Fremdenfeindlichkeit in Deutschland ist kein soziales Problem

Joaquin

Administrator
Teammitglied
Hellersdorf zeigt, wie man mit Angst und Vorurteilen, Angst vor Ausländer und Asylanten schürt. Die NSU und andere gehen hier gezielt gegen das dortige Asylbewerberheim vor.

Wer nun denkt, dass diese Art von Rassismus ein soziales Problem im Osten Deutschlands ist, der täuscht sich. Gerade Gutverdiener im Westen mögen Ausländer gerne als Putzkraft oder evtl. als etablierte Verdiener, aber Asylbewerber wollen sie noch weniger in ihrer Nähe haben. Und dafür bringen sie eine menge an Vorurteilen und rassistischen Gründen vor.

Und dies zeigt eines, Fremdenfeindlichkeit in Deutschland ist nicht wie so oft behauptet, ein soziales Problem.

Asylbewerber zu den Gutverdienern Kontraste

Reich und mitleidlos: Die gehören doch gar nicht hierher

Bad Soden bei Frankfurt Main ist kein armer Ort, wer dort wohnt, hat meist ausgesorgt. Jetzt soll auch dort ein Asylbewerberheim entstehen. Die Anwohner haben "natürlich" nichts gegen Asylbewerber, aber bitte nicht direkt vor der eigenen Haustür.

Warum gerade die sogenannten Gutverdiener größere Vorbehalte gegen Asylbewerberheime haben, als Geringverdiener, das fanden wir schon erstaunlich und sind dem nachgegangen: Caroline Walter hat sich in einem Ort umgesehen, wo man heftigen Widerstand gegen Flüchtlinge eigentlich nicht unbedingt erwartet.

Bad Soden - eine wohlhabende Kleinstadt, nah der Metropole Frankfurt. Die Idylle sehen viele jetzt gefährdet - denn auch Bad Soden muss Asylbewerber aufnehmen.

Am Rand dieses schicken Wohngebiets soll eine Asylunterkunft entstehen, auf dieser Freifläche. Die Ankündigung sorgt für massiven Protest bei den Anwohnern.
 
G

Gast4188

Guest
Natürlich ist es ein soziales Problem. Soziales Verhalten hat doch nichts mit dem Einkommen zu tun. Ich vertrete die Theorie, dass die größten Sozialschmarozer unter den "Reichen" zu finde sind. Sie beuten Menschen aus, treten ihre Würde mit Füßen und fühlen sich dabei auch noch im Reckt. Und auch die Dummheit dürfte zwischen Arm und Reich recht gleichmäßig verteilt sein :jawdrop:
 

Der müde Joe

Aktives Mitglied
Der Mensch ist dem Grunde nach ein soziales Wesen (d.h., daß er in Gruppen lebt, mehr nicht), aber asoziales Verhalten liegt in der menschlichen Natur. Die meisten Menschen versuchen, sich Vorteile zu verschaffen, die ihnen eigentlich nicht zustehen, das einzige, was sie davon abhält, so zu handeln, ist die Sanktionierung durch die Gemeinschaft (bzw. manchmal genügt auch schon die Androhung). Deshalb fällt es auch leichter, innerhalb einer ganzen Gruppe die Regeln zu verletzen.

Aber Hand aufs Herz: keiner wünscht sich unbedingt ein Asylantenheim in seiner unmittelbaren Umgebung und begrüßt die ersten Bewohner mit Transparenten, auf denen steht: "Endlich seid Ihr da, willkommen im neuen zuhause!" Dabei sind die Beweggründe durchaus unterschiedlich und nicht zwingend ausländerfeindlich. Während manche direkt feindselige Gefühle gegenüber den Asylanten empfinden, die nur in den Sozialstaat immigrieren (den man doch selbst ausbeuten will), den Einheimischen die Frauen und die Arbeitsplätze wegnehmen, nur vom Kindergeld leben, die geliebte Heimat überfremden und auch sonst alle nur schmutzig und Terroristen sind (...), werden andere von anderen Ängsten umgetrieben: Angst vor zunehmender Kriminalität, vor rechten Protestaktionen (und linken Gegendemonstrationen), vor der Zunahme von Dreck und Müll, vor ausländischen Mitschülern in der Klasse des eigenen Kindes mit den damit verbundenen Schwierigkeiten und einfach vor Störung der (Sozial-) Idylle- kurz: vor einer Verringerung des Verkehrswerts der eigenen Immobilie. Asylantenheime sind in der unmittelbaren Nachbarschaft ungefähr genauso beliebt, wie Atomkraftwerke oder Mülldeponien.

Unterschiedlich sind nur die Methoden, sich dagegen zur Wehr zu setzen. Während die "Reichen" eher dazu neigen, ihren politischen Einfluß geltend zu machen oder Heerscharen von Starjuristen aufzubieten, greifen die "Armen", denen diese Mittel nicht in dem Maße zur Verfügung stehen, eher zu rustikaleren Methoden.

Dabei ist ein großer Teil der Probleme hausgemacht. Natürlich leben Asylbewerber vom Sozialstaat, eine andere Möglichkeit haben sie ja auch nicht, da ihnen die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit verwehrt wird. Natürlich kommt es zu Lärm und Dreck, zu Auseinandersetzungen und zu vielen fremd anmutenden Leuten im Straßenbild, weil einfach zu viele und zu unterschiedliche Menschen auf viel zu wenig (oft auch ungeeignetem) Raum zusammengepfercht werden. Und auch die Abschiebepraxis entzieht sich allzu oft den Maßstäben menschlicher Vernunft. Da werden gut integrierte Familien von gut ausgebildeten Menschen in eine "Heimat" abgeschoben, die oft gar nicht kennen, während andere, notorisch kriminelle oder überhaupt nicht integrationswillige, in immer neue Sozialmaßnahmen vermittelt werden, die viel kosten, aber keinen meßbaren Erfolg bringen.
 

Sonnenschein

Bekanntes Mitglied
Rassistischer Mob hetzt in Leipzig gegen Asylbewerber
Hass statt Gastfreundschaft - Asyl in Wolgast
Unerwünscht - Asylbewerber in Deutschland

Ich denke , die Flüchtlinge hier kommen nach Deutschland ,weil sie Hilfe brauchen


Ich bin Sprachlos wie manche Deutsche reagieren, das sind Menschen wie du und ich


Artikel 1 der Genfer Flüchtlingskonvention definiert einen Flüchtling als Person, die "… aus der begründeten Furcht vor Verfolgung
wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe
oder wegen ihrer politischen Überzeugung sich außerhalb des Landes befindet,
dessen Staatsangehörigkeit sie besitzt, und den Schutz dieses Landes nicht in Anspruch nehmen kann
oder wegen dieser Befürchtungen nicht in Anspruch nehmen will . . ."
Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge von 1951
(Genfer Flüchtlingskonvention)
lese hier weiter :
http://www.unhcr.de/mandat/genfer-fluechtlingskonvention.html?L=0

7 Tage ... unter Flüchtlingen | NDR

Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt,
hat Albert Einstein gesagt

Wer verlässt ohne Not sein Dorf, seine Nachbarn, seine Freunde, Familie, seine Sprache?
Niemand flüchtet freiwillig irgendwohin!

Sie haben ihre Heimat verloren, Schlimmes durchgemacht und brauchen Sicherheit, unsere Unterstützung und das Gefühl,
hier auf Verständnis, Herzlichkeit und Hilfe zu stoßen

Das Lampedusa-Drama wirkt sich auch auf Deutschland aus:
Über die italienische Insel kommen Flüchtlinge nach Berlin und Hamburg.
Was fordern sie und: Dürfen sie bleiben?

lese weiter unter:
http://www.spiegel.de/politik/deuts...eber-bleiberecht-in-deutschland-a-927763.html


Ich wünsche den Flüchtlingen, dass sie hier die Ruhe und Lebensfreude wiederfinden, die ihnen zu Hause verloren gingen.
Ich wünsche den Menschen viel Kraft und eine gute Perspektive für das weitere Leben.
Mögen ihnen viele freundliche, hilfsbereiter und offene Menschen begegnen

Bei mir sind alle Menschen Willkommen, meine Arme sind immer offen für die Menschen die Hilfe brauchen

Ich habe meine alte Heimat vor 26 Jahren verlassen und ich lebe in meiner neuen Heimat Deutschland
Ich bin im Dezember mit meinem 3-jährigen Sohn und einen Koffer eingereist, ich hatte nichts.
Ich musste wieder von vorne anfangen, ich weiß, wie schwer das ist.

Ich bin selbst eine Aussiedlerin aus Polen mit Deutscher Abstammung und lebe seit 26 Jahren in der Bundesrepublik.


LG Malgosia
 

nordish

Neuer Benutzer
Ich denke nicht dass Deutschland generell Fremdenfeindlich ist.
Aber ich kann so manchen verstehen, der Argumentiert, dass man hier nicht die ganze Welt aufnehmen kann, und auch nicht sollte.
Was hilft es Afrika, wenn hier jeder Flüchtling aufgenommen wird? Gar nichts.
Man muss in Afrika ansetzen.
So hilft man nur einer kleinen Anzahl von Afrikanern, und die anderen lässt man in ihrem Elend zurück.
 

Joaquin

Administrator
Teammitglied
Nur wer verkauft die Waffen nach Afrika, damit dort ein paar wenige ihre Bevölkerung tyrannisieren? Wer fischt vor deren Küsten die Gewässer ab, so dass die Fischer dort nichts mehr fischen können? Wer subventioniert so stark die Lebensmittel und Agrarwirtschaft, dass man selbst diese Lebensmittel zu Dumpingpreisen und in Massen dort unten verkaufen kann und den dortigen Bauern damit die Lebensgrundlage nimmt?

Nur so ein paar Beispiele unserer zivilisierten Art und die Frage ist ob wir überhaupt wollen, dass wir denen da unten wirklich helfen, denn so haben wir auch ohne die Sklaverei ein perfektes System der Ausbeutung, auf denen auch unser Wohlstand beruht.

Wir sollten uns immer klar vor Augen führen, was die wahren Hintergründe für die Situation in so vielen Ländern Afrikas sind.
 

Joaquin

Administrator
Teammitglied
OK, dann ist ja gut :) Es gibt da ja oft Leute, die bei solchen Themen nur bis zu ihrer Nasenspitze, bzw. Stammtisch sehen können/wollen.
 

Sonnenschein

Bekanntes Mitglied
Wir haben sogar in Europa Armut
Ich habe vor ein paar Tagen eine Dokumentation Reportage über Rumänien gesehen,
ich war erschüttert und geschockt, wie die Menschen dort leben müssen
Rumänien ist Mitglied der EU
Viel Hoffnung setzten die Roma in den EU-beitritt Rumäniens, der es ihnen ermöglicht hat,
im Europäischen Parlament eigene Rechte zu fordern.


Kinder verlassen von ihren Eltern in Rumänien
schau hier:
2012‐05‐24 ‐ Nokia in Bochum, Rumänien, Indien ‐ Die Schattenseiten des Wanderkapitalismus
https://www.youtube.com/watch?v=vVZV4CCQG6w
schau hier:
Ausbeutung-Ausnutzung von Menschen als Arbeitskräfte,
Kinderarbeit in Fabriken, in der Landwirtschaft als Billigkraft
Z.B. in Simbabwe, in Indien sind Teppichknüpferin in einer Teppichweberei
des Landes Mädchen unter 14 Jahren.
Es wird heute viel über Kinderarbeit diskutiert aber es wird nicht viel unternommen,
wir brauchen Taten... wir müssen gegen Kinderarbeit kämpfen, die Kinder sind Opfer, die sich gegen Ausbeutung nicht wehren können.

Hart schuften statt lernen. Vor allem in den armen Ländern Asiens, Afrikas
und Lateinamerikas schuften Kinder für keinen oder geringen Lohn

lese weiter.
http://www.planet-wissen.de/politik_geschichte/menschenrechte/kinderarbeit/index.jsp

Bulgarien: Gnadenlose Kinderheime | Europa Aktuell

ARD - Monitor - vom 02.02.2012
Während wir vergnügt ein günstiges T-Shirt für 7 Euro kaufen, verdienen die
Näherinnen in Bangladesh im Schnitt 30 Euro pro Monat. Das reicht selbst
dort nicht fürs Leben.
schau heir: http://www.uiovn.com/m.vp.AEp91nObji8
LG Malgosia
 
Zuletzt bearbeitet:

Der müde Joe

Aktives Mitglied
Zunächst einmal: ich halte Deutschland nicht für fremdenfeindlicher als andere Länder auch, eher im Gegenteil. Nur erfahren wir mehr darüber, wenn es hier geschieht, weil die deutschen Medien naturgemäß vor allem über Deutschland berichten. Aber in Frankreich, Großbritannien, Italien oder Polen ist es auch nicht besser.

Grundsätzlich kann man sagen, daß der Reichtum einerseits immer auf der Armut andererseits basiert. Das ist innerhalb einer Gesellschaft so, wo die "Reichen" immer reicher werden, weil sie die Armen, die sich nicht wehren können, ausbeuten. Und das ist auch global so, wo unser relativer Wohlstand darauf basiert, daß irgendwo auf der Welt Menschen unter unwürdigen Bedingungen leben und arbeiten.

Und letztlich ist es auch ein demografisches Problem, so zynisch es auch klingen mag. Bestimmte Regionen der Welt geben, bearbeitet mit den zur Verfügung stehenden Mitteln, eben einfach nicht genug her, um alle Menschen dort zu ernähren. Umso weniger, als Kriege, Bürgerkriege, Korruption usw. der Produktivität zusätzlich abträglich sind. Die ungehemmte Fortpflanzung, mit der versucht wird, gegen die Kindersterblichkeit anzugebären, trifft auf das Regulativ der Natur, daß eben nicht mehr Menschen durchkommen können, als ernährt werden können. Lebensmittelspenden sind da in zweifacher Hinsicht kontraproduktiv. Einerseits ruinieren sie, wie schon angesprochen wurde, die lokale Landwirtschaft, die naturgemäß nicht mithalten kann, andererseits rettet sie das Leben von Menschen, die dann ihrerseits auch wieder für ein explosionsartiges Bevölkerungswachstum sorgen- mit der logischen Konsequenz, daß die vorhandenen Mittel am Ende noch weniger für die vorhandene Bevölkerung ausreicht. Bevor Europa die Lebensmittelschwemme der Neuzeit hatte, waren auch hier Hungersnöte, Epidemien, Kriege und ähnliches das Regulativ der Bevölkerungszunahme. Und würde hier auch heute noch jede Frau sechs Kinder gebären, wäre das auch für unseren kleinen Kontinent schlicht zuviel.
 

nordish

Neuer Benutzer
Soll das heissen arm f**** gern? :oops:

Nein, im ernst....
"Reichtum/ Wohlsand für alle funktioniert nicht. Das gibt der Planet nicht her."
Frei nach V. Pispers

Soll aber nicht heissen, dass wir uns hier ein schönes Leben auf Kosten der anderen machen dürfen. Aber alle ins Land holen, ist auch nicht die Lösung.
 

Der müde Joe

Aktives Mitglied
Ob arm oder dumm, ob gern oder aus Not, auf diesen kurzen Nenner will ich es eigentlich nicht bringen.

Es gibt keine Lösung. Die Lösung wäre, Wissen und Bildung zu vermitteln und anständige Preise zu bezahlen. Aber weder will jemand neue Konkurrenz heranzüchten, noch ist die Mehrheit der Gesellschaft hier bereit, faire Preise zu bezahlen. Denn das perfide an der Sache ist, daß gerade auch die Armen hier, die auf Billigprodukte mehr oder weniger angewiesen sind, die Ausbeutung der noch Ärmeren "erforderlich" macht.

Es ist übrigens auch keine Lösung, sie alle absaufen zu lassen. Im Grunde besteht perverserweise ja sogar Bedarf an einfachen Arbeitskräften...
 
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