Geldwerter Vorteil 1% Regelung

Gravity21m

Benutzer
Hallo an alle, ich hoffe ich nerve euch nicht mit diesem Thema aber es ist für mich von sehr großer Bedeutung. Ich bin Azubi und habe einen Bruttogehalt von 600€ im Ausbildungsvertrag stehen. Nun habe ich seit März einen Firmenwagen mit 1% Regelung (19600€ Listenpreis). Der Steuerberater meines Arbeitgebers hat nun daraus den Geldwerten Vorteil Berechnet und mir vom Gehalt abgezogen. Dies hat er wie folgt gemacht. Ich wohne übrigens 3km von der Arbeit entfernt, weshalb wir diesen Betrag (0,03 %) mal außen vor lassen können. Also er geht hin und zieht mir die 196 (1%) vom Gehalt ab, sodass ein Gehalt von 400€ bleibt. Nun rechnet er sie wieder drauf und zieht die Versicherungen ab (Da ich mit dem Gehalt keine Steuern zahlen muss) Das sind ca 20%. also 600 -20% = 480 Und davon zieht er nun wieder diese 196 ab, sodass noch ca 284 € übrig bleiben. Diesen Gehalt beziehe ich nun seit März. Und irgendwie verstehe ich die 1% Regelung aber so, dass er zuerst die 196 € auf die 600 Bruttogehalt rechnen müsste. Dann wären das ja 796. Davon rund 20% Versicherung ab, bleiben 636,80€ und davon die 196€ wieder ab. Bleiben 440€. Nun meine Frage, arbeitet der Steuerberater meines Arbeitgebers richtig oder Zahle ich mich seit März umsonst dumm? Wenn er falsch liegen sollte, was würdet ihr an meiner Stelle machen, bzw an wen wende ich mich? Lg Marc
 

Seewolf_Keller

Aktives Mitglied
mhh ka kenn mich damit aber nicht aus, die Frage ist eher wofür du den Wagen brauchst?
wenn es ein Firmenwagen ist, der nur Dienstlich eingesetzt werden muss und darf, dann müsste der Arbeitgeber die kompletten kosten tragen soviel ich weis, wenn du jedoch den Firmenwagen gekauft hast sprich das er dein Eigentum ist, dann ist seine Rechnung eigentlich korrekt. Wobei ich nicht weis warum er erst die 196 Euro abzieht und dann wieder drauf rechnet und warum der Arbeitgeber eine KFZ Versicherung für dich abgeschlossen hat.
Die 1% beziehen sich nicht auf deinen Lohn/Gehalt sondern auf den Wert des Fahrzeuges. Hieraus ergehen das du jeden Monat 1% des zu diesem Zeitpunktes vorhandenen Preises abbezahlst. Sprich 100 Raten a 196€ wodurch du nun knapp 8 Jahre lang zahlen darfst. Die restlichen 20% gehen für die KFZ Versicherung drauf wodurch du noch einmal einbusen an deinem Lohn hast. Vom Brutto kann er diesen Betrag nicht abziehen soviel ich weis, da von deinem Brutto die Lohnsteuer (die man während der Ausbildung eigentlich nicht zahlt berechnet wird, sowie die restlichen Steuerlichen Abzüge. Krankenkassenbeitrag, Sozialabgaben Kirchensteuer usw.) Eine 'Bruttoentgeltumwandlung gabs meines Wissens noch bis letztes Jahr aber nur im Bezug auf die Privatvorsorge fürs Alter.
So wie sich das für mich liest, hast du mal einfach so irgendetwas unterschrieben ohne es vorher zu prüfen und die möglicherweise von einem relativ guten Angebot z.B. Neuwagen verleiten lassen. Andererseits könnte es auch sein, das es für dich ebenfals Steuerliche Vorteile am Ende des Jahres gibt, bei deinem Lohnsteuerausgleich usw. wobei dies dir nur ein Steuermensch beantworten kann.
 

bokos

Aktives Mitglied
Wieso hast du als Azubi einen Firmenwagen?

Von einer 1% Regelung hab ich noch nie was Gehört.

Nur davon, wenn man einen Firmenwagen auch Privat nutzen darf, dass man dann 3,5% vom Listenpreis des Wagens versteuern muß. In deinem Fall sind 3,5% von 19600€ = 686€.

Diese 686 € werden dann auf deinen 600€ Gehalt auf geschlagen. So dass du dann Steuerrechtlich ein zu versteuerndes Einkommen von 1286 € Hast. Du mußt dann Steuern zahlen, als ob du ein Einkommen von 1286€ hast.

Diese Steuern die dann anfallen werden dir dann von deinem tatsächlichem gehalt abgezogen. Das klingt viel, aber ich meine, wenn man bedenkt, dass da alles drinnge ist (Versicherungen, KfZ-Steuer, Benzin, Werkstatt) ist das recht akzeptabel.

Aber ich bin kein Steuerberater. Das ist mein Wissenstand von meiner Berufsausbildung als das Thema in Personalwesen dran kam. Und das ist schon ewig her :yes:

Am besten du gehst zu einem Steuerberater und fragst da einmal nach. Dann weißt du es genau!
 

Gravity21m

Benutzer
ne es sind genau 1 %, ansonsten hast du Recht. Aufs Gehalt drauf und diese Steuern vom echten Gehalt abziehen.
Das Problem ist nur, dass ich zusätzlich zu den Steuern derzeit noch 1% des Listenpreises Pauschal bezahle. Bin mir nun ziemlich sicher, dass das nicht korrekt ist.
Einen Firmenwagen fahre ich deshalb, weil ich sehr flexibel sein muss, was die Arbeit angeht und ich das mit dem Bus nicht wäre. Nur was mache ich jetzt, wenn mein Chef bei korrekter Berechnung mehr als jetzt bezahlen muss, dann wird der die Privatnutzung wieder herausnehmen.
Aber im Prinzip zahl ich ja die hälfte vom Leasingbetrag zu dem Geldwerten Vorteil noch dazu. Ich bin ratlos
 

bokos

Aktives Mitglied
Wenn es ein Firmenwagen ist den du auch Privat nutzen darfst, dann mußt du lediglich die zusätzlichen Steuern zahlen.

Mit den Leasingkosten und kosten der Fahrzeughaltung hast du nichts zu tun. Ich denke mal, wenn dein Chef den evtl später zurück gibt und widererwarten noch Geld zurück bekommt, dass er dir davon auch nichts geben wird.

Wie gesagt, geh zu einem Steuerberater oder wenn du in der Gewerkschaft bist frag diese, dann ist es wenigstens kostenlos.
 
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