Filmkritik: Der Hobbit – Eine unerwartete Reise - Ein Film spaltet die Film+Kinowelt

Joaquin

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Peter Jackson hat die Herr der Ringe Trilogie erfolgreich verfilmt und nun war nach einigem hin und her, quasi die Vorgeschichte zu Verfilmen, "Der kleine Hobbit". Dumm nur, dass dieses Buch eher einem Kinderbuch gleich kommt und ebenso auch viel kürzer ist, als die drei Bändige Herr der Ringe Trilogie. Eigentlich könnte man das Buch also in einem Film locker abdrehen. Aber Der Hobbit sollte doch ein weiteres Epos werden und natürlich auch viel Geld einspielen.

Nur zu gut, dass J.R.R. Tolkien noch so einige, wenn auch zum Teil unvollständige Werke zu Mittelerde geschrieben hat, wie zum Beispiel "Das Silmarillion" und "Nachrichten aus Mittelerde". So lassen sich ein wenig die Geschehnisse mit Vorgeschichten auffüllen und am Ende der Bogen vom Hobbit zum Herr der Ringe schlagen. So kann man die Geschichte auch für das Kino etwas aufblasen und erwachsener präsentieren.

Dies geschieht für meinen Geschmack im ersten Teil der Hobbit-Trilogie, "Der Hobbit – Eine unerwartete Reise" sehr gut. Hier verschmerze ich es sehr gut, dass die Geschichte mit der ein oder anderen Nebengeschichte erweitert und aufgefrischt wurde. Das hatte der Herr der Ringe nicht nötig, denn das Material gab genug Stoff her aber dort wurde es trotzdem gemacht, wie die unnötige Liebesgeschichte zur Elfe, welche wohl für das weibliche Publikum eingeführt wurde. Was mich auch beim Herr der Ringe störte, war die Darstellung der Zwerge als kleine Volltrottel. Dieses Bild ändert sich nun beim Hobbit, obwohl eigentlich im Buch Der kleine Hobbit, diese tatsächlich etwas drolliger dargestellt wurden mit ihrem Gesinge und so. Halt Kinderbuch..., aber gut, dann bekommen die Zwerge halt hier ein wenig ihre Reputation zurück.

Die Geschichte, wenn auch recht lange, weiß also zu gefallen und ist eine nette Ergänzung zu den HdR Filme.

Nun aber zu dem Teil, welcher die Filmwelt und Kinowelt spaltet. Peter Jackson hat sich beim Drehen des Filmes nicht lumpen lassen und das Neuste der neuen Technik zum filmen verwendet. So wurde anstatt der herkömmlichen 24 Bilder pro Sekunde, nun die so genannte HFR-Technik (High Frame Rate) benutzt, was letzten Endes nichts anders ist, als eine Verdoppelung der Bildfrequenz auf 48 Bilder pro Sekunde. Damit fallen die störenden Ruckler bei schnellen Schwenks weg und der Film wirkt realistischer. Zusätzlich wurde der Film neben 3D, anstatt in 2K, komplett in 5K aufgenommen. Also noch hochauflösender und schärfer. Nur schade, dass man diesen Vorteil zur Zeit nicht zu sehen bekommt, denn die digitalen Projektoren zeigen derzeitig in den Kinos nur 2K, also eine Auflösung von 2048×1080. 4k, also eine Auflösung von 4096×2160 Bildpunkten gibt es nach meinem Wissen noch nicht bei den Digitalprojektoren in Kinos und schon gar nicht wenn diese noch 3D darstellen sollen. Aber so weit braucht man gar nicht erst zu gehen, denn schon HFR, also die Bildfrequenzverdopelung führt zur Spaltung der Filmfreunde.

Durch diese Bildverdoppelung wirkt und wird das Bild automatisch schärfer. So scharf, dass es wie ein gestochen scharfes Fernsehbild wirkt. Jahrelang waren wir bei 24 Bilder pro Sekunde in den Kinofilmen gewohnt, dieses weichzeichnen der Gesichter und Kulisse. Mit der neuen HFR-Technik ist nun plötzlich eine realistischere Darstellung der Szenerie möglich. Für den einen Fluch und für den anderen Seegen, denn nun werden ganz andere Ansprüche an Kulisse und Make-Up gestellt. Einfaches Pappmaschee usw. wird durch eine solche Technik schnell entlarvt. Die Detailfülle erinnert einem dann auch zunehmend an Fernsehen, wo schon immer, zumindest bei PAL, die schnellere Bildfrequenz Standard war. Und das ist es dann auch, was uns so verwirrt, denn Fernsehen ist nun einmal traditionell vom Empfinden her billiger als Kino. Und nun sehen wir eine Bildqualität wie wir sie vom Fernsehen gewohnt sind im Kino. Die ist ja eigentlich höherwertig, aber traditionell halt auf dem billigeren Gerät, also für uns irgendwie billig.

Beim Fernsehen will man höhere Bildfrequenzen, bei Computerspielen sind diese ohnehin schon ein Qualitätsmerkmal, aber nur beim Film will man die schlechtere Darstellung, weil uns sonst die Filmwelt zu realistisch vorkommt und es für einige dann billig wirkt. Die ganze Diskussion erscheint mit irgendwie, wie jene über das Konservenmais. Kinder sind heutzutage so sehr den Mais aus den Konserven gewohnt, dass sie seinen Geschmack besser finden, als echten, natürlichen Mais.

Dieser Zwiespalt führt nun dazu, dass die einen diese neue Technik verteufeln und jedem dazu raten, sich den neuen Film bloß nicht in HFR anzuschauen, wogegen die anderen sagen, HFR ist durchaus lohnenswert.

Ich finde es gar nicht mal so schlecht, dass in diesem Segment neue Technik Einzug hält. Der Film ist mit 169 Minuten auch recht lange, so dass man zum Ende hin ein wenig Zeit hat, sich auch an den neuen Look des Filmes und der scharfen Filmdarstellung zu gewöhnen.

Bin mal gespannt, wann die ersten Fernseher auf den Markt kommen, die 4K in 3D darstellen und wie dort dann der Film Der Hobbit ausschauen wird. Denn zumindest für die Zukunft ist dieser Film gut gerüstet um den technischen Markt vollständig zu bedienen.
 

Klauser

Neuer Benutzer
tut mir leid, aber der neue Hobbit-film kommt bei weitem nicht an die herr der Ringe Trilogie heran. Nur mit der neuesten Technik ist ein Film noch nicht gut. Es braucht auch eine sehr gute Story und die vermisse ich etwas. So ein Fernseher mit 3D würde ich mir vielleicht auch kaufen.
 

franky

Benutzer
Ich werde auf die Blueray warten, und mir diese gemütlich auf dem Sofa einverleiben. Dann bilde ich mir meine Meinung. Ich hab schon so vieles gutes sowie schlechtes gehört aber da geb ich nix drauf....
 

Sibell

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Ich habe den Film in 3D im Kino gesehen, und fand ihn eigentlich recht gut.
Freue mich auf jeden Fall auf die Fortsetzung..

Teilweise zwar ein wenig langatmig, aber insgesamt zumindest unterhaltsam...
 
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Gast4563

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Hier ist ein kurzer Trailer zum 2. Teil: "Der Hobbit- Smaugs Einöde"
noch ein halbes Jahr warten bis zum Kinostart :(

 
G

Gast4188

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Ich werde auf die Blueray warten, und mir diese gemütlich auf dem Sofa einverleiben.

....dann wirst du dich selber eines schönen Erlebnisses berauben - wie z. B. die Schmetterlinge, die im Zuschauerraum umherfliegen etc., das geht leider im Fernsehen nicht.

Im Übrigen hält sich der Film gut ans Buch - also ich mag es und warte schon auf Teil 2 :thumbsup:
 

Bariander

Aktives Mitglied
Also ich find/fand den Film super, der Trailer vom 2. Teil sieht auch sehr gut aus!
Finde auch, dass die Technik so wie sie ist sehr gut aussah.
 

Sma

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Ich fand den zweiten Teil besser als den ersten. Allegemein gefällt mir die Herr-der-Ringe-Trilogie aber besser. Beim Hobbit fand ich die Orks schrecklich gemacht und diese neue Technik führt dazu, dass alles total künstlich aussieht, die Special effects fand ich ebenfalls schlecht.......anonsten gute Filme
 

Suvin

Benutzer
Ich fand ja den zweiten Teil schon bissl langatmig, das ewige hin und her mit dem Drachen ... Werd mir aber trotzdem den dritten angucken. Ist ja in einer Woche soweit :)
 

Wissbegierig

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Ich war nie ein großer Film der HdR-Trilogie, aber ich muss sagen, dass die Hobbit Filme wirklich schön gemacht worden sind; gefallen mir persönlich deutlich besser als die Originalfilme und halten sich gut an die Vorlage. Der zweite Teil hat mir persönlich bis jetzt am besten gefallen, einfach episch.

Bloß schade, dass es nach dem dritten Hobbit wohl vorerst keine Filme im HdR Universum mehr geben wird, denn die Erben von Tolkien sind nicht bereit, die Rechte an weiteren Geschichte zu veräußern.
 
G

Gast4563

Guest
Ich fand den Film einfach nur gut, aber auch etwas traurig.
Ja und schade, dass es keine Fortsetzungen geben wird. War irgendwie immer ein Highlight, mich das ganze Jahr auf den Kinofilm zu freuen,
weil ich wusste, dass er mich nicht enttäuschen wird.

The Last Goodbye :cry:

 

Nymeria

Benutzer
Man hätte das Buch durchaus auch in einen einzigen Film packen können. Der letzte Teil bestand ja mehr oder weniger nur noch aus der finalen Schlacht und war meines Erachtens ein wenig zu überzogen. Aber die Tricks, die ja schon
in den Herr der Ringe Filme gut funktioniert haben, haben die Längen, die dieser letzte Teil zweifellos hatte ein wenig abgeschwächt. Die Liebesgeschichte zwischen dem Zwerg und der Elfe, die es im Buch nicht gegeben hat, hätte man
sich schenken können, aber gut, dann hätte der Film noch weniger zu bieten gehabt und auch um einige wenige gute (Kampf)-Szenen ärmer gewesen.
Mein Fazit: Man kann ihn sich durchaus ansehen, aber man darf nicht zuviel erwarten. ;)
 
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