Ich gebe zu, ich habe zu der katholischen Kirche eher ein gestörtes Verhältnis, dem ist aber nicht ganz so was den Glauben an sich betrifft.
Zumindest glaube ich an eine übergeordnete Macht im Universum oder so ähnlich, es fällt mir allerdings schwer das Gefühl explizit zu beschreiben, also nenne ich es der Ordnung halber einfach Gott.
Im Alter von zwölf Jahren, als ich mich sozusagen in einer Ausnahmesituation befand, fing ich erstmals an, nach ihm zu suchen. Ich wusste nicht genau was und wo ich suchen sollte,
aber immerhin muss es ja für diese teils unhaltbaren Zustände schließlich jemanden geben, denn man dafür verantwortlich machen kann, denn auch den meisten Filmen ist einer der Bösewicht.
Im Religionsunterricht bekommt man das Bild vom liebevollen, gütigen Gott eingetrichtert, der alle Menschen gleichermaßen liebt und dessen Sohn für uns am Kreuz gestorben ist.
Schon damals stellte ich mir die Frage: Wenn er uns alle liebt, warum lässt er dann solche Ungerechtigkeiten zu? Warum müssen Menschen unnötig sterben in sinnlosen Kriegen, durch Hunger und Seuchen … warum gibt es superreiche Leute, während ein paar Kilometer weiter Menschen schlichtweg verhungern .. warum, warum, warum? Wenn er die göttliche Macht über uns Menschen hat,
warum stattet er sie nicht alle mit einem gesunden Menschenverstand aus? Damit wir endlich erkennen, dass sich die Natur nicht über Jahre hinweg schamlos ausbeuten lässt, ohne - wie man ja in der Vergangenheit schon öfters gesehen hat – irgendwann zurückzuschlagen. Viele Teile der Natur wurden geopfert um Autobahnen zu bauen, Flüsse wurden stellenweise einfach trockengelegt.
Wozu das alles? Was hat es uns gebracht? In dieser schönen Welt, regiert nach wie vor das Geld: Aber Geld kann man weder essen, noch mitnehmen - wenn es uns an den Kragen geht und wir den Löffel abgeben müssen. Der Gedanke hat aber auch etwas Belustigendes … spätestens dann sieht der Multimillionär in der Leichenhalle nicht anders aus als ein Obdachloser und wenn man’s genau überlegt … ist das die einzig reale Gerechtigkeit in unserem Dasein. Wenigstens das hat er gut hingekriegt, der liebe Gott … falls es ihn wirklich gibt!