Hoyzer muss ins Gefängnis

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Ex-Schiedsrichter Robert Hoyzer muss ins Gefängnis. Der Bundesgerichtshof hat am Freitag (15.12.2006) im Prozess um den Fußball-Wettskandal das Urteil des Berliner Landgerichts vom November 2005 bestätigt.


Danach muss der 27-Jährige wegen Beihilfe zum Betrug für zwei Jahre und fünf Monate in Haft. Drahtzieher Ante Sapina muss wegen Betruges in zehn Fällen zwei Jahre und elf Monate hinter Gitter. Die Revisionen des Ex-Referees und der kroatischen Brüder Sapina blieben damit vor dem 5. Strafsenat in Leipzig erfolglos.

Die Leipziger Richter folgten nicht dem Antrag von Bundesanwalt Hartmut Schneider, der in der mündlichen Verhandlung vor zwei Wochen überraschend einen Freispruch beantragt hatte. Schneiders Antrag hatte in der Fußball-Welt für Empörung gesorgt.

"Fußball ist eine wichtige Angelegenheit"

"Fußball in Deutschland ist eine sehr wichtige und eine die Öffentlichkeit bewegende Angelegenheit", sagte der Vorsitzende Richter Clemens Basdorf am Freitag (15.12.2006). Der vorliegende Betrugsfall sei wie gemalt für einen Prüfungsfall.

"Viele Studenten wurden mit dem Fall gequält und viele Wissenschaftler haben sich mit der Thematik auseinander gesetzt", sagte der Richter und erinnerte damit an die Ausführungen Schneiders.

Gericht sah Betrug und Beihilfe zum Betrug

Schneiders Antrag sei sehr mutig, weil ersichtlich unpopulär gewesen. "Ihre Ausführungen haben uns imponiert und zum Nachdenken gebracht", sagte er in Richtung Bundesanwalt. Der Auffassung Schneiders schloss sich der Senat allerdings nicht an. Das Berliner Landgericht habe ohne Rechtsfehler festgestellt, dass Ante Sapina durch den Abschluss von Wettverträgen auf manipulierte Spiele sehr wohl Betrug begangen habe. Hoyzer und die anderen hätten dazu Beihilfe geleistet. "Beim Abschluss einer Sportwette können beide Seiten davon ausgehen, dass der Wettgegenstand nicht manipuliert ist", erklärte Basdorf. Durch die Absprachen mit Schiedsrichtern und Spielern habe Sapina das Wettrisiko zu seinen Gunsten verschoben. Dem Wettanbieter Oddset sei dadurch erheblicher Schaden entstanden.

Basdorf führte weiter aus, dass durch Sapinas Betrügereien auch weitere, mittelbare Schäden entstanden seien. So hätten die Zuschauer das Vertrauen in die Unparteiischen zumindest vorübergehend verloren. Dem gesamten Profi-Fußball sei ein erheblicher Rufschaden entstanden. Die Zuschauer hätten einen Anspruch darauf, faire Spiele zu sehen.

(Quelle:tagesschau)
 
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