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<blockquote data-quote="H2SO4" data-source="post: 91641" data-attributes="member: 2506"><p>Lange bevor überhaupt irgendeine der vielen bemannten und unbemannten Sonden auf dem Mond aufsetzte, befürchteten viele Wissenschaftler, dass ein landendes Gefährt in einer meterhohen Staubschicht versinken könnte. Schließlich besitzt der Mond nicht das, was wir unter einer Atmosphäre verstehen, und damit konnte jeder kosmische Schmutz im Laufe der Jahrmilliarden ungehindert auf die Oberfläche niedergehen. In der Tat ist der Mond mit einer Staubschicht belegt, die allerdings nicht so tief ist wie zunächst befürchtet wurde.</p><p></p><p>Spuren auf dem Mond</p><p></p><p>Wie auf diesem Bild zu sehen, versinkt Astronaut James Irwin nicht im Mondstaub während seiner Arbeit am ersten Mondvehikel (Aufnahme seines Kollegen David Scott), vor der allerersten Fahrt. Im Hintergrund die Berge des Hadley Delta und der Apenninen.</p><p></p><p>Die Temperaturgegensätze auf der Mondoberfläche sind beträchtlich. Die Stellen, die einen halben Monat lang der Sonnenstrahlung ausgesetzt sind, erhitzen sich auf etwa 130 [°C]. Während der Mondnacht sinken sie dann sehr schnell auf bis zu -160 [°C], weil keine schützende Atmosphäre die Abstrahlung dämpft. Nicht alle Stellen auf dem Mond haben aber dieselbe Temperatur. So können beispielsweise junge Krater wie Tycho die Sonnenstrahlung besser speichern, weil die Staubschicht (ein schlechter Wärmeleiter) hier noch relativ dünn ist.</p><p></p><p>In der Tat stellte sich bei den Untersuchungen des Mondgesteins heraus, dass es überwiegend aus Regolith besteht, einem Gestein, dass sich durch die mechanische Zerstörung des Mondgesteins aufgrund des andauernden "Beschusses" aus dem Weltraum bildet, indem anschließend die Trümmerpartikel wieder zusammenbacken.</p><p>MondstaubDie orangefarbenen "Glasperlen" in nebenstehendem Bild sind die feinsten je vom Mond zurückgebrachten Gesteinsproben. Die Partikel haben eine Größe von nur 20 bis 45 [µm] (0,020 bis 0,045 [mm]). Interessanterweise sind sie vermischt mit schwarzen Körnern und ähneln damit sogar einem Schlamm auf der Erde. Die Proben wurden aus der Taurus-Littrow- Region der Apollo 17- Mission gewonnen, vom Wissenschaftsastronauten Harrison J. Schmitt. Analysen zeigten, dass diese Proben denen der Apollo 11- Landung (Mare Tranquilitatis) entsprachen, die Hunderte von Kilometern südwestlich dieses Landeplatzes niedergingen. Die orange Körnchen sind reich an Titan (8%) und Eisenoxid (22%), aber im Gegensatz zu den Proben von Apollo 11 auch reichlich zinkhaltig. Der gefundene Staub ist allerdings kein Regolith, sondern man ist sich heute sicher, dass er vulkanischen Ursprungs aus der frühen Mondgeschichte ist.</p><p></p><p>Wenn ein Meteorit auf dem Mond niedergeht, wird die kinetische Energie in Wärme umgewandelt, wodurch Teile des Gesteins schmelzen können.</p><p></p><p>MondkörnchenZerschlagen in winzigste Fragmente, kühlen kleine Partikelchen recht schnell ab und bilden dabei solche glasartigen Kügelchen. Diese hier hat einen Durchmesser von nur 1/4 [mm] und weist sogar eine Besonderheit auf: Oben links auf diesem Winzling sieht man einen Miniaturkrater, umgeben von einer Störungszone, die sich durch die Schockwelle des Aufpralls eines Mikrometeoriten bildete. Aus Altersbestimmungen solcher Proben, welche die Apollo- Besatzungen zuhauf mitbrachten, weiß man, dass die Kraterbildung vor 500 Millionen Jahren ihren Höhepunkt hatte, allerdings auch heute noch anhält.</p><p></p><p>Die wohl markantesten Oberflächenerscheinungen des Mondes kennt jeder: Die Krater. Sie finden wir überwiegend in den Terrae, die förmlich übersät mit ihnen sind. Krater sind dort so zahlreich, dass man sogar von einer Übersättigung spricht. Es gibt keinen Platz mehr, an dem nicht alte Krater zerstört werden, wenn ein neuer entsteht.</p><p></p><p>MondkraterWie hier ein Ausschnitt der nördlichen Halbkugel zeigt, finden wir auf der Oberfläche Krater aller Größenordnungen. Von der Erde aus kann man etwa 40 000 dieser Objekte ausmachen, bis herab zu einem Durchmesser von rund 100 [m]. Die Zahl der Krater wird aber riesengroß, wollten wir alle erfassen, denn dazu zählen selbst solche mit Durchmessern von weniger als 0,001 [mm], die wir auf den oben gezeigten kleinen Glaskügelchen finden.</p><p></p><p>Was sind Krater?</p><p></p><p>Grundlegend kann man zwischen 3 verschiedenen Einflüssen unterscheiden, welche die Oberfläche eines Himmelskörpers gestalten. Diese sind:</p><p></p><p> 1. Einflüsse aus dem Weltraum</p><p></p><p> Hierzu zählen in erster Linie die Einschläge großer und auch kleinerer Himmelskörper. Hier werden beim Aufschlag große Energien umgesetzt und es entstehen Einschlagkrater. Je nach Größe des Projektils kann sogar die Kruste eines Planeten durchschlagen werden, so dass die Einschlagstelle mit flüssigem Magma aus dem Innern überflutet wird.</p><p></p><p> 2. Prozesse aus dem Innern</p><p></p><p> Unter diesen Prozessen verstehen wir den Vulkanismus und die Plattentektonik, welche die Oberfläche eines Körpers gestalten können. Die dazu notwendige Energie entstammt aus dem Körper selbst. Vulkankrater, die hier nicht näher besprochen werden, sind den Einschlagkratern ähnlich, zeigen aber meist andere Formen.</p><p></p><p> 3. Atmosphären</p><p></p><p> Zu deren "Oberflächenarbeit" zählen auch die Hydrosphären. Chemische Reaktionen mit Gesteinen, Sedimentbildungen und die Erosion durch Wind und Wasser verformen ständig die Oberflächen. </p><p></p><p>Zunächst wollen wir uns einmal vor Augen halten, mit welchen Energien Körper auf Monden und Planeten einschlagen können. Aus der Beobachtung von Meteoriden in der Erdatmosphäre wissen wir, dass diese Geschwindigkeiten von 10 bis 70 [Km/s] aufweisen, das sind zwischen 36 000 und 252 000 [Km/h]! In den meisten Fällen liegt die Geschwindigkeit aber im niedrigeren Bereich. Nun bremst die Atmosphäre kleinere Körper bei ihrem Niedergang aber ab, und zwar bis auf eine Fallgeschwindigkeit von 200 [m/s] (720 [Km/h]). Das trifft aber nur auf Körper bis zu einer maximalen Masse von einigen Tonnen zu, sind die Körper größer, werden sie fast ungebremst einschlagen. Auf dem Mond gibt es ja keine Atmosphäre, hier schlagen alle Körper ungebremst ein.</p><p></p><p>Beim Einschlag eines Brockens wird in einem Sekundenbruchteil die gesamte kinetische Energie freigesetzt und auf den Boden übertragen. Ein Projektil, das mit 36 000 [Km/h] auftrifft, hat eine kinetische Energie von etwa 50 000 [Joule/g], mehr als die 10fache Menge des Sprengstoffs TNT, der bei der Explosion "nur" 4600 [J/g] freisetzt. Ein kleiner Körper von 20 Tonnen setzt demnach bereits die unvorstellbare Energie von 1 Billion [J] frei, was sich in einer gewaltigen Explosion äußert. Der entstehende Krater ist dann etwa 20- mal so groß wie der aufschlagende Körper.</p><p></p><p>Der Einschlag Die Entstehung eines Kraters. Wenn ein Projektil auf einen Körper wie den Mond trifft, so ist seine Aufschlaggeschwindigkeit viel größer als die Schallgeschwindigkeit im Gestein (etwa bis 4 [Km/s]). Die freiwerdende Energie kann deshalb nicht in Form seismischer Wellen abtransportiert werden. Aus diesem Grund entwickelt sich eine Stoßwelle, die sich radial und in Richtung des einschlagenden Körpers ausbreitet.</p><p>Auswurf von Materie Durch die hohe Energie der Stoßwelle wird das Material stark verdichtet, ein großer Teil der geschockten Materie wird ausgeworfen. Im Zentrum des Einschlags verdampft durch die in Wärme umgewandelte kinetische Energie die Materie, größere Einschlagkörper werden dabei selbst vollständig verdampft.</p><p>Der Krater ist gebildet Geformt wie eine Schüssel hat der Krater seine endgültige Form angenommen. Er ist 20- mal so groß wie das eingeschlagene Projektil, seine Tiefe beträgt nun 1/5 seines Durchmessers. Größere Krater zeigen einen Zentralberg, der durch das Zurückschwingen des am meisten verdichteten Teils des Einschlagzentrums entsteht.</p><p></p><p>In der Küche können Sie selbst einmal einen Krater herstellen: Lassen Sie dazu einfach eine Glasmurmel in eine Schüssel mit Mehl aus unterschiedlichen Höhen fallen. Doch lassen Sie Vorsicht walten, falls später aus dem Mehl ein Kuchen entsteht! Mit diesem Experiment kann man aber die Kraterentstehung gut nachempfinden.</p><p></p><p>Bei der Bildung eines Kraters werden auch große Gesteinsbrocken ausgeworfen, die anschließend mit solcher Wucht niedergehen, dass sie ihrerseits Sekundärkrater in der Umgebung erzeugen.</p><p></p><p>KopernikusDer Krater Kopernikus zeichnet sich nicht nur durch einen Zentralberg aus, sondern man erkennt auch deutlich das terrassenförmige Abfallen der Kraterwände. Diese Terrassen bilden sich durch Abrutschen von Gesteinsmassen. Durch Anklicken des Bildes öffnet sich eine weitere Großaufnahme eines der bekanntesten Krater auf dem Mond.</p><p></p><p>Die größeren Mondkrater sind von einem ringförmigen Wall umgeben, man bezeichnet sie deshalb als Wallebenen. Sie können Durchmesser von mehr als 200 [Km] erreichen.></p><p></p><p>Schnitt durch eine WallebeneEin Schnitt durch eine typische Wallebene, in der Mitte erhebt sich ein Zentralberg. Der Ringwall steigt vom Kraterboden recht steil an, fällt nach außen hin aber viel flacher ab. Der Kraterboden liegt meist tiefer als die Umgebung. Meist beträgt der Kraterdurchmesser das 10 bis 30fache der Wallhöhe, es gibt jedoch auch Ausnahmen von dieser Regel. So ist die Wallebene Ptolemaeus 2,4 [Km] hoch, hat aber einen Durchmesser von 150 [Km].</p><p></p><p>Von vielen der großen Krater gehen helle Strahlensysteme aus, die sich wie im Fall Tycho bis zu 1800 [Km] weit erstrecken.</p><p>Krater Tycho und Kopernikus, anklicken für GroßansichtSchon im Feldstecher lässt sich, besonders bei Vollmond, leicht der Strahlenkranz um den Krater Tycho (unten rechts) ausmachen. Die mehrere Kilometer breiten Streifen werfen kaum Schatten, erheben sich also nicht wesentlich über ihre Umgebung. Tycho mit einem Durchmesser von 85 [Km] ist der jüngste Krater der uns zugewandten Seite. Ebenfalls einen Strahlenkranz weist Kopernikus auf, den man oben links sieht. Er hat 93 [Km] Durchmesser und liegt im Mare Imbrium. </p><p></p><p>Mondinneres</p><p></p><p>Nach der Erde ist der Mond der Körper im Sonnensystem, dessen innerer Aufbau uns am besten bekannt ist. Das haben wir vor allem den durch die Apollo- Missionen montierten Seismometern zu verdanken. Sie konnten jahrelang betrieben werden und lieferten wertvolle Daten.</p><p></p><p>MondaufbauWir sehen einen recht einfachen Aufbau des Mondes, bestehend aus der äußeren Kruste, einem Mantel und einem Kern im Innern. Die Kruste, aufgebaut aus feldspathaltigem Erdgestein, ist zwischen einigen 10 [Km] und - im Bereich der Hochländer - bis 100 [Km] dick, im Mittel 70 [Km]. Das Material der Kruste ist von Basalt durchzogen, welches aus dem festen Basaltmantel stammt, der sich 800 bis 1000 [Km] in die Tiefe erstreckt. Der Kern ist von seiner Oberfläche bis in eine Tiefe von 200 [Km] flüssig, seine genaue Zusammensetzung ist nicht bekannt.</p><p></p><p>Aus reinem Eisen, wie bei der Erde, kann der Kern jedoch nicht bestehen, dazu ist die mittlere Dichte des Mondes zu niedrig. Allerdings enthält er vielleicht doch einen gewissen Eisenanteil, denn der Mond besaß einmal ein Magnetfeld, welches heute nur noch äußerst schwach, praktisch nicht mehr vorhanden ist. Vielleicht ist aber auch Schwefel ein wesentlicher Bestandteil des Kerns, der in seinem Innern eine Temperatur von 1200 [°C] haben dürfte. In einer Tiefe von etwa 800 bis 1100 [Km], dem Übergang zwischen festem und zähflüssigem Mantel, entstehen die Mondbeben. Die Häufigkeit der Mondbeben schwankt regelmäßig: Im Apogäum und Perigäum sind sie besonders häufig (allerdings bei weitem nicht so häufig wie Erdbeben!), was auf die Gezeitenwirkung der Erde zurückzuführen ist.</p><p></p><p>Zukunft</p><p></p><p>Wie sieht die Zukunft des Mondes aus, nicht aus planetologischer, sondern eher aus astronautischer Sicht? Sicherlich werden irgendwann verschiedene Nationen den Ehrgeiz entwickeln, auch einmal bemannte Missionen auf dem Mond zu landen. Das mögen vielleicht China oder Indien sein, die intensiv in die Raumfahrt drängen. Es wurden in der Vergangenheit schon viele Pläne geschmiedet, dass der Mond vielleicht einmal als Sprungbrett zu den Sternen dienen könnte. Die USA haben nun wieder Mondlandungen konkret geplant, die möglicherweise die Vorbereitung für bemannte Marsmissionen sein werden.</p><p></p><p>Ein Motel auf dem Mond?Willkommen im Mondhotel! Ein niederländischer Architekt hat einmal die besonderen Bedingungen auf dem Mond (1/6 der Erdschwere!) einbezogen, um einen gewagten Entwurf eines Gebäudes auf dem Mond zu erstellen. Wir sehen zwei 160 [m] hohe Türme in den wolkenlosen Mondhimmel ragen, mit einer auf der Erde unmöglichen Neigung. Als Baumaterial könnte Mondgestein dienen mit einer Wandstärke von 50 [c]m. Darunter müsste sich zur Absorption kosmischer Strahlung noch eine 35 [cm] starke Wasserschicht befinden.</p><p></p><p>Bereits in den 60er Jahren gab es Pläne, auf dem Mond eine ständig besetzte Station zu errichten. Sie sollte vor allem dazu dienen, die großen Teleskope zu bedienen, die man dort errichten wollte. Man stelle sich nur einmal vor, die 4 großen 8,2 [m]- Teleskope der europäischen Südsternwarte könnten ohne die störende Erdatmosphäre beobachten! Abgesehen davon, würde es die geringe Schwerkraft zulassen, noch wesentlich größere Spiegelteleskope auf dem Mond zu betreiben. Das wäre ein wirklicher Segen für die Astronomie! Leider ist solchen und anderen Plänen durch die politischen Entwicklungen der vergangenen Jahre und den damit verbundenen finanziellen Kürzungen ein vorerst fast unüberwindlicher Riegel vorgeschoben worden. Wir werden sehen, ob die Amerikaner ihre ehrgeizigen Ziele tatsächlich weiter verfolgen und der Mond wieder Ziel bemannter Raumfahrt sein wird. Ein Urlaub auf dem Mond liegt jedoch für "normalsterbliche" Touristen noch in sehr weiter Ferne...</p><p></p><p>In jedem Fall aber können wir uns in klaren Nächten am Anblick unseres Mondes erfreuen und ein wenig stolz darauf sein, den im Vergleich zur Größe unseres Planeten prächtigsten Mond im Sonnensystem zu besitzen.</p><p></p><p>Monddaten</p></blockquote><p></p>
[QUOTE="H2SO4, post: 91641, member: 2506"] Lange bevor überhaupt irgendeine der vielen bemannten und unbemannten Sonden auf dem Mond aufsetzte, befürchteten viele Wissenschaftler, dass ein landendes Gefährt in einer meterhohen Staubschicht versinken könnte. Schließlich besitzt der Mond nicht das, was wir unter einer Atmosphäre verstehen, und damit konnte jeder kosmische Schmutz im Laufe der Jahrmilliarden ungehindert auf die Oberfläche niedergehen. In der Tat ist der Mond mit einer Staubschicht belegt, die allerdings nicht so tief ist wie zunächst befürchtet wurde. Spuren auf dem Mond Wie auf diesem Bild zu sehen, versinkt Astronaut James Irwin nicht im Mondstaub während seiner Arbeit am ersten Mondvehikel (Aufnahme seines Kollegen David Scott), vor der allerersten Fahrt. Im Hintergrund die Berge des Hadley Delta und der Apenninen. Die Temperaturgegensätze auf der Mondoberfläche sind beträchtlich. Die Stellen, die einen halben Monat lang der Sonnenstrahlung ausgesetzt sind, erhitzen sich auf etwa 130 [°C]. Während der Mondnacht sinken sie dann sehr schnell auf bis zu -160 [°C], weil keine schützende Atmosphäre die Abstrahlung dämpft. Nicht alle Stellen auf dem Mond haben aber dieselbe Temperatur. So können beispielsweise junge Krater wie Tycho die Sonnenstrahlung besser speichern, weil die Staubschicht (ein schlechter Wärmeleiter) hier noch relativ dünn ist. In der Tat stellte sich bei den Untersuchungen des Mondgesteins heraus, dass es überwiegend aus Regolith besteht, einem Gestein, dass sich durch die mechanische Zerstörung des Mondgesteins aufgrund des andauernden "Beschusses" aus dem Weltraum bildet, indem anschließend die Trümmerpartikel wieder zusammenbacken. MondstaubDie orangefarbenen "Glasperlen" in nebenstehendem Bild sind die feinsten je vom Mond zurückgebrachten Gesteinsproben. Die Partikel haben eine Größe von nur 20 bis 45 [µm] (0,020 bis 0,045 [mm]). Interessanterweise sind sie vermischt mit schwarzen Körnern und ähneln damit sogar einem Schlamm auf der Erde. Die Proben wurden aus der Taurus-Littrow- Region der Apollo 17- Mission gewonnen, vom Wissenschaftsastronauten Harrison J. Schmitt. Analysen zeigten, dass diese Proben denen der Apollo 11- Landung (Mare Tranquilitatis) entsprachen, die Hunderte von Kilometern südwestlich dieses Landeplatzes niedergingen. Die orange Körnchen sind reich an Titan (8%) und Eisenoxid (22%), aber im Gegensatz zu den Proben von Apollo 11 auch reichlich zinkhaltig. Der gefundene Staub ist allerdings kein Regolith, sondern man ist sich heute sicher, dass er vulkanischen Ursprungs aus der frühen Mondgeschichte ist. Wenn ein Meteorit auf dem Mond niedergeht, wird die kinetische Energie in Wärme umgewandelt, wodurch Teile des Gesteins schmelzen können. MondkörnchenZerschlagen in winzigste Fragmente, kühlen kleine Partikelchen recht schnell ab und bilden dabei solche glasartigen Kügelchen. Diese hier hat einen Durchmesser von nur 1/4 [mm] und weist sogar eine Besonderheit auf: Oben links auf diesem Winzling sieht man einen Miniaturkrater, umgeben von einer Störungszone, die sich durch die Schockwelle des Aufpralls eines Mikrometeoriten bildete. Aus Altersbestimmungen solcher Proben, welche die Apollo- Besatzungen zuhauf mitbrachten, weiß man, dass die Kraterbildung vor 500 Millionen Jahren ihren Höhepunkt hatte, allerdings auch heute noch anhält. Die wohl markantesten Oberflächenerscheinungen des Mondes kennt jeder: Die Krater. Sie finden wir überwiegend in den Terrae, die förmlich übersät mit ihnen sind. Krater sind dort so zahlreich, dass man sogar von einer Übersättigung spricht. Es gibt keinen Platz mehr, an dem nicht alte Krater zerstört werden, wenn ein neuer entsteht. MondkraterWie hier ein Ausschnitt der nördlichen Halbkugel zeigt, finden wir auf der Oberfläche Krater aller Größenordnungen. Von der Erde aus kann man etwa 40 000 dieser Objekte ausmachen, bis herab zu einem Durchmesser von rund 100 [m]. Die Zahl der Krater wird aber riesengroß, wollten wir alle erfassen, denn dazu zählen selbst solche mit Durchmessern von weniger als 0,001 [mm], die wir auf den oben gezeigten kleinen Glaskügelchen finden. Was sind Krater? Grundlegend kann man zwischen 3 verschiedenen Einflüssen unterscheiden, welche die Oberfläche eines Himmelskörpers gestalten. Diese sind: 1. Einflüsse aus dem Weltraum Hierzu zählen in erster Linie die Einschläge großer und auch kleinerer Himmelskörper. Hier werden beim Aufschlag große Energien umgesetzt und es entstehen Einschlagkrater. Je nach Größe des Projektils kann sogar die Kruste eines Planeten durchschlagen werden, so dass die Einschlagstelle mit flüssigem Magma aus dem Innern überflutet wird. 2. Prozesse aus dem Innern Unter diesen Prozessen verstehen wir den Vulkanismus und die Plattentektonik, welche die Oberfläche eines Körpers gestalten können. Die dazu notwendige Energie entstammt aus dem Körper selbst. Vulkankrater, die hier nicht näher besprochen werden, sind den Einschlagkratern ähnlich, zeigen aber meist andere Formen. 3. Atmosphären Zu deren "Oberflächenarbeit" zählen auch die Hydrosphären. Chemische Reaktionen mit Gesteinen, Sedimentbildungen und die Erosion durch Wind und Wasser verformen ständig die Oberflächen. Zunächst wollen wir uns einmal vor Augen halten, mit welchen Energien Körper auf Monden und Planeten einschlagen können. Aus der Beobachtung von Meteoriden in der Erdatmosphäre wissen wir, dass diese Geschwindigkeiten von 10 bis 70 [Km/s] aufweisen, das sind zwischen 36 000 und 252 000 [Km/h]! In den meisten Fällen liegt die Geschwindigkeit aber im niedrigeren Bereich. Nun bremst die Atmosphäre kleinere Körper bei ihrem Niedergang aber ab, und zwar bis auf eine Fallgeschwindigkeit von 200 [m/s] (720 [Km/h]). Das trifft aber nur auf Körper bis zu einer maximalen Masse von einigen Tonnen zu, sind die Körper größer, werden sie fast ungebremst einschlagen. Auf dem Mond gibt es ja keine Atmosphäre, hier schlagen alle Körper ungebremst ein. Beim Einschlag eines Brockens wird in einem Sekundenbruchteil die gesamte kinetische Energie freigesetzt und auf den Boden übertragen. Ein Projektil, das mit 36 000 [Km/h] auftrifft, hat eine kinetische Energie von etwa 50 000 [Joule/g], mehr als die 10fache Menge des Sprengstoffs TNT, der bei der Explosion "nur" 4600 [J/g] freisetzt. Ein kleiner Körper von 20 Tonnen setzt demnach bereits die unvorstellbare Energie von 1 Billion [J] frei, was sich in einer gewaltigen Explosion äußert. Der entstehende Krater ist dann etwa 20- mal so groß wie der aufschlagende Körper. Der Einschlag Die Entstehung eines Kraters. Wenn ein Projektil auf einen Körper wie den Mond trifft, so ist seine Aufschlaggeschwindigkeit viel größer als die Schallgeschwindigkeit im Gestein (etwa bis 4 [Km/s]). Die freiwerdende Energie kann deshalb nicht in Form seismischer Wellen abtransportiert werden. Aus diesem Grund entwickelt sich eine Stoßwelle, die sich radial und in Richtung des einschlagenden Körpers ausbreitet. Auswurf von Materie Durch die hohe Energie der Stoßwelle wird das Material stark verdichtet, ein großer Teil der geschockten Materie wird ausgeworfen. Im Zentrum des Einschlags verdampft durch die in Wärme umgewandelte kinetische Energie die Materie, größere Einschlagkörper werden dabei selbst vollständig verdampft. Der Krater ist gebildet Geformt wie eine Schüssel hat der Krater seine endgültige Form angenommen. Er ist 20- mal so groß wie das eingeschlagene Projektil, seine Tiefe beträgt nun 1/5 seines Durchmessers. Größere Krater zeigen einen Zentralberg, der durch das Zurückschwingen des am meisten verdichteten Teils des Einschlagzentrums entsteht. In der Küche können Sie selbst einmal einen Krater herstellen: Lassen Sie dazu einfach eine Glasmurmel in eine Schüssel mit Mehl aus unterschiedlichen Höhen fallen. Doch lassen Sie Vorsicht walten, falls später aus dem Mehl ein Kuchen entsteht! Mit diesem Experiment kann man aber die Kraterentstehung gut nachempfinden. Bei der Bildung eines Kraters werden auch große Gesteinsbrocken ausgeworfen, die anschließend mit solcher Wucht niedergehen, dass sie ihrerseits Sekundärkrater in der Umgebung erzeugen. KopernikusDer Krater Kopernikus zeichnet sich nicht nur durch einen Zentralberg aus, sondern man erkennt auch deutlich das terrassenförmige Abfallen der Kraterwände. Diese Terrassen bilden sich durch Abrutschen von Gesteinsmassen. Durch Anklicken des Bildes öffnet sich eine weitere Großaufnahme eines der bekanntesten Krater auf dem Mond. Die größeren Mondkrater sind von einem ringförmigen Wall umgeben, man bezeichnet sie deshalb als Wallebenen. Sie können Durchmesser von mehr als 200 [Km] erreichen.> Schnitt durch eine WallebeneEin Schnitt durch eine typische Wallebene, in der Mitte erhebt sich ein Zentralberg. Der Ringwall steigt vom Kraterboden recht steil an, fällt nach außen hin aber viel flacher ab. Der Kraterboden liegt meist tiefer als die Umgebung. Meist beträgt der Kraterdurchmesser das 10 bis 30fache der Wallhöhe, es gibt jedoch auch Ausnahmen von dieser Regel. So ist die Wallebene Ptolemaeus 2,4 [Km] hoch, hat aber einen Durchmesser von 150 [Km]. Von vielen der großen Krater gehen helle Strahlensysteme aus, die sich wie im Fall Tycho bis zu 1800 [Km] weit erstrecken. Krater Tycho und Kopernikus, anklicken für GroßansichtSchon im Feldstecher lässt sich, besonders bei Vollmond, leicht der Strahlenkranz um den Krater Tycho (unten rechts) ausmachen. Die mehrere Kilometer breiten Streifen werfen kaum Schatten, erheben sich also nicht wesentlich über ihre Umgebung. Tycho mit einem Durchmesser von 85 [Km] ist der jüngste Krater der uns zugewandten Seite. Ebenfalls einen Strahlenkranz weist Kopernikus auf, den man oben links sieht. Er hat 93 [Km] Durchmesser und liegt im Mare Imbrium. Mondinneres Nach der Erde ist der Mond der Körper im Sonnensystem, dessen innerer Aufbau uns am besten bekannt ist. Das haben wir vor allem den durch die Apollo- Missionen montierten Seismometern zu verdanken. Sie konnten jahrelang betrieben werden und lieferten wertvolle Daten. MondaufbauWir sehen einen recht einfachen Aufbau des Mondes, bestehend aus der äußeren Kruste, einem Mantel und einem Kern im Innern. Die Kruste, aufgebaut aus feldspathaltigem Erdgestein, ist zwischen einigen 10 [Km] und - im Bereich der Hochländer - bis 100 [Km] dick, im Mittel 70 [Km]. Das Material der Kruste ist von Basalt durchzogen, welches aus dem festen Basaltmantel stammt, der sich 800 bis 1000 [Km] in die Tiefe erstreckt. Der Kern ist von seiner Oberfläche bis in eine Tiefe von 200 [Km] flüssig, seine genaue Zusammensetzung ist nicht bekannt. Aus reinem Eisen, wie bei der Erde, kann der Kern jedoch nicht bestehen, dazu ist die mittlere Dichte des Mondes zu niedrig. Allerdings enthält er vielleicht doch einen gewissen Eisenanteil, denn der Mond besaß einmal ein Magnetfeld, welches heute nur noch äußerst schwach, praktisch nicht mehr vorhanden ist. Vielleicht ist aber auch Schwefel ein wesentlicher Bestandteil des Kerns, der in seinem Innern eine Temperatur von 1200 [°C] haben dürfte. In einer Tiefe von etwa 800 bis 1100 [Km], dem Übergang zwischen festem und zähflüssigem Mantel, entstehen die Mondbeben. Die Häufigkeit der Mondbeben schwankt regelmäßig: Im Apogäum und Perigäum sind sie besonders häufig (allerdings bei weitem nicht so häufig wie Erdbeben!), was auf die Gezeitenwirkung der Erde zurückzuführen ist. Zukunft Wie sieht die Zukunft des Mondes aus, nicht aus planetologischer, sondern eher aus astronautischer Sicht? Sicherlich werden irgendwann verschiedene Nationen den Ehrgeiz entwickeln, auch einmal bemannte Missionen auf dem Mond zu landen. Das mögen vielleicht China oder Indien sein, die intensiv in die Raumfahrt drängen. Es wurden in der Vergangenheit schon viele Pläne geschmiedet, dass der Mond vielleicht einmal als Sprungbrett zu den Sternen dienen könnte. Die USA haben nun wieder Mondlandungen konkret geplant, die möglicherweise die Vorbereitung für bemannte Marsmissionen sein werden. Ein Motel auf dem Mond?Willkommen im Mondhotel! Ein niederländischer Architekt hat einmal die besonderen Bedingungen auf dem Mond (1/6 der Erdschwere!) einbezogen, um einen gewagten Entwurf eines Gebäudes auf dem Mond zu erstellen. Wir sehen zwei 160 [m] hohe Türme in den wolkenlosen Mondhimmel ragen, mit einer auf der Erde unmöglichen Neigung. Als Baumaterial könnte Mondgestein dienen mit einer Wandstärke von 50 [c]m. Darunter müsste sich zur Absorption kosmischer Strahlung noch eine 35 [cm] starke Wasserschicht befinden. Bereits in den 60er Jahren gab es Pläne, auf dem Mond eine ständig besetzte Station zu errichten. Sie sollte vor allem dazu dienen, die großen Teleskope zu bedienen, die man dort errichten wollte. Man stelle sich nur einmal vor, die 4 großen 8,2 [m]- Teleskope der europäischen Südsternwarte könnten ohne die störende Erdatmosphäre beobachten! Abgesehen davon, würde es die geringe Schwerkraft zulassen, noch wesentlich größere Spiegelteleskope auf dem Mond zu betreiben. Das wäre ein wirklicher Segen für die Astronomie! Leider ist solchen und anderen Plänen durch die politischen Entwicklungen der vergangenen Jahre und den damit verbundenen finanziellen Kürzungen ein vorerst fast unüberwindlicher Riegel vorgeschoben worden. Wir werden sehen, ob die Amerikaner ihre ehrgeizigen Ziele tatsächlich weiter verfolgen und der Mond wieder Ziel bemannter Raumfahrt sein wird. Ein Urlaub auf dem Mond liegt jedoch für "normalsterbliche" Touristen noch in sehr weiter Ferne... In jedem Fall aber können wir uns in klaren Nächten am Anblick unseres Mondes erfreuen und ein wenig stolz darauf sein, den im Vergleich zur Größe unseres Planeten prächtigsten Mond im Sonnensystem zu besitzen. Monddaten [/QUOTE]
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