Filmkritik: Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels

Joaquin

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Lange, lange haben die Fans auf diesen Film gewartet. Mit Indiana „Indy“ Jones bzw. Dr. Henry Walton Jones, Jr. haben in den 1980er Jahren, Produzent George Lucas und Regisseur Steven Spielberg ein Abenteuergenre geschaffen, welche zur Referenzklasse und Maßlatte avanciert sind.

Mit Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels (Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull) sollte nun nach knapp zwanzig Jahren der vierte Teil erscheinen und Indiana Jones ein letztes mal aufleben und in Würde ruhen lassen. Zu diesem Fest holte man sich Karen Allen, welche schon im ersten Film, Indiana Jones Jäger des verlorenen Schatzes, die Marion Williams (Ravenwood) spielte und hier erneut in diese Rolle schlüpft, auch Shia LaBeouf in der Rolle des Henry „Mutt“ Williams, Cate Blanchett in der Rolle der Agentin Irina Spalko als auch John Hurt in der Rolle des Professor Harold Oxley und weitere ins Boot. Und wie immer natürlich auch Harrison Ford als Indiana Jones.

Produzent Top, Regie Top und auch die Schauspieler sind hier hochgradig besetzt.
Am Anfang des Filmes erschrickt man ein bisschen angesichts des gealterten Harrison Ford in seiner Rolle als Indiana Jones und doch gewöhnt man sich schnell daran und ist schnell wieder mit ihm vertraut. Die neue Zeit in den 50ern ist liebevoll umgesetzt worden und recht Detail verliebt in Szene gesetzt worden. Doch irgendwie wirken die Kulissen nicht so richtig und teilweise auch sehr künstlich. Obwohl George Lucas mit ILM wohl die beste Trickfilmschmiede der Welt besitzt, wurden hier wohl so viele Szenen nach bearbeitet, dass er einfach mal zu oft in die Trickkiste gegriffen hat. Da wirken offensichtliche Trickszenen realistischer, als nach bearbeitete Ausendrehszenen. Oder sind es offensichtlich Ausendrehszenen die in Wirklichkeit nur Blue- bzw. Greenboxszenen sind? Schwer zu sagen, aber an einigen Stellen hat man einfach das Gefühl, das ist nicht echt, es fühlt sich einfach nur komisch an.

Dann fehlten einem teilweise die witzigen Dialoge aus den früheren Indiana Jones Filmen. Ja stellenweise wirken die Dialoge unpassend, gekürzt und gehetzt, als ob man schnell zum nächsten Teil des Filmes kommen möchte.

Die Story ist auch etwas schwammig, nicht das die Story bei den anderen Filmen wirklich tiefgründig und so weiß man schnell wohin es zum Ende des Filmes hingehen wird.

Interessant dabei aber, wie viel Wert man beim Drehbuch auf die politische Vergangenheit gelegt hat, indem man gewisse politische Themen, mehr oder weniger stark in das Drehbuch hat einfließen lassen, die insbesondere als Seitenhieb auf die USA anzusehen sind.

Der Film ist nicht wirklich schlecht, aber er hat halt auch drei wirklich gute Vorgänger und zahlreiche gute Nachahmer in der Zwischenzeit gehabt, so dass hier die Messlatte recht hoch gehalten wird. Die Schauspieler selbst überzeugen auch, aber der Story schient ab und zu das Salz und Pfeffer zu fehlen um einen ordentlichen Indiana Jones abzugeben.

Wurde man bei den anderen Indiana Jones Filmen immer wieder sehr positiv beeindruckt wie sie immer noch ein Quäntchen besser wurden als ihre Vorgänger so hat man diesmal ein Mhhh-Gefühl.

Schlecht ist der Film nicht, denn ich kenne da durchaus Menschen die diesen Film mehr als nur genossen haben, was die Lacher und die Spannung anging, aber Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels ist auch nicht so viel besser als Die Mumien Filme, die ja deutlich ein (guter) Indiana Jones Abklatsch sind und bei denen man ebenso lachen kann und ebenso spannend sind.

Hier fühlt man sich eine wenig wie bei dem letzten Nachfolgern der Star Wars Filme um die gute alte Zeit betrogen.

Verwundert hat mich hier, dass ausgerechnet Spielberg jener war, der dieses Drehbuch so nicht wollte und George Lucas es durchgesetzte hat, denn beim Sehen des Filmes fragt man sich zuerst, warum das Steven Spielberg Genre der Außerirdischen schon wieder hier Einzug halten muss.

Angesichts der Leute die dort im Film mitwirken, ist es schon eher enttäuschend, was man hier geboten bekommt. Nicht schlecht, guter Durchschnitt eher, aber viel zu wenig bei der Starbesetzung vor und hinter der Kamera.
 
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