Flatrate-Drosselung bei der Telekom

Joaquin

Administrator
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Die Telekom will für ihre zukünftigen Verträge und dann mit der Zeit auch für bestehende Vertragskunden eine Flatrate-Drosselung durchsetzen. Konnte man bisher über einen normalen Telekom-Vertrag, so viele Filme auf Youtube & Co schauen, sich Spiele oder Filme herunter laden oder streamen, so wird dem nun bald ein Riegel vorgeschoben.

Hier sollten Kunden genau nachschauen, welche Bandbreite sie benötigen und wie sich diese evtl. auch in Zukunft ändert, denn Tatsache ist, wir konsumieren immer mehr über das Internet. Immer öfters schaut man sich Fernsehserien als Livestream von den Online-Angeboten der Sender. Immer öfters schaut man sich lustige, unterhaltsame oder informative Clips im Netz an. Man betrachtet mehr Fotos in hoher Auflösung, spielt viel Online und überhaupt hat das gesamte Angebot an multimedialen Inhalten zugenommen. Auch viele Anbieter im Netz setzen auf eine dauerhafte Verbindung und einem ständigem Datenstrom aus dem Netz.

Wer sich demnächst zum Beispiel eine Playstation 4 oder Xbox 720 holt, muss damit rechnen, dass aufgrund der neuen Geschäftsmodelle Spieleinhalte, Spielupdates oder gar vollständige Spiele selbst über das Internet herunter geladen werden müssen. Aber Zocker kennen das schon, denn immer mehr Computerspieleanbieter nutzen den Onlinedienst Steam um darüber ihre Spiele online zu vermarkten, welche dann ebenso online herunter geladen werden müssen. Und Computerspiele werden immer größer, was ihren Speicherplatz angeht und daher werden auch immer höhere Daten herunter geladen.

Aber auch Nicht-Zocker kennen das, denn Firmen verschicken heute kaum noch Updates per CD oder DVD. Die sind nur noch über das Netz zu beziehen. Ebenso wie beim App Store von iTunes oder für Android. Smartphone- und Tabletbesitzer beziehen ihre Programme in der Regel nur aus dem Internet. Apple hat es mit seinem App Sore sogar so weit getrieben, dass man in der Regel selbst ihre Computerprogramme nur noch aus dem Internet bezieht und Microsoft zieht da ähnlich nach.

Da wo das Netz weiter wächst und der Endverbraucher quasi schon dazu genötigt wird immer mehr aus dem Netz zu konsumieren, will nun die Telekom diesem Trend entgegenwirken und die Leitung drosseln, bzw. den Kunden dadurch nötigen, auf einen teureren Tarif zu wechseln, um mehr Daten aus dem Netz in adequader Geschwindigkeit herunterladen zu können. Kurzum, die Telekom will die Nutzung des Internets teurer machen.

Nun könnte man sagen, ist doch alles kein Problem, solange ich dann wechseln kann und dann bei Anbieter XY meine nicht gedrosselte Flatrate habe. Das Problem ist nur, dass die Telekom diesen Schritt sicherlich nicht ohne entsprechendes Wissen und Recherche gemacht hat und es vermutlich dann so sein wird, dass auch die anderen Anbieter mehr oder weniger schnell auf dieses neue Modell umsteigen werden um den Kunden schön zur Kasse zu beten.
 

Der müde Joe

Aktives Mitglied
Du hast natürlich recht, der Bedarf steigt ständig, ich weiß nicht einmal, wie groß meiner effektiv ist oder in absehbarer Zeit sein wird. Von daher ist eine Begrenzung der Flatrate natürlich "fies".

Andererseits kann ich allerdings auch die Telekom verstehen. Um dieses immer größer werdende Aufkommen auch weiterhin bewältigen zu können, wird ein Netzausbau unumgänglich sein, bereits jetzt stößt man im ländlichen Bereich ja schon oft an die Grenzen des Machbaren. Klar ist, daß nicht viel zusammenkommt, wenn alle nur ihre paar Euro für die Flatrate abdrücken und dann auf Teufel komm raus surfen. So gesehen scheint es direkt verbraucherfreundlich zu sein, daß man bedarfsgerecht Kapazität nachkaufen kann. Die Alternativen hießen wohl Preiserhöhung für alle oder Systemcrash- auch nicht wirklich besser.
 

Joaquin

Administrator
Teammitglied
In der Regel würde ich dir und auch alle anderen sicherlich zustimmen, nur geben andere Involvierte an, dass wir in Deutschland zur Zeit sehr viel Kapazität übrig haben. Zudem soll bei ihren Streamdiensten, diese Datenzählung nicht erfolgen, womit sie sich einen durchaus ungerechtfertigten Vorteil gegenüber den Mitbewerben erwirbt, denen sie ihre Streamingdienste in Zukunft auch entsprechend teuer abknüpfen will.
 

Der müde Joe

Aktives Mitglied
Das kann ich nicht wirklich aus eigener Anschauung beurteilen, die Frage ist aber nicht nur die Menge der verfügbaren Kapazität, sondern auch der Ort. Mag sein, daß irgendwo die vorhandenen Möglichkeiten gar nicht genutzt werden, kann aber auch gleichzeitig sein, daß es anderswo klemmt.

Nachvollziehbar, daß sie T-Entertain nicht mit einbeziehen wollen, ansonsten wäre der Zweig wohl auch schnell tot. Andererseits gibt es ja auch andere Provider und auch andere TV-Dienste, die entweder bereits mehr oder weniger eins sind oder künftig kooperieren könnten. Außerdem soll es auch seitens der Telekom Verhandlungsbereitsschaft geben. Und letztlich ist es aus Sicht der Telekom auch irgendwie verständlich, daß sie nicht die Voraussetzungen schaffen will, daß ihre Konkurrenz ein sorgenfreies Leben hat. Ich vermute insgeheim, daß das auch der eigentliche Beweggrund für diese Aktion ist, denn mit ein bißchen Googlen, Surfen, Chatten usw. wird man wohl nicht an die Grenzen stoßen.

Außerdem wird es sicher noch spannend, was das Kartellamt dazu so meint...
 
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