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<blockquote data-quote="serol" data-source="post: 115882" data-attributes="member: 2503"><p>Ich kann ja mal zum wissenschaftlichen Teil Stellung nehmen und muss da gleich mal ne Frage stellen: wie ist denn deine naturwissenschaftliche Vorbildung? Hattest du zumindest einen Biologie Leistungkurs oder so? </p><p></p><p>Es ist zwar gut, dass du so Sachen wie Serotonin usw. recherchierst, das Problem ist aber, dass dir 1. das Gefühl dafür fehlt, wie Wissenschaft funktioniert und 2. dir generell die anatomischen / physiologischen / biochemischen Grundlagen fehlen, um solche Informationen wie z.B. über die Funktionsweise von Serotonin richtig begreifen zu können. Problem 1. kann man so recht eigentlich erst lösen, wenn man sich z.B. im Rahmen einer Doktorarbeit mit Forschung beschäftigt und Problem 2, nunja, dafür bräuchte man eigentlich ein naturwissenschaftliches Studium. </p><p></p><p>So entstehen leider doch relativ gefährliche Fehlinterpretationen und die Diskussion wird ad absurdum geführt. Wenn ich das richtig sehe, stellen sich dir 2. Fragen: Warum produzieren nicht alle Menschen unendlich viel Serotonin und wie kann sich sowas wie eine depressive Störung / ein geringes Selbstwertgefühl evolutionsbiologische etablieren.</p><p></p><p>Ich fang mal mit dem Serotonin an: Du spricht hier immer von Hormon, dass trifft aber für deine Fragestellung absolut nicht zu. Als Hormon wirkt Serotonin z.B. im Gastrointestinaltrakt (Steuerung der Verdauung) oder wird von Thrombozyten freigesetzt (bei der Blutgerinnung). Dich interessiert aber Serotonin im ZNS: und da ist Serotonin kein Hormon, sondern ein Neurotransmitter! Serotonin hat sehr komplexe Wirkmechanismen, die davon abhängig sind, wo der Transmitter wirkt und über welche Rezeptoren er das tut. </p><p></p><p>Es stimmt, dass ein niedriger Serotonin-Spiegel bei depressiven Erkrankungen vorliegen <strong>kann</strong> und man durch Serotonin-Reuptake-Hemmer die Serotonin-Konzentration im synaptischen Spalt erhöhen und damit die depressiven Symptome lindern kann. Das heißt aber nicht, dass Serotonin der einzige Faktor ist. So spielt Noradrenalin z.B. auch eine Rolle und so kommen im Endeffekt 1000 Faktoren zusammen, die unser Selbstwertgefühl beeinflussen, aber definitv nicht alleine kausal begründen. Wenn du behauptest, dass Serotonin als Maß für unser Selbstwertgefühl genommen werden kann, zeigst du im Prinzip nur, dass du keine Ahnung von dem Thema hast. Das führt mich auch zum nächsten Punkt: Was passiert bei zuviel Serotonin? Weil es zum einen Tumorerkankungen gibt, wo zuviel Serotonin produziert wird und zum anderen sowas auch medikamentös induziert werden kann, weiß man relativ gut was da passiert. Es passiert ne Menge, unter anderem bekommst du Halluzinationen und die Blutversorgung zum Gehirn wird schlechter und irgendwann fällst du ins Koma. </p><p></p><p>Hier sieht man etwas, was es im Körper fast überall gibt: Es gilt nicht einfach, je mehr, desto besser. Es gibt ein sehr sensibles Gleichtgewicht und die Probleme entstehen, wenn dieses aus der Balance gerät.</p><p></p><p>Kommen wir zur zweiten und deutlich schwierigeren Frage: Wie etabliert sich soetwas wie eine Depression evolutionsbiologisch. Diese Frage lässt sich so einfach nicht beantworten und eine richtige Antwort darauf gibt es einfach nicht. Da kann man dann frei drüber philosophieren...</p><p></p><p>Wichtig ist aber, dass man versteht, was Evolution überhaupt bedeutet. Die klassiche natürliche Selektion beschreibt im Prinzip Merkmale, die z.B. monogenetisch vererbt werden, wie etwa die Sichelzellenanämie. Da hier heterozygote Merkmalsträger auf Grund zweier veränderter Hämoglobin-Untereinheiten eine erhöhte Malaria-Resistenz haben, ist dieses Merkmal erhalten geblieben, auch wenn es für den homozygoten tödlich endet. Bei der Depression ist es anders, weil es (in der Regel) nicht einfach auf irgendwelche Gene zurückgeführt werden kann. Ich formulier das mal etwas einfacher:</p><p></p><p>Nehmen wir an, du hast sehr viel Sex, wenn du ins Fitnesstudio gehst und dir dicke Muskeln antrainierst und hinterher nochmal ins Sonnenstudio gehst, um dir nen Tan zu holen. Du setzt viele Kinder in die Welt, aber diese werden trotzdem nicht mit dicken Muskeln und braun auf die Welt kommen, außer sie machen später das selbe und gehen ins Fitnessstudio. Wir haben also einen Phänotyp (Muskeln, braun) der den Reproduktionserfolg beeinflusst (mehr Sex), aber im Bezug auf dieses Merkmal keinen Einfluss auf den Genpool hat. Genauso könnte es eben auch bei der Depression (und dem Selbstwertgefühl) sein. Weil es nicht monogenetisch vererbt wird (vll mit ganz wenigen Außnahmen), hat er so direkt nichts mit der Evolution am Hut. </p><p></p><p>Zusammengefasst heißt das:</p><p>Depression wird nicht monogenetisch vererbt und unterliegt somit wohl nicht direkt der natürlichen Selektion.</p><p></p><p>Aber selbst wenn man rein hypothetisch davon ausgehen würde, Depression würden ganz banal vererbt werden ->Depression heißt nicht gleich weniger Reproduktionserfolg ... es geht um survival of the fittest...und fittest ist der, der die meisten Kinder hat. So gibt es doch ne Menge Politiker, die zwar keine Depressionen haben, aber kinderlos geblieben sind, während irgendwelche Rocker bis zu ihrem 30. Lebensjahr 10 Kinder in die Welt gesetzt haben und sich dann umbringen.</p><p></p><p>So langer Beitrag...wollte ich nur mal eingeworfen haben, um jACZi's Meinung nochmal zu unterstützen...</p></blockquote><p></p>
[QUOTE="serol, post: 115882, member: 2503"] Ich kann ja mal zum wissenschaftlichen Teil Stellung nehmen und muss da gleich mal ne Frage stellen: wie ist denn deine naturwissenschaftliche Vorbildung? Hattest du zumindest einen Biologie Leistungkurs oder so? Es ist zwar gut, dass du so Sachen wie Serotonin usw. recherchierst, das Problem ist aber, dass dir 1. das Gefühl dafür fehlt, wie Wissenschaft funktioniert und 2. dir generell die anatomischen / physiologischen / biochemischen Grundlagen fehlen, um solche Informationen wie z.B. über die Funktionsweise von Serotonin richtig begreifen zu können. Problem 1. kann man so recht eigentlich erst lösen, wenn man sich z.B. im Rahmen einer Doktorarbeit mit Forschung beschäftigt und Problem 2, nunja, dafür bräuchte man eigentlich ein naturwissenschaftliches Studium. So entstehen leider doch relativ gefährliche Fehlinterpretationen und die Diskussion wird ad absurdum geführt. Wenn ich das richtig sehe, stellen sich dir 2. Fragen: Warum produzieren nicht alle Menschen unendlich viel Serotonin und wie kann sich sowas wie eine depressive Störung / ein geringes Selbstwertgefühl evolutionsbiologische etablieren. Ich fang mal mit dem Serotonin an: Du spricht hier immer von Hormon, dass trifft aber für deine Fragestellung absolut nicht zu. Als Hormon wirkt Serotonin z.B. im Gastrointestinaltrakt (Steuerung der Verdauung) oder wird von Thrombozyten freigesetzt (bei der Blutgerinnung). Dich interessiert aber Serotonin im ZNS: und da ist Serotonin kein Hormon, sondern ein Neurotransmitter! Serotonin hat sehr komplexe Wirkmechanismen, die davon abhängig sind, wo der Transmitter wirkt und über welche Rezeptoren er das tut. Es stimmt, dass ein niedriger Serotonin-Spiegel bei depressiven Erkrankungen vorliegen [B]kann[/B] und man durch Serotonin-Reuptake-Hemmer die Serotonin-Konzentration im synaptischen Spalt erhöhen und damit die depressiven Symptome lindern kann. Das heißt aber nicht, dass Serotonin der einzige Faktor ist. So spielt Noradrenalin z.B. auch eine Rolle und so kommen im Endeffekt 1000 Faktoren zusammen, die unser Selbstwertgefühl beeinflussen, aber definitv nicht alleine kausal begründen. Wenn du behauptest, dass Serotonin als Maß für unser Selbstwertgefühl genommen werden kann, zeigst du im Prinzip nur, dass du keine Ahnung von dem Thema hast. Das führt mich auch zum nächsten Punkt: Was passiert bei zuviel Serotonin? Weil es zum einen Tumorerkankungen gibt, wo zuviel Serotonin produziert wird und zum anderen sowas auch medikamentös induziert werden kann, weiß man relativ gut was da passiert. Es passiert ne Menge, unter anderem bekommst du Halluzinationen und die Blutversorgung zum Gehirn wird schlechter und irgendwann fällst du ins Koma. Hier sieht man etwas, was es im Körper fast überall gibt: Es gilt nicht einfach, je mehr, desto besser. Es gibt ein sehr sensibles Gleichtgewicht und die Probleme entstehen, wenn dieses aus der Balance gerät. Kommen wir zur zweiten und deutlich schwierigeren Frage: Wie etabliert sich soetwas wie eine Depression evolutionsbiologisch. Diese Frage lässt sich so einfach nicht beantworten und eine richtige Antwort darauf gibt es einfach nicht. Da kann man dann frei drüber philosophieren... Wichtig ist aber, dass man versteht, was Evolution überhaupt bedeutet. Die klassiche natürliche Selektion beschreibt im Prinzip Merkmale, die z.B. monogenetisch vererbt werden, wie etwa die Sichelzellenanämie. Da hier heterozygote Merkmalsträger auf Grund zweier veränderter Hämoglobin-Untereinheiten eine erhöhte Malaria-Resistenz haben, ist dieses Merkmal erhalten geblieben, auch wenn es für den homozygoten tödlich endet. Bei der Depression ist es anders, weil es (in der Regel) nicht einfach auf irgendwelche Gene zurückgeführt werden kann. Ich formulier das mal etwas einfacher: Nehmen wir an, du hast sehr viel Sex, wenn du ins Fitnesstudio gehst und dir dicke Muskeln antrainierst und hinterher nochmal ins Sonnenstudio gehst, um dir nen Tan zu holen. Du setzt viele Kinder in die Welt, aber diese werden trotzdem nicht mit dicken Muskeln und braun auf die Welt kommen, außer sie machen später das selbe und gehen ins Fitnessstudio. Wir haben also einen Phänotyp (Muskeln, braun) der den Reproduktionserfolg beeinflusst (mehr Sex), aber im Bezug auf dieses Merkmal keinen Einfluss auf den Genpool hat. Genauso könnte es eben auch bei der Depression (und dem Selbstwertgefühl) sein. Weil es nicht monogenetisch vererbt wird (vll mit ganz wenigen Außnahmen), hat er so direkt nichts mit der Evolution am Hut. Zusammengefasst heißt das: Depression wird nicht monogenetisch vererbt und unterliegt somit wohl nicht direkt der natürlichen Selektion. Aber selbst wenn man rein hypothetisch davon ausgehen würde, Depression würden ganz banal vererbt werden ->Depression heißt nicht gleich weniger Reproduktionserfolg ... es geht um survival of the fittest...und fittest ist der, der die meisten Kinder hat. So gibt es doch ne Menge Politiker, die zwar keine Depressionen haben, aber kinderlos geblieben sind, während irgendwelche Rocker bis zu ihrem 30. Lebensjahr 10 Kinder in die Welt gesetzt haben und sich dann umbringen. So langer Beitrag...wollte ich nur mal eingeworfen haben, um jACZi's Meinung nochmal zu unterstützen... [/QUOTE]
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