TV-Rezension: Wer hat Angst vor Google?

Joaquin

Administrator
Teammitglied
Eigentlich wollte ich dazu ja nichts schreiben, aber da die Reaktionen doch recht heftig ausfallen, werde ich die Dokumentation hier auch mal Thematisieren.

Es dreht sich um die ARTE-Dokumentation “Wer hat Angst vor Google?”, anlässlich des Themenabends “Google, Apple, Microsoft … Die neuen Herren der Welt”. Im Anschluss folgte dann der Fernsehfilm “Pirates of Silicon Valley”.

Ich gebe es unvermindert zu, ich fand die Dokumentation über Google gut. Es wurde etwas über die Gründer erzählt, etwas zur Firmenphilosophie, die Firmengeschichte, dessen Expansion, die damit verbundene Problematik. Gespickt mit Interviews von Personen, von denen man zwar wusste, die man aber nie visuell in einem Interview gesehen hatte. Zwischendurch immer wieder ein paar Netzvideos zum Googlethema und dies alles in einer eigenen künstlerischen-Netztart-Präsentation gebettet. Alles in allem eine gelungene Arte-Doku.

Dies scheint aber offenbar gar nicht überall der Erwartungshaltung der Netzgemeinschaft und Blogosphäre zu entsprechen. Hier beklagt man, nichts neues an Informationen erhalten zu haben und kritisiert die Kurzfilmeinblendungen, sowie das ungewöhnlich Format.

Ja Leute, wer hier eine Techniksendung á la c’t-TV oder gar WDR-ComputerClub, mit dem Dokuformat von ARD und ZDF erwartet hat, ist selber schuld. Wohlmöglich sollte es dann doch noch ein bisschen mehr Verschwörungtheorie und Insiderinformationen von CIA und NSA sein, garniert mit mathematischen Abhandlungen zu Suchalgorithmen?

Und interessanterweise, gibt es tatsächlich Leute, die behaupten, der Mehrheit hätte diese Dokumentation nicht gefallen, weil man dies ja aus der Blogosphäre ersehen könne.

Hallo?

Die Blogosphäre ist wohl kaum ein repräsentatives Medium, für den durchschnittlichen, deutschen Fernsehzuschauer. Ich denke jeder realistische Blogger weiß auch, dass die Mehrheit der Deutschen, keine Ahnung haben, was ein Blog ist. Der Durschnittsdeutsche wird wissen, wie er den Computer anschalten kann und mit Hilfe von Google oder der AOL-Startseite, die nächste Pauschalreise buchen kann. Und das ist schon für viele, eine enorme Leistung.

Diese Documentation war daher für den normalen Fernsehzuschauer, sehr informativ. Aber auch für einen doch recht interneterfahrenden Menschen wie mich, bot die Dokumentation, dass ein oder andere Neue. Einblicke in die Firmenzentrale, familiäre Hintergründe, Blödeleien an der Uni, psychedelische Happenings in der Wüste, interessante Interviews. Wer also meint, hier hätte er nichts neues erfahren, der muß sich schon sehr ausführlich mit Google und deren Gründern beschäftigt haben und das kauf ich hier den wenigsten ab.

Das Problem, welches ich bei den Komentarprotestlern sehe, ist schlicht und einfach, die falsche und unrealistische Erwartunghaltung an diese Dokumentation. Ich kann sie nur empfehlen.
 
O

OZ

Guest
Ich fand die Doku prima. Die Skepsis vor der Google-Krake jedoch ist geblieben. Vor allem bei der amerikanischen AnklageUrteilVollstreckung-Vorgehensweise bei Index-Penalties oder Adsense-Bann ist erschreckend unmenschlich, weil nur via AutoResponder implementiert.
 

Joaquin

Administrator
Teammitglied
Ich muss zugeben, ich benutze Google in vielerlei Hinsicht, bin aber dennoch äußerst misstrauisch. Googlemail z.B. halte ich persönlich, für meine privaten Emailverkehr, nicht als vertrauenswürdig.
 
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