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<blockquote data-quote="H2SO4" data-source="post: 91646" data-attributes="member: 2506"><p>Zur Meteorhäufigkeit Die beste Zeit zur Beobachtung liegt in den frühen Morgenstunden. Seltsam? Nein, denn die Erde rotiert ja in Richtung ihrer Bahnbewegung. Das bedeutet, dass wir in den frühen Abendstunden kaum in den Genuss eines Meteors kommen werden. Erst wenn sich die Erde weiter in ihre "Zielrichtung" gedreht hat, nimmt die Häufigkeit der Sternschnuppen zu, denn ihr "Bug" taucht nun mehr und mehr in den Meteoroidenschwarm. Neben dieser täglichen Variation existiert auch eine jährliche: im Mittel sieht man im Herbst viel mehr Meteore als im Frühjahr (hier die wenigsten), weil die in die Bewegungsrichtung der Erde weisende Hemisphäre quasi den vor ihr liegenden Raum "säubert".</p><p></p><p>Meteore lassen sich nur schwerlich untersuchen, da man ihrer nicht so leicht habhaft wird. Einige zur Erde schwebende Körnchen wurden schon mit hochfliegenden Flugzeugen eingefangen, wobei deren Herkunft natürlich ungewiss war.</p><p></p><p>Komet Wild 2 Viel effektvoller ist hier die NASA- Mission Stardust, die aktuell, im Januar 2004, den Staubschweif des Kometen Wild 2 durchflog und dabei mit einer speziellen Einrichtung Proben des Staubs einfing. Die kleine Sonde kam dem 5,3 [Km] durchmessenden Kometen dabei (Bild) bis auf 230 [Km] nahe. Die Aktion fand in 390 Millionen [Km] Entfernung von der Erde statt, die Sonde brauchte 5 Jahre für diese Strecke. In 2006 wurden die Proben in einer Kapsel erfolgreich zur Erde gebracht, wo sie nun in Labors untersucht werden und uns neue Erkenntnisse über den Ursprung des Sonnensystems liefern können.</p><p></p><p>Es gibt aber auch einen bequemeren Weg, um an Proben des kosmischen Materials zu gelangen. Man wartet einfach, bis ein "Stein" vom Himmel fällt, oder man weiß, wo man danach suchen muss. Von diesen Meteoriten handelt der nächste Abschnitt. </p><p></p><p>Steine fallen vom Himmel</p><p></p><p>Ein Meteorit ist also ein Kleinkörper, der aus dem interplanetaren Raum stammt und in der Atmosphäre nicht vollständig verglühte, sondern bis zum Erdboden gelangte. Wie können wir nun an solche Fundstücke gelangen, um sie zu untersuchen und Näheres über die Zusammensetzung der Materie aus der Frühzeit des Sonnensystems zu erfahren?</p><p></p><p>Zunächst überlegen wir, wie sich ein Meteorit von einem "gewöhnlichen" Stein unterscheiden sollte. Wir wissen inzwischen, dass der Meteorit sehr heiß geworden ist. Demnach muss seine Oberfläche deutliche Schmelzspuren aufweisen, es entsteht eine dunkle Kruste von etwa 1 [mm] Stärke.</p><p></p><p>Meteoritenfund in der SaharaAm leichtesten kann man solche Funde machen in Umgebungen, die durch ihre Färbung einen guten Kontrast zu Meteoriten bilden. Das könnten z.B. Wüsten sein, im hellen Sand sind dunkle Steine gut auszumachen. Wie im Bild zu sehen an einem Meteoritenfall in der libyschen Sahara. Ein derartig voluminöser Fund ist natürlich ein großer Glücksfall, einzelne Fragmente wiegen hier bis zu 25 [Kg]. Eher findet man Einzelstücke im Bereich von wenigen Gram</p><p></p><p>Mit großem Glück kann man auf dem Schwarzen Kontinent auch noch völlig andere Funde machen. Vor 28 Millionen Jahren schlug in der Sahara ein größerer Meteorit ein, der sogar den Sand zum Schmelzen brachte. Im Gebiet des N´Giffel Khabir Plateaus findet man noch heute das so genannte Wüstenglas (unten), das zu über 98% aus Siliziumoxid - dem geschmolzenen Sand - besteht. Nicht nur unsere Vorfahren hielten das Wüstenglas für kostbar. Ein solcher Stein ziert beispielsweise die Totenmaske des jugendlichen Pharaos Tutanchamun, sein Grab befand sich immerhin rund 1000 [Km] vom Fundort entfernt. Aus dem sehr harten Material wurden vermutlich häufig Werkzeuge wie Klingen, Speerspitzen usw. gefertigt, und auch Schmuck. Noch heute kann man ein faustgroßes Stück für etwa 1000 Euro erwerben.</p><p>Wüstenglas</p><p></p><p>Eine weitere Fundgrube für Meteoriten stellt die Antarktis dar. Als Suchgebiet weist sie große Vorteile auf:</p><p></p><p> * Kaum flüssiges Wasser. Meteorite verwittern nicht und werden auch nicht fortgeschwemmt.</p><p> * Auf den Eisflächen lassen sich auch kleine Meteorite leicht entdecken.</p><p> * Das antarktische Eis bewegt sich, manchmal gegen Hindernisse wie Gebirge. Hier wird der oberflächliche Eisfluss gestoppt, wodurch nun aber Eis aus tiefen Schichten nach oben gedrückt wird. Meteorite werden damit nach oben befördert und durch Verdunstung der oberen Eisschichten freigelegt.</p><p></p><p>Meteoritenfund in der AntarktisDie meisten Meteorite in der Antarktis sind allerdings verloren, weil das Eis ins arktische Meer fließt. Der Konzentrationsmechanismus funktioniert nur, wenn die Eisbewegung durch ein Hindernis gestoppt wird. Auf den so genannten Blaueisfeldern wird abgelagerter Schnee durch starke Winde fortgeweht und durch Sublimation nimmt der Eispanzer jährlich etwa um 6 [cm] ab. So kann man hier Meteorite finden, die schon Jahrhunderte im Eis eingeschlossen waren. Auch auf Mikrometeorite kann man hier stoßen, jedoch ist ihre Identifizierung recht schwierig.</p><p></p><p>Quelle: Ansmet- Projekt </p><p></p><p>Wie oft kommt es eigentlich vor, dass Meteorite zu uns gelangen? In den beiden oben genannten Regionen, in denen kaum eine Verwitterung stattfindet kann man aus der Fundhäufigkeit ableiten, dass jährlich auf eine Fläche von 1 Million Quadratkilometer zwischen 10 und 100 Meteorite von mindestens 1 [Kg] Masse niedergehen. Man findet sie in Größen von wenigen Zentimetern bis hin zu mehreren Metern Durchmesser. Der größte je gefundene Meteorit besteht aus Eisen und hat eine Masse von etwa 60 Tonnen (Grootfontein, Namibia).</p><p></p><p>Barringer- Krater in Arizona Es ist leicht einzusehen, dass solch große Körper einen "tiefen Eindruck" hinterlassen, wenn sie auf die Erde fallen. Es entstehen dabei Meteoritenkrater an der Einschlagstelle, die beachtliche Ausmaße annehmen können. So hat z.B. der bekannte Krater im Canyon Diablo, Arizona ("Barringer- Krater"), einen Durchmesser von 1300 [m]. Er wurde von einem 100 000 Tonnen schweren Eisenmeteoriten erzeugt, der mit einer Geschwindigkeit von 15 [Km/s] auf de Erde traf. Die kinetische Energie wird beim Einschlag als Wärme freigesetzt und der Einschlag entspricht einer gewaltigen Explosion (im Falle des Arizona- Kraters entsprach die Explosionsenergie 20 Million Tonnen TNT!)</p><p></p><p>Wir kennen heute etwa 150 Meteoritenkrater auf der Erde, davon auch einige in Deutschland (Nördlinger Ries, Steinheimer Becken) </p><p></p><p>Aus vielen Funden weiß man, dass Meteorite die unterschiedlichsten Zusammensetzungen haben können. Früher hat man sie unterteilt in Eisen-, Stein- Eisen- und Steinmeteorite, diese Klassifizierung reicht aber längst nicht mehr aus. Zunächst aber können wir unsere Fundstücke grob zwei Gruppen zuordnen, den so genannten differenzierten sowie den undifferenzierten Meteoriten. Undifferenzierte Meteorite weisen keine Anzeichen für eine Anreicherung oder Verarmung von Elementen auf (im Vergleich zur mittleren Elementhäufigkeit). Man sagt, das Material sei "primitiv", es hat keine geochemischen Veränderungen durchgemacht. Bei der Erde dagegen fand schon bei ihrer Entstehung eine Fraktionierung statt, als sich schwere Elemente (Eisen) im Innern ansammelten. Diese Gruppe von Meteoriten ist deshalb von besonderer Bedeutung, weil wir aus ihnen Informationen über die chemischen und physikalischen Zustände im jungen Sonnensystem erfahren können. Die differenzierten Meteorite dagegen können uns Aussagen liefern über die Veränderungen, die ihre Mutterkörper durchliefen (Meteorite sind kleinere Körper, die meist bei Zusammenstößen von Asteroiden, den Mutterkörpern, abgesprengt wurden).</p><p></p><p>Undifferenzierte Meteorite</p><p></p><p>Den größten Anteil in dieser Gruppe haben die Chondrite. Ihr Name leitet sich von den Chondren ab (griechisch chondros, Korn), das sind kleine, kugelförmige, bis zu 1 [mm] große Gesteinströpfchen in diesen Meteoriten, die aus Mineralen mit hohen Schmelzpunkten bestehen (Silikate, Olivin).</p><p></p><p>ChondrenDie Chondrite bestehen bis zu 80% aus Chondren (Bild), sie sind in ein feinkörniges Material eingebettet. Chondren entstehen, wenn mineralisches Material sehr schnell auf hohe Temperaturen - an die 2000 [° C] - erhitzt wird und dann relativ rasch abkühlt. Welcher Prozess im Urnebel des Sonnensystems zur Chondrenbildung führte, ist bisher unbekannt. Man vermutet, dass auskondensiertes Material des Urnebels die Chondren einschloss. Leider ist auch nichts darüber bekannt, aus welcher Materialform die Kügelchen entstanden sind, es könnte sich aber um dasselbe Urnebelmaterial handeln. Bei möglichen Prozessen zur Bildung denkt man an magnetische Flares, Schockwellen oder sehr heiße Gebiete im Urnebel des Sonnensystems.</p><p></p><p>Den kohligen Chondriten kommt eine besondere Bedeutung zu in der Untergruppe der Chondrite. Ihren Namen haben sie vom relativ hohen Kohlenstoffgehalt von bis zu 5 %, ihr Anteil an Meteoritenfällen liegt bei rund 4 %. Der Kohlenstoff tritt dabei in verschiedenen Zustandsformen auf, neben Grafit findet man zahlreiche, mehr oder weniger komplexe organische Verbindungen. Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Aminosäuren, aliphatische und aromatische Verbindungen und sogar Basen der DNA sind hier zu verzeichnen. All diese organischen Verbindungen sind nicht durch biologische Prozesse entstanden, sondern durch "kosmische Synthese" in langen Zeiträumen aus den Elementen entstanden (siehe dazu auch Kosmische (Bio-) Chemie). Daneben finden sich noch weitere leichtflüchtige Verbindungen und Wasser, welches an Minerale (überwiegend Silikate) gebunden ist. Chondrite könnten mit ihrer chemischen Fracht dazu beigetragen haben, die Voraussetzungen für das Leben auf unserem Planeten geschaffen zu haben. Kohlige Chondrite sind die "primitivsten" aller Meteorite.</p><p></p><p>Murchinson- Chondrit CI (oder auch C1) genannte Chondrite enthalten viel an flüchtigen Bestandteilen, es sind nur wenige von ihnen aus aktuellen Fällen bekannt, weil sie sehr schnell verwittern. Seltsamerweise enthalten sie überhaupt keine Chondren. CM- Chondrite (benannt nach dem bekanntesten Fall von Murchinson, Victoria, Australien) weisen dagegen Chondren auf. Im Bild ein Teil des Murchinson- Meteoriten. Er wog insgesamt 100 [Kg]. Neben 22 % Eisen und 12 % Wasser fand man über 100 verschiedene Aminosäuren in diesem Chondriten. CO und CV- Chondrite (benannt nach Ornans und Vigarano, Meteorite werden stets nach ihrem Fundort benannt) bestehen aus Mineralien, die nur bei hohen Temperaturen entstehen können und sind daher wohl aus dem Urnebel kondensiert. Die einfachen oder gewöhnlichen Chondrite, deren Anteil an Funden über 80 % liegt, ähneln irdischen Gesteinen. Sie enthalten Olivin und Feldspate sowie metallische Komponenten aus Eisen- Nickel- Legierungen. Enstatit- Chondrite enthalten nur wenig Eisen und seltene, unter reduzierenden Bedingungen entstandene Minerale. Sie sind recht selten.</p><p></p><p>Differenzierte Meteorite</p><p></p><p>Achondrite entstanden durch Schmelzvorgänge einfacher Materialien. Damit sind wir in der Gruppe der differenzierten Meteorite. Überwiegend finden wir hier die Minerale Olivin, Feldspat und Pyroxen. Man zählt sie zu den Basalten, die magmatischen Ursprung haben. Diogenite, Eukrite und Howardite sind miteinander "verwandte" Untergruppen, die eine ähnliche chemische Zusammensetzung haben.</p><p></p><p>Hier zur Übersicht die Zusammensetzung einiger Minerale, die in Meteoriten enthalten sind:</p><p></p><p>Name Mischkristall aus Chemische Zusammensetzung</p><p>Olivin </p><p> Forsterit Mg2SiO4</p><p> Fayalit Fe2SiO4</p><p>Pyroxen </p><p> Enstatit MgSiO3</p><p> Ferrosilit FeSiO3</p><p> Diopsid CaMgSi2O6</p><p> Pigeonit (Mg,Fe,Ca)2Si2O6</p><p>Feldspat </p><p> Orthoklas KAlSi3O8</p><p> Albit NaAlSi3O8</p><p> Anorthit CaAl2Si2O8</p><p>Nickeleisen </p><p> Kamazit FeNi (4-7 % Ni)</p><p> Tänit FeNi (20-50 % Ni)</p><p></p><p>Marsmeteorit EETA79001 Ureilite weisen einen Kohlenstoffgehalt von rund 2 % auf, der sogar teilweise als Diamant erscheint. Sie sind äußerst selten. Aubrite bestehen nur aus Pyroxen. Durch den Aufschlag eines Körpers auf unserem Nachbarplaneten Mars könnten Bruchstücke ins All geschleudert worden sein, die auf Irrwegen zur Erde gelangten. SNC- Meteorite weisen jedenfalls eine Zusammensetzung auf, die diesen Schluss nahe legt. Im Bild sieht man den ersten Marsmeteoriten mit der Bezeichnung EETA79001. Hierzu zählen auch die Mondmeteorite, bei denen die Herkunft eindeutig nachgewiesen werden konnte und die durch ähnliche Vorgänge zu uns kamen. </p><p></p><p>Eisenmeteorite fallen zwar nur selten, sind aber recht interessant. Natürlich bestehen sie überwiegend aus Metall, neben Eisen auch aus Nickel. Doch enthalten sie auch kleinere Mengen an Eisensulfid (FeS, Troilit) sowie Grafit oder Spuren von Silikaten. Der Nickelgehalt schwankt im Bereich von 5 % bis 60 %, diese Meteorite enthalten nickelarme (Kamazit, Balkeneisen) und nickelreiche (Tänit, Bandeisen) Minerale. Wenn man einen Eisenmeteoriten anschleift, poliert und die Oberfläche anätzt, kann man charakteristische Figuren erkennen. Das liegt am unterschiedlichen Angriff der Säure auf die beiden enthaltenen Eisen- Nickel- Minerale, wobei das Kamazit stärker angeätzt wird. Die nun sichtbaren Bänder werden nach dem österreichischen Chemiker Aloys von Widmannstätten (1754- 1849) Widmanstättensche Figuren genannt. Durch verschiedene Gehalte weiterer Elemente wie Germanium oder Gallium erfolgt eine weitere Untergruppierung der Eisenmeteorite.</p></blockquote><p></p>
[QUOTE="H2SO4, post: 91646, member: 2506"] Zur Meteorhäufigkeit Die beste Zeit zur Beobachtung liegt in den frühen Morgenstunden. Seltsam? Nein, denn die Erde rotiert ja in Richtung ihrer Bahnbewegung. Das bedeutet, dass wir in den frühen Abendstunden kaum in den Genuss eines Meteors kommen werden. Erst wenn sich die Erde weiter in ihre "Zielrichtung" gedreht hat, nimmt die Häufigkeit der Sternschnuppen zu, denn ihr "Bug" taucht nun mehr und mehr in den Meteoroidenschwarm. Neben dieser täglichen Variation existiert auch eine jährliche: im Mittel sieht man im Herbst viel mehr Meteore als im Frühjahr (hier die wenigsten), weil die in die Bewegungsrichtung der Erde weisende Hemisphäre quasi den vor ihr liegenden Raum "säubert". Meteore lassen sich nur schwerlich untersuchen, da man ihrer nicht so leicht habhaft wird. Einige zur Erde schwebende Körnchen wurden schon mit hochfliegenden Flugzeugen eingefangen, wobei deren Herkunft natürlich ungewiss war. Komet Wild 2 Viel effektvoller ist hier die NASA- Mission Stardust, die aktuell, im Januar 2004, den Staubschweif des Kometen Wild 2 durchflog und dabei mit einer speziellen Einrichtung Proben des Staubs einfing. Die kleine Sonde kam dem 5,3 [Km] durchmessenden Kometen dabei (Bild) bis auf 230 [Km] nahe. Die Aktion fand in 390 Millionen [Km] Entfernung von der Erde statt, die Sonde brauchte 5 Jahre für diese Strecke. In 2006 wurden die Proben in einer Kapsel erfolgreich zur Erde gebracht, wo sie nun in Labors untersucht werden und uns neue Erkenntnisse über den Ursprung des Sonnensystems liefern können. Es gibt aber auch einen bequemeren Weg, um an Proben des kosmischen Materials zu gelangen. Man wartet einfach, bis ein "Stein" vom Himmel fällt, oder man weiß, wo man danach suchen muss. Von diesen Meteoriten handelt der nächste Abschnitt. Steine fallen vom Himmel Ein Meteorit ist also ein Kleinkörper, der aus dem interplanetaren Raum stammt und in der Atmosphäre nicht vollständig verglühte, sondern bis zum Erdboden gelangte. Wie können wir nun an solche Fundstücke gelangen, um sie zu untersuchen und Näheres über die Zusammensetzung der Materie aus der Frühzeit des Sonnensystems zu erfahren? Zunächst überlegen wir, wie sich ein Meteorit von einem "gewöhnlichen" Stein unterscheiden sollte. Wir wissen inzwischen, dass der Meteorit sehr heiß geworden ist. Demnach muss seine Oberfläche deutliche Schmelzspuren aufweisen, es entsteht eine dunkle Kruste von etwa 1 [mm] Stärke. Meteoritenfund in der SaharaAm leichtesten kann man solche Funde machen in Umgebungen, die durch ihre Färbung einen guten Kontrast zu Meteoriten bilden. Das könnten z.B. Wüsten sein, im hellen Sand sind dunkle Steine gut auszumachen. Wie im Bild zu sehen an einem Meteoritenfall in der libyschen Sahara. Ein derartig voluminöser Fund ist natürlich ein großer Glücksfall, einzelne Fragmente wiegen hier bis zu 25 [Kg]. Eher findet man Einzelstücke im Bereich von wenigen Gram Mit großem Glück kann man auf dem Schwarzen Kontinent auch noch völlig andere Funde machen. Vor 28 Millionen Jahren schlug in der Sahara ein größerer Meteorit ein, der sogar den Sand zum Schmelzen brachte. Im Gebiet des N´Giffel Khabir Plateaus findet man noch heute das so genannte Wüstenglas (unten), das zu über 98% aus Siliziumoxid - dem geschmolzenen Sand - besteht. Nicht nur unsere Vorfahren hielten das Wüstenglas für kostbar. Ein solcher Stein ziert beispielsweise die Totenmaske des jugendlichen Pharaos Tutanchamun, sein Grab befand sich immerhin rund 1000 [Km] vom Fundort entfernt. Aus dem sehr harten Material wurden vermutlich häufig Werkzeuge wie Klingen, Speerspitzen usw. gefertigt, und auch Schmuck. Noch heute kann man ein faustgroßes Stück für etwa 1000 Euro erwerben. Wüstenglas Eine weitere Fundgrube für Meteoriten stellt die Antarktis dar. Als Suchgebiet weist sie große Vorteile auf: * Kaum flüssiges Wasser. Meteorite verwittern nicht und werden auch nicht fortgeschwemmt. * Auf den Eisflächen lassen sich auch kleine Meteorite leicht entdecken. * Das antarktische Eis bewegt sich, manchmal gegen Hindernisse wie Gebirge. Hier wird der oberflächliche Eisfluss gestoppt, wodurch nun aber Eis aus tiefen Schichten nach oben gedrückt wird. Meteorite werden damit nach oben befördert und durch Verdunstung der oberen Eisschichten freigelegt. Meteoritenfund in der AntarktisDie meisten Meteorite in der Antarktis sind allerdings verloren, weil das Eis ins arktische Meer fließt. Der Konzentrationsmechanismus funktioniert nur, wenn die Eisbewegung durch ein Hindernis gestoppt wird. Auf den so genannten Blaueisfeldern wird abgelagerter Schnee durch starke Winde fortgeweht und durch Sublimation nimmt der Eispanzer jährlich etwa um 6 [cm] ab. So kann man hier Meteorite finden, die schon Jahrhunderte im Eis eingeschlossen waren. Auch auf Mikrometeorite kann man hier stoßen, jedoch ist ihre Identifizierung recht schwierig. Quelle: Ansmet- Projekt Wie oft kommt es eigentlich vor, dass Meteorite zu uns gelangen? In den beiden oben genannten Regionen, in denen kaum eine Verwitterung stattfindet kann man aus der Fundhäufigkeit ableiten, dass jährlich auf eine Fläche von 1 Million Quadratkilometer zwischen 10 und 100 Meteorite von mindestens 1 [Kg] Masse niedergehen. Man findet sie in Größen von wenigen Zentimetern bis hin zu mehreren Metern Durchmesser. Der größte je gefundene Meteorit besteht aus Eisen und hat eine Masse von etwa 60 Tonnen (Grootfontein, Namibia). Barringer- Krater in Arizona Es ist leicht einzusehen, dass solch große Körper einen "tiefen Eindruck" hinterlassen, wenn sie auf die Erde fallen. Es entstehen dabei Meteoritenkrater an der Einschlagstelle, die beachtliche Ausmaße annehmen können. So hat z.B. der bekannte Krater im Canyon Diablo, Arizona ("Barringer- Krater"), einen Durchmesser von 1300 [m]. Er wurde von einem 100 000 Tonnen schweren Eisenmeteoriten erzeugt, der mit einer Geschwindigkeit von 15 [Km/s] auf de Erde traf. Die kinetische Energie wird beim Einschlag als Wärme freigesetzt und der Einschlag entspricht einer gewaltigen Explosion (im Falle des Arizona- Kraters entsprach die Explosionsenergie 20 Million Tonnen TNT!) Wir kennen heute etwa 150 Meteoritenkrater auf der Erde, davon auch einige in Deutschland (Nördlinger Ries, Steinheimer Becken) Aus vielen Funden weiß man, dass Meteorite die unterschiedlichsten Zusammensetzungen haben können. Früher hat man sie unterteilt in Eisen-, Stein- Eisen- und Steinmeteorite, diese Klassifizierung reicht aber längst nicht mehr aus. Zunächst aber können wir unsere Fundstücke grob zwei Gruppen zuordnen, den so genannten differenzierten sowie den undifferenzierten Meteoriten. Undifferenzierte Meteorite weisen keine Anzeichen für eine Anreicherung oder Verarmung von Elementen auf (im Vergleich zur mittleren Elementhäufigkeit). Man sagt, das Material sei "primitiv", es hat keine geochemischen Veränderungen durchgemacht. Bei der Erde dagegen fand schon bei ihrer Entstehung eine Fraktionierung statt, als sich schwere Elemente (Eisen) im Innern ansammelten. Diese Gruppe von Meteoriten ist deshalb von besonderer Bedeutung, weil wir aus ihnen Informationen über die chemischen und physikalischen Zustände im jungen Sonnensystem erfahren können. Die differenzierten Meteorite dagegen können uns Aussagen liefern über die Veränderungen, die ihre Mutterkörper durchliefen (Meteorite sind kleinere Körper, die meist bei Zusammenstößen von Asteroiden, den Mutterkörpern, abgesprengt wurden). Undifferenzierte Meteorite Den größten Anteil in dieser Gruppe haben die Chondrite. Ihr Name leitet sich von den Chondren ab (griechisch chondros, Korn), das sind kleine, kugelförmige, bis zu 1 [mm] große Gesteinströpfchen in diesen Meteoriten, die aus Mineralen mit hohen Schmelzpunkten bestehen (Silikate, Olivin). ChondrenDie Chondrite bestehen bis zu 80% aus Chondren (Bild), sie sind in ein feinkörniges Material eingebettet. Chondren entstehen, wenn mineralisches Material sehr schnell auf hohe Temperaturen - an die 2000 [° C] - erhitzt wird und dann relativ rasch abkühlt. Welcher Prozess im Urnebel des Sonnensystems zur Chondrenbildung führte, ist bisher unbekannt. Man vermutet, dass auskondensiertes Material des Urnebels die Chondren einschloss. Leider ist auch nichts darüber bekannt, aus welcher Materialform die Kügelchen entstanden sind, es könnte sich aber um dasselbe Urnebelmaterial handeln. Bei möglichen Prozessen zur Bildung denkt man an magnetische Flares, Schockwellen oder sehr heiße Gebiete im Urnebel des Sonnensystems. Den kohligen Chondriten kommt eine besondere Bedeutung zu in der Untergruppe der Chondrite. Ihren Namen haben sie vom relativ hohen Kohlenstoffgehalt von bis zu 5 %, ihr Anteil an Meteoritenfällen liegt bei rund 4 %. Der Kohlenstoff tritt dabei in verschiedenen Zustandsformen auf, neben Grafit findet man zahlreiche, mehr oder weniger komplexe organische Verbindungen. Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Aminosäuren, aliphatische und aromatische Verbindungen und sogar Basen der DNA sind hier zu verzeichnen. All diese organischen Verbindungen sind nicht durch biologische Prozesse entstanden, sondern durch "kosmische Synthese" in langen Zeiträumen aus den Elementen entstanden (siehe dazu auch Kosmische (Bio-) Chemie). Daneben finden sich noch weitere leichtflüchtige Verbindungen und Wasser, welches an Minerale (überwiegend Silikate) gebunden ist. Chondrite könnten mit ihrer chemischen Fracht dazu beigetragen haben, die Voraussetzungen für das Leben auf unserem Planeten geschaffen zu haben. Kohlige Chondrite sind die "primitivsten" aller Meteorite. Murchinson- Chondrit CI (oder auch C1) genannte Chondrite enthalten viel an flüchtigen Bestandteilen, es sind nur wenige von ihnen aus aktuellen Fällen bekannt, weil sie sehr schnell verwittern. Seltsamerweise enthalten sie überhaupt keine Chondren. CM- Chondrite (benannt nach dem bekanntesten Fall von Murchinson, Victoria, Australien) weisen dagegen Chondren auf. Im Bild ein Teil des Murchinson- Meteoriten. Er wog insgesamt 100 [Kg]. Neben 22 % Eisen und 12 % Wasser fand man über 100 verschiedene Aminosäuren in diesem Chondriten. CO und CV- Chondrite (benannt nach Ornans und Vigarano, Meteorite werden stets nach ihrem Fundort benannt) bestehen aus Mineralien, die nur bei hohen Temperaturen entstehen können und sind daher wohl aus dem Urnebel kondensiert. Die einfachen oder gewöhnlichen Chondrite, deren Anteil an Funden über 80 % liegt, ähneln irdischen Gesteinen. Sie enthalten Olivin und Feldspate sowie metallische Komponenten aus Eisen- Nickel- Legierungen. Enstatit- Chondrite enthalten nur wenig Eisen und seltene, unter reduzierenden Bedingungen entstandene Minerale. Sie sind recht selten. Differenzierte Meteorite Achondrite entstanden durch Schmelzvorgänge einfacher Materialien. Damit sind wir in der Gruppe der differenzierten Meteorite. Überwiegend finden wir hier die Minerale Olivin, Feldspat und Pyroxen. Man zählt sie zu den Basalten, die magmatischen Ursprung haben. Diogenite, Eukrite und Howardite sind miteinander "verwandte" Untergruppen, die eine ähnliche chemische Zusammensetzung haben. Hier zur Übersicht die Zusammensetzung einiger Minerale, die in Meteoriten enthalten sind: Name Mischkristall aus Chemische Zusammensetzung Olivin Forsterit Mg2SiO4 Fayalit Fe2SiO4 Pyroxen Enstatit MgSiO3 Ferrosilit FeSiO3 Diopsid CaMgSi2O6 Pigeonit (Mg,Fe,Ca)2Si2O6 Feldspat Orthoklas KAlSi3O8 Albit NaAlSi3O8 Anorthit CaAl2Si2O8 Nickeleisen Kamazit FeNi (4-7 % Ni) Tänit FeNi (20-50 % Ni) Marsmeteorit EETA79001 Ureilite weisen einen Kohlenstoffgehalt von rund 2 % auf, der sogar teilweise als Diamant erscheint. Sie sind äußerst selten. Aubrite bestehen nur aus Pyroxen. Durch den Aufschlag eines Körpers auf unserem Nachbarplaneten Mars könnten Bruchstücke ins All geschleudert worden sein, die auf Irrwegen zur Erde gelangten. SNC- Meteorite weisen jedenfalls eine Zusammensetzung auf, die diesen Schluss nahe legt. Im Bild sieht man den ersten Marsmeteoriten mit der Bezeichnung EETA79001. Hierzu zählen auch die Mondmeteorite, bei denen die Herkunft eindeutig nachgewiesen werden konnte und die durch ähnliche Vorgänge zu uns kamen. Eisenmeteorite fallen zwar nur selten, sind aber recht interessant. Natürlich bestehen sie überwiegend aus Metall, neben Eisen auch aus Nickel. Doch enthalten sie auch kleinere Mengen an Eisensulfid (FeS, Troilit) sowie Grafit oder Spuren von Silikaten. Der Nickelgehalt schwankt im Bereich von 5 % bis 60 %, diese Meteorite enthalten nickelarme (Kamazit, Balkeneisen) und nickelreiche (Tänit, Bandeisen) Minerale. Wenn man einen Eisenmeteoriten anschleift, poliert und die Oberfläche anätzt, kann man charakteristische Figuren erkennen. Das liegt am unterschiedlichen Angriff der Säure auf die beiden enthaltenen Eisen- Nickel- Minerale, wobei das Kamazit stärker angeätzt wird. Die nun sichtbaren Bänder werden nach dem österreichischen Chemiker Aloys von Widmannstätten (1754- 1849) Widmanstättensche Figuren genannt. Durch verschiedene Gehalte weiterer Elemente wie Germanium oder Gallium erfolgt eine weitere Untergruppierung der Eisenmeteorite. [/QUOTE]
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