Goethe
Ich habe immer gedacht J. W. von Goethe schreibt immer so schwierige Gedichte, die keine Socke versteht, aber heute haben wir in der Schule eins bekommen von Goethe, das ist eindeutig.
Froh empfind ich mich nun auf klassischem Boden begeistert,
Vor- und Mitwelt spricht lauter und reizender mir.
Hier befolg ich den Rat, durchblättre die Werke der Alten
Mit geschäftiger Hand, täglich mit neuem Genuß.
Aber die Nächte hindurch hält Amor mich anders beschäftigt;
Wer ich auch halb nur gelehrt, bin ich doch doppelt beglückt.
Und belehr ich mich nicht, indem ich des lieblichen Busens
Formen spähe, die Hand leite die Hüften hinab?
Dann versteh ich den Mamor erst recht: ich denk und vergleiche,
Sehe mit fühlendem Aug, fühle mit sehender Hand.
Raubt die Liebste denn gleich mir einige Stunden des Tages,
Gibt sie Stunden der Nacht mir zur Entschädigung hin.
Wird doch nicht immer geküßt, es wird vernünftig gesprochen,
Überfällt sie der Schlaf, lieg ich und denke mir viel.
Oftmals hab ich auch schon in ihren Armen gedichtet
Und des Hexameters Maß leise mit fingernder Hand
Ihr auf den Rücken gezählt. Sie atmet in lieblichen Schlummer,
Und es durchglühet ihr Hauch mir ins Tiefste die Brust.
Amor schüret die Lamp indes und gedenket der Zeiten,
Da er den nämlichen Dienst sein Triumvirn getan.
(Hexameters Maß = Versmaß)
ich finde dieses gedicht eindeutig zweideutig. ;(
Unser Deutschlehrer hat uns das gegeben, damit wir Goethe nicht immer so von der ernsten Seite sehen, das hat auch echt gut geklappt. :001:
Was haltet ihr von diesem Gedicht?
Jenny
