Schlaflieder

A

Anna

Guest
Wer hat die schönsten Schäfchen
Wer hat die schönsten Schäfchen?
die hat der goldne Mond,
der hinter unsern Bäumen
am Himmel droben wohnt.

Dort weidet er die Schäfchen
auf seiner blauen Flur,
denn all die weißen Sterne
sind seine Schäfchen nur.

Und soll ich dir eins bringen,
so darfst dur niemals schrein,
mußt freundlich wie die Schäfchen
und wie die Schäfer sein.
 
A

Anna

Guest
Weißt du, wie viel Sternlein stehen
Weißt du, wie viel Sternlein stehen
an dem blauen Himmelszelt?
Weißt du, wie viel Wolken gehen
weithin über alle Welt?
Gott, der Herr, hat sie gezählet,
daß ihm auch nicht eines fehlet
an der ganzen großen Zahl,
an der ganzen großen Zahl!

Weißt du, wie viel Mücken spielen
in der heißen Sonnenglut?
Wie viel Fische auch sich kühlen
in der hellen Wasserflut?
Gott, der Herr, rief sie mit Namen,
daß sie all ins Leben kamen,
daß sie nun so. munter sind,
daß sie nun so munter sind!

Weißt du, wie viel Kinder frühe
stehn aus ihren Bettlein auf,
daß sie ohne Sorg' und Mühe
fröhlich sind im Tageslauf?
Gott im Himmel hat an allen
seine Lust, ein Wohlgefallen,
kennt auch dich und hat dich lieb,
kennt auch dich und hat dich lieb!
 
A

Anna

Guest
Schlaf, Kindlein, schlaf
Schlaf, Kindlein, schlaf!
Dein Vater hüt' die Schaf,
die Mutter schüttelt's Bäumelein,
da fällt herab ein Träumelein.
Schlaf, Kindlein, schlaf!

Schlaf, Kindlein, schlaf!
Am Himmel zieh'n die Schaf':
Die Sterne sind die Lämmerlein,
der Mond, der ist das Schäferlein.
Schlaf, Kindlein, schlaf!

Schlaf, Kindlein, schlaf!
So schenk' ich dir ein Schaf
mit einer goldnen Schelle fein,
das soll dein Spielgeselle sein.
Schlaf, Kindlein, schlaf!

Schlaf, Kindlein, schlaf,
und schrei nicht wie ein Schaf:
Sonst kommt des Schäfers Hündelein
und beißt mein böses Kindelein.
Schlaf, Kindlein, schlaf!

Schlaf, Kindlein, schlaf!
Geh fort und hüt' die Schaf,
geh fort, du schwarzes Hündelein,
und weck mir nicht mein Kindelein!
Schlaf, Kindlein, schlaf!

Schlaf, Kindlein, schlaf!
Da draußen geht ein Schaf,
ein Schaf und eine bunte Kuh,
mein Kindlein, mach die Augen zu.
Schlaf, Kindlein, schlaf!
 
A

Anna

Guest
Müde bin ich, geh` zur Ruh
Gute-Nacht Gebet


Müde bin ich, geh' zur Ruh,
schließe meine Augen zu.
Vater, laß die Augen dein
über meinem Bette sein!

Alle, die mir sind verwandt,
Gott, laß ruhn in deiner Hand!
Alle Menschen groß und klein
sollen dir befohlen sein.

Kranken Herzen sende Ruh,
nasse Augen schließe zu;
laß den Mond am Himmel stehn
und die stille Welt besehn.
 
A

Anna

Guest
Guter Mond

Guter Mond, du gehst so stille
Durch die Abendwolken hin.
Deines Schöpfers weiser Wille
Hieß auf jene Bahn dich zieh'n.
Leuchte freundlich jedem Müden
In das stille Kämmerlein
Und dein Schimmer gieße Frieden
Ins bedrängte Herz hinein!

Guter Mond, o gieße Frieden
In das arme Menschenherz.
Wende von dem Schmerz hienieden
Uns're Seele himmelwärts.
Mild und freundlich schaust du nieder
Von des Himmels blauem Zelt,
Und es tönen unsre Lieder
Hell hinauf zum Herrn der Welt.

Guter Mond du wandelst leise
An dem blauen Himmelszelt,
Wo dich Gott zu seinem Preise
Hat als Leuchte hingestellt
Blicke traulich zu uns nieder
Durch die Nacht aufs Erdenrund.
Als ein treuer Menschenhüter
Tust du Gottes Liebe kund.

Guter Mond, du gehst so stille
In den Abendwolken hin,
Bist so ruhig, und ich fühle,
Daß ich ohne Ruhe bin.
Traurig folgen meine Blicke
Deiner stillen, heitern Bahn.
O wie hart ist mein Geschicke,
Daß ich dir nicht folgen kann.

Guter Mond, dir will ich's sagen,
Was mein banges Herze kränkt,
Und an wen mit bittren Klagen
Die betrübte Seele denkt!
Guter Mond, du kannst es wissen,
Weil du so verschwiegen bist,
Warum meine Tränen fließen
Und mein Herz so traurig ist.

Ach, daß auch in uns're Herzen
Himmelsruhe zöge ein,
Daß wir immer frei von Schmerzen,
Stets zufrieden möchten sein!
Sanft umströmet uns dein Schimmer,
Klarer milder Mondenschein
Menscheherz, o daß du immer
Wärst wie dieses Licht so rein!
 
A

Anna

Guest
Guten Abend, gute Nacht
Guten Abend, gute Nacht,
Mit Rosen bedacht,
Mit Näglein besteckt,
Schlupf unter die Deck'
Morgen früh, wenn Gott will,
Wirst du wieder geweckt.
Morgen früh, wenn Gott will,
Wirst du wieder geweckt.

Guten Abend, gute Nacht,
Von Englein bewacht,
Die zeigen im Traum
Dir Christkindleins Baum.
Schlaf nun selig und süß,
Schau im Traum's Paradies.
Schlaf nun selig und süß,
Schau im Traum's Paradies.
 
A

Anna

Guest
Es wird schon gleich dunkel
Es wird schon gleich dunkel,
Es wird ja schon Nacht,
Drum komm ich zu dir her,
Mein Heiland auf d'Wacht.
Wir singen ein Liedlein
Dem Kindlein dem kleinen.
Du magst ja nicht schlafen,
Ich hör dich nur weinen.

Hei, hei, hei, hei,
Schlaf süß, herzlieb's Kind.

Vergiß jetzt, o Kindlein,
Dein' Kummer, dein Leid,
Daß du da mußt leiden
Im Stall auf der Heid'.
Es zier'n ja die Engel
Dein Krippelein aus,
Möchte' schöner nicht sein
In dem vornehmsten Haus.

Hei, hei, hei, hei,
Schlaf süß, herzlieb's Kind.

O Kindlein, du liegst dort
Im Kripplein so schön;
Mir scheint, ich kann niemals
Von dir dort weggehn.
Ich wünsch' dir von Herzen
Die süßeste Ruh';
Die Engel vom Himmel,
Die decken dich zu.

Hei, hei, hei, hei,
Schlaf süß, herzlieb's Kind.

Schließ zu deine Äuglein
In Ruh' und in Fried'
Und gib mir zum Abschied
Dein' Segen nur mit.
Dann wird auch mein Schlafen
Ganz sorgenlos sein,
Dann kann ich mich ruhig
Auf's Niederleg'n freun.

Hei, hei, hei, hei,
Schlaf süß, herzlieb's Kind.
 
A

Anna

Guest
Die Blümelein, sie schlafen
Die Blümelein, sie schlafen
Schon längst im Mondenschein,
Sie nicken mit den Köpfchen
Auf ihren Stengelein.
Es rüttelt sich der Blütenbaum,
Er säuselt wie im Traum;
Schlafe, schlafe, du mein Kindlein.
Es rüttelt sich der Blütenbaum,
Er säuselt wie im Traum;
Schlafe, schlafe, du mein Kindlein.

Die Vögelein, sie sangen
So süß im Sonnenschein,
Sie sind zur Ruh' gegangen
In ihre Nestchen klein;
Das Heimchen in dem Ährengrund,
Es tut allein sich kund.
Schlafe, schlafe, du mein Kindlein.
Das Heimchen in dem Ährengrund,
Es tut allein sich kund.
Schlafe, schlafe, du mein Kindlein.

Sandmännchen kommt geschlichen
Und guckt durchs Fensterlein,
Ob irgend noch ein Liebchen
Nicht mag zu Bette sein;
Und wo er noch ein Kindchen fand,
Streut er ins Aug' ihm Sand:
Schlafe, schlafe, du mein Kindlein.
Und wo er noch ein Kindchen fand,
Streut er ins Aug' ihm Sand:
Schlafe, schlafe, du mein Kindlein.

Sandmännchen aus dem Zimmer,
4. Es schläft mein Herzchen fein,
Es ist gar fest verschlossen
Schon sein Guckäugelein.
Es leuchtet morgen mir Willkomm
Das Äugelein so fromm!
Schlafe, schlafe, du mein Kindlein.
Es leuchtet morgen mir Willkomm
Das Äugelein so fromm!
Schlafe, schlafe, du mein Kindlein.
 
A

Anna

Guest
Der Mond ist aufgegangen
Der Mond ist aufgegangen,
die goldnen Sternlein prangen
am Himmel hell und klar.
Der Wald steht schwarz und schweiget,
und aus den Wiesen steiget
der weiße Nebel wunderbar.

Wie ist die Welt so stille
und in der Dämmrung Hülle
so traulich und so hold,
als eine stille Kammer,
wo ihr des Tages Jammer
verschlafen und vergessen sollt!

Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen
und ist doch rund und schön.
So sind wohl mache Sachen,
die wir getrost verlachen,
weil unsre Augen sie nicht sehn.

Wir stolzen Menschenkinder
sind eitel arme Sünder
und wissen gar nicht viel.
Wir spinnen Luftgespinste
und suchen viele Künste
und kommen weiter von dem Ziel.

Gott, laß dein heil uns schauen,
auf nicht Vergänglichs trauen,
nicht Eitelkeit uns freun;
laß uns einfältig werden
und vor dir hier auf Erden
wie Kinder fromm und fröhlich sein!

Wollst endlich sonder Grämen
Aus dieser Welt uns nehmen
Durch einen sanften Tod!
Und wenn du uns genommen,
Laß uns in'n Himmel kommen,
Du unser Herr und unser Gott!

So legt euch denn, ihr Brüder,
in Gottes Namen nieder;
kalt ist der Abendhauch.
Verschon uns, Gott, mit Strafen,
und laß uns ruhig schlafen,
und unseren kranken Nachbarn auch.
 
A

Anna

Guest
Bald ist es wieder Nacht
Bald ist es wieder Nacht
Mein Bettlein ist gemacht,
Drein will ich mich legen
Wohl mit Gottes Segen,
Weil Er die ganze Nacht
Gar treulich mich bewacht.

Da schlaf' ich fröhlich ein,
Gar sicher kann ich sein
Vom Himmel geschwinde
Kommen Engelein linde
Und decken mich dann zu
Und schützen meine Ruh.
 
A

Anna

Guest
Adé zur guten Nacht
Adé zur guten Nacht!
Jetzt wird der Schluß gemacht,
Daß ich muß scheiden.
Im Sommer da wächst der Klee,
Im Winter, da schneit's den Schnee,
Da komm ich wieder.
Im Sommer da wächst der Klee,
Im Winter, da schneit's den Schnee,
Da komm ich wieder.

Es trauern Berg und Tal,
Wo ich viel tausendmal
Bin drüber gangen;
Das hat deine Schönheit gemacht,
Hat mich zum Lieben gebracht
Mit großem Verlangen.
Das hat deine Schönheit gemacht,
Hat mich zum Lieben gebracht
Mit großem Verlangen.

Das Brünnlein rinnt und rauscht
Wohl dort am Holderstrauch,
Wo wir gesessen,
Wie manchen Glockenschlag,
Da Herz bei Herzen lag,
Das hast du vergessen.
Wie manchen Glockenschlag,
Da Herz bei Herzen lag,
Das hast du vergessen.

Die Mädchen in der Welt
Sind falscher als das Geld
Mit ihrem Lieben.
Adé zur guten Nacht,
Jetzt wird der Schluß gemacht,
Daß ich muß scheiden.
Adé zur guten Nacht,
Jetzt wird der Schluß gemacht,
Daß ich muß scheiden.

5. Adé zur guten Nacht!
Jetzt wird der Schluß gemacht,
Daß ich muß scheiden.
Im Sommer, das wächst der Klee,
Im Winter, da schneit's den Schnee,
Da komm ich wieder.
Im Sommer, das wächst der Klee,
Im Winter, da schneit's den Schnee,
Da komm ich wieder.
 
A

Anna

Guest
Aber heitschi bumbeitschi
Aber heitschi bumbeitschi, schlaf lange,
es is ja dei Muatta ausgange,
sie is ja ausgange und kimmt nimma hoam
und lasst des kloa Büabale ganz alloan.
Aber heitschi bumbeitschi bumbum,
aber heitschi bumbeitschi bumbum.

Aber heitschi bumbeitschi, schlaf süaße,
die Engelein lassn di grüaßn!
Sie lassen di grüaßn und lassn di fragn,
ob du in' Himml spazieren willst fahrn.
Aber heitschi bumbeitschi bumbum,
aber heitschi bumbeitschi bumbum.

Aber heitschi bumbeitschi, in Himml,
da führt di a schneeweißer Schimml,
drauf sitzt a kloans Engerl mit oana Latern,
drein leuchtet vom Himml da allerschönst Stern.
Aber heitschi bumbeitschi bumbum,
aber heitschi bumbeitschi bumbum.

Und da Heitschi-Bumbeitschi is kumma
und hat ma mei Büabal mitgnumma.
Er hat ma's mitgnumma und hats nimma bracht.
Drum wünsch i meim Büabal a recht guate Nacht!
Aber heitschi bumbeitschi bumbum,
aber heitschi bumbeitschi bumbum.
 
A

Anna

Guest
Abend wird es wieder
Abend wird es wieder,
Über Wald und Feld
Säuselt Frieden nieder
Und es ruht die Welt.

Nur der Bach ergießet
Sich am Felsen dort,
Und er braust und fließet
Immer, immer fort.

Und kein Abend bringet
Frieden ihm und Ruh,
Keine Glocke klinget
Ihm ein Rastlied zu.

So in deinem Streben
Bist, mein Herz, auch du:
Gott nur kann dir geben
Wahre Abendruh.
 
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