Persönlicher Frieden

Little

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halli hallo :)
ich habe letzte woche im religionsunterricht einen text schreiben müssen, der meinen persönlichen frieden beinhalten sollte:
"mein persönlicher frieden besteht denke ich darin, in meinem leben so wenig stress haben zu müssen wie möglich. ich möchte keinen streit und keine sorgen wegen anderen menschen haben und mich nicht mit angelegenheiten anderer beschäftigen müssen. im grunde ist es mir egal welche zwischenmenschlichen probleme meine mitmenschen haben. es interessiert mich nicht und es stört mich, von menschen die im großen und ganzen ein gutes leben haben, anzuhören wie schlecht es ihnen doch geht. ich möchte mich nur um die probleme kümmern, die mich direkt etwas angehen und nicht meine gedanken mit den sorgen anderer verschwenden.
für mich bedeutet frieden, dass ich mich ganz mit meinem eigenen leben beschäftigen kann, und mich nur dazu bereiterkläre einen einblick in das leben anderer zu haben, wenn ich für mich selber entscheide dass es angebracht ist.
ich denke mein absoluter frieden bestünde darin, immer und überall genau das tun zu können, was ich gerade möchte, aber da das nunmal nicht möglich ist beschränke ich mich in dieser hinsicht auf meine gedankliche freiheit."

als mein religionslehrer und meine mitschüler mich dann als egoistisch und herzlos bezeichneten, habe ich den text folgendermaßen weiter geführt:
"diese ansicht von frieden mag einigen menschen egoistisch erscheinen, aber ich denke dass der mensch nicht egoistisch ist, wenn er sein leben einfach so lebt wie er es möchte. zu einem egoist wird er erst dann, wenn er von anderen menschen verlangt, ihr leben so zu leben, wie er es gerne hätte. in bezug auf meinen persönlichen frieden bedeutet das: es ist nicht egoistisch von mir, mich nicht um andere menschen kümmern zu wollen, solange ich nicht verlange, dass sie sich um mich kümmern. und das mache ich nicht."

das konnte allerdings auch niemanden davon überzeugen, dass ich kein egoistisches monster bin.:D ich würde gerne mal wissen, wie ihr dazu steht! danke schonmal im vorraus, für eure antworten! ich freue mich über jede :)
 
Also ich sehe das so: JEder muss wissen was einem im LEben wichtig ist. Mir sind zum beispiel meine Freunde wichtiger wie mein eigenes Leben, weil sie selbst in den harten zeiten (bis vor kurzem) wirklich immer für mich da sind. Ich finde jede(r) sollte irgendwelche Leute um sich herum haben, auf die er sich verlassen kann. Und bei mir sind es meine Freunde und nich meine Familie so traurig es klingt. MEine fam hat bei mir entgültig verspielt... Vorerst jedenfalls
 

comedian

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Wenn mich ein -Religionslehrer- als egoistisch bezeichnen würde, hätte ich ihn im Gespräch auseinander genommen. Menschen sind von Natur aus egoistisch. Wir suchen uns aus mit wem und vorallem wie wir mit jemanden reden. Steht unser Interesse an Problemen anderer gen Null, weil wir uns nicht belasten wollen,steht das jedem frei wenn er denn damit Nachts gut schlafen kann. Mal so Karma als Stichwort
 

Moritz A.

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Ihr sprecht hier so großzügig über Egoismus in der Weise, wie es euch eben nach eurem Wohlgefallen beliebt. Was wird denn unter Egoismus verstanden, ohne auf ein persönliches Behagen zurück zu greifen?
 

Little

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"egoismus besteht nicht darin, sein leben nach seinen wünschen zu leben, sondern darin, dass man von anderen verlangt, ihr leben so zu leben, wie man es wünscht." -oscar wilde.

von diesem zitat habe ich mich schon in meinem text inspirieren lassen. ich denke, dass wilde hier den egoismus sehr treffend beschreibt.


nebenbei noch eine andere frage. mich würde interessieren, was euer persönlicher frieden ist?! :)
 

Moritz A.

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Original von Little
"egoismus besteht nicht darin, sein leben nach seinen wünschen zu leben, sondern darin, dass man von anderen verlangt, ihr leben so zu leben, wie man es wünscht." -oscar wilde.
:)

Das würde heißen, es wäre kein Egoismus, das Gemeinschaftliche, das soziale Engagement, das Mitgefühl, die Empathie und das Bestreben, für andere altruistisch etwas zu tun, auszuschließen?
 

Moritz A.

Benutzer
Original von Little
... wenn man weiß, dass man so besser leben kann, wäre es dann nicht dumm es anders zu machen und zu sehen?!

Verstehe schon, was gemeint ist! Doch kommen wir an der Tatsache zunächst einmal nicht vorbei, dass in dieser Form des Egoismus eine Möglichkeit gesucht wird, um besser leben zu können. Aus deiner Sicht und der der anderen, die sich zum Thema meldeten, ist das alles sehr verständlich. Aber vielleicht können wir einmal hinterfragen, warum diese Form zum Leben gewählt wird? Warum die Begrenzung auf sich selbst und Abschottung vor den anderen?
 

Master

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Boahhh Ich kenne das auch zu gut ...Wenn Menschen Probleme habn bzw. Freunde z.b. Streit in der Beziehung denn wird man gefragt was man selber davon hält oder soll was zu sagen...Klar sollte man für Freunde da sein denn das gehört mit zum Frieden finde Ich :yes: Doch gewisse dinge sollten Menschen selber untereinander klärn!! Somit können Sie andere in(Frieden) lassen :rolleyes:
 

Gerd48

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Ich für mich habe meinen inneren Frieden schon lange gefunden.

Für mich gehört dazu eine gewisse Portion Egoismus, aber auch Rücksichtnahme gegenüber anderen Menschen. Auch Hilfe anderen Menschen gegenüber, wenn es möglich und angebracht ist, gehört für mich dazu.
 

Little

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Original von Moritz A.
Original von Little
... wenn man weiß, dass man so besser leben kann, wäre es dann nicht dumm es anders zu machen und zu sehen?!

Verstehe schon, was gemeint ist! Doch kommen wir an der Tatsache zunächst einmal nicht vorbei, dass in dieser Form des Egoismus eine Möglichkeit gesucht wird, um besser leben zu können. Aus deiner Sicht und der der anderen, die sich zum Thema meldeten, ist das alles sehr verständlich. Aber vielleicht können wir einmal hinterfragen, warum diese Form zum Leben gewählt wird? Warum die Begrenzung auf sich selbst und Abschottung vor den anderen?


Vielleicht ist es an dieser Stelle angebracht zu sagen, dass Egoismus und Egozentrik nicht miteinander verwechselt werden sollten. Ich schätze meine Sicht der Dinge eher als egozentrisch ein. Wobei ich auch behaupten würde, dass es sich nicht um komplette Egozentrik handelt, sondern eher um die "eigene und innere", wenn man das so sagen kann. Damit meine ich, dass dazu nur das auf sich selbst bezogene, und nicht das verlangen nach Aufmerksamkeit gehört. Schließlich möchte ich nicht im Mittelpunkt meines Umfeldes stehen, sondern viel mehr in meinem eigenen.

Um auf die Frage zurück zu kommen, warum es überhaupt zu dieses Lebensform kommt.. Ehrlich gesagt kann ich es mir nicht erklären. Vielleicht, weil heutzutage kaum noch ein Mensch ohne die Hilfe von anderen mit seinen Problemen umgehen kann. Natürlich ist es verständlich für Freunde und Familie da zu sein, wenn es wirklich ernste Probleme gibt. Aber gerade in meiner Altersgruppe, in der sich jeder dank Facebook oder ähnlichem "kennt", werden (eigentlich) persönliche Probleme zu einer Sache der Öffentlichkeit. Teilweise habe ich mir Geschichten von Leuten angehört, die ich vielleicht drei mal in meinem Leben gesehen habe, nur weil ich in Facebook ihre "Freundin" bin. Ich denke soetwas gibt Anlass dazu, sich abzugrenzen und lieber mehr auf sich selbst zu achten, als sich mit den Sorgen anderer zu belasten..
 

Moritz A.

Benutzer
Hallo, Little!

Das menschliche Leben besteht aus Beziehungen, und die Kunst besteht nicht darin, sich generell abzugrenzen, sondern das rechte Maß zu finden zwischen Nähe und Distanz. Wir brauchen uns einander, ansonsten wir verhärten würden. Dazu gehört auch, sich die Sorgen eines anderen Menschen anzuhören. Aber es kommt auf die Situation an, ob oder inwiefern eine Grenze gezogen werden sollte. Das totale Vermeiden von Begegnungen macht den Menschen krank.
Was du über das Verhältnis von Egoismus und Egozentrik sagst, ist ein Lexikonwissen. Das Lexikon unterscheidet kalt aufgrund sprachwissenschaftlicher Kriterien, aber es berücksichtigt nicht die Lebenspraxis. Diese ist es, die lehrt, dass eine Egozentrik unmittelbar zum Egoismus führt.
Du sagst, dich für den anderen nicht interessieren zu wollen und dies wäre kein Egoismus, weil du ja keinerlei Ansprüche an ihn stellen würdest. D. h. du lässt ihn in Ruhe. Aber gerade darin besteht der Egoismus, den deine Klassenkameraden dir angekreidet haben. Es dürfte für dich noch eine Entdeckung sein, was es heißt, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Es kann durchaus schön und bereichernd sein, anderen zu helfen, für sie da zu sein und dergleichen. Trotzdem muss die eigene Haltung, sein Selbst deshalb nicht aufgegeben werden. Beides kann gleichzeitig sein.
 

borisHart

Aktives Mitglied
Ich habe ein gutes Beispiel für deine Kollegen, Little. Wenn jemand günstige Möbel und teuere Möbel kaufen muss, welche wählt er? :D Beide haben die selben Eingeschaften, muss ich sagen.
 
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