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Taylor Swift Single "Mine", Album "Speak Now" und Biographie
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<blockquote data-quote="MusikNews" data-source="post: 143785" data-attributes="member: 4822"><p><strong>Taylor Swift: „Speak Now“ (Artikel & Track-by-Track zum neuen Album) Teil 2</strong></p><p></p><p>„Speak Now“</p><p>Das Titelstück, ebenfalls bereits bei iTunes erhältlich, ist die seichteste Nummer von Taylors neuer LP, zumindest klingt „Speak Now“ ausgesprochen seicht, weil sie sich hier mit ihrer Stimme in untypische Regionen bewegt: Genau genommen klingt Taylor in diesem Fall eher wie Feist und lässt den „Gesang im Plauderton“, den man sonst von ihr kennt, ausnahmsweise links liegen. </p><p>„Der Song handelt von der Idee, bei der Hochzeit deines Ex-Freunds einfach so reinzuplatzen und vor versammelter Familie ‘Tu das nicht!’ zu rufen, und ich kam darauf, weil eine meiner Freundinnen mit ansehen musste, wie ein Typ, in den sie schon als kleines Mädchen verliebt war, schließlich doch eine andere heiratete“, sagte sie. „Mir fiel also zunächst diese Frage ein: ‘Nun, wirst du denn jetzt den Mund aufmachen?’ Dann begann ich damit, mir Gedanken darüber zu machen, was ich wohl tun würde, wenn ich noch immer in jemanden verliebt wäre, der drauf und dran ist, die Falsche zu heiraten. Also schrieb ich ein Stück, in dem ich meinen Schlachtplan für einen derartigen Fall ausformuliere...“ </p><p>„Wenn es darum geht, den geeigneten Titel für ein Album zu finden“, erklärte sie weiterhin, „gehe ich erst mal die einzelnen Songtitel durch und überprüfe, ob einer davon das übergreifende Thema der Platte zusammenfasst. Dieses Mal hatte ich vielleicht so um die 70 Prozent der Songs fertig, als ich damit begann, mich nach einem Titel umzuschauen, und irgendwie landete ich immer wieder bei ‘Speak Now’, weil dieses Bild einfach so wahnsinnig gut ist: Dieser Moment, an dem es fast schon zu spät ist und du entweder sofort den Mund aufmachen und deine Gefühle artikulieren oder aber für den Rest deiner Tage mit den Konsequenzen deines Schweigens leben musst. Ich finde, dass diese Metapher für ganz viele Dinge zutrifft, die man als Mensch erlebt – diese Momente, wo du was sagen oder aber für immer schweigen musst, gibt es haufenweise. Um diesen Moment und diese Chance geht es mir auch bei diesem Album: Entweder jetzt gleich was sagen – „Speak Now“ – oder für immer schweigen.“ </p><p></p><p>„Dear John“ </p><p>Wir sagen nur: „The girl in the dress wrote you a song...“ Oh ja, das hat sie (siehe Einleitung). </p><p></p><p>„Mean“</p><p>Der mit Abstand country-lastigste Song der neuen LP, um nicht zu sagen: der mit Abstand country-lastigste Song, den sie jemals aufgenommen hat. Mit einer Extraportion Mandolinen und Banjos. Man kann sich „Mean“ ohne Weiteres als Hymne oder Schlachtruf der wachsenden Anti-Mobbing-Bewegung vorstellen: Auf schmerzvolle Zeilen wie „Calling me out when I’m wounded/You, picking on the weaker man“ oder „You have pointed out my flaws again, as if I don’t already see them/I walk with my head down, trying to block you out“ folgt ein triumphaler Refrain, der sich gegen alle gemeinen Mädels und Jungs dieser Welt richtet und den Sieg über sie schon so gut wie sicher aussehen lässt. </p><p>Besagten Refrain könnte man als Rückblick in jene Tage interpretieren, als Taylor noch ein unbekannter Teenager war: „Someday I’ll be living in a big old city/And all you’re ever gonna be is mean.“ Allerdings spielt sie offensichtlich auch auf ein Ereignis aus jüngster Vergangenheit an. Um das zu erkennen, genügt ein Blick auf die abschließenden Worte des Songtexts: „And I can see you year from now in a bar talking over a football game/With that same big loud opinion, but no one’s listening/Washed up and ranting about the same old bitter things/Drunk and talking all about how*I... can’t... sing.“ Touché! </p><p></p><p>„The Story Of Us“</p><p>Laut ersten Fan-Spekulationen, die auf im Vorfeld gemachten Andeutungen basierten, sollte diese Nummer angeblich von Joe Jonas handeln. Dabei hatte Taylor ihm schon den Song „Forever and Always“ von ihrem letzten Album gewidmet. Und mal ehrlich: Wer wirklich meint, dass Taylor diese ollen Kamellen nun noch einmal auftischt, der glaubt auch, dass die New York Times heute noch einen Reporter losschickt, um live vom Spanischen Bürgerkrieg zu berichten... </p><p>„Das ist der letzte Song, den ich für das neue Album geschrieben habe“, berichtete Taylor, „und da geht es um eine Sache, die ich erst vor kurzem erlebt habe. Ich war bei einer Preisverleihung und hatte Stress mit einem Typen, und es gab so viel, was wir uns eigentlich zu sagen hatten, aber wir saßen sechs Plätze voneinander entfernt und gifteten uns daher wortlos an, mit Blicken, die sagten ‘Mir doch egal, dass du auch hier bist’ – ‘Mir auch.’ Es war wirklich grausam.“</p><p>Die Wunde war demnach noch frisch, und selbst wenn sich Swift und Jonas in diesem Jahr bei der einen oder anderen Preisverleihung über den Weg gelaufen sind, kann man eher davon ausgehen, dass sie sich mit dem Text auf die Verleihung der People’s Choice Awards im Januar bezieht, bei denen Swift und Lautner es bekanntermaßen gelungen ist, einander aus dem Weg zu gehen, obwohl ihre Trennung da erst drei Wochen zurücklag. Hier zwei Auszüge aus dem Text: „I’d tell you I miss you but I don’t know how/I’ve never heard silence quite this loud.“ Und: „I would lay my armor down, if you would say you’d rather love than fight.“</p><p></p><p>„Never Grow Up“</p><p>Nein, in diesem Fall handelt es sich nicht um einen weiteren Song, der an Kanye West gerichtet ist. (Kein schlechter Tipp allerdings). Obwohl auch dieser Track „Innocent“ heißen könnte, richtet Taylor sich hier an ein echtes Baby, eins aus Fleisch und Blut also: „Never Grow Up“ ist ein wunderschönes Schlaflied, bei dem jedoch auch ein trauriger Unterton bzw. die Art von Verbitterung mitschwingt, die man nur aus der Erwachsenenwelt kennt, wenn Tante Taylor den Säugling mit folgenden Worten ins Bett legt und das Nachtlicht ausknipst: „To you everything’s funny/You’ve got nothing to regret/I’d give all I could, honey/If you could stay like that.“</p><p></p><p>„Enchanted“</p><p>Der mit Abstand romantischste Song der LP – und ein klares Highlight, weil Taylor hier wirklich Blatt vor den Mund nimmt: „Enchanted“ handelt vom Gefühlschaos nach einer kurzen Begegnung mit einem ganz besonderen Menschen, von jenem Moment danach, an dem sie partout nicht sagen kann, ob die Faszination nun auf Gegenseitigkeit beruht oder nicht. </p><p>„Der Song handelt davon, wie man vor Kummer vergeht, weil man nicht weiß, ob man diesen Menschen jemals wieder sehen wird; von einem viel zu frühen Abschied also“, berichtete Taylor. „Es gab da diesen Typen in New York, mit dem ich schon mal per Mail oder so in Kontakt gewesen war, allerdings war ich ihm noch nie zuvor persönlich begegnet. Doch als ich dann vor ihm stand, dachte ich nur: Ich hoffe wirklich, dass du noch nicht vergeben bist. Ich weiß noch, wie die leuchtenden Gebäude von New York an der Scheibe vorbeizogen, wie ich dann wieder im Taxi saß und auf dem Weg zurück ins Hotel war; und dann saß ich irgendwann einfach nur noch da und fragte mich, ob wir uns wohl jemals wieder sehen würden. Es geht also darum, wie man sich nach einem Liebesabenteuer verzehren kann, das wahrscheinlich so oder so nur eine Traumvorstellung bleiben wird, nur gibt es da eben diesen einen Funken Hoffnung, dass vielleicht doch etwas passieren wird – und die Angst, dass es niemals eintreten wird.“ </p><p>„Im Hotelzimmer begann ich dann sofort mit der Arbeit an dem Stück, weil ich dieses unglaublich gute und zugleich schwermütige Gefühl im Bauch hatte: ‘Ich will nur, dass du weißt, wie viel mir unsere Begegnung bedeutet hat. Ich hoffe, du weißt, dass das für mich nicht bloß irgendein Zusammentreffen zwischen Tür und Angel war.’ Am besten daran gefällt mir der Teil in der Bridge, wo der Text wie ein Bewusstseinsstrom funktioniert: ‘Please don’t be in love with someone else/Please don’t have somebody waiting on you.’ Denn genau diese Worte hatte ich damals im Kopf. Und es fühlt sich einfach nur gut an, wenn man seine Gefühle und Gedanken ungefiltert in einen Songtext einfließen lässt.“</p><p>Allem Anschein nach ist abgesehen von der Tatsache, dass dieser Song daraus entstanden ist, nichts weiter passiert nach dieser Begegnung. So wirkte es zumindest, als Taylor mir erzählte, dass der besagte Protagonist das Stück bislang noch nicht gehört hätte, obwohl sie sich ziemlich sicher sei, dass er sich angesprochen fühlen würde, wenn er „Enchanted“ zu Gehör bekommt: „Davon gehe ich mal aus“, sagte sie und lachte in sich hinein. „Schließlich hab ich das Wort ‘wonderstruck’ nicht ohne Grund verwendet“, womit sie auf die Zeile „I’m wonderstruck, blushing all the way home“ anspielte. „Er hat dieses Wort mal in einer Email benutzt, und ich glaube, dass es das erste Mal war, dass ich diesen Ausdruck gehört habe. Aus diesem Grund taucht das Wort nun auch im Songtext auf, damit er weiß, wer damit gemeint ist.“ </p><p>(Und spätestens jetzt wird jeder Typ aus New York, der irgendwann mal ein Wort mit Taylor Swift gewechselt hat, folgendes denken: „Ich hab doch damals ‘wonderstruck’ gesagt, oder etwa nicht?“)</p><p></p><p>„Better Than Revenge“</p><p>Ein schnellerer Rocksong in der Tradition von Vergeltungsschlägen wie „Picture To Burn“, wobei Taylor in diesem Fall mit einem „Mean Girl“, einem niederträchtigen Mädchen abrechnet: „She underestimated just who she was stealing from...“ Allerdings: Nicht mit Taylor. „I think her ever-present frown is a little troubling/She thinks I’m psycho because I like to rhyme her name with things.“ Und wo wir gerade bei Reimen sind: Im Refrain reimt Taylor die Zeile „she’s an actress“ auf „better known for the things she does on the mattress“. Und ihr Fazit lautet: „You might have him, but haven’t you heard?/You might have him, but I always get the last word.“ Bei solch klaren Worten gehen wir mal davon aus, dass „sie“ schon längst davon gehört hat, wer auch immer sie nun sein mag.</p><p></p><p>„Innocent“</p><p>Diesen Song über Kanye West hat Swift erstmals am Tatort selbst präsentiert: bei den MTV Video Music Awards nämlich. „Ich denke mal, dass viele Leute von mir erwartet haben, dass ich einen Song über ihn schreibe. Dabei war es mir persönlich am wichtigsten, ihm ein Stück zu widmen.“ </p><p>Bedenkt man, wie locker Swift ihre Performance von „You Belong With Me“ gleich nach dem „Kanye-Zwischenfall“ in der U-Bahn durchgezogen hat, könnte man ohne Weiteres meinen, dass sie als ausgemachter Profi selbst einen Angriff wie diesen locker wegsteckt. Doch das stimmt so nicht: „Die Fans in der U-Bahn wussten genau, was in der Nacht vorgefallen war. Ich werde diesen Moment daher niemals vergessen. Und ich werde immer daran zurückdenken und mich darüber freuen, wie sie mir dabei geholfen haben, das alles durchzustehen... ich bin nun einmal sehr emotional und auch nur ein Mensch.“ </p><p>„Du musst wirklich ganz genau aufpassen, was für Gefühle du zulässt, was du an dich ranlässt und was nicht. Denn was Kritik angeht, wird einem schon ganz früh gesagt, dass man da einfach ein dickes Fell haben muss. Wenn man dann jedoch ins Studio geht und ein Album macht und dabei alles ganz unpersönlich hält, die eigenen Gefühle also unter den Teppich kehrt, dann hat da auch keiner was von... Was also meine Gefühle und deren Intensität angeht, habe ich keine Kontrolle darüber, wenn ich ehrlich bin. Es kommt immer darauf an, wie sehr einen etwas bewegt, und was man alles an sich ranlässt ist nun mal so eine Sache, bei der man erst die richtige Balance finden muss.“ </p><p></p><p>„Haunted“ </p><p>Der (rein musikalisch betrachtet) wohl dramatischste Song der LP hat etwas Überschäumendes und klingt sogar ein wenig nach Evanescence, mit Streichern, die gegen lautstarke Gitarren angehen und perfekt die fast schon krankhafte Liebe untermalen, die Taylor im Songtext beschreibt: „Something’s gone terribly wrong/You’re all I wanted“, gesteht sie darin und verlangt gegen Ende des Lieds: „Finish what you started!“</p><p></p><p>„Last Kiss“</p><p>Ein sehr viel zärtlicherer Trennungssong als das Stück davor. Die besten Textpassagen in diesem Fall: „All I know is, I don’t how to be something you miss.“ Und: „So I’ll watch your life in pictures/Like I used to watch you sleep...“ Na, das klingt mal wirklich nach einer Obsession – also auch irgendwie „Haunted“. </p><p></p><p>„Long Live“</p><p>Kaum vorstellbar, dass der letzte Song der LP nicht von Lautner handeln sollte, wenn wirklich etwas dran ist an den Gefühlen für ihn, die Taylor ja immerhin auch ganz öffentlich bekundet hat (ganz zu schweigen von der Reue, die sie bereits mit „Back To December“ zum Ausdruck gebracht hat). Hier vergleicht sie sich und ihren Lover mit klassischen Helden: „The crowds in the stands went wild/We were the kings and the queens/And they read off our names...“ Das mag manchem ein bisschen zu aufgeblasen klingen, wenn es aus der Feder eines Superstars stammt, doch etwas später beschreibt sie das Ganze wie die Heimkehr von König und Königin und ohne jeden Hollywood-Faktor: „You traded your baseball cap for a crown/And they gave us our trophies/And we held them up for our towns.“</p><p>Nimmt man sie beim Wort, muss der Song von diesem Moment des gemeinsamen Triumphs handeln, doch die Eroberungsstimmung bricht hin und wieder ein und lässt auch düstere Vorhersagen durchschimmern: „If you have children someday, when they point to the pictures, please tell them my name...“</p><p>Irgendwie werden wir jedoch das Gefühl nicht los, dass es für seine Kinder nicht besonders schwer sein wird, zu sagen, wer die blonde Schönheit da auf den Bildern ist. Denn selbst wenn daran vorher vielleicht noch Zweifel bestanden, hat Taylor Swift mit „Speak Now“ endgültig dafür gesorgt, dass ihr Name auch in den Geschichtsbüchern auftauchen wird – und eben nicht nur in irgendwelchen längst verblassten Teenie-Fotoalben.</p></blockquote><p></p>
[QUOTE="MusikNews, post: 143785, member: 4822"] [b]Taylor Swift: „Speak Now“ (Artikel & Track-by-Track zum neuen Album) Teil 2[/b] „Speak Now“ Das Titelstück, ebenfalls bereits bei iTunes erhältlich, ist die seichteste Nummer von Taylors neuer LP, zumindest klingt „Speak Now“ ausgesprochen seicht, weil sie sich hier mit ihrer Stimme in untypische Regionen bewegt: Genau genommen klingt Taylor in diesem Fall eher wie Feist und lässt den „Gesang im Plauderton“, den man sonst von ihr kennt, ausnahmsweise links liegen. „Der Song handelt von der Idee, bei der Hochzeit deines Ex-Freunds einfach so reinzuplatzen und vor versammelter Familie ‘Tu das nicht!’ zu rufen, und ich kam darauf, weil eine meiner Freundinnen mit ansehen musste, wie ein Typ, in den sie schon als kleines Mädchen verliebt war, schließlich doch eine andere heiratete“, sagte sie. „Mir fiel also zunächst diese Frage ein: ‘Nun, wirst du denn jetzt den Mund aufmachen?’ Dann begann ich damit, mir Gedanken darüber zu machen, was ich wohl tun würde, wenn ich noch immer in jemanden verliebt wäre, der drauf und dran ist, die Falsche zu heiraten. Also schrieb ich ein Stück, in dem ich meinen Schlachtplan für einen derartigen Fall ausformuliere...“ „Wenn es darum geht, den geeigneten Titel für ein Album zu finden“, erklärte sie weiterhin, „gehe ich erst mal die einzelnen Songtitel durch und überprüfe, ob einer davon das übergreifende Thema der Platte zusammenfasst. Dieses Mal hatte ich vielleicht so um die 70 Prozent der Songs fertig, als ich damit begann, mich nach einem Titel umzuschauen, und irgendwie landete ich immer wieder bei ‘Speak Now’, weil dieses Bild einfach so wahnsinnig gut ist: Dieser Moment, an dem es fast schon zu spät ist und du entweder sofort den Mund aufmachen und deine Gefühle artikulieren oder aber für den Rest deiner Tage mit den Konsequenzen deines Schweigens leben musst. Ich finde, dass diese Metapher für ganz viele Dinge zutrifft, die man als Mensch erlebt – diese Momente, wo du was sagen oder aber für immer schweigen musst, gibt es haufenweise. Um diesen Moment und diese Chance geht es mir auch bei diesem Album: Entweder jetzt gleich was sagen – „Speak Now“ – oder für immer schweigen.“ „Dear John“ Wir sagen nur: „The girl in the dress wrote you a song...“ Oh ja, das hat sie (siehe Einleitung). „Mean“ Der mit Abstand country-lastigste Song der neuen LP, um nicht zu sagen: der mit Abstand country-lastigste Song, den sie jemals aufgenommen hat. Mit einer Extraportion Mandolinen und Banjos. Man kann sich „Mean“ ohne Weiteres als Hymne oder Schlachtruf der wachsenden Anti-Mobbing-Bewegung vorstellen: Auf schmerzvolle Zeilen wie „Calling me out when I’m wounded/You, picking on the weaker man“ oder „You have pointed out my flaws again, as if I don’t already see them/I walk with my head down, trying to block you out“ folgt ein triumphaler Refrain, der sich gegen alle gemeinen Mädels und Jungs dieser Welt richtet und den Sieg über sie schon so gut wie sicher aussehen lässt. Besagten Refrain könnte man als Rückblick in jene Tage interpretieren, als Taylor noch ein unbekannter Teenager war: „Someday I’ll be living in a big old city/And all you’re ever gonna be is mean.“ Allerdings spielt sie offensichtlich auch auf ein Ereignis aus jüngster Vergangenheit an. Um das zu erkennen, genügt ein Blick auf die abschließenden Worte des Songtexts: „And I can see you year from now in a bar talking over a football game/With that same big loud opinion, but no one’s listening/Washed up and ranting about the same old bitter things/Drunk and talking all about how*I... can’t... sing.“ Touché! „The Story Of Us“ Laut ersten Fan-Spekulationen, die auf im Vorfeld gemachten Andeutungen basierten, sollte diese Nummer angeblich von Joe Jonas handeln. Dabei hatte Taylor ihm schon den Song „Forever and Always“ von ihrem letzten Album gewidmet. Und mal ehrlich: Wer wirklich meint, dass Taylor diese ollen Kamellen nun noch einmal auftischt, der glaubt auch, dass die New York Times heute noch einen Reporter losschickt, um live vom Spanischen Bürgerkrieg zu berichten... „Das ist der letzte Song, den ich für das neue Album geschrieben habe“, berichtete Taylor, „und da geht es um eine Sache, die ich erst vor kurzem erlebt habe. Ich war bei einer Preisverleihung und hatte Stress mit einem Typen, und es gab so viel, was wir uns eigentlich zu sagen hatten, aber wir saßen sechs Plätze voneinander entfernt und gifteten uns daher wortlos an, mit Blicken, die sagten ‘Mir doch egal, dass du auch hier bist’ – ‘Mir auch.’ Es war wirklich grausam.“ Die Wunde war demnach noch frisch, und selbst wenn sich Swift und Jonas in diesem Jahr bei der einen oder anderen Preisverleihung über den Weg gelaufen sind, kann man eher davon ausgehen, dass sie sich mit dem Text auf die Verleihung der People’s Choice Awards im Januar bezieht, bei denen Swift und Lautner es bekanntermaßen gelungen ist, einander aus dem Weg zu gehen, obwohl ihre Trennung da erst drei Wochen zurücklag. Hier zwei Auszüge aus dem Text: „I’d tell you I miss you but I don’t know how/I’ve never heard silence quite this loud.“ Und: „I would lay my armor down, if you would say you’d rather love than fight.“ „Never Grow Up“ Nein, in diesem Fall handelt es sich nicht um einen weiteren Song, der an Kanye West gerichtet ist. (Kein schlechter Tipp allerdings). Obwohl auch dieser Track „Innocent“ heißen könnte, richtet Taylor sich hier an ein echtes Baby, eins aus Fleisch und Blut also: „Never Grow Up“ ist ein wunderschönes Schlaflied, bei dem jedoch auch ein trauriger Unterton bzw. die Art von Verbitterung mitschwingt, die man nur aus der Erwachsenenwelt kennt, wenn Tante Taylor den Säugling mit folgenden Worten ins Bett legt und das Nachtlicht ausknipst: „To you everything’s funny/You’ve got nothing to regret/I’d give all I could, honey/If you could stay like that.“ „Enchanted“ Der mit Abstand romantischste Song der LP – und ein klares Highlight, weil Taylor hier wirklich Blatt vor den Mund nimmt: „Enchanted“ handelt vom Gefühlschaos nach einer kurzen Begegnung mit einem ganz besonderen Menschen, von jenem Moment danach, an dem sie partout nicht sagen kann, ob die Faszination nun auf Gegenseitigkeit beruht oder nicht. „Der Song handelt davon, wie man vor Kummer vergeht, weil man nicht weiß, ob man diesen Menschen jemals wieder sehen wird; von einem viel zu frühen Abschied also“, berichtete Taylor. „Es gab da diesen Typen in New York, mit dem ich schon mal per Mail oder so in Kontakt gewesen war, allerdings war ich ihm noch nie zuvor persönlich begegnet. Doch als ich dann vor ihm stand, dachte ich nur: Ich hoffe wirklich, dass du noch nicht vergeben bist. Ich weiß noch, wie die leuchtenden Gebäude von New York an der Scheibe vorbeizogen, wie ich dann wieder im Taxi saß und auf dem Weg zurück ins Hotel war; und dann saß ich irgendwann einfach nur noch da und fragte mich, ob wir uns wohl jemals wieder sehen würden. Es geht also darum, wie man sich nach einem Liebesabenteuer verzehren kann, das wahrscheinlich so oder so nur eine Traumvorstellung bleiben wird, nur gibt es da eben diesen einen Funken Hoffnung, dass vielleicht doch etwas passieren wird – und die Angst, dass es niemals eintreten wird.“ „Im Hotelzimmer begann ich dann sofort mit der Arbeit an dem Stück, weil ich dieses unglaublich gute und zugleich schwermütige Gefühl im Bauch hatte: ‘Ich will nur, dass du weißt, wie viel mir unsere Begegnung bedeutet hat. Ich hoffe, du weißt, dass das für mich nicht bloß irgendein Zusammentreffen zwischen Tür und Angel war.’ Am besten daran gefällt mir der Teil in der Bridge, wo der Text wie ein Bewusstseinsstrom funktioniert: ‘Please don’t be in love with someone else/Please don’t have somebody waiting on you.’ Denn genau diese Worte hatte ich damals im Kopf. Und es fühlt sich einfach nur gut an, wenn man seine Gefühle und Gedanken ungefiltert in einen Songtext einfließen lässt.“ Allem Anschein nach ist abgesehen von der Tatsache, dass dieser Song daraus entstanden ist, nichts weiter passiert nach dieser Begegnung. So wirkte es zumindest, als Taylor mir erzählte, dass der besagte Protagonist das Stück bislang noch nicht gehört hätte, obwohl sie sich ziemlich sicher sei, dass er sich angesprochen fühlen würde, wenn er „Enchanted“ zu Gehör bekommt: „Davon gehe ich mal aus“, sagte sie und lachte in sich hinein. „Schließlich hab ich das Wort ‘wonderstruck’ nicht ohne Grund verwendet“, womit sie auf die Zeile „I’m wonderstruck, blushing all the way home“ anspielte. „Er hat dieses Wort mal in einer Email benutzt, und ich glaube, dass es das erste Mal war, dass ich diesen Ausdruck gehört habe. Aus diesem Grund taucht das Wort nun auch im Songtext auf, damit er weiß, wer damit gemeint ist.“ (Und spätestens jetzt wird jeder Typ aus New York, der irgendwann mal ein Wort mit Taylor Swift gewechselt hat, folgendes denken: „Ich hab doch damals ‘wonderstruck’ gesagt, oder etwa nicht?“) „Better Than Revenge“ Ein schnellerer Rocksong in der Tradition von Vergeltungsschlägen wie „Picture To Burn“, wobei Taylor in diesem Fall mit einem „Mean Girl“, einem niederträchtigen Mädchen abrechnet: „She underestimated just who she was stealing from...“ Allerdings: Nicht mit Taylor. „I think her ever-present frown is a little troubling/She thinks I’m psycho because I like to rhyme her name with things.“ Und wo wir gerade bei Reimen sind: Im Refrain reimt Taylor die Zeile „she’s an actress“ auf „better known for the things she does on the mattress“. Und ihr Fazit lautet: „You might have him, but haven’t you heard?/You might have him, but I always get the last word.“ Bei solch klaren Worten gehen wir mal davon aus, dass „sie“ schon längst davon gehört hat, wer auch immer sie nun sein mag. „Innocent“ Diesen Song über Kanye West hat Swift erstmals am Tatort selbst präsentiert: bei den MTV Video Music Awards nämlich. „Ich denke mal, dass viele Leute von mir erwartet haben, dass ich einen Song über ihn schreibe. Dabei war es mir persönlich am wichtigsten, ihm ein Stück zu widmen.“ Bedenkt man, wie locker Swift ihre Performance von „You Belong With Me“ gleich nach dem „Kanye-Zwischenfall“ in der U-Bahn durchgezogen hat, könnte man ohne Weiteres meinen, dass sie als ausgemachter Profi selbst einen Angriff wie diesen locker wegsteckt. Doch das stimmt so nicht: „Die Fans in der U-Bahn wussten genau, was in der Nacht vorgefallen war. Ich werde diesen Moment daher niemals vergessen. Und ich werde immer daran zurückdenken und mich darüber freuen, wie sie mir dabei geholfen haben, das alles durchzustehen... ich bin nun einmal sehr emotional und auch nur ein Mensch.“ „Du musst wirklich ganz genau aufpassen, was für Gefühle du zulässt, was du an dich ranlässt und was nicht. Denn was Kritik angeht, wird einem schon ganz früh gesagt, dass man da einfach ein dickes Fell haben muss. Wenn man dann jedoch ins Studio geht und ein Album macht und dabei alles ganz unpersönlich hält, die eigenen Gefühle also unter den Teppich kehrt, dann hat da auch keiner was von... Was also meine Gefühle und deren Intensität angeht, habe ich keine Kontrolle darüber, wenn ich ehrlich bin. Es kommt immer darauf an, wie sehr einen etwas bewegt, und was man alles an sich ranlässt ist nun mal so eine Sache, bei der man erst die richtige Balance finden muss.“ „Haunted“ Der (rein musikalisch betrachtet) wohl dramatischste Song der LP hat etwas Überschäumendes und klingt sogar ein wenig nach Evanescence, mit Streichern, die gegen lautstarke Gitarren angehen und perfekt die fast schon krankhafte Liebe untermalen, die Taylor im Songtext beschreibt: „Something’s gone terribly wrong/You’re all I wanted“, gesteht sie darin und verlangt gegen Ende des Lieds: „Finish what you started!“ „Last Kiss“ Ein sehr viel zärtlicherer Trennungssong als das Stück davor. Die besten Textpassagen in diesem Fall: „All I know is, I don’t how to be something you miss.“ Und: „So I’ll watch your life in pictures/Like I used to watch you sleep...“ Na, das klingt mal wirklich nach einer Obsession – also auch irgendwie „Haunted“. „Long Live“ Kaum vorstellbar, dass der letzte Song der LP nicht von Lautner handeln sollte, wenn wirklich etwas dran ist an den Gefühlen für ihn, die Taylor ja immerhin auch ganz öffentlich bekundet hat (ganz zu schweigen von der Reue, die sie bereits mit „Back To December“ zum Ausdruck gebracht hat). Hier vergleicht sie sich und ihren Lover mit klassischen Helden: „The crowds in the stands went wild/We were the kings and the queens/And they read off our names...“ Das mag manchem ein bisschen zu aufgeblasen klingen, wenn es aus der Feder eines Superstars stammt, doch etwas später beschreibt sie das Ganze wie die Heimkehr von König und Königin und ohne jeden Hollywood-Faktor: „You traded your baseball cap for a crown/And they gave us our trophies/And we held them up for our towns.“ Nimmt man sie beim Wort, muss der Song von diesem Moment des gemeinsamen Triumphs handeln, doch die Eroberungsstimmung bricht hin und wieder ein und lässt auch düstere Vorhersagen durchschimmern: „If you have children someday, when they point to the pictures, please tell them my name...“ Irgendwie werden wir jedoch das Gefühl nicht los, dass es für seine Kinder nicht besonders schwer sein wird, zu sagen, wer die blonde Schönheit da auf den Bildern ist. Denn selbst wenn daran vorher vielleicht noch Zweifel bestanden, hat Taylor Swift mit „Speak Now“ endgültig dafür gesorgt, dass ihr Name auch in den Geschichtsbüchern auftauchen wird – und eben nicht nur in irgendwelchen längst verblassten Teenie-Fotoalben. [/QUOTE]
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