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<blockquote data-quote="H2SO4" data-source="post: 91608" data-attributes="member: 2506"><p>Galaxiencluster CL0024+1654Diese Aufnahme des Hubble- Teleskops zeigt einen Galaxiencluster mit der Bezeichnung CL0024+1654. Alle gelben Objekte im Bild sind zu diesem Haufen gehörende Galaxien. Die riesige Masse hat eine besondere Wirkung: Sie fungiert zusammen mit der Dunklen Materie als Gravitationslinse, indem sie ein Mehrfachbild einer hinter dem Haufen liegenden Galaxie projiziert (blau). Ohne diesen Effekt wüssten wir nichts von ihrer Existenz.</p><p></p><p>Die bekanntesten unserer Nachbarn sind M 31, die Andromeda Galaxie mit ihren beiden Begleitern M 32 und NGC 205, sowie die Spiralgalaxie M 33 im Sternbild Triangel. Die uns nächstgelegenen Haufen sind der Virgo- und der Coma- Haufen. Der erste besteht aus mehreren hundert Galaxien (sowie einigen tausend Zwerggalaxien), während der Coma- Haufen einige tausend leuchtstarke Galaxien enthält.</p><p></p><p>Wir wissen heute, dass es im Kosmos noch größere Strukturen gibt, dass die Galaxienhaufen in Superhaufen eingebettet sind. Solch ein Supercluster besteht aus 1015 Sonnenmassen und kann bis zu 6 Haufen umfassen. Die Größe eines derartigen Objektes erstreckt sich über 100 [Mpc], das sind 326 Millionen Lichtjahre (und das mal 9,5 Billionen [km] - wir haben es mit wahrlich gigantischen Distanzen zu tun!). Im Gegensatz zu den Haufen, welche vielfach zentrale Verdichtungen zeigen, haben die Superhaufen filamentartige Strukturen ohne verdichtete Zentralgebiete.</p><p></p><p>Dunkle Materie</p><p></p><p>Wenn man die Masse eines Galaxienhaufens berechnet (aus ihren Eigenbewegungen abgeleitet), und summiert dagegen die Einzelmassen (abgeleitet aus der Masse- Leuchtkraft- Beziehung) aller Galaxien auf, so erhält man nur etwa ein Zehntel bis zu 50% der Masse, die aufgrund der Bewegungen vorhanden sein sollte. Zwischen 50% und 90% der Masse entziehen sich demnach unseren Beobachtungen, weshalb man vom Problem der fehlenden Masse (missing mass) spricht. Da die Masse aber vorhanden sein muss (sonst würden die Haufen sich auflösen), wir sie aber nicht erfassen können, nennt man sie auch Dunkle Materie. Man weiß bis heute nicht, aus was sie besteht, die Suche nach ihrem Ursprung ist somit eines der spannendsten Kapitel der Astronomie, der Astrophysik und der Teilchenphysik.</p><p></p><p>Großräumige GalaxienverteilungBetrachtet man die Verteilung der Galaxien im Kosmos, so zeigt sich ein überraschendes Bild: Es ergeben sich großräumige, netzartige Strukturen. Die Galaxien scheinen auf den Oberflächen riesiger "Blasen" (voids) zu schwimmen, während die Blasen selbst völlig ohne Galaxien sind. Wahrscheinlich wurde der Grundstein dieser Strukturen bereits in frühester Zeit des Kosmos während des Urknalls gelegt, als sich die weiter oben beschriebenen Fluktuationen ausbildeten und bei weiterer Abkühlung des Alls quasi ausfroren.</p><p></p><p>Untersucht man die Spektren weit entfernter Quasare, findet man darin manchmal zusätzliche Absorptionslinien, die von Wolken neutralen Wasserstoffgases stammen. Derartige Linien können nur entstehen, wenn das Licht auf dem Weg von der Strahlungsquelle zur Erde Gasansammlungen passiert. Solche Wolken befinden sich damit zwischen dem beobachteten Quasar und unserem Planeten. Die Rotverschiebung der Absorptionslinien ist dabei unterschiedlich, weil die Wolken verschieden weit entfernt sind. Allerdings ist die Rotverschiebung, wie zu erwarten, immer kleiner als diejenige des Quasars.</p><p></p><p>Die Abmessungen dieser zwischen den Galaxien befindlichen Wolken weisen Durchmesser von mehreren 10 [kpc] (Kiloparsec) bei einer Masse von einigen 107 Sonnenmassen auf. Diese Angaben sind allerdings noch recht unsicher. Die Gesamtmasse aller intergalaktischen Materie dürfte jedoch nur einen kleinen Teil zur Gesamtmasse des Universums beitragen, sie wird gewiss nicht den Anteil der fehlenden, Dunklen Materie ausmachen, der für ein geschlossenes Universum notwendig wäre.</p><p></p><p>Eigentlich sollten sich die relativ dünnen, vermutlich noch aus den Anfängen des Kosmos stammenden Gaswolken wegen zu geringer Eigengravitation längst verflüchtigt haben. Weil das aber nicht der Fall ist, nimmt man an, dass irgendeine Komponente einen zusammenhaltenden Druck auf die Wolken ausübt. Diese bislang rein hypothetische weil nicht nachweisbare Komponente könnte ionisiertes Wasserstoffgas sein, da es keine Absorptionslinien verursacht.</p><p></p><p>Man konnte auch durch die 21 cm- Radiostrahlung Wolken neutralen Wasserstoffs in der Umgebung einiger kleinerer Galaxienhaufen nachweisen. Diese Wolken sind dabei Bestandteil des Haufens und weisen Ausdehnungen bis zu 100 [kpc] auf. Ihre Entstehung beruht aber vermutlich auf der Begegnung zweier Galaxien, wobei das ehemals interstellare Gas ausgestoßen wurde. Nachdem die Galaxien wieder auseinander drifteten, verblieb die Wolke als eigenständiges System. Ihre Existenz kann aber nur begrenzt sein, denn die sehr geringe Eigengravitation (die Materiedichte einer typischen Wolke liegt bei nur 0,01 Atomen pro [cm3]) wird die Verflüchtigung nicht aufhalten können.</p><p></p><p>Intergalaktische Materie zeigt uns zum ersten Mal diese Aufnahme vom Hubble- Teleskop.</p><p></p><p>NGC 1409 und 1410Vor rund 100 Millionen Jahren stießen die beiden Galaxien NGC 1409 (rechts) und NGC 1410 zusammen. Heute entfernen sie sich wieder voneinander. Übrig geblieben ist von dieser Kollision eine "kosmische Pipeline". Materie (der schwache, dunkle "Faden") fließt von der linken Galaxie ab und wickelt sich um die rechte wie eine Schnur um ein Paket. Nur hat die Schnur hier eine Länge von 20 000 Lichtjahren! Das Geschehen spielt sich in einer Entfernung von 300 Millionen Lichtjahren ab im Sternbild Stier. </p><p></p><p>Einer anderen Ursache verdankt seine Existenz der so genannte Magellan- Strom. Die zwischen unserer Milchstraße und den beiden Magellanschen Wolken (südlicher Himmel) befindliche Wasserstoffwolke stammt nicht aus einem Zusammenstoß der Systeme. Vielmehr vermutet man, dass das Gas durch Gezeitenwirkung von den Systemen abgetrennt wurde.</p><p></p><p>In einigen großen Galaxienhaufen konnte auch heißes intergalaktisches Gas nachgewiesen werden. Bei Temperaturen von 10 bis 100 Millionen [K] wird von diesen Wolken Röntgenstrahlung emittiert. Durch Untersuchung der Röntgenspektren konnte man selbst Emissionslinien von hochionisiertem (seiner Elektronen beraubtem) Eisen nachweisen, weshalb auch diese Wolken nicht aus der Frühphase des Kosmos stammen können. Eher nimmt man an, dass es bei Zusammenstößen von Galaxien des Haufens aus diesen herausgeschleudert wurde. Nun fragt man sich, wie dieses Gas auf so hohe Temperaturen aufgeheizt wird. Sehr wahrscheinlich geschieht dies durch die sich im Haufen mit hoher Geschwindigkeit, bis zu 1000 [km/s], bewegenden Galaxien. Einen Teil dieser kinetischen Energie geben sie dabei ständig in Form thermischer Energie an die intergalaktischen Wolken ab, wodurch diese sich erwärmen.</p><p></p><p>Staubförmige intergalaktische Materie hat vermutlich einen lichtdämpfenden Einfluss, wenn man einige große Galaxienhaufen untersucht. Die Anzahl der Galaxien je untersuchter Flächeneinheit scheint nämlich geringer zu werden, je weiter sie vom Haufenzentrum entfernt stehen. Das Licht dieser Hintergrundgalaxien könnte durch intergalaktische Staubpartikel geschwächt sein. Allerdings sind diese Angaben bislang noch sehr unsicher. </p><p></p><p>In der folgenden Tabelle sind angegeben die Messier- Nummer (M.- Nr.), die Nummer des New General Catalogue (NGC), die Rektaszension (Rekt.) und Deklination (Dekl.). Daneben wird auch die scheinbare Helligkeit und die Entfernung aufgeführt.</p></blockquote><p></p>
[QUOTE="H2SO4, post: 91608, member: 2506"] Galaxiencluster CL0024+1654Diese Aufnahme des Hubble- Teleskops zeigt einen Galaxiencluster mit der Bezeichnung CL0024+1654. Alle gelben Objekte im Bild sind zu diesem Haufen gehörende Galaxien. Die riesige Masse hat eine besondere Wirkung: Sie fungiert zusammen mit der Dunklen Materie als Gravitationslinse, indem sie ein Mehrfachbild einer hinter dem Haufen liegenden Galaxie projiziert (blau). Ohne diesen Effekt wüssten wir nichts von ihrer Existenz. Die bekanntesten unserer Nachbarn sind M 31, die Andromeda Galaxie mit ihren beiden Begleitern M 32 und NGC 205, sowie die Spiralgalaxie M 33 im Sternbild Triangel. Die uns nächstgelegenen Haufen sind der Virgo- und der Coma- Haufen. Der erste besteht aus mehreren hundert Galaxien (sowie einigen tausend Zwerggalaxien), während der Coma- Haufen einige tausend leuchtstarke Galaxien enthält. Wir wissen heute, dass es im Kosmos noch größere Strukturen gibt, dass die Galaxienhaufen in Superhaufen eingebettet sind. Solch ein Supercluster besteht aus 1015 Sonnenmassen und kann bis zu 6 Haufen umfassen. Die Größe eines derartigen Objektes erstreckt sich über 100 [Mpc], das sind 326 Millionen Lichtjahre (und das mal 9,5 Billionen [km] - wir haben es mit wahrlich gigantischen Distanzen zu tun!). Im Gegensatz zu den Haufen, welche vielfach zentrale Verdichtungen zeigen, haben die Superhaufen filamentartige Strukturen ohne verdichtete Zentralgebiete. Dunkle Materie Wenn man die Masse eines Galaxienhaufens berechnet (aus ihren Eigenbewegungen abgeleitet), und summiert dagegen die Einzelmassen (abgeleitet aus der Masse- Leuchtkraft- Beziehung) aller Galaxien auf, so erhält man nur etwa ein Zehntel bis zu 50% der Masse, die aufgrund der Bewegungen vorhanden sein sollte. Zwischen 50% und 90% der Masse entziehen sich demnach unseren Beobachtungen, weshalb man vom Problem der fehlenden Masse (missing mass) spricht. Da die Masse aber vorhanden sein muss (sonst würden die Haufen sich auflösen), wir sie aber nicht erfassen können, nennt man sie auch Dunkle Materie. Man weiß bis heute nicht, aus was sie besteht, die Suche nach ihrem Ursprung ist somit eines der spannendsten Kapitel der Astronomie, der Astrophysik und der Teilchenphysik. Großräumige GalaxienverteilungBetrachtet man die Verteilung der Galaxien im Kosmos, so zeigt sich ein überraschendes Bild: Es ergeben sich großräumige, netzartige Strukturen. Die Galaxien scheinen auf den Oberflächen riesiger "Blasen" (voids) zu schwimmen, während die Blasen selbst völlig ohne Galaxien sind. Wahrscheinlich wurde der Grundstein dieser Strukturen bereits in frühester Zeit des Kosmos während des Urknalls gelegt, als sich die weiter oben beschriebenen Fluktuationen ausbildeten und bei weiterer Abkühlung des Alls quasi ausfroren. Untersucht man die Spektren weit entfernter Quasare, findet man darin manchmal zusätzliche Absorptionslinien, die von Wolken neutralen Wasserstoffgases stammen. Derartige Linien können nur entstehen, wenn das Licht auf dem Weg von der Strahlungsquelle zur Erde Gasansammlungen passiert. Solche Wolken befinden sich damit zwischen dem beobachteten Quasar und unserem Planeten. Die Rotverschiebung der Absorptionslinien ist dabei unterschiedlich, weil die Wolken verschieden weit entfernt sind. Allerdings ist die Rotverschiebung, wie zu erwarten, immer kleiner als diejenige des Quasars. Die Abmessungen dieser zwischen den Galaxien befindlichen Wolken weisen Durchmesser von mehreren 10 [kpc] (Kiloparsec) bei einer Masse von einigen 107 Sonnenmassen auf. Diese Angaben sind allerdings noch recht unsicher. Die Gesamtmasse aller intergalaktischen Materie dürfte jedoch nur einen kleinen Teil zur Gesamtmasse des Universums beitragen, sie wird gewiss nicht den Anteil der fehlenden, Dunklen Materie ausmachen, der für ein geschlossenes Universum notwendig wäre. Eigentlich sollten sich die relativ dünnen, vermutlich noch aus den Anfängen des Kosmos stammenden Gaswolken wegen zu geringer Eigengravitation längst verflüchtigt haben. Weil das aber nicht der Fall ist, nimmt man an, dass irgendeine Komponente einen zusammenhaltenden Druck auf die Wolken ausübt. Diese bislang rein hypothetische weil nicht nachweisbare Komponente könnte ionisiertes Wasserstoffgas sein, da es keine Absorptionslinien verursacht. Man konnte auch durch die 21 cm- Radiostrahlung Wolken neutralen Wasserstoffs in der Umgebung einiger kleinerer Galaxienhaufen nachweisen. Diese Wolken sind dabei Bestandteil des Haufens und weisen Ausdehnungen bis zu 100 [kpc] auf. Ihre Entstehung beruht aber vermutlich auf der Begegnung zweier Galaxien, wobei das ehemals interstellare Gas ausgestoßen wurde. Nachdem die Galaxien wieder auseinander drifteten, verblieb die Wolke als eigenständiges System. Ihre Existenz kann aber nur begrenzt sein, denn die sehr geringe Eigengravitation (die Materiedichte einer typischen Wolke liegt bei nur 0,01 Atomen pro [cm3]) wird die Verflüchtigung nicht aufhalten können. Intergalaktische Materie zeigt uns zum ersten Mal diese Aufnahme vom Hubble- Teleskop. NGC 1409 und 1410Vor rund 100 Millionen Jahren stießen die beiden Galaxien NGC 1409 (rechts) und NGC 1410 zusammen. Heute entfernen sie sich wieder voneinander. Übrig geblieben ist von dieser Kollision eine "kosmische Pipeline". Materie (der schwache, dunkle "Faden") fließt von der linken Galaxie ab und wickelt sich um die rechte wie eine Schnur um ein Paket. Nur hat die Schnur hier eine Länge von 20 000 Lichtjahren! Das Geschehen spielt sich in einer Entfernung von 300 Millionen Lichtjahren ab im Sternbild Stier. Einer anderen Ursache verdankt seine Existenz der so genannte Magellan- Strom. Die zwischen unserer Milchstraße und den beiden Magellanschen Wolken (südlicher Himmel) befindliche Wasserstoffwolke stammt nicht aus einem Zusammenstoß der Systeme. Vielmehr vermutet man, dass das Gas durch Gezeitenwirkung von den Systemen abgetrennt wurde. In einigen großen Galaxienhaufen konnte auch heißes intergalaktisches Gas nachgewiesen werden. Bei Temperaturen von 10 bis 100 Millionen [K] wird von diesen Wolken Röntgenstrahlung emittiert. Durch Untersuchung der Röntgenspektren konnte man selbst Emissionslinien von hochionisiertem (seiner Elektronen beraubtem) Eisen nachweisen, weshalb auch diese Wolken nicht aus der Frühphase des Kosmos stammen können. Eher nimmt man an, dass es bei Zusammenstößen von Galaxien des Haufens aus diesen herausgeschleudert wurde. Nun fragt man sich, wie dieses Gas auf so hohe Temperaturen aufgeheizt wird. Sehr wahrscheinlich geschieht dies durch die sich im Haufen mit hoher Geschwindigkeit, bis zu 1000 [km/s], bewegenden Galaxien. Einen Teil dieser kinetischen Energie geben sie dabei ständig in Form thermischer Energie an die intergalaktischen Wolken ab, wodurch diese sich erwärmen. Staubförmige intergalaktische Materie hat vermutlich einen lichtdämpfenden Einfluss, wenn man einige große Galaxienhaufen untersucht. Die Anzahl der Galaxien je untersuchter Flächeneinheit scheint nämlich geringer zu werden, je weiter sie vom Haufenzentrum entfernt stehen. Das Licht dieser Hintergrundgalaxien könnte durch intergalaktische Staubpartikel geschwächt sein. Allerdings sind diese Angaben bislang noch sehr unsicher. In der folgenden Tabelle sind angegeben die Messier- Nummer (M.- Nr.), die Nummer des New General Catalogue (NGC), die Rektaszension (Rekt.) und Deklination (Dekl.). Daneben wird auch die scheinbare Helligkeit und die Entfernung aufgeführt. [/QUOTE]
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