Papst Benedikt XVI - Joseph Aloisius Ratzinger tritt zurück, wird Amt niederlegen

Joaquin

Administrator
Teammitglied
Ich dachte so etwas gibt es nicht. Zumindest hat es so etwas in der Neuzeit wohl nicht mehr gegeben, aber irgendwann ist immer das erste mal.

Joseph Aloisius Ratzinge, auch in der Welt der gläubigen Katholiken als Oberhaupt der römisch-katholischen KirchePapst Benedikt XVI bekannt, hat nun sehr überraschend seinen Rücktritt bekannt gegeben. Der 85-jährige will am 28 Februar von seinem Amt zurück treten bzw. es niederzulegen und nannte hier gesundheitliche Gründe für seine Entscheidung.

Ganz der Papst gab er diese Entscheidung in lateinischer Sprache bekannt, während einer Ratssitzung zur Heiligsprechung der Märtyrer von Otranto.

Dies hatte zuvor nur Coelestin V im 13. Jahrhundert schon einmal verkündet. Er trat im Jahr 1294 von einem Amt zurück und dies ist daher eine durchaus sehr seltene Begebenheit in der Geschichte der katholischen Kirche. 130 Jahre später, im Jahr 1415 trat dann Gregor XII ab. Kein Wunder also, dass selbst ich von einer solchen Prozedur nichts wusste :)

Hier die offizielle Stellungnahme des Vatikanradios in englischer Sprache:
Pope Benedict XVI announces his resignation at end of month

Pope Benedict XVI on Monday said he plans on resigning the papal office on February 28th. Below please find his announcement.

Full text of Pope's declaration

Dear Brothers,
I have convoked you to this Consistory, not only for the three canonizations, but also to communicate to you a decision of great importance for the life of the Church. After having repeatedly examined my conscience before God, I have come to the certainty that my strengths, due to an advanced age, are no longer suited to an adequate exercise of the Petrine ministry. I am well aware that this ministry, due to its essential spiritual nature, must be carried out not only with words and deeds, but no less with prayer and suffering. However, in today’s world, subject to so many rapid changes and shaken by questions of deep relevance for the life of faith, in order to govern the bark of Saint Peter and proclaim the Gospel, both strength of mind and body are necessary, strength which in the last few months, has deteriorated in me to the extent that I have had to recognize my incapacity to adequately fulfill the ministry entrusted to me. For this reason, and well aware of the seriousness of this act, with full freedom I declare that I renounce the ministry of Bishop of Rome, Successor of Saint Peter, entrusted to me by the Cardinals on 19 April 2005, in such a way, that as from 28 February 2013, at 20:00 hours, the See of Rome, the See of Saint Peter, will be vacant and a Conclave to elect the new Supreme Pontiff will have to be convoked by those whose competence it is.
Dear Brothers, I thank you most sincerely for all the love and work with which you have supported me in my ministry and I ask pardon for all my defects. And now, let us entrust the Holy Church to the care of Our Supreme Pastor, Our Lord Jesus Christ, and implore his holy Mother Mary, so that she may assist the Cardinal Fathers with her maternal solicitude, in electing a new Supreme Pontiff. With regard to myself, I wish to also devotedly serve the Holy Church of God in the future through a life dedicated to prayer.
From the Vatican, 10 February 2013


BENEDICTUS PP XVI

Hier habe ich noch die entsprechende Übersetzung aus seiner lateinischen Rede beim Vatikanradio gefunden:
Papst Benedikt XVI. tritt zurück


Papst Benedikt XVI. wird zum Monatsende zurücktreten. Während des Konsistoriums an diesem Montag verlas er folgende Erklärung:


Liebe Mitbrüder!

Ich habe euch zu diesem Konsistorium nicht nur wegen drei Heiligsprechungen zusammengerufen, sondern auch um euch eine Entscheidung von großer Wichtigkeit für das Leben der Kirche mitzuteilen. Nachdem ich wiederholt mein Gewissen vor Gott geprüft habe, bin ich zur Gewißheit gelangt, daß meine Kräfte infolge des vorgerückten Alters nicht mehr geeignet sind, um in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben. Ich bin mir sehr bewußt, daß dieser Dienst wegen seines geistlichen Wesens nicht nur durch Taten und Worte ausgeübt werden darf, sondern nicht weniger durch Leiden und durch Gebet. Aber die Welt, die sich so schnell verändert, wird heute durch Fragen, die für das Leben des Glaubens von großer Bedeutung sind, hin- und hergeworfen. Um trotzdem das Schifflein Petri zu steuern und das Evangelium zu verkünden, ist sowohl die Kraft des Köpers als auch die Kraft des Geistes notwendig, eine Kraft, die in den vergangenen Monaten in mir derart abgenommen hat, daß ich mein Unvermögen erkennen muß, den mir anvertrauten Dienst weiter gut auszuführen. Im Bewußtsein des Ernstes dieses Aktes erkläre ich daher mit voller Freiheit, auf das Amt des Bischofs von Rom, des Nachfolgers Petri, das mir durch die Hand der Kardinäle am 19. April 2005 anvertraut wurde, zu verzichten, so daß ab dem 28. Februar 2013, um 20.00 Uhr, der Bischofssitz von Rom, der Stuhl des heiligen Petrus, vakant sein wird und von denen, in deren Zuständigkeit es fällt, das Konklave zur Wahl des neuen Papstes zusammengerufen werden muß.
Liebe Mitbrüder, ich danke euch von ganzem Herzen für alle Liebe und Arbeit, womit ihr mit mir die Last meines Amtes getragen habt, und ich bitte euch um Verzeihung für alle meine Fehler. Nun wollen wir die Heilige Kirche der Sorge des höchsten Hirten, unseres Herrn Jesus Christus, anempfehlen. Und bitten wir seine heilige Mutter Maria, damit sie den Kardinälen bei der Wahl des neuen Papstes mit ihrer mütterlichen Güte beistehe. Was mich selbst betrifft, so möchte ich auch in Zukunft der Heiligen Kirche Gottes mit ganzem Herzen durch ein Leben im Gebet dienen.

Aus dem Vatikan, 10. Februar 2013
 

Joaquin

Administrator
Teammitglied
Opferverbände von Kinder, welche durch Priester missbraucht wurden, begrüßen diesen Rücktritt und hoffen, dass der neue Papst hier aktiver gegen derartige Vergewaltiger in den eigenen Reihen vorgeht. Da gibt es aber wohl kaum Hoffnung, denn die jetzigen Kardinäle wurden alle von Ratzinger und dem vorherigem Papst in ihre Ämter eingesetzt. Sie gelten also als recht konservativ.
 

Kater

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Da haben wir gestern einen drauf getrunken (aber keinen Messwein) :devil::angel::devil: Heute brauchste keine Zeitung zu kaufen, die haben nur EIN THEMA.
 

irmi_Keller

Bekanntes Mitglied
Vor allem hab ich mich ,
nachdem ich die Lobesreden unserer Kanzlerin
und die unseres Bundespräsidenten gehört habe gefragt

meinen die den gleichen den ich so vor Augen habe wenn ich an den Papst denke ?

so eine breite Schleimspur habe ich schon lange nicht mehr gesehen
 

Lucas

Aktives Mitglied
Gibts für den Papst auch so was wie Grundsicherung?
Rente ist ja nicht vorgesehen, weil ein Papst bisher bis zum Ableben angestellt war.
 

irmi_Keller

Bekanntes Mitglied
soviel ich weiss geht er ja ins Kloster
ich denke mal die lassen ihn nicht verhungern

Aber jetzt mal im Ernst
Wie die Geldangelegenheiten der Kirche aussehen wird wohl noch schwieriger zu ermitteln sein wie die Nebenverdienste unserer Politiker.

Ich bin leider nicht unparteiisch was die Kirche(Kirchen) betrifft
und deswegen bekomme ich es gefühlsmäßig auch nicht gebacken nicht zynisch zu sein.
 

Miranda M

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Ich habe vorhin Bilder vom Papst gesehen, die bezeugen, dass er gesundheitlich in einem schlechten Zustand ist und begrüße seinen Entschluss, sozusagen in "Rente" zu gehen.
Er ist ein alter, gebrechlicher Mann und die haben Ruhe nötig, egal aus welchem Job sie kommen.
Ich gönne ihm ein gutes und langes Leben, obwohl sein "Club" auch nicht meiner ist.

Ein Vergleich mit anderen ist nicht immer neutral, ist ja schon in unserer realen Welt nicht gerecht hinzukriegen.
 

Savant

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Ich gönne ihm nicht seine Ruhe! Er sollte sich vor einem weltlichen Gericht verantworten, wie es einm KZ - Aufseher Demianuk vor Kurzem ermöglicht wurde.
 

Savant

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Wieso unangebracht? Demjanuk hatte wohl einiges auf dem Kerbholz. Der Papst hat aufgrund seiner Untätigkeit wohl einiges mehr auf dem Kerbholz! Oder sollen wir wieder 500 Jahre warten, bis sich seine 'Heiligkeit' darauf besinnt, das Galileo Recht haben könnte. Die untergetauchten Priester und Beschützer unserer Kinder wurden ja nie in Rechenschaft gezogen usw.? Bischof Williams von der Brüderschaft wurde nie angemessen reguliert? Von Kondomaufklärung usw. möchte ich garnicht sprechen, anbetracht der Kölner Skandal inbezugnahme kürzlicher Ohnmacht in der nicht vorhandenen Regulierung. Nicht mal hinterher war ein: "Tut uns Leid!" zu vernehmen. Was sind das für Verhältnisse? Ein Oberhaupt,-egal ob weltlich oder sekular sollte doch für seine Obligenheiten zur Rechenschaft gezogen werden können. Ist zwar schwierig, aber ansprechen darf man doch die Verhältnisse im gesetzesleeren Raum. Von Humanität und beschneidungsfatalen Werkschaften ganz zu schweigen. Wo bleibt da eine Aussage oder Initiative?
 

Miranda M

Neuer Benutzer
Ich sehe das so, dass man nicht nur den Papst als Oberhaupt, sondern diese ganze Institution Kirche verurteilen sollte.
Letztendlich werden seit Urzeiten solche Verbrechen begangen und sind nie geahndet worden.
 

Kater

Benutzer
Dann müssen ALLE "Oberhäupter" egal welcher Couleur, vor dem Kadi und der Kadi selber müsste sich danach erschießen? Denn wenn du tief genug gräbst, findest du immer was, auch nach Jahrzehnte.
 

irmi_Keller

Bekanntes Mitglied
Es ist in einer Diktatur nicht vorgesehen sich für irgend etwas zu rechtfertigen
Ich weiß das sind harte Worte aber bei näherem hinsehen ist diese Art von Kirche eine Diktatur
Und eigendlich ist der Papst ein Mensch der davon überzeugt ist der Stellvertreter Gottes zu sein
und das er im alleinigen Besitzt der Wahrheit ist.

So ein Mensch kann gar nicht verurteilt werden.

Aber warum ist es überhaupt Möglich so eine Macht zu werden
Das ist alleine die menschliche Gier die uns glauben lässt wir hätten die Möglichket uns über andere zu erheben.
Der Kapitalist glaubt an seine Konten
Der Politiker an seine Wähler
Und die Gläubigen an ihren Glauben.

Damit will ich nicht sagen das jeder Angehörige einer Religionsgemeinschaft niedere Beweggründe hat
aber jeder der seinen freien Willen nutzt und zu dem steht was er tut weil er das Leben liebt und die Gerechtigkeit kann mit keinem Glauben leben der das Wort Nächstenliebe zwar lateinisch erklären kann aber ansonsten keinen blassen Schimmer hat.
 
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