Warum gehen Menschen als Nonne bzw. Mönch ins Kloster?

daVinnci

Benutzer
Was können sie dort tun, was sie "draußen" nicht können?

Ich sehe nur ein Motiv: Sie wollen ein "Geschäft" mit Gott machen.

PS: Vielleicht noch Lebensuntüchtigkeit.
 

Lucas

Aktives Mitglied
Der christliche Glaube verleitet ja dazu was zu tun um einen Lohn zu erhalten.
Es kann auch sein das das Anfangs das Motiv ist, wenn sich jemand entschließt in einem Kloster zu leben.
Ich kann mir aber eher schlecht vorstellen das man so etwas über die Jahrzehnte des restlichen Lebens durchhalten kann.
Es wäre schon hart, empfundene Entbehrungen, über eine so lange Zeit auszuhalten.
Wobei man ja nebenher immer auch noch die Wahl hat, die gewählte Lebenssituation zu ändern.

So wie der materiell eingestellte Mensch im Laufe seines Lebens eine Entwicklung durchmacht,
die er in Zwischenbetrachtungen rückblickend als gut, günstig, gelungen, .... einstufen kann,
und diese auch noch als erfreulich, erfolgreich, .... ansieht;
so kann auch der Mensch der sich nichtmateriell orientiert, sich über seine persönliche Entwicklung freuen.

Der materiell eingestellte Mensch identifiziert sich mit dem was er sich gegenständlich, karieremäßig, ... erschaffen hat;
der nichtmateriell orientierte Mensch identifiziert mit seiner stattgefundenen spirituellen Entwicklung.

So wie der materiell eingestellte Mensch Freude haben muß an dem was er erreicht,
und das ist auch der Weg zum (materiellen) Erfolg, nicht nur der Erfolg selbst;
So muß der nichtmaterielle eingestellte Mensch Freude an seinem (spirituellen) Fortschritt haben.
Man muß im Reinen mit sich sein.
Wenn der in Abgeschiedenheit lebende spirituell Suchende das Bedürfnis entwickelt gar nicht anders leben zu wollen,
so kann er das auch Jahrzehnte durchhalten.
Würde er nur empfundenen Verzicht üben, so würde er ständig leiden und sich selbst zerstören.

Ich glaube hier muß der Weg das Ziel sein.
Die Seiens-Erfahrung die der spirituell Suchende macht, wird anders sein wie die des materiell eingestellten Menschen.
Möglicherweise ist sie tiefer.
Er wird den Menschen mit materieller Einstellung nichts neiden.

(Meine Spekulation über Leute die im christl. oder buddh. Kloster leben)
 

daVinnci

Benutzer
Lucas, auch der Mensch der nicht nach beruflicher Karriere und Wohlstandssymbolen strebt benötigt die Grundbedürfnisse des menschlichen Seins: Essen, trinken und ein Dach über dem Kopf.

Wo kommt das her? Es muss erarbeitet werden und das geht auch bei spiritueller Entwicklung!

Diese spirituelle Entwicklung wird sogar noch durch eigene Arbeit und die Übernahme von Verantwortung
gefördert.
 

Lucas

Aktives Mitglied
Es wird wahrscheinlich schon eine andere Seiens-Erfahrung sein, die man in Abgeschiedenheit, unter minimierten Verhältnissen macht, wenn man schwerpunktmäßig mit Beten oder Meditieren beschäftigt ist;
wie wenn man wie andere Menschen arbeitet um leben zu können.
Die spirituelle Entwicklung wird dann möglicherweise in der Erkenntnis des eigenen Selbst gesucht.
 
G

Gast4563

Guest
Ich denke nicht, dass in Deutschland die Nonnen/Mönche in Abgeschiedenheit leben. Auch geht jede/jeder dort im Kloster einer Tätigkeit nach,
es ist ja nicht so, dass sie den ganzen Tag nur beten und meditieren. Auch dort hat jeder seine Aufgabe, die er/sie erfüllen muss, damit die Gemeinschaft funktioniert.
Also ist es ähnlich wie bei uns, die "draußen" ihr Leben leben.
"Geschäfte" kann man nciht mit Gott machen, ich denke kaum, dass eine Nonne/Mönch so naiv sind, um das zu glauben.
Sich für ein Leben im Kloster zu entscheiden, hat sicher andere Gründe.
Vielleicht fühlen sie sich mit dieser Lebenweise näher verbunden mit Gott.
Da sie sich gegen ein Leben mit Partner oder Kindern entscheiden, können sie sich sicher bewusster auf sich selbst konzentrieren und auf ihren eigenen Weg,
den sie gehen.
Sowas bedeutet nicht Lebensuntüchtigkeit.
Der gewählte Weg ist eben nur anders, als bei uns, die wir nicht im Kloster leben.
 
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