Equimpent Test: RED BOX PRO – Hughes & Kettner

Joaquin

Administrator
Teammitglied
RED BOX PRO – Hughes & Kettner

RED BOX PRO – Hughes & Kettner

Die RED BOX PRO ist eine passive DI-Box, welche eine zuschaltbare Boxensimulation hat. Dadurch kann man ohne Mikrofonierung einen Gitarren- oder Bassverstärker direkt abnehmen. Dabei kann die Box über den Lineausgang oder den Lautsprecherausgang geschaltet werden.

Aber Vorsicht!

Beim Anschluss über den Lautsprecherausgang, muss zusätzlich ein(e) Last(wiederstand) angeschlossen werde, sonnst könnte der Verstärker schnell Schaden annehmen.

Zusätzlich verfügt die RED BOX PRO über einen Groundlift und Thru-Ausgang, womit die Box das Bild an Features abrundet.

Da es sich um eine passive DI-Box handelt, benötigt sie keine zusätzliche Stromquelle, jedoch muss das Eingangssignal schon eine entsprechende Leistung aufweißen. Wer hier versucht ohne einen Leistungsausgang die RED BOX PRO zu betreiben, bekommt am Ausgang eine sehr schwaches Signal, was mich aber nicht davon abgehalten hat, die RED BOX PRO trotzdem für diese Zwecke zu missbrauchen.

Damals stand ich vor dem Problem in einem Homerecordingstudio mit sehr moderater Lautstärke, eine verzerrte E-Gitarre aufzunehmen. Einen Gitarrenverstärker mit einem Mikrofon abzunehmen, kam daher nicht in Frage.

So besorgte ich mir die RED BOX PRO von Hughes&Kettner und verband sie mit meinem alten Yamaha FX-500 Effektgerät. Das Yamaha FX-500 Effektgerät bot jedoch neben den anderen guten Effekten, nur einen sehr rudimentären und digital klingenden Zerreffekt. Dieser verzerrte Klang konnte durch die integrierte Boxensimulation der RED BOX PRO doch schon sehr brauchbar verbessert werden. Crunchige Begleitsounds waren damit zwar nicht zu realisieren, aber es ließen sich gute, verzerrte Leadsounds aufnehmen.

Da die RED BOX PRO eine passive DI-Box ist, welche hauptsächlich für den Lineausgang eines Gitarrenverstärkers gedacht ist, geht an der RED BOX PRO, viel Leistung verloren und man muss bei Aufnahmen ohne Verstärker, die Lautstärke extrem mit dem Mikrofonverstärker (Gain) am Mischpult, auf Normalniveau hoch regulieren.

Zur Zeit benutze ich die RED BOX PRO in meinem Backupsystem. Dafür habe ich in einer Laptop Tasche, mein Cry-Babay WahWah einen BOSS-Super-OverDrive-SD1-Pedal und die RED BOX PRO verstaut. Diese werden in selbiger Reihenfolge hintereinander geschaltet und dann geht es direkt ins Mischpult, mit bis zum Anschlag aufgedrehtem Mikrofonverstärker.

Bisher kam ich nur einmal in die Verlegenheit, auf dieses Backupsystem zurückgreifen zu müssen, jedoch war der Sound absolut überzeugend. Für einen cleanen Sound braucht man sich bei einem Backup i.d.R. keine all zu große Gedanken machen. Hier reicht es die Gitarre ebenso wie bei einem Bass, direkt ins Mischpult zu schicken und man bekommt einen äußert gut klingen Cleansound. Immer vorausgenommen, man verfügt über ein vernünftiges und gutes Instrument. Die RED BOX PRO fügt hier noch das Quäntchen analoges Etwas, eines Gitarrenverstärkers hinzu. Bei dazu geschaltetem BOSS-Super-OverDrive-SD1, klingt das verzerrte Ergebnis über die RED BOX PRO, äußerst natürlich und organisch.

Der Auftritt verlief mit diesem System äußerst gut und auch meine Mitmusiker waren mehr als positiv darüber erstaunt, wie gut dieses Backupsystem klang. Zumal mir im wesentlichen Clean und Verzerrt, mit wahlweise WahWah, Soundtechnisch vollkommen ausreicht. Je nach Güte des verzerrten Signals, komme ich auch mir nur einem Signal aus. Den Rest meiner Klangeinstellungen übernehme ich dann über meine Gitarre mittels PU-Schalter und Volumenpodi. Was aber nicht heißen soll, dass ich mich nicht gerne einer großen Palette an guten und mit vielen Effekten bespickter Sounds bediene. Aber es tut nicht immer Not und es ist auch gut zu wissen, dass man ebenso vielfältig, alleine mit der Gitarre arbeiten kann und nicht Sklave der Technik ist.

Auf die Abnahme eines Verstärkers mittels RED BOX PRO, musste ich bisher noch nicht zurückgreifen, da zum einen bei den bisher verwendeten Systemen, die Mikrofonierung vorgezogen wurde und zum anderen ich bei Zeiten auf den POD umgestiegen bin. Die RED BOX PRO wird aber standardmäßig in die „besseren“ Verstärker von Hughes&Kettner, eingebaut, so dass man durchaus davon ausgehen kann, dass die RED BOX PRO zu den Besten gehört, was es an DI-Boxen, kombinierter mit einer Boxensimulation, gibt.

TECHNISCHE DATEN:

  • Anschlüsse: Input: 1/4″ Klinke (Empfindlichkeit auf LINE oder SPEAKER OUT schaltbar); Thru: 1/4″ Klinke; Output: XLR übertragersymmetriert, 600 Ohm
  • Schalter: INPUT SELECT: Line/Speaker Out; Guitar Cabinet Simulator: On/Off; Ground Lift On/Off
  • 111 x 31 x 65 mm, 0,2 kg
  • Die Red Box Pro benötigt keine Spannungsversorgung.
 
Oben