Gedanken eines Vierzehnjährigen

(Anonym)

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Eigentlich erklärt sich mein Beitrag selbst.
Viel Spaß beim Lesen, Meinungen sind ausdrücklich erwünscht.
Kommt mir bitte nicht mit Tippfehlern...

An meinen sehr geehrten Leser,
Manchmal fühlt man sich im zarten Alter von 14 Sommern einsam und schwach, wenn man zum wolkenverhangenen Himmel hinaufblickt und einen die gewaltigen Luft- und Wolkenmassen in den Boden zu drücken scheinen.
Lasse ich meinen Blick nach unten schweifen, sehe ich meinen im Licht der untergehenden Sonne matt erscheinenden Garten, hinter dessen Grenzen sich mir eine weitere beeindruckende Aussicht bietet. Die Berge. Noch ein Monument der Unbesiegbarkeit der Natur, eine im letzten Jahrhundert immer fadenscheinigere Unbesiegbarkeit. Ich weiß, wir Menschen strecken unsere giftigen Finger immer weiter aus, und alles, was ihre Berührung spürt, muss vergehen und zerfallen. Besonders zu spüren ist das in den monströsen Dingern, die die Menschheit in maßloser Frechheit „Großstadt“ nennt. Wahrscheinlich ist das in Deutschland anders. Zumindest hoffe ich das. Ich muss es zumindest hoffen, um das schlechte, abgestorbene Gefühl aus meinem Geist zu vertreiben, das mich beim Gedanken überkommt, dass wir Menschen schon den ganzen wunderschönen Planeten mit einer Ruß- und Staubschicht bedeckt haben.
Wir sind schließlich, und zum Glück, nicht die einzigen Lebewesen dieser vor Leben überschäumenden Kugel. Man mag sagen, dass wir die Herrscherrasse sind, der dieses riesige Biotop anvertraut wurde, wie einige theistische Religionen ja zu behaupten scheinen. Doch gibt uns dies das Recht, unseren Herrschaftsbereich zu zerrütten? Sind wir wirklich besser, nur weil wir uns die Macht angeeignet haben, alles, was uns im Weg steht, zu verbrennen? Das bezweifle ich. Wir sind so erhaben über die Tiere nun auch wieder nicht, und wenn doch, dann sehe ich nur einen Unterschied. Dieser ist nicht die Sprache, nein, denn auch Tiere kommunizieren untereinander. Ich denke, wir Menschen sind mit einer alle Tiere in den Schatten stellenden Intelligenz ausgestattet, die uns befähigte, Häuser zu bauen, Gesellschaften zu kreieren und die Geheimnisse dieser Welt wenigstens ansatzweise zu ergründen. Doch wir dürfen diesen Segen nicht missbrauchen, sondern ihn hegen, pflegen und für das Gute einsetzen. Wenn wir wirklich beauftragt wurden, egal ob von göttlichen Wesen oder durch zufällige Energiefluktuationen, diesen Planeten zu beherrschen, dann hoffe ich doch, dass wir diesen Auftrag ernst nehmen. Unsere zahlreichen Mitbewohner tragen schließlich keine Schuld an der menschlichen Torheit. Selbstverständlich weiß ich, dass meine Meinung absolut niemanden auf dieser weiten Welt interessiert. Und doch muss ich ihr Luft machen. Schade, dass es Menschen gibt, die nicht verstehen, dass Leben, egal ob menschliches oder tierisches, weit über jeglichen individuellen Interessen stehen muss.
Auch ich bin kein strahlender Engel, der sein Leben mit Selbstlosigkeit füllt. Ich denke, das wäre auch lächerlich. Jeder einzelne Mensch, oder vielleicht eher alle Menschen zusammen, trägt einen unsichtbaren Makel in sich. In unserer Gesellschaft überlebt, wie auch schon am Anfang der Geschichte der Menschheit, nur der Starke oder Kluge, wobei ich mich an den Gedanken klammere, dass der Kluge eine privilegierte Position einnimmt.
Zumindest das ist eine gewaltige Errungenschaft. Wir tendieren dann doch eher dazu, unser Gehirn, und nicht unsere Fäuste, spielen zu lassen. Solange sich an der Tatsache, dass wir immer nur an uns, und nicht an die anderen denken, nichts ändert, fühle auch ich keine Skrupel, jene, die es nicht anders verdient haben, jene faulen reichen Schnösel, um ihre „wohlverdiente Arbeit“, oder eher gesagt ihre Erbschaft, zu erleichtern. Doch zumindest kenne ich Skrupel und kann Prioritäten setzen. Entschuldigen sie, wenn ich scheinheilig auftrete, aber meine Ansichten hinsichtlich der Umwelt äußerte ich ja schon.
Wahrscheinlich seufzt der aufmerksame Leser nun auf. Wie sollen wir uns ändern, wenn selbst jene, die an den Wandel appellieren, kein richtiges Beispiel geben können? Die Antwort ist, dass ich nicht wirklich glaube, dass wir große Veränderungen von heute auf morgen, oder überhaupt, erreichen können. Gehen wir einmal davon aus, in einer perfekten Gesellschaft zu leben. Jeder verdient genau das, was er sich auch erarbeitet. Jeder kriegt eine professionelle Ausbildung und ist zufrieden. Wirklich? Ich denke, es liegt in der menschlichen Natur, sich nicht mit dem, was man besitzt, zufriedenzugeben. Es wird immer jemanden geben, der meint, sich bei weniger Arbeit ein höheres Einkommen ergaunern zu können, wobei wir wieder am Anfang des Teufelskreises wären.
Was leider auch heißt, dass es immer Menschen geben wird, die nicht einmal die Chance bekommen, die sozioökonomische Leiter zu erklimmen. Wer weiß, wie viele intelligente Junge Männer und Frauen in irgendwelchen entlegenen Ghettos versteckt sind, ohne dass sich jemand die Mühe machen würde, ihnen auch nur das Alphabet beizubringen? Ich denke, meine Zukunft als Erwachsener ist am besten genutzt, wenn ich meine Kapazitäten nutze, um die vom Nebel der Armut verhüllte Jugend so tatkräftig wie möglich zu unterstützen, und, wenn ich mir das einen Rat erlauben darf, auch sie sollten sich vielleicht einmal Gedanken machen. Wir werden die Ungerechtigkeit wahrscheinlich niemals vernichten können, aber wir können helfen, sie zu schwächen.
 

dutti

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Also mit 14 hab ich fussball gespielt und hatte die ersten ehrfahrungen mit dem anderen geschlecht. Du machst dir zuviele gedanken.
Den text an sich kann man ganz gut lesen.
 

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Naja, trotz allem - die Menschheit schreitet voran!

Ich meine, immerhin ist ihnen das mit der Umweltverschmutzung überhaupt aufgefallen! ... der Mensch ist also grundsätzlich in der Lage sich umzusehen und zu bemerken was vor sich geht ...

Die "Ungerechtigkeit" überhaupt wird man wohl nie besiegen. Vielleicht muss man das auch garnicht. In diesem Land passieren wohl viele ungerechtigkeiten. Aber wir haben im Gegensatz zum beliebten Mittelalter positive Dinge die es nicht überall gibt. Freie Meinungsäußerung, Wahlen und man darf machen was man will, solange es niemanden schadet ... das breitet sich sogar aus!
Sieht und sah man doch, 1989 in China. Und im Iran gibt es auch eine Jugend die nach, meiner Meinung nach, genau diesen positiven Dingen strebt.

Idioten wirds immer geben, aber sie scheinen Konkurrenz zu bekommen.
 

(Anonym)

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Hallo,
"Naja, trotz allem - die Menschheit schreitet voran!

Ich meine, immerhin ist ihnen das mit der Umweltverschmutzung überhaupt aufgefallen! ... der Mensch ist also grundsätzlich in der Lage sich umzusehen und zu bemerken was vor sich geht ... Die "Ungerechtigkeit" überhaupt wird man wohl nie besiegen. Vielleicht muss man das auch garnicht. In diesem Land passieren wohl viele ungerechtigkeiten. Aber wir haben im Gegensatz zum beliebten Mittelalter positive Dinge die es nicht überall gibt."

Das Problem ist, dass wir uns in diesem Fall nicht darauf verlassen können, dass das langsame Voranschreiten der Menschheit die nötige Reife gibt. Du vergleichst unsere heutige Zeit mit dem Mittelalter, aber die Globale Erwärmung und die scheußliche Luftverschmutzung geben uns diese Zeit vielleicht nicht. Zumindest werden wir bis dahin wahrscheinlich irreparable Schäden angerichtet haben. Es wäre auf jeden Fall günstiger, wenn wir jetzt Fortschritte erzielen könnten.

"Freie Meinungsäußerung, Wahlen und man darf machen was man will, solange es niemanden schadet ... das breitet sich sogar aus!"

Tut mir Leid, aber da kann ich dir nicht so recht zustimmen. Ich leben in Mexiko, und Wahlen, freie Meinungsäußerungen und "machen dürfen was man will, solange es keinem schadet" sind hier nicht wirklich omnipräsent.

"Also mit 14 hab ich fussball gespielt und hatte die ersten ehrfahrungen mit dem anderen geschlecht. Du machst dir zuviele gedanken."

Tut mir Leid, ich bin ein miserabler Sportler und werde ganz bestimmt nicht meine Gedanken in irgendeiner entlegenen Schublade meines Gehirns verstecken. Wir Kinder bzw. Jugendliche haben auch ein Recht, zu denken. :yes:
Zumindest davon ich überzeugt. Obwohl sich mein Gehirn im Umbau befindet, darf ich zumindest versuchen, es zu gebrauchen. :p
 

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Original von (Anonym)
Es wäre auf jeden Fall günstiger, wenn wir jetzt Fortschritte erzielen könnten.

Ja, sicher. Ich hab ja nichts dagegen.
Fortschritte brauchen ihre Zeit. Ich denke schon, dass die Menscheit noch die Kurve kriegen wird.

Original von (Anonym)Ich leben in Mexiko, und Wahlen, freie Meinungsäußerungen und "machen dürfen was man will, solange es keinem schadet" sind hier nicht wirklich omnipräsent.

Und ich lebe in Deutschland, hier darf man das. Bin ich naiv wenn ich behaupte, dass es woanders Menschen gibt, die sich nicht tyrannisieren lassen wollen? Sie versuchen doch die alte Tyrannenelite abzuwählen. Zumindest im Iran und China. Ich bin mir sicher, dass sich diese altbackenen Diktatoridioten nicht EWIG halten werden.

Original von (Anonym)
Obwohl sich mein Gehirn im Umbau befindet, darf ich zumindest versuchen, es zu gebrauchen. :p

Niemand hat was dagegen.
 

Biank

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@(Anonym): Was jetzt folgt sind nicht unbedingt meine eigenen Gedanken, ich würde jedoch gerne deine Argumente dazu hören. Also...

Was genau ist dieses "Gute" von dem du (
wir dürfen diesen Segen nicht missbrauchen, sondern ihn hegen, pflegen und für das Gute einsetzen
) sprichst und warum sollte ich mich dafür einsetzten. Was tun wenn ich es als "gut" empfinde, so viel Macht wie möglich an mich zu reißen und dann auszuüben (unter anderem dazu, mehr Macht zu kriegen)? Warum nicht das Recht des Stärkeren? Warum sollte ich nicht alles aufbauen und zerstören, wie ich Bock habe - falls ich die Macht dazu habe?

Wie genau würdest du mich davon überzeugen, nett zu sein? Was würde mir so etwas bringen?
 

(Anonym)

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Was tun wenn ich es als "gut" empfinde, so viel Macht wie möglich an mich zu reißen und dann auszuüben (unter anderem dazu, mehr Macht zu kriegen)? Warum nicht das Recht des Stärkeren? Warum sollte ich nicht alles aufbauen und zerstören, wie ich Bock habe - falls ich die Macht dazu habe?

Wenn Macht zu besitzen und auszuüben als gut gelten würde, wäre deren Mehrung ein erstrebenswertes Ziel.
Doch wer egoistisch handelt, zerstört und die Schwachen unterdrückt, "vernichtet" die Macht als solche (klingt jetzt wahrscheinlich seltsam).
Ich verschwende beispielsweise meine Macht, indem ich zerstöre, werde schwach, wenn ich egoistisch/alleine arbeite, kann ich nicht so viel erreichen wie als Gruppe. "Gut" zu definieren, ist selbstverständlich eine komplizierte Angelegenheit, aber ebenso, wie wir uns danach richten können, dass Drogen schädlich und somit "schlecht" sind, können wir in etwa sagen, dass es gut ist, bestimmte Tugenden (Zuverlässigkeit, Loyalität, Freundlichkeit, Toleranz) zu befolgen. Natürlich eine ungenaue Sache, aber ich persönlich habe ein stark ausgeprägtes Gewissen, weswegen ich mich oft schlecht fühle, wenn ich eventuell bewirkt habe, dass jemand anderem einen noch so kleinen Nachteil beschert habe.
Übrigens kann sich eine solche, antimoralische Einstellung (so werde ich das einfach nennen), nicht ewig halten, wie Dr. Block ja schon trefflich bemerkte. :yes:

Also, was genau willst du uns sagen oder was erwartest du, von uns zu hören??

Eigentlich eure Meinung, also ob ihr einverstanden seid mit dem, was ich sage.


Ja, sicher. Ich hab ja nichts dagegen. Fortschritte brauchen ihre Zeit. Ich denke schon, dass die Menscheit noch die Kurve kriegen wird.

Allerdings nicht, wenn keiner den Mund aufreißt. :p


Und ich lebe in Deutschland, hier darf man das. Bin ich naiv wenn ich behaupte, dass es woanders Menschen gibt, die sich nicht tyrannisieren lassen wollen? Sie versuchen doch die alte Tyrannenelite abzuwählen. Zumindest im Iran und China. Ich bin mir sicher, dass sich diese altbackenen Diktatoridioten nicht EWIG halten werden.

Bisher haben sie sich über zwei Jahrtausende gehalten. Wenn das noch einmal so lange dauert, den ganzen Blödsinn zu beenden, ist das durchaus ein Grund zur Trauer.

Niemand hat was dagegen.

Hmmm...


Also mit 14 hab ich fussball gespielt und hatte die ersten ehrfahrungen mit dem anderen geschlecht. Du machst dir zuviele gedanken.

Zu viele heißt, ich soll mir weniger Gedanken machen, sondern Fußball spielen und flirten. :red:
Ist zumindest meine Interpretation.
 

Jack

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Original von dutti
Also mit 14 hab ich fussball gespielt und hatte die ersten ehrfahrungen mit dem anderen geschlecht. Du machst dir zuviele gedanken.
Den text an sich kann man ganz gut lesen.

:D Ach, Dutti..... xD So hätte meine AW auch ca ausgesehen.



Gut geschrieben ist es aber dennoch ;)

lg
 
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