Savant
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Habe mir heute früh auf Arte eine schöne Dokumentation, die unter dem Titel:
Die Teufelstrommler -Kodo-
benannt wurde,- angesehen. Ein Name für einen Film, der mir etwas zu reißerisch erscheint. Ihr habt bestimmt schon mal diverse Eröffnungfeiern, Militärparaden, oder auch Aufführungen, bzw. Musiktitel mit diesen Trommlern aus dem asiatischem Raum gesehen. Eine ganz andere Technik, wie afrikanische und westliche Musiker sie benutzen. Während wir in unserem Raum mehr die Freiheit und Verspieltheit der "Schlagzeuger" etc. bewundern und lieben, sind diese Trommeltechniken aus historischen Gründen (Militär, Meditation, Bildung u.v.m) eher begründet und gewachsen.
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Auf einer japanischen Insel lernen die Schüler das komplette Programm rund um ihr Instrument. Vom Bau der Trommel, Geschichte, Tontechnik, Lebensweise eines Trommlers, lokale Ethik und vieles mehr. Man kann diese Art nicht mit unserer Musik vergleichen,-eine andere Welt. Mit Akribie und Enthusiasmus, ähnlich der von Samurai-Kriegern, werden Schüler peinlichst genau in dieser Kunst gelehrt. Wobei sie aber nicht gedrillt werden, sondern das Augenmerk auch auf Freiräume gelassen wird.
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Beeindruckend fand ich die spielerischen Lehrmethoden der Meister. Somit bringen es die Schüler nahe zur Perfektion ihrer Kunst. Zitat eines Schülers nach Vollendung seines mehrjährigen Studiums: "Ich kann an einigen Trommelschlägen meines Kommilitonen, seine Emotionen oder seelischen Zustände erkennen!" Die exakten Schläge oder kleinste, für uns nicht hörbare Abweichungen, werden über Arme, Hände und mit den verlängerten Gliedmaßen (Schlagstöcke), wie bei einem Seismographen peinlichst genau übertragen.
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Für mich war der technische Ablauf der Schulung und als Nebeneffekt die Meditationstechnik ein Grund, mir diese Dokumentation anzusehen. Leider wurden diese Erkenntnisse in früheren Zeiten meist zu militärischen Zwecken verwandt und als Mittel für Drill und Prägung missbraucht.