Superman Returns

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Superman Returns
(Superman Returns, 2006)
Dt.Start: 17. August 2006 Premiere: 30. Juni 2006 (USA)
FSK: ab 12 Genre: Action, Abenteuer
Länge: 154 min Land: USA

Darsteller: Brandon Routh (Superman/Clark Kent), Kate Bosworth (Lois Lane), Kevin Spacey (Lex Luthor), James Marsden (Richard White), Parker Posey (Kitty Koslowski), Frank Langella (Perry White), Sam Huntington (Jimmy Olsen), Eva Marie Saint (Martha Kent), Kal Penn (Stanford), Stephan Bender (junger Clark Kent), Marlon Brando (Jor-El), Tristan Lake Leabu (Jason White)
Regie: Bryan Singer
Drehbuch: Michael Dougherty, Dan Harris, Jeffrey Abrams



Inhalt
Nachdem er der Erde einige Jahre fern geblieben war, kehrt Superman nach Metropolis zurück. Zu seinem großen Unglück hat sich seine alte Liebe Lois Lane mit seinem Weggang abgefunden und kommt scheinbar gut ohne ihn klar. Gleichzeitig scheint Metropolis nicht mehr auf seine Dienste angewiesen zu sein, da man sich auch alleine gegen Bösewichte verteidigen kann. Zu allem Überfluss schmiedet sein Erzfeindes Lex Luthor einen Plan, um ihn endgültig zu vernichten.


Kritik

Superman kehrt zurück und wie! Während Fans von Popcornkino hier aufgrund der Tatsache enttäuscht werden, dass sich der Film viel Zeit für seine Charaktere nimmt und nur wenig Action zu bieten hat, bekommt der Fan nicht nur perfektes Zitatekino geboten, sondern auch eine würdevolle Weiterentwicklung der Geschichte, die schon jetzt das Warten auf den nächsten Teil unerträglich macht.
Jahrelang mussten wir auf die neueste Superman-Verfilmung warten, da aufgrund des nicht enden wollenden Castingvorgangs, sowie der dutzenden Drehbuchentwürfe (darunter Kevin Smith und J.J. Abrams), sowie Regisseure (Brett Ratner, McG und Tim Burton wurden vor Singer engagiert) gut 10 Jahre ins Land gingen, bis dieses Projekt nun endlich verwirklicht werden konnte. Aufgrund dieser Pre-Production-Phase hat sich dann auch ein neues Rekordbudget ergeben, die Superman Returns zu dem bisher teuersten Film aller Zeiten gemacht haben.

Nach den Geschehnissen aus Superman II begab sich der Mann aus Stahl auf eine Reise zu seinem Heimatplaneten Krypton um nach Überlebenden zu suchen. Fünf Jahre später bei seiner Rückkehr zur Erde muss er nun nicht nur feststellen, dass Lois Lane inzwischen verlobt und Mutter ist, auch Lex Luthor ist aufgrund der Abwesenheit Supermans bei seinem Verhandlungstermin auf freiem Fuss und hat wieder einen teuflischen Plan ausgeheckt bei dem nicht nur Superman das Zeitliche segnen soll.

Bryan Singer sei dank legt der Film nur wenig Wert auf Action; es geht ihm vielmehr darum, die von Donner geschaffenen Charaktere weiterzuentwickeln, während der neue Plan von Lex Luthor eher in den Hintergrund gedrängt wird. Gerade dies erweist sich als große Stärke des Filmes, da man schnell erkennt, dass der Regisseur und Drehbuchautor hier etwas ganz großes aufbauen will und Superman Returns, wie schon der erste X-Men-Teil, als eine Art neue Einführung in die Welt von Superman wirkt.

Dass Singer die alten Filme liebt und selbst ein großer Fan des wohl bekanntesten Comichelden ist, merkt man vor allem bei seiner Inszenierung, die sich als ein wahres Fest für die Fans heraus stellt. Nicht nur die Tatsache, dass er sich in Sachen Stil nahe an Donners Vorlage orientiert und John Williams großartigen Score als Grundlage nimmt, auch die vielen Anspielungen auf diverse Comics, sowie die alten Filme (Credits, Superman Abgang etc.) ist für Fans Zitatekino vom Feinsten. An manchen Stellen jedoch fehlt ein klein wenig der Charme der Originals, was man jedoch nicht Singers Regie vorwerfen sollte, sondern einzig und alleine der Tatsache, dass die CGI an manchen Stellen ein wenig gewöhnungsbedürftig und fast schon zu modern wirkt.

Konnte man sich mit der Tatsache, dass der Titelheld mit dem unbekannten Gesicht Brandon Routh gecastet wurde noch ganz gut anfreunden, war für viele Fans das Casting von Lois Lane schnell ein Dorn im Auge. Zugegebenermaßen gehörte auch ich zu dieser Gruppe und wurde aber schnell eines besseren belehrt, da man fast meinen könnte, der Film lebe von seinem Casting, denn Brandon Routh weiß als neuer Superheld zu gefallen und kopiert Reeves Performance erstaunlich gut, während sich Kate Bosworth überraschenderweise sogar als Bestbesetzung der Lois Lane herausstellt. Gleiches gilt für Kevin Spacey, der Luthor wie schon in den alten Filmen mit einem selbstironischen Touch auslegt, diesen Part jedoch nun viel diabolischer ausleben kann. Der restliche Cast ist mit Ausnahme von Parker Posey (liegt jedoch mehr an der undankbaren Rolle) sehr gut besetzt und braucht sich im Vergleich mit dem Original nicht zu verstecken.

Man merkt dem Film zu jedem Zeitpunkt an, warum Singer die X-Men zugunsten dieses Projekts verlassen hat, denn genau so muss die Rückkehr von Superman aussehen. Gut, es fehlt ein klein wenig an Charme und die Tatsache, dass Miss Teschmacher und Otis ersetzt wurden stößt schon ärgerlich auf, aber dies sind nur Nebensächlichkeiten, die man gerne in Kauf nimmt für so eine gelungene und liebevolle Wiederbelebung der Superman-Franchise, deren 150 Minuten wie im Fluge vergehen und einen schon jetzt sehnsüchtig auf den nächsten Teil warten lässt.
 
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