Test:Braun Oral-B Sonic Complete DLX vs. Philips Sonicare Elite-Die Schallzahnbürsten

Joaquin

Administrator
Teammitglied
Ich hatte vor längerer Zeit einen Testbericht/Erfahrungsbericht zu der Schallzahnbürste Braun Oral-B Sonic Complete DLX geschrieben, welcher nun auch hier nachzulesen ist:

Schall oder Rauch?

Vorgeschichte

Da wollte ich mir nach langjähriger und zufriedener Benutzung der Oral-B 3D Plaque Control eine neue, zeitgemäße und hochmoderne Elektrozahnbürste gönnen und stand nun vor einer schwierigen Entscheidung. Nach längerem Recherchieren, beschränkte ich meine Wahl auf die „Sonicare Elite“ von Philips, die „Oral-B ProfessionalCare 8500“ und die „Oral-B Sonic Complete“ von Braun.
Die „ProfessionalCare 8500“ bot das mir bekannte Rotationssystem meiner alten 3D Plaque Control, nur mit sozusagen mehr Power, also nahezu doppelter Rotations- und Pulsfrequenz, die zudem stufenlos regulierbar ist. Sie wird auch vollmundig mit viel Vorzügen beworben und kommt gleich mit drei und in Amerika mit bis zu fünf unterschiedlichen Aufsätzen daher.
Gut, zum einen ist da ein Zungenreiniger und Interdentalreiniger, aber zwei bis drei unterschiedliche Zahnbürstenaufsätze. Einmal für normales Putzen, dann um die Zähne extra aufzuhellen und noch eine DualAction. Nun mag es gut sein je nach individuellem Wunsch sich den entsprechenden Aufsatz aufzusetzen um ein individuelles besseres Ergebnis zu erzielen, aber ich für meinen Geschmack ziehe eine einzelne Zahnbürste vor, die wenn möglich alles gleich gut kann oder zumindest möglichst vielfältig ist.
Da ich zudem auch noch jahrelang das Rotationssystem in Verwendung hatte, wollte ich dann doch auch mal etwas neues ausprobieren.

Die „Sonicare Elite“ macht einen eleganten Eindruck, wobei auch hier viel vom Hersteller versprochen wird, jedoch ist sie im Preis etwas teurer als die „Sonic Complete“ und etwas größer. Schön sind hier beim Luxusmodell fünf LED’s, die den Akkustatus wiedergeben. Das System des Bürstenkopfes hat mich jedoch nicht wirklich überzeugt. Den unteren Teil mit den Magneten hätte man ruhig im Hauptgerät integrieren sollen, dass spart auch einiges an Müll und entlastet die Umwelt, da dies ständig beim Bürstenwechsel ja zwangsläufig mit erneuert wird.
So fiel dann letzten Endes die Entscheidung auf die „Sonic Complete“.Daten

Die „Sonic Complete“ wird einmal in einer einfachen und einer sog. DLX-Version vertrieben. Hierbei reichen die Preise von 70,- Euro bis zu 120,- Euro. Also ein bisschen Umschauen kann sparen helfen. Beide Modelle werden mit einer Aufbewahrungsbox für vier Aufsteckbürsten geliefert in der das Ladegerät integriert ist. Dabei wird die Zahnbürste per Induktion aufgeladen, wobei keine Gefahr besteht, die evtl. nass gewordenen Zahnbürste nach dem Benutzen auf die Ladestation zu legen.
Und weil im Bad bei einigen oftmals schon jeder Aufbewahrungsplatz vergeben ist, wird noch eine Wandhalterung mitgeliefert.

Der Bürstenkopf wird mittels eines sich schnell wechselnden elektromagnetischen Feldes in Vibrationen bzw. in kurze Hin- und Herbewegungen gesetzt. Dabei entsteht zwar ein Summen, aber mit Schall (engl. Sonic) hat diese Technologie ansonsten nichts zu tun, wird aber wohl aus marketingtechnischen Gründen gerne verwendet. Jedoch ermöglicht diese Technik eine reibungsfreie Kraftübertragung mit immerhin knapp 31.200 oszillierenden Bewegungen pro Minute also ca. 500 pro Sekunde, wobei dies hierbei auch noch in niedrigeren Stufen schaltbar ist. Dazu bietet das einfache Gerät neben der normalen Putzstufe dem sog. „Clean Modus“, noch den „Soft Modus“ zum schonenderen Putzen an empfindlichen Stellen und nur bei der DLX-Version auch noch den „Massage Modus“ für sanfte Stimulation und für festes und gesundes Zahnleisch, wie der Hersteller angibt.
Die DLX-Version verfügt zusätzlich über eine Reisekappe für eine Aufsteckbürste und einem Reiseetui, in der zwei Aufsätze und die Zahnbürste Platz finden.

Die Zahnbürste verfügt über einen 2 Minuten Timer, der sich nochmals in 4 x 30 Sekunden unterteilt um das Reinigen der vier Zahnquadrate (oben-rechts, oben-links, unten-recht und unten-links) gleichlang zu ermöglichen.
Die Aufsätze sind außer mit den Indikatorbürsten, die durch die Indikatoren ein rechtzeitiges und notwendiges Auswechseln der Bürste anzeigen, noch mit „CrissCross“- und „PowerTip“-Borsten ausgestattet. Hiermit sollen die Zähne noch gründlicher, die Zahnzwischenräume noch besser und schwer zugängliche Stellen ebenfalls gründlicher gereinigt werden. Natürlich wird dabei auch das Zahnfleisch stimuliert und der gummierte Rücken soll Vibrationen minimieren.

Können soll Sie zusätzlich eine effektive Plaque Entfernung, ebenso die Verfärbungen durch Kaffee, Tee oder Tabak.
Die Aufsätze sind recht teuer (2 Stück für 11.95 Euro) und es muss sich erst noch zeigen, wie lange sie halten um den Preis in Relation zur Haltbarkeit setzen zu können. Um hier ein Urteil darüber abgeben zu können, ist es noch zu verfrüht.

Aber bis hierhin, klingt ja alles gar nicht so schlecht.

Mein erstes Mal

Erst einmal die Ladestation an die Wand anbringen und da offenbarte sich mir doch gleich etwas sehr angenehmes. Die Halterung der alten Plaque Control, konnte ich ohne weiteres auch für diese Aufbewahrungs- und Ladestation der Sonic Complete nutzen. So musste ich nicht erst umständlich die alte entfernen und die neue anbringen.
Laut Anleitung braucht die Zahnbürste für einen vollständigen Ladezykluse rund 16 Stunden. Ich hatte ihr fürs erste erstmal nur knapp 8 Stunden gegönnt.

Nun war ich ja schon von meiner Plaque Control den Umgang mit Elektrozahnbürsten gewohnt, aber bei dieser Zahnbürste mit einem doch der normalen Zahnbürste nachempfundenen Bürstenkopf, muss ein bisschen umgedacht werden und wie bei der Bass-Technik die Zahnbürste in einem 45-Grad-Winkel angelegt werden und mit sanften rotierenden Bewegungen fortgeführt werden.
Also Bürstenkopf auf die Zahnbürste, etwas Wasser drübergegossen, Zahnpaßte drauf und rein in den Mund. Während bei dem Rotationssystem ja nur der kleine runde Kopf rotiert, gerät hier alles in Bewegung. So ist es das erste mal ein recht ungewöhnliches Gefühl, wenn die entsprechende Wange und Lippen mit vibrieren. Das Gerät sondert einen entsprechenden Summ-Ton aus, der bei Berührung der Bürste mit den Zähnen und der damit sich ergebenden direkten Übertragung durch den Kiefer zum Gehör für ein subjektiv lautes Summen sorgt. Da ist man erst einmal überrascht, bis man anfängt Didjeridooähnlich eigene Tonmelodien mit dem öffnen und schließen des Mundes zu erzeugen.

Dieses Spieltriebsymptom verging aber bei mir nach kürzerer Zeit und auch an die subjektive Lautstärke und die Vibrationen an der Wange gewöhnte ich mich recht schnell.
Zuerst dachte ich der 30 sekündigen Timer sei überflüssig, aber eine kurze Unterbrechung erinnert einen daran sich mit dem nächsten Quadranten zu beschäftigen und hilft tatsächlich nicht zwei Minuten ziellos im Mundraum zu werkeln.

Am Putzergebnis kann man nichts aussetzen. Die Zähne fühlen sich glatt an und das sichtbare Ergebnis scheint stimmig zu sein. Was das entfernen der Verfärbungen angeht, so merke ich nicht wirklich etwas, bin aber auch weder Raucher, noch starker Tee- oder Kaffeetrinker.
Wichtiger ist aber, dass es mir Spaß macht sich mit dieser Zahnbürste die Zähne zu putzen, was der Mundhygiene ja nicht abträglich ist.
Die voll aufgeladenen Zahnbürste soll ca. ein bis zwei Wochen ohne aufzuladen auskommen, jedoch lässt sich erst wenn es zu spät ist erkennen, wann der Akku nicht mehr die volle Leistung erbringt. Nämlich genau dann, wenn er den Saft komplett abschaltet und die Zahnbürste still steht. Hier hätte ich mir die fünf LED’s der Sonicare gewünscht. So kann man nur noch auf herkömmliche weiße versuchen sich die Zähne zu putzen, was recht mühsam ist, denn diese Zahnbürste ist dafür wirklich nicht konstruiert. Die Borsten sind nämlich ziemlich weich und entfalten erst bei eingeschaltetem Gerät eine ordentliche Festigkeit. Muss man nun ohne Strom und dieser Bürste die Zähne putzen so fühlt sich das eher nach einem nassen Schwamm an. Also auch im Urlaub immer daran denken für Notfälle eine normale Handzahnbürste mitzunehmen.

Bei der alten Plaque Control, konnten sich in den Öffnungen des Aufsatzes Ablagerungen bilden und absetzen und mit der Feuchtigkeit kam immer etwas davon auf die Zahnbürste und in die Aufbewahrungsbox, die dann recht oft gereinigt werden mussten. Hier jedoch ist der Aufsatz bis auf die Aufstecköffnung in sich geschlossen und kein Wasser kann bei normaler Anwendung eindringen. Die Zahnbürste bleibt so nahezu Sauber, Der Aufsteckkopf kann leicht abgespült werden und in der Aufbewahrungsbox setzen sich kaum eine Ablagerungen fest.
Dies fällt bei mir sehr positiv auf, denn wer möchte schon extra Arbeit mit einem solchen Gerät haben in dem er zusätzlich etwas reinigen muss, wenn es sich doch vermeiden lässt? Und auch beim Transport im Reiseetui setzt sich nichts ab, außer etwas Feuchtigkeit.
Überflüssig sind meines Erachtens nach die zwei weiteren Geschwindigkeiten, die zumindest bei mir nie zur Anwendung kommen. Evt. muss man schon arge Zahnfleischprobleme haben um bei den Geschwindigkeiten einen Gang runter schalten zu müssen.

Das Gerät an sich ist sehr handlich und lässt sich problemlos bedienen und im Mundraum bewegen. Aufgrund seiner gummierten Rückseite im Griff mit extra Auflagestulpen, lässt sich die Zahnbürste auch mal horizontal auf dem Waschbecken ablegen, ohne dass sie wegrutscht oder rollt.

Resumee

Nach ca. einem Monat bin ich sehr zufrieden mit der Zahnbürste und gespannt wie mein Zahnarzt im Endeffekt das Ergebnis begutachtet.

Was die Folgekosten für die Bürsten angeht, wird noch etwas Zeit vergehen müssen um dies genau ermitteln zu können.

Pro: Handlich und einfach zu bedienen . Gutes Putzergebniß und ordentliche Akkulaufzeit .
Kontra: Hoher Preis und teure Bürstenköpfe .

Empfehlenswert? ja
 
F

Frank

Guest
Danke für den ausführlichen Erfahrungsbericht – wir haben ihn von unserer Schallzahnbürstenseite verlinkt.
 
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