Warum sind CD’s heute so laut? - The Loudness War

Enriquez_mz

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Es fällt schön auf, wie laut heutige CD’s im Verhältnis zu den CD’s der 80er geworden sind. Dabei haben sich aber die technischen Werte der Audio-CD nicht verändert. Was wurde also gemacht?

Heutzutage werden Songtracks bis zum geht nicht mehr über einen Kompressor gejagt, so dass deren Amplituden ein größtmögliches Maximum erreichen. Mit heutigen Kompressoren und Software erreicht man so eine verzerrungsfreie und eine erhebliche Lautstärkemaximierung des gesamten Stückes.

Vorteil bei diesen Aufnahmen ist neben der nun reell geschaffenen Lautstärke, auch die subjektive, laute Wahrnehmung des Stückes wie z.B. beim Radio. Ein Stück welches gegenüber den Konkurrenzstücken, in diesem Medium lauter gehört wird, wird auch eher wahrgenommen, was für die Kaufbeeinflussung und damit letztlich für den Verkauf einer CD, einen erheblichen Vorteil bedeutet. Die junge Generation beschreibt dies Wahrnehmung gerne als: “Das kommt besonders Fett rüber!” Dieser Ausdruck beschreibt es in der Tat sehr treffend.

Nachteil von Kompression, ist der damit verbundene Verlust von Dynamik und damit der Verlust einer akustischen Differenziertheit. Klangliche Nuancen die auch durch unterschiedliche Lautstärken verbunden sind, gehen nun in der Klanginformation, zum Tel komplett verloren. High Fidelity und eine naturgetreue Wiedergabe, kann man von solchen Aufnahmen nicht erwarten. Was bei einem simplen HipHop-Stück nicht weiter negativ auffällt, kann eine klassische Konzertaufnhamen, komplett ruinieren.

Kompresion und Kompressoren in der Musik sind an sich nichts, was man verteufeln sollte und es gibt zahllose Verwendungsmöglichkeiten, wo eine Signalkompression von Vorteil und auch nötig ist. Daher sollte man, wie so immer, sehr genau unterscheiden, wann und wo Kompression einem Ton, einem Instrument oder einer Tonaufnahme hilft oder sie verschlimmbessert.

In dem folgendem Video wird die Kompression, die man auf Stücke verwendet, Grafisch aufgezeigt und deren Vor- und Nachteile aufgezeigt.

The Loudness War
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
O

Oz.

Guest
Interessante Sichtweise. Wenn Du heutzutage im Studio mit den dortigen Pros redest, bekommst Du fast immer zu hören: “Compressor? Am besten bis der Arzt kommt.” Neben den o.g. offensichtlichen Marketing-Argumenten kommt dann auch schonmal sowas wie: “Das muss ja auch in’s Autoradio passen”. Naja…
 
D

Dirk Becker

Guest
Ja, da merkt man, das hier überwiegend Musiker herumhängen, die nicht unbedingt viel auf die Technik geben. Soll jetzt keine Kritik sein, ihr scheint nur einfach eine andere Herangehensweise zu haben.

Die Produzenten, von denen Du sprichst, liegen nicht ganz falsch. Sie achten halt darauf, das jeder, dem seine Aufnahmen in die Hände fallen, auch ein brauchbares Hörerlebnis bekommt. Dazu zählen Leute, die über Autoradios, kleine Küchenradios und ähnlichem hören. Es soll Mono auch noch klingen, genauso wie in Stereo oder Quadro. Nur die wenigsten leisten sich Anlagen für mehrere tausend Euro, auf denen man die vielen Nuancen auch hört, die technisch und künstlerisch abgebildet werden können, der Rest kann das große Tennis gar nicht hören (also aus technischer Sicht), dennoch riskiert man, das die Aufnahmen dort schlecht oder nicht aktuell klingen. Da dreht man doch lieber den Ratioregler ein Stück höher und verzichtet auf die ein oder andere Feinheit.
 
S

sanja

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puha…. was nicht alles einfluss nimmt. hatten neulich ne vorlesung, was passiert wenn man alte audiovisuellen datenträger falsch behandelt..
erstaunlich, was alles das orginal verfälschen kann. und im grunde ist es eine verfälschung
 
H

Hip Hop

Guest
sehr interessante Ansichtsweise, da muss ich Zustimmen. Ich hab mir einfach mal eine der ersten CD´s die ich hatte herausgesucht und es stimmt echt. aber so über die Jahr verteilt fällt das ja nicht sonderlich auf.

Generell respect. schönes forum ist euch da gelungen.
mfg Thomas
 
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