja schamlos.

Das wusste ich damals nicht, und die meisten Menschen wissen das heute auch noch nicht.

Wie konnte ich noch an Organentnahmen, später auch als verantwortlicher Anästhesist, teilnehmen, wenn ich nun inzwischen der Überzeugung war, dass es sich um sterbende Menschen handelt und nicht um Leichen?

Nun, zum Einen bin ich nach wie vor der Meinung, dass das, was Organspender manchmal an Reaktionen unter der Operation zeigen, nicht bewusst wahrgenommen wird. Aber wissen, natürlich, tue ich es nicht. Ich bin dann dazu übergegangen, den Patienten Narkotika und Schmerzmittel während der Operation zu verabreichen. Aus Respekt gegenüber dem Organspender und weil natürlich dieser winzige Funke der Unsicherheit in einem ist, ob nicht doch irgendetwas wahrgenommen wird. Im Übrigen wird heute, aus medizinischen Überlegungen in manchen Arbeiten empfohlen, Schmerzmittel bei Explantationen zu benutzen. Notwendig ist dies aber nicht. Die Empfehlung der Bundesärztekammer, dass während einer Explantation keine Schmerzmittel oder Narkotika gegeben zu werden brauchen, besteht weiterhin.

Ich habe übrigens während meiner Zeit in der Uniklinik Düsseldorf einige Kollegen befragt, die verantwortlich bei der Begleitung von Organspendern waren. 4 von 7 gaben zu, so muss man das ja fast bezeichnen, Narkotika oder ähnliches während einer Explantation zu verabreichen.

Sie können sich vorstellen, dass mich die Erkenntnis, dass es sich bei Organspendern um Sterbende und nicht um Tote handelt, schon verunsichert hat.

Wie müssen sich aber Angehörige fühlen, die zu dieser Erkenntnis erst lange nach ihrer Zustimmung zu einer Organentnahme bei ihrem Kind kamen. Die erkennen mussten, dass sie die Zustimmung dazu für ihr noch lebendes und mitnichten totes Kind gaben. Wie furchtbar das ist, hat Ihnen Frau Focke berichtet. (Bericht von Mutter und Vater Focke in www.initiative-kao.de)

Dass so etwas nicht immer wieder passiert, das ist für mich die Haupttriebfeder, mich für die kritische Aufklärung über die Organspende zu engagieren.

Die Ehrlichkeit im Umgang mit der Organspende ist mir wichtig.

Ich halte den Weg der Transplantationsmedizin für einen Irrweg.!

Eine Medizin, die darauf angewiesen ist, dass relativ gesunde Menschen sterben, damit anderen Menschen geholfen werden kann, ist für mich nicht weiter Verfolgens wert.

Ich freue mich über jeden Menschen, dem durch eine Transplantation geholfen werden konnte, und wahrscheinlich sind auch einige hier unter uns.

Aber die Organe wachsen eben nicht auf Bäumen. Sie kommen von Menschen, die sterbend sind. Ich habe Achtung vor Menschen, die im Bewusstsein, dass sie auf dem Operationstisch ihr Leben beenden, ihre Organe hergeben.

Dazu müssen sie aber aufgeklärt sein. Insbesondere die Angehörigen müssen wissen, dass ihr Einverständnis zur Organentnahme für Sterbende, nicht Tote gilt.

Ich sagte eingangs, dass ich auch Palliativmediziner bin. Und so meine ich, dass es auch unbedingt akzeptiert werden muss, dass es ein zutiefst menschliches, vielleicht sogar das wichtigste Bedürfnis eines Menschen ist, in Würde und begleitet sterben zu dürfen und auch diese Begleitung gewähren zu dürfen.

Dieses Bedürfnis darf auf keinen Fall hinter den Notwendigkeiten, leider muss man ja sagen Begehrlichkeiten, der Transplantationsmedizin zurücktreten.

Wer sich, aufgeklärt darüber, dass er einer Explantation als noch Lebender zustimmt, zu einer Organspende bereit erklärt, der mag dies tun.

Wir sollten nur davon Abschied nehmen, den Menschen einzureden, dass Sie tot wären, wenn sie explantiert werden.

Mit dieser Meinung stehe ich, glücklicherweise auch in Fachkreisen, nicht allein.



Siehe auch: www.Initiative-KAO.de
 
G

Gast4188

Guest
Dann bleibt noch die Frage übrig, ob Herr Dr. Martin Stahnke einem Menschen Organe entnommen hat, die noch eine reelle Chance auf die Rückkehr in ein lebenswertes Leben gehabt hätten und er, also Dr. Stahnke, dies gewusst hat.
Beantwortet er diese Frage vor seinem Gewissen mit "Nein" dann ist der Rest dieser Diskussion eine akademische Kaffeesatzleserei und für mich, als potentiellem Organspender, ist die Organspendewelt in Ordnung. Das Restrisiko ist mir bekannt - diese Diskussion ist so alt wie die Transplantationsmedizin - damit kann ich leben. Ich hoffe natürlich im Fall der Fälle auf verantwortungsvolle Mediziner. Aber auch mit der Ungewissheit kann ich leben.

Dies ist übrigens meine ganz persönliche Einstellung zu dem Thema.
 

Joaquin

Administrator
Teammitglied
Wie schon anfangs erwähnt, ist es wie mit der Fristenregelung, dort gibt es auch zahlreiche Menschen welche die jetzige Regelung als Mord ansehen, natürlich auch Mediziner und andere Mediziner, die das nicht so sehen. Denn so wie sich auch Mediziner darum streiten, wann ein Mensch Tot ist, so streiten sie im gleichem Maase darum, wann ein Mensch zu leben beginnt.

Joaquin, Deine Kenntnisse sind wirklich sehr "übersichtlich".
Ich habe durchaus nichts dagegen mich vom Wissen anderer bereichern zu lassen. Daher würde mich durchaus interessieren, was deine genauen Kritikpunkte an der so genannten Spanischen Lösung sind und wie deine Vision und konstruktiven Vorschläge für ein gutes Organspendersystem aussehen?
 

inni

Benutzer
Ich bin schon seit vielen jahren als Organspender registriert wie auch mein Mann und Sohn.Da ich sicher nicht nein sage wenn mir oder einen meiner Familie durch ein Spenderorgan das Leben gerettet werden kann ist es für mich auch selbstvertändlich einen Spenderausweis zu haben. Ich habe viele Jahre in Krankenhäusern gearbeitet und habe nicht den geringsten Zweifel dass bei der Diagnose Hirntod sehr gewissenhaft garbeitet wird.Ist der Mensch gehirntot und werden vitale Funktionen nur durch Maschinen aufrecht erhalten ist er nicht sterbend sondern tot.
 
G

Gast4188

Guest
......wie deine Vision und konstruktiven Vorschläge für ein gutes Organspendersystem aussehen?
Eine Möglichkeit wäre, die Transplantationen ganz einzustellen und den Tot nicht nur als einzige Konsequenz des Lebens zu begreifen, sondern auch den Zeitpunkt seines Eintretens zu akzeptieren.

Dann brauchen wir verstärkt die Palliativmedizin und unterlassen die teilweise grotesken Versuche, das Leben künstlich zu verlängern. Zu was, frage ich mich, braucht ein 60-jähriger eine neue Leber, nachdem er die eigene 40 Jahre lang weggesoffen hat? Und was machen wir mit dem 70-jährigen Antialkoholiker? Oder der/dem 10-jährigen?

Die Transplantationsmedizin ist nur ein Bereich von vielen. Sicher ist, man soll nicht alles tun, nur weil es geht!
 

Babel

Aktives Mitglied
Zu was, frage ich mich, braucht ein 60-jähriger eine neue Leber, nachdem er die eigene 40 Jahre lang weggesoffen hat? Und was machen wir mit dem 70-jährigen Antialkoholiker? Oder der/dem 10-jährigen?...

Weil man nicht mitentscheiden kann, wem man und ob sinnvoll spendet, entscheidet man für Nicht-spenden.
Schließlich gehört einem die eigenen Organe, und man will z.B. Verbrecher, Krimineller usw. nicht durch spenden, deren Leben verlängern, deren Untaten unterstützen. Eher sollen solche Leute zum Organspenden verurteilt werden. :LOL:
Wenn man ü 55 ist, sind dessen Organe vielleicht sowieso weniger oder kaum noch gefragt.
 
G

Gast4188

Guest
Weil man nicht mitentscheiden kann, wem man und ob sinnvoll spendet, entscheidet man für Nicht-spenden.

Zwei Gründe sprechen gegen diese Mitbestimmung:
  1. Man ist fast tot, also nicht in der Lage irgendeine Entscheidung zu treffen.
  2. Es gibt viel zu viele Faktoren, die entscheiden, wer ein bestimmtes Organ bekommt - Gewebemerkmale, Blutgruppe u.s.w..
Deshalb habe ich trotz aller Unzulänglichkeiten und Fragen einen Spenderausweis.
 

daVinnci

Benutzer
Wer sich als Lebendspender wissend und aufgeklärt zur Verfügung stellt, mag das tun.
Jedoch haben nur ca. 5% der Transplantierten einen Organspendeausweis, die anderen 95% treffen (z.T. unaufgeklärte)
Verwandte die Entscheidung.

Mein Vorschlag, für den ich auch schon lange kämpfe: Wer keinen Organspendeausweis hat, oder es anderweitig festgelegt hat, ist kein Organspender!


PS: Joaquin, warum hast Du Probleme damit zu erklären, ob Du einen Organspendeausweis hast oder nicht hast?
 

daVinnci

Benutzer
8 Die Hirntod-Diagnose


Die klinische "Hirntod" - Diagnose an noch lebenden Patienten ist ein sehr schmerzhafter Prozess. Es ist ein Eingriff, der nicht dem Wohle des Patienten, sondern in der Regel der Organbeschaffung dient. Die klinische Untersuchung - und nur diese ist vorgeschrieben - sieht u. a. vor:

  • Eine Provokation der Augenhornhaut mit einem Gegenstand

  • Stechen in die Nasenwand

  • Reizen des Rachenraums mit einem Gegenstand

  • Setzen eines heftigen Schmerzes zur Reizung von Reflexen

  • Reizung des Bronchialraums durch Absaugkatheter

  • festes Drücken der Augäpfel

  • Gießen von Eiswasser in die Gehörgänge.

Und nun fragen Sie sich einmal: Wie ist es dem Patienten bei dieser Untersuchung wohl ergangen und zwar unabhängig vom Ausgang der Diagnose??


Ganz gleich ob die Diagnose lautet: Hirntod oder nicht Hirntod, für den Patienten immer eine Qual.


Und warum das alles?
 

daVinnci

Benutzer
Ist der Mensch gehirntot und werden vitale Funktionen nur durch Maschinen aufrecht erhalten ist er nicht sterbend sondern tot.


Tote können auch nicht durch Maschinen am leben erhalten werden.


Papst Johannes Paul II hat wiederholt gesagt, wie auch am 4. Februar 2003 in seiner Botschaft zum Welttag der Kranken: "Es ist niemals erlaubt, einen Menschen zu töten, um einen anderen zu retten." Der Katechismus der Katholischen Kirche sagt unmissverständlich (2296): "Es ist moralisch nicht erlaubt, einen Menschen zu verstümmeln oder zu töten, auch nicht, wenn man dadurch den Tod von anderen Menschen hinausschieben kann."


Der transplantierte Mensch stirbt erst durch die Organentnahme. Ein würdevolles Sterben, auf das jeder Mensch ein Anrecht hat, ist so nicht möglich!
 

Joaquin

Administrator
Teammitglied
Mein Vorschlag, für den ich auch schon lange kämpfe: Wer keinen Organspendeausweis hat, oder es anderweitig festgelegt hat, ist kein Organspender!
Ich kenne da welche die sagen, wer kein Organsendeausweis hat, sollte auch keine Organspende erhalten. Halte ich für ebenso dumm und kurzsichtig.

Papst Johannes Paul II hat wiederholt gesagt, wie auch am 4. Februar 2003 in seiner Botschaft zum Welttag der Kranken: "Es ist niemals erlaubt, einen Menschen zu töten, um einen anderen zu retten." Der Katechismus der Katholischen Kirche sagt unmissverständlich (2296): "Es ist moralisch nicht erlaubt, einen Menschen zu verstümmeln oder zu töten, auch nicht, wenn man dadurch den Tod von anderen Menschen hinausschieben kann."
Also wenn wir nun auf Aussagen von Kirchenvertretern zur Argumentation in diesem Fall zurückgreifen, dann bekommt diese Diskussion ja noch etwas amüsantes.

S: Joaquin, warum hast Du Probleme damit zu erklären, ob Du einen Organspendeausweis hast oder nicht hast?
Erklären muss ich mich nicht und daher habe ich damit auch kein Problem. Nur versuche ich trotz meiner Arbeit und Präsenz im Netz, stets gewisse, persönliche Dinge nicht dort zu veröffentlichen und da kann man noch so oft nachfragen wie man will :)
 

daVinnci

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Joaquin: "Erklären muss ich mich nicht..."

Nein, das musst Du nicht. Du musst Dich hier auch nicht einbringen und tust es trotzdem.:(
Vorschlag: Halte Dich hier raus, denn mit dieser Einstellung haben Deine Worte wenig "Gewicht"!
 

Joaquin

Administrator
Teammitglied
Ob die Einstellung, meine privaten und persönlichen Details im Netz zu veröffentlichen oder nicht, einer solchen Diskussion abträglich ist, überlasse ich lieber dem geneigten Leser, als einen Einzelnen darüber entscheiden zu lassen, dem meine Meinung zu diesem Thema mißfällt.
 

daVinnci

Benutzer
Babel, genau so ist es. Alleine die Formulierung: "Organspende kann Leben retten", zeigt um was es hier geht. Es geht im wesentlichen um zwei Dinge: Ein Milliardenmarkt für die Pharma- und Transplantationsindustrie und die Angst vor dem Sterben. Da Organe keine Leben retten können, sondern im günstigsten Fall Leben verlängern hilft (aber auf welche z.T. unmenschliche Kosten?), macht es doch wohl Sinn die Angst vor dem Sterben ab zu bauen, denn gestorben wird auch mit transplantierten Organen!
 

rhodo

Benutzer
Ich bin dagegen, werde nicht spenden, will aber auch keine Spende.
Wenn die Zeit abgelaufen ist, dann ist das eben so.
Wie gruselig ist das denn? Mit den Innereien eines anderen Menschen ein paar Jahre, Monate oder Tage herausschinden? Dem Tod kann niemand entkommen, für mich die einzige Gerechtigkeit auf dieser Erde.
 
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