Lesetagebuch

Fortuna

Moderator
Was erwartet man von einer Leseratte für einen Blog? Klar: Ein Tagebuch :D

Ich versuch mal ein bisschen über die Bücher zu plaudern, die ich gerade lese. Vielleicht mach ich ja die ein oder andere Leseratte auf etwas aufmerksam. Würde mich freuen, wenn wir auch ein klein bisschen ins Schnattern kämen :D

Einige richtig tolle Bücher habe ich ja schon gelesen. Und in diversen Bücherforen tummle ich mich auch rum. Man braucht schließlich Gesprächspartner, wenn man im näheren privaten Umfeld keine findet.

Mein aktuelles Buch ist Die Bibliothekarin von Jean-Marie Gourio. Es ist ein Buch aus meinem Lieblingsgenre "Bücher über Bücher". Allerdings haut es mich noch nicht vom Hocker.
Ein junger Fallschirmjäger, bis Seite 29 kenne ich seinen Namen noch nicht, trifft auf einer Parkbank auf die reizende Bibliothekarin Mathilde und verliebt sich sofort in sie. Wie soll er, der noch nie ein Buch gelesen, sich an die junge Frau ranmachen? Er tut so, als würde er ihre Leseleidenschaft teilen.
Da bin ich mal gespannt, ob er das hinbekommt.
 

Panzer

Aktives Mitglied
Ohne das Buch nur im Entferntesten zu kennen: Der Jäger borgt sich ein Buch, imponiert ihr mit Zitaten, kommt so selber zum Lesen (was der Sinn solcher Bücher ist), kriegt sie aber erst ins Bett, nachdem sie einen Schirmsprung mit ihm gewagt hat. Wie atemberaubend, wie unvorhersehbar! - Lass es mich wissen, wenn es wesentlich anders lief. Würd mich überraschen. - Ach ja: Und eine Frau, die Mathilde heisst, kann gar nicht reizend sein. :D
 

Fortuna

Moderator
Moin Panzer, Du irrst Dich. Den Schirmsprung braucht es nicht und die beiden brauchen auch kein Bett. Die mögens prickelnder: Nämlich im Waschsalon und in der Bibliothek :D
 

Fortuna

Moderator
Montag berichte ich weiter :D Am Wochenende komme ich meistens nicht zum Lesen. Vielleicht klappts ja mit einem Zitat aus dem Waschsalon :angel:
 

Fortuna

Moderator
Also ne, ich habe das Buch abgebrochen. Die Sexszene in der Bibliothek war mir dann doch zu grausam. Als Buchliebhaberin kann ich das gar nicht mit ansehen.
Irgendwie passiert auch nicht richtig was. Die tote Mutter vom Fallschirmjäger wird immer mit ins Spiel gebracht, die auch gerne gelesen hat und irgendwie wird die Vergangenheit mit der Gegenwart zusammengemixt. Ne, das macht keinen Spaß. Und weil ich zu viele Bücher habe, die ich noch lesen möchte, quäle ich mich gar nicht weiter damit rum. Punkt :)
 

Fortuna

Moderator
Ne, ne, es ist eher wie mit einigen französischen Filmen, wo man den Sinn nicht so richtig erfasst. Das Thema hatten wir hier irgendwo schon. Während man an den Filmen noch wegen der Schauspielerinnen dranbleibt, hält mich an diesem Buch nichts :D
 

Joaquin

Administrator
Teammitglied
Ich bin zur Zeit und so nebenbei dabei, von Ted Williams, seine mehrteilige Science-Fiction-Reihe OTHERLAND durchzulesen. Dort bin ich beim zweiten Band angelangt mit dem Teil "Fluß aus blauem Feuer". Große Wälzer und gelten wohl als so was wie der Herr der Ringe für die Neuzeit. Vergleiche hinken ja immer und es gibt ja schon einige andere Buchserien, welche als Herr der Ringe ähnlich genannt wurden.

Bisher gefällt mir das ganz gut, nur fehlt mir irgendwie so richtig die Zeit mich da richtig durchzulesen.
 
G

Gast4563

Guest
Man ich hab auch einige angefangene Bücher zuhause, die ich mal fertig lesen sollte ( oder nochmal neu beginnen, weil ich den Inhalt schon wieder halb vergessen hab).
Früher hat ich noch keinen PC, hab viel mehr gelesen als heut.
Haha ich seh, es gibt neue Smilies :giggle: ( ... die alten waren besser, Joaquin, sorry, die neuen erkennt man so schlecht)
Okay, zurück zum Thema.
Also ich würd hier auch mitlesen. :)
 

Fortuna

Moderator
Moin miteinander,

seit über einer Woche habe ich die erste Nacht durchgeschlafen. Ohne störenden Husten. In der Zeit habe ich nur ein paar "Geisterjäger-John-Sinclair"-Hefte quergelesen.

Da ich so gut geschlafen habe, habe ich heute früh nun gleich ein Buch gelesen. Eher ein Büchlein; aus meiner Kinderzeit:

Bootsmann auf der Scholle, geschrieben von Benno Pludra, ist ein Kinderbuch aus DDR-Zeiten und erschien 1959. Es gehört zu der Reihe "Die kleinen Trompeterbücher".

Die Bücher im Format 15 x 10,5 cm hatten einen Hartpappeinband und kosteten − staatlich subventioniert − 1,75 Mark bzw. 2,40 Mark für den Doppelband.
Der Name der Reihe geht auf Fritz Weineck zurück, der nach dem gleichnamigen Lied über ihn auch als „Der kleine Trompeter“ bekannt war. Die Geschichte über diese kommunistische Märtyrerfigur ist als Band 1 der Reihe erschienen.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Die_kleinen_Trompeterb%C3%BCcher

Hier gibt es eine schöne Seite, wo man mal nach den Trompeterbüchern stöbern kann.

Nun aber zu diesem Büchlein: Bootsmann ist ein junger Hund, der bei Kapitän Putt Bräsing auf dem Schlepper zu Hause ist. Am Hafen spielen die Kinder Uwe, Jochen und Katrinchen. Putt Bräsing erlaubt den Kindern, Bootsmann mitzunehmen. Sie sollen aber nicht lange wegbleiben, da der Schlepper bald los muss.
An der Bucht im Schilf laufen die Kinder mit Bootsmann aufs Eis. Jochen vorneweg, er will der Mutigste und Größte sein. Und Bootsmann immer hinterher. Bis das Eis zu knirschen beginnt. Jochen hört weder das noch die warnenden Rufe von Uwe, der ihn bewegen will, zurückzukommen. Doch zu spät: Eine Eisscholle bricht ab und schwimmt auf die Ostsee hinaus. Während Jochen es noch schafft, an Land zu springen, sitzt Bootsmann auf der Scholle fest.
Jochen, der nun gar nicht mehr der Größte und Mutigste ist, verschwindet. Und Uwe muss nun versuchen, Bootsmann zu retten.

Als Kind habe ich das Buch sicher verschlungen. Es ist eine spannende Geschichte, aus der Kinder etwas lernen können. Schön sind die Illustrationen von Werner Klemke.
 

Fortuna

Moderator
Hallo, ihr Lieben,

ich habe heute gleich mit noch einem Buch begonnen: Dresden, Pennsylvania von James A. Michener.

Lukas Yoder, Schriftsteller von Beruf, hat seinen achten und letzten Roman beendet. Emma, seine Frau, die ihren Karrieretraum aufgegeben hat und als Lehrerin arbeitet, damit Lukas schreiben kann, ist diesmal nicht ganz so euphorisch. Hat er doch in seinem letzten Buch die Ökoschiene betreten.
Lukas ersten vier Bücher floppten, die nächsten drei wurden gefeiert. Wie nehmen seine Fans nun den letzten Band auf?
Emmas Ahnen lebten 1640 in der Pfalz.

Sie wurden von dem religiösen Feuer erfaßt, das ein Jahrhundert zuvor Martin Luther und Huldreich Zwingli entfacht hatten, wurden Wiedertäufer und verkündeten, es sei nicht nur dumm, sondern unbiblisch, Kinder gleich nach der Geburt zu taufen: 'Erst im Alter von siebzehn oder achtzehn ist ein Menschenkind alt genug, um den Sinn des Christentums zu begreifen. Dann erst kann es sich frei entscheiden und zur Taufe zugelassen werden.' Zum Beweis für ihre These führten sie Johannes den Täufer, Christus selbst und den Apostel Paulus an.

Für ihre Lebensweise wurden sie verfolgt und sogar hingerichtet. Auf Einladung des englischen Quäkers William Penn siedelten sie sich 1697 in Pennsylvanien an, wo sie sich in zwei religiöse Sekten spalteten: die Amish und die Mennoniten.
Emma kam aus einer Amishfamilie, Lukas aus éiner von Mennoniten.

Herman Zollicoffer "war ein stolzer alter Dutchman, dem es wichtig war, daß Sprache und Sitten seiner Leute der Welt korrekt vermittelt wurden".
Und so hat es sich Lukas zur Regel gemacht, das Geschriebene von Herman lesen zu lassen.

Auf der Fahrt zu seiner Farm dachte ich über die heikle Situation nach, in der sich jeder, selbst der erfolgreichste Schriftsteller befindet, der ein Manuskript abgeschlossen zu haben glaubt. Es muß vor dem Urteil einer externen Autorität bestehen, in meinem Fall also vor Zollicoffer. Anschließend wird es vom Lektor auseinandergenommen. Falls es ausgesprochen kontroverse Themen behandelt, werden Juristen es nach eventuell verleumderischen Aussagen durchkämmen. Und zum Schluß muß irgendein Könner der Sprache jeden Satz auf Grammatik und Orthographie überprüfen. Und selbst nach solch aufmerksamer Betreuung kann ein Buch durchfallen, wenn es endlich an die Öffentlichkeit gelangt.

Fortsetzung folgt...
 
G

Gast4563

Guest
Also das hört sich aber auch sehr interessant an. Da würd ich auch vergessen, mir Notizen zu machen. ( Ok, ich mach mir eh nie Notizen zu einem Buch. ;) )
Dann wünsch ich weiterhin viel Spass beim Lesen.
Ich freu mich aber trotzdem auf die Fortsetzung von dir. :)
 

Fortuna

Moderator
Danke, Josephine,

was die Notizen betrifft: Ich treibe mich ja in einigen Bücherforen rum, weil ich mich gerne über die Bücher unterhalte, die ich gerade lese. Da helfen ein paar Notizen schon. Aber meistens klappt das auch nur bei Büchern, die mir sehr gut gefallen.
 

Fortuna

Moderator
Diese Geschichte scheint ein wenig aus der Rolle zu fallen. Michener hat bisher wohl hauptsächlich historische Romane geschrieben, in denen er sich mit einem bestimmten Land oder US-Bundesstaat von den Anfängen bis zur Gegenwart beschäftigt.
Diese Geschichte spielt zwar in Dresden, Pennsylvanien, die wahrscheinlich deutscheste Region Amerikas, und wir lernen einige urige Einwohner dieser Region kennen, aber hauptsächlich handelt das Buch von Büchern, der Literatur, dem Buchwesen. Der Originaltitel "The Novel" passt daher viel besser zum Buch, als der deutsche Titel.

Das Kapitel über die Lektorin Yvonne Marmelle hat mir sehr gut gefallen. Wir erfahren dort, dass sie schon als kleines Kind Bibliothekarin werden wollt. Das kam durch ihren Onkel Judah, der Bücher liebte, der sie schon frühzeitig an Jugendbücher heran führte, obwohl sie vom Alter her in der Bibliothek eigentlich nur Kinderbücher ausleihen dürfte.
Für Yvonne war es

eine so sensationelle Erfahrung, mit dem Leben anderer Menschen in Berührung zu kommen, daß ich bei der Rückgabe des Buchs die Bibliothekarin fragte: "Ist das alles tatsächlich passiert?" Und sie hat mir erklärt: "Es ist passiert, aber nur im Kopf der Schriftstellerin. Und natürlich auch in deinem Kopf. Das macht einen Roman aus. Er ist ein Austausch von Träumen."

Schon in jungen Jahren konnte sie einen guten Roman unterscheiden von einem, der des Lesens nicht wert war. Yvonne wurde zwar nicht Bibliothekarin, dafür aber eine erfolgreiche Lektorin, die allerdings privat nicht viel Glück hatte.

Auch das Kapitel des Kritikers Karl Streibert ist sehr interessant und spannend. Und in dem der Leserin Jane Garland fügt sich dann alles zusammen. Hier treffen wir sie alle wieder und werden sehen, was aus ihnen wird. Wie sich nach Glück und Trauer ihr Leben weiterentwickeln wird.

Zum Schluss möchte ich noch ein Zitat bringen. Es sind Sätze von Leserbriefschreibern an Lukas Yoder, die es fast immer auf die gleiche Weise ausgedrückt haben (mir geht es auch oftmals so, wenn ich ein schönes Buch beende):


Wenn ich mich den letzten Seiten eines Romans von Ihnen nähere, dann empfinde ich ein Gefühl ehrlichen Bedauerns, weil ich merke, daß ich eine Beziehung mit Figuren aufgeben muß, die ich liebgewonnen habe. Und eine Ecke der Welt wieder verlassen muß, wo ich lohnende Wochen und Monate verbracht habe. Ich lese nämlich langsam und gründliche. Wenn die Seiten weniger werden, kommt es mir vor, als ob mir etwas weggenommen würde, etwas Kostbares, das unersetzbar ist.
Vielleicht lachen Sie über das, was ich jetzt sagen möchte, aber wenn ich sehe, wie wenig Seiten mir noch bleiben, rationiere ich sie. Dann erlaube ich mir täglich nur einige wenige Seiten, und wenn die letzte Seite kommt und ich das Buch zuschlage, dann starre ich minutenlang auf die Karte auf dem Vorsatzpapier und bin mir bewußt, daß mich etwas Wertvolles angerührt hat.
 

Fortuna

Moderator
Ich habe mir als neue Lektüre eine Biografie rausgesucht: George Eliot von Elsemarie Maletzke.
Adam Bede und Middlemarch habe ich von ihr im Regal bzw. auf dem Kindle.

Auf dem Klappentext meines Buches steht:

"George Eliot: Neben Carlyle, Sarah Austin und Matthew Arnold die wichtigste Vermittlerin deutscher Kultur im viktorianischen England."
Rüdiger Görner


Das Buch ist vom Insel Verlag.
 

Fortuna

Moderator
Für diese Biografie brauche ich mehr Konzentration. Ich hebe sie mir für einen Urlaub auf.

Nach längerer Abstinenz lese ich jetzt wieder mal einen Krimi. Dunkler Grund von Anne Perry ist der fünfte Teil ihrer Monk-Serie. Und in dem geht es diesmal um Hester Latterly, die des Mordes verdächtigt wird. Aber von vorne:

Hester Latterly ist mit dem Zug auf dem Weg nach Edinburgh (Schottland). Dort übernachtet sie bei der Familie Farraline und soll am nächsten Morgen die herzkranke Mrs. Farraline mit dem Zug nach London begleiten. Es klappt auch alles gut. Die Frauen sind sich sympathisch und unterhalten sich äußerst gut während der Fahrt. Spät, nachdem Ester der alten Dame noch ihre Medizin gegeben hat, machen sie es sich für die Nacht gemütlich.
Als Hester morgens wach wird und Mrs. Farraline wecken will, muss sie zu ihrem Schrecken feststellen, dass diese tot ist. Sie benachrichtigt den Schaffner, der Fall wird vom Zugbegleiter aufgenommen.
Nachdem Hester den verschiedensten Behörden Auskunft erteilt hat, wie der Abend verlaufen war, machte sie sich auf den Weg zu Callandra Daviot, ihre Freundin, die ihr schon öfter Rat und Hilfe geboten hat. Als sie hier etwas in ihrer Reisetasche sucht, findet sie ein Schmuckstück von Mrs. Farraline. Und nun weiß sie, dass ihr Ärger ins Haus steht. Callandra meint sofort, sie solle sich mit Monk in Verbindung setzen...
 

Fortuna

Moderator
Und Monk schaltet sofort den Rechtsanwalt Rathbone ein, mit dem er schon öfter zusammengearbeitet hat.
Trotz aller Beteuerungen, den Schmuck nicht gestohlen zu haben, kommt es zur Anklage gegen Hester. Und das Schlimmste: Die Gerichtsverhandlung findet in Schottland, nicht in England statt. Und in Schottland darf Rathbone sie nicht vertreten. Callandra findet zum Glück einen der erfolgreichsten schottischen Anwälte, der Hester auch in ihrem Sinne vertritt.
Doch sie haben nichts Brauchbares, um eine Verteidigung aufzubauen. Monk muss also weiter ermitteln und findet tatsächlich so einige Familiengeheimnisse. Doch ob das am Ende alles für einen Freispruch reicht?

Anne Perry führt uns diesmal nach Schottland, in eine Familie, die nach außen hin glücklich, erfolgreich und zufrieden scheint. Und die von den Mitmenschen geachtet wird. Und sie erzählt wieder so spannend, lässt uns von einem Verdächtigen zum anderen springen, dass man am Ende ganz verwirrt und überrascht ist, wie sich alles auflöst.
 

Fortuna

Moderator
Als nächstes habe ich mir ein Buch rausgesucht, von dessen Autorin ich bisher ein Buch begonnen, aber nicht beendet habe. Es war Schiffsmeldungen von Annie Proulx. Ich habe ja schon so einige Filme gesehen, bevor ich das Buch gelesen habe. Und es hat mir bisher nichts ausgemacht. aber bei "Schiffsmeldungen" hat das nicht funktioniert. Dabei ist es toll geschrieben, keine Frage. Und auch der Film hat mir super gefallen. Aber beim Lesen hatte ich immer Kevin Spacey vor Augen und der passte nun absolut nicht zu der Figur des Quoyle im Buch.

Nun habe ich wieder ein Buch von Annie Proulx. Diesmal sind es Erinnerungen von ihr: Ein Haus in der Wildnis. Hier erzählt sie von der Liebe zu ihrer Wahlheimat Wyoming. Sie hegt den Traum, sich dort, in einer ganz einsamen Gegend, ihr Traumhaus zu bauen.
 
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