Multimodale Schmerztherapie

Nichtohnemich

Aktives Mitglied
Ich glaube, dass Nachfolgendes viele interessiert, weil es Volkskrankheiten sind.

Im Oktober befand ich mich in einer Klinik zur
Multimodale Schmerztherapie.
Was ich als sehr merkwürdig fand, ist: Die meisten Patienten waren junge Leute
im Alter von 24 bis 35 Jahren.
Mittlere Alter so etwas über 40 nur wenige. Ältere, so wie ich, sehr wenige.
Die meisten Patienten waren sehr übergewichtig. Sie hatten Rückenschmerzen,
durch Bandscheibenvorfälle oder durch Verschleiß der Wirbel.
Andere wiederum Gelenkschmerzen, Kniee, Hüften oder Schultern.

Sie alle waren eingewiesen für eine
Multimodale Schmerztherapie.


Wann ist eine multimodale Schmerztherapie sinnvoll?

Multimodale Schmerztherapie dient der Behandlung chronischer
bzw. chronisch wiederkehrender Schmerzen der Stütz- und
Bewegungsorgane. Sie kann erwogen werden, wenn trotz ambulanter
Behandlung die Beeinträchtigung durch Schmerzen nicht gelindert
werden kann.

Was ist eine multimodale Schmerztherapie?

Multimodale Schmerztherapie bedeutet körperliches, gedankliches
und verhaltensbezogenes Üben unter ärztlicher Kontrolle. Alle
Therapeuten arbeiten nach einem gemeinsamen Konzept.

Übungen zur körperlichen Wiederherstellung werden mit Maßnahmen
der psychologischen Schmerztherapie kombiniert, denn sowohl die
körperlichen als auch die psychologischen Maßnahmen sind
verhaltenstherapeutisch beeinflusst. Patienten lernen trotz und
wegen der Schmerzen selbstbestimmt zu handeln. Dabei sind die
Überwindung von Angst und Vermeidung sowie die Förderung von
Verständnis und Selbstberuhigung

Zur körperlichen Therapie zählen:

• Physiotherapie

• Medizinische Trainingstherapie (Physiotherapie an Geräten, Sporttherapie)

• ergotherapeutischer Anleitung)


Zur psychologischen Therapie zählen:

• Schmerzbewältigungstraining

• Training gesunden Verhaltens

• Entspannungstraining

Viele vermeintliche Körperschmerzen beruhen aber auf seelische Schmerzen.
Das wird vor der Behandlung weitgehend abgeklärt.

Psychotherapeutisch ist eine Gruppensitzung in der über Stress und
Bewältigung gesprochen wird.
Einzelgespräche nur auf Wunsch.
Die Schmerzen in einer Skala von 1 bis 10 unterschieden.

Aufklärung in der Gruppe über Medikamente

Paracetamol ist eines der gefährlichsten Fieber/Schmerzmittel.
Die Wirkungsdauer beträgt nur etwa 3 1/2 bis 4 Stunden.
Ibupprofen, nur die retardierten 800, wirken nachlassend bis zu
48 Stunden. Die Höchstgabe ist 3 mal 800 mg. Frühestens nach
6, besser nach 8 Stunden einzeln einnehmen.
Retardierende Tabletten niemals durchbrechen, auch wenn eine Rille
darauf zu sehen ist, diese ist nicht fürs brechen gedacht. Wenn sie
gebrochen werden, können Vergiftungen entstehen weil der Wirkstoff
sich zu schnell auflöst.
Es sollte bei der Einnahme immer etwas gegessen werden, damit
keine Magenschmerzen entstehen.

In der ärztlichen Beratungsgruppe wurde eingehend darauf hingewiesen.

Die meisten Kopfschmerzen resultieren auch durch Rückenverspannungen.
Das sollte vorher abgeklärt werden.
In der ärztlichen Gruppe wurde gesagt, dass durch zu viel
Schmerzmitteleinnahme neue Kopfschmerzen entstehen.
Das heißt, wer in der Woche mehr als 3 Tage Schmerzmittel nimmt,
kann in Abhängigkeit geraten. Wer dauernd Schmerzmittel nimmt,
bekommt davon Schmerzen. Das wollen aber die meisten Patienten nicht
wahrhaben und verneinen es und erhöhen die Dosis. Diese müssen
aber erst einen Entzug machen. Es kommt auf den Vergiftungsgrad an.
Der Entzug ist dauert etwas länger als bei Alkoholikern. Nach einigen
Tagen weiß der Patient nicht, ob er Männlein oder Weiblein ist.
Danach geht es schnell.

Viele der Patienten haben ein Päckchen zu tragen, welches
ihnen Schmerzen verursacht. Diese bekommen Einzelgespräche.
In den Gruppengesprächen wird auch über Stressvermeidung
gesprochen. Den meisten Stress verursachen die Patienten selbst.
Wer ein Ja-Sager ist, hat selbst gemachten Stress, weil er seine
Freiheiten einschränkt.
Das wichtigste Wort ums selbst gemachten Stress zu vermeiden ist
das Wort: N E I N !



Da vor mehr als einem Jahr, bei mir Bandscheibenvorfälle
diagnostiziert wurden wurde ich ambulant behandelt.
Drei Sitzungen.
Auf einer Liege auf dem Bauch liegend.
Ein Röntgengerät über dem Lumbagobereich.
Desinfiziert worden.
Nadeln gesetzt in den Nervenkanal.
Dann dadurch an die Wurzel des Nervs ein Medikament gespritzt.
Wirkstoff Ropivacain 2 % und Betamethason 8 mg ( Cortison ).
Da keine Wirkung erzielt wurde die gleiche Prozedur noch einmal,
aber da wurden die Nervenenden mit elektrisch erhitzter Nadel verödet.
Der Erfolg war auch negativ.

So wurde ich dann also in die Klinik für 14 Tage eingewiesen.

Nach einigen Untersuchungen wurde eine individuelle Therapie für
mich zusammengestellt.
Sie bestand aus:
Gymnastik an Geräten (täglich)
Logotherapeutische Aufklärung in Gruppe (wie funktioniert der
Bewegungsapparat)
Psychotherapeutische Gruppe (körperliche und seelische
Schmerzen, 3 mal)
Aufklärung ärztliche Anwendungen in einer Gruppe über Schmerzmittel
und deren Missbrauch (1 mal) s. oben.
Walking im Gelände in einer Gruppe (leicht, mittel, schnell,
je nach Befinden des Patienten, täglich)

Jeden Morgen Untersuchung, evtl. Spritze.
Ich bekam sie 3 mal ins Iliosakralgelenk (Kreuz Darmbein Gelenk), das ist etwa
seitlich tief am oberen Hüftknochen vorbei bis in den Oberschenkel.
Dieses Gelenk wird von den Nerven der Bandscheiben gereizt. So wie oben
beschrieben auch noch in den Nervenkanal.
Außer dem wurden meine Schultergelenke behandelt, mit allerdings wenig Erfolg.
 

Fischi

Benutzer
Hallo ,
darf ich fragen wie gehts Dir heute ?

Zu Diesem Thema kann ich auch viel beitragen ,weil meine Frau auch am ISG -Gelenk erkrankt ist.Auch Sie war 14 Tage in der Schmerttherapie mit manueller Therapie.

Jetzt nach fast einem jahr ist sie auf Lyrika und Amitriptylin eingestellt und Sie kann mit damit einigermaßen die Schmerzen ertragen.:(
Klaus...
 

Nichtohnemich

Aktives Mitglied
Jetzt sind fast 4 Jahre vergangen, und alles beginnt von vorne.
Schmerzen ohne Ende.
Der Ischias und das ISG (Iliosakralgelenk) machen den meisten Ärger.
 
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