Live-Drumcomputer BOSS DR-880 vs. Alesis SR-16

Joaquin

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Wenn man als Musiker auf der Suche nach einem Ersatz für einen Schlagzeuger ist, könnte ein Drumcomputer die Lösung sein. Sicher keine ordentlicher Ersatz für einen guten Schlagzeuger aber in gewissen Situationen ein durchaus adäquater Ersatz. Die Frage ist nun welcher Drumcomputer kommt dazu in Frage. Akai hat sich auf House und derlei Sounds eingestellt, Zoom ist nicht wirklich die erste Wahl und Yamaha hat seine Drumcomputer eingestellt.

So habe ich die neuen Modelle von Boss und Alesis ins Auge gefasst. Boss hat hier den legendären Dr. Rhyhtmen Boss DR-880 auf dem Markt mit einem Straßenpreis von 399,- Euro. Das Alesis SR-18 kostet dagegen nur 249,- Euro.

Wenn man einen Blick unter die Haube wirft, dann schlägt das Boss DR-880 den Alesis SR-18 um Längen. Der Drumcomputer von Boss ist auf dem Stand der Zeit und bietet neben Drumsounds auch realistische Bass-Sounds die man einbauen kann, Gitarrensimulation, zig Anschlüsse und und und. Der Alesis dagegen bietet nur synthetische Bassounds die man eigentlich nicht wirklich gebrauchen kann. Ihm fehlt es sogar an einem USB-Anschluss und was das Programmieren angeht, da hinkt er dem Roland hinterher.

Die Frage ist nun aber, ob der technische Fortschritt des DR-880 ihm auch wirklich besser für einen Live-Einsatz macht, denn immerhin basiert der Alesis SR-18 auf den seit knapp zwanzig Jahren produzierten Alesis SR-16 und wenn sich über so einen langen Zeitraum unverändert verkauft, dann muss ja auch etwas dran sein.

Wenn man gerne Programmiert, dann kann der Boss DR-880 die Wunderwaffe sein, da man neben Drumspuren auch noch einen guten und realistischen Bass einprogrammieren kann. Also genau das richtige, wenn man sich alleine mit der Gitarre begleitet und sonst keinen anderen Musiker hat.

Aber der Boss DR-880 hat gegenüber dem Alesis SR-18 einen enormen Nachteil, der sich im flexiblen Liveeinsatz bemerkbar macht. Obwohl man beim Boss die Möglichkeit hat bis zu vier Fußtaster anzuschließen, kann er nicht die Funktionen Aufweisen, welche der Alesis mit seinen "nur" zwei Fußtastern aufweist.

Im Alesis SR-18 hat jedes Pattern zwei Spuren die zudem mit jeweils einem Fill gepaart sind. So kann man vom jeweiligen Verse-Pattern in den Refrain-Pattern wechseln. Hier kann man recht realistisch im jeweiligen Verse zum Taktende Fills einstreuen oder ebenso bei den Übergängen. Damit kann man ein Lied auch über lange Strecken lebendig gestalten kann, ohne dass es steril nach einem programmierten Ablauf klingt, denn man kann den Ablauf individuell und nach Spielsituation variieren.

Boss hatte mit dem Vorgänger dem DR-770 einen Drumcomputer der ähnlich wie das Alesis zwei Spuren in einem Pattern beherbergte. mit dem DR-880 hat sich Boss von diesem Konzept verabschiedet und damit Alesis das Feld in diesem Bereich überlassen. So hat nun der Verbraucher zwei hervorragende Drumcomputer zur Auswahl, wo jedes in seinem Bereich einzigartig und ungeschlagen ist.

Alleinunterhalter die auch vor dem Programmieren nicht zurück schrecken, können mit dem Boss DR-880 dank Bass-Sounds hier den idealen Partner finden. Duos wo einer der Protagonisten ein Bassist ist, werden mit dem Alesis SR18 ihre Freude haben, da sie hier auch Live schön mit dem Drumcomputer jammen, interagieren und improvisieren können.
 
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